Timm hat geschrieben: ↑22. Aug 2018, 20:26
Nein, Ursache der Kräftefreiheit ist der freie Fall, nichts anderes.
Das erklärt noch nichts. Es geht mir darum, was der freie Fall ist.
Timm hat geschrieben: ↑23. Aug 2018, 09:12
Noch etwas mehr ins Detail.
seeker hat geschrieben: ↑22. Aug 2018, 19:12
Hätte der fallende Apfel mit schwerer Masse keine träge Masse, würde er in nullkommanichts von Null auf c beschleunigen.
Ein Teilchen mit Ruhemasse 0 beschleunigt nicht auf c. Es bewegt sich mit c relativ zu einem beliebigen Inertialsystem. Deshalb läßt sich für ein solches Partikel kein Inertialsystem definieren.
seeker hat geschrieben: ↑22. Aug 2018, 19:12
... aber sie ist indirekt messbar/erschließbar, über die Messung des Beschleunigungswerts rel. zur Erdoberfläche.
Ist sie nicht. Die Beschleunigung relativ zur zur Erdoberfläche hängt nicht von der trägen Masse ab, sondern von g. Du kennst doch sicher das bekannte Beispiel, wonach eine Bleikugel und eine Feder im Vakuum gleich schnell fallen. Und vielleicht fällt dir auch der schiefe Turm von Pisa hierzu ein?
Falls dich das genauer interessiert, die Kraft zwischen M und m ist nach Newton f = GMm/R², mit M der Masse der Erde und m der des Apfels. Die auf m wirkende Beschleunigung ist g = f/m. Daraus folgt g = GM/R², also unabhängig von m.
Ich hatte es von einem hypothetischen Körper dessen träge Masse einen anderen Wert als seine schwere Masse hat.
Solche Körper sind hypothetisch, real wurde so etwas nie gefunden, das trifft daher auch auf z.B. Photonen nicht zu.
Und die Beschleunigung relativ zur Erdoberfläche hängt sehr wohl auch von der trägen Masse ab. g oder genauer die gravitative Kraftwirkung zwischen Apfel und Erde wiederum hängt allein von den schweren Massen der beiden Körper ab.
Erst die Äquivalenz von träger und schwerer Masse sorgt als
Voraussetzung dafür, dass die ART überhaupt so konstruiert werden kann wie sie konstruiert ist und dass sie angewendet werden kann.
Wären schwere und träge Masse nicht gleich, dann würde ein frei fallender Körper in einem homogenen Gravfeld dasselbe erleben wie ein geladener Körper in einem statischen, homogenen E-Feld: Es ergeben sich messbare Scheinkräfte im System des beschleunigenden Körpers, die Bewegungsgleichungen wären anders als wie in bekannten Situationen im Gravfeld.
Insofern:
Wenn man mit "Wirkung" eine physikalisch direkt messbare Kraft meint, dann ergibt sich eine solche für einen frei fallenden Körper nicht:
Ein frei fallender Körper ist kräftefrei, er ist damit im eigenen System des Körpers von einem ruhenden Körper oder einem sich gleichförmig bewegenden Körper ununterscheidbar.
Wenn man unter "Wirkung" den Grund versteht,
warum ein frei fallender Körper kräftefrei ist, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Trägheit bzw. ihre Äquivalenz zur Schwere eben diese Wirkung hat.
Im ART-Bild ergibt sich daraus die Bewegung von Körpern auf Geodäten, im Newton-Bild die bekannten Bewegungsgleichungen mit Actio und Reactio des dritten newtonschen Axioms.
Frank hat geschrieben: ↑23. Aug 2018, 09:32
Ich meine in all den Jahren glernt zu haben, dass nichts wirklich ruht im Universum und alle Objekte sich irgendwo auf irgendetwas zu bewegne.
Selbst Galaxien Superhaufen bewegen sich ja noch auf etwas größeres zu.
Also wirk doch auf alles eine Kraft, oder?
Du musst unterscheiden:
a) Wenn etwas ruht, dann wirkt keine (resultierende) Kraft.
b) Wenn sich etwas gleichförmig (unbeschleunigt) bewegt, dann wirkt auch keine (resultierende) Kraft.
c) Wenn sich etwas im Gravitationsfeld beschleunigt bewegt (freier Fall), dann wirken zwar von außen gesehen Gravitationskräfte, aber von innen gesehen, auf den Körpern selbst sind die nicht feststellbar, weil die Trägheit das genau zu Null ausgleicht, weil schwere Masse = träge Masse (resultierende Kraft: Kraftwirkung durch Gravitation minus Kraftwirkung durch Trägheit = 0).
d) Wenn etwas durch eine andere Krafteinwirkung als ein Gravitationsfeld beschleunigt wird (Impulsantrieb, z.B. Rakete, Auto), dann wirken sowohl von außen gesehen als auch von innen gesehen (resultierende) Kräfte (messbare Trägheitskräfte: du wirst nach hinten gedrückt).
Deshalb kannst du im berühmten Bild, wo du in einem Fahrstuhl drin sitzt, ohne hinauszuschauen nicht unterscheiden, ob sich der Fahrstuhl mitsamt dir im Zustand a), b) oder c) befindet, allerdings kannst du die drei immer von d) unterscheiden.