Reisen schneller als das Licht

Bemannte und unbemannte Raumfahrt, Raumfahrzeuge, Antriebstechnik, Missionen zu anderen Himmelskörpern
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tomS
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von tomS » 7. Apr 2021, 11:44

So in etwa.

(allerdings sollte klar sein, dass CTCs in der ART ungefähr genauso problematisch sind wie die Singularitäten; und auch in der ganz normalen Quantenmechanik kann man Lösungen konstruieren, bei denen sich einem die Nackenhaare sträuben)

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Gödel spacetime
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von Timm » 7. Apr 2021, 14:51

FKM hat geschrieben:
5. Apr 2021, 22:19

Die von Timm aufgeworfene Frage (nach meinem Verständnis) ist ja gerade, ob man mit Warp-Blasen, die sich mit "ÜL" in einer sonst flachen Raumzeit bewegen, ähnliche Paradoxien auslösen kann: Ersetze das Tachyonen-Duell durch ein ...
... Raumzeitdiagramm, das die rückwärts in der Zeit Reise veranschaulicht:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tachyon#/ ... iagram.svg

Space time diagram showing that moving faster than light implies time travel in the context of special relativity. A spaceship departs from Earth from A to C slower than light. At B, Earth emits a tachyon, which travels faster than light but forward in time in Earth's reference frame. It reaches the spaceship at C. The spaceship then sends another tachyon back to Earth from C to D. This tachyon also travels forward in time in the spaceship's reference frame. This effectively allows Earth to send a signal from B to D, back in time.

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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von tomS » 7. Apr 2021, 15:05

Wir hatten festgestellt, dass ist bei CTCs der Fall wäre.

Aber wir hatten auch festgehalten, Warp-Metriken können CTCs enthalten, müssen aber nicht.
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von tomS » 7. Apr 2021, 16:17

tomS hat geschrieben:
7. Apr 2021, 08:40
Lange Rede kurzer Sinn: ich vermute, dass der ADM-Formalismus die Chronological Protection Conjecture automatisch liefert. Es ist nicht so, dass er die zulässigen Lösungen der ART künstlich einschränken würde, sondern dass er den physikalischen Kern der ART darstellt; der übliche Formalismus wäre dann lediglich eine unphysikalische Erweiterung des ADM-Formalismus. Die Frage wäre dann nicht, warum man den ADM-Formalismus einführt, um das Gödel-Universum, Wurmlöcher usw. künstlich auszuschließen. Die Frage wäre, wieso man künstlich über den ADM-Formalismus hinausgehen möchte, obwohl dieser alles liefert, was man sinnvollerweise erwarten darf, und darüberhinaus pathologische Eigenschaften automatisch ausschließt.
Ergänzung: man betrachte das bekannte expandierende Universum; wenn es gelingt, in dieses eine Warp-Blase innerhalb eines endlichen Raumzeit-Bereiches einzubauen, den Rest jedoch unangetastet zu lassen, dann ist eine geschlossene zeitartige Kurve entweder sicher in diesem Bereich enthalten, oder vollständig ausgeschlossen.

Ich denke, in diese Richtung muss man bzgl. der Chronological Protection Conjecture denken.
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von Timm » 7. Apr 2021, 16:30

tomS hat geschrieben:
7. Apr 2021, 16:17
Ergänzung: man betrachte das bekannte expandierende Universum; wenn es gelingt, in dieses eine Warp-Blase innerhalb eines endlichen Raumzeit-Bereiches einzubauen, den Rest jedoch unangetastet zu lassen, dann ist eine geschlossene zeitartige Kurve entweder sicher in diesem Bereich enthalten, oder vollständig ausgeschlossen.
Ja, das denke ich auch. Falls du versuchst, die Alcubierre-Metrik in die FRW-Metrik "einzubetten" wünsche ich dir viel Spaß. :wink:

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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von tomS » 7. Apr 2021, 17:02

Das ist gar nicht so schwer, insbs. nicht in einer flachen FRW-Metrik.

Du darfst nicht vergessen: du postuliert die Metrik und löst die Gleichungen für den Energie-Impuls-Tensor. Das du da was Seltsames rausbekommst, stört dich bei der originalen Alcubierre-Metrik auch nicht.
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von Timm » 7. Apr 2021, 18:55

tomS hat geschrieben:
7. Apr 2021, 17:02
Das ist gar nicht so schwer, insbs. nicht in einer flachen FRW-Metrik.
Wieso flach? Von expandierend war die Rede. Flach wäre Minkowski.

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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von tomS » 7. Apr 2021, 19:10

FRW mit k=0 ist flach und expandierend.
Gruß
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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von Timm » 7. Apr 2021, 19:58

Ok, du meinst mit "flach" den Raum und nicht die Raumzeit.

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Re: Reisen schneller als das Licht

Beitrag von Skeltek » 7. Apr 2021, 20:28

CTCs sind im Grunde genommen nicht so problematisch, daß man diese grundsätzlich ausschließen müsste. Man kann mathematische Gleichungen auch mit Randbedingungen statt einem vollen Satz Startbedingungen definieren... damit ist eben nicht so leicht umzugehen und oft sind bestimmte Dinge möglicherweise analytisch nicht berechenbar.
In jedem Fall wären alle Dinge, die an einer zeitreise beteiligt sind keine phänomenologischen Erhaltungsgrößen wie z.B. Information. Ein solches Konstrukt wäre vermutlich aus der phänomenologischen Welt gar nicht feststellbar oder überprüfbar. Es wären möglicherweise eher einmalige Geschehnisse, welche durch Rekursion bzw Selbstregulation unweigerlich Widersprüche bzw Paradoxae verhindern.
Das größte Problem, welches die Physik hätte, wäre meiner Meinung nach der Mangel der Symmetrieeigenschaft, also keine Erhaltungsgrößen-Eigenschaft der beteiligten in der Zeit zurückreisenden Entitäten.
Allerdings ist bei allen Konstrukten, welche CTCs beinhalten der Entfernungsbegriff nicht klassisch definierbar.
tomS hat geschrieben: Ergänzung: man betrachte das bekannte expandierende Universum; wenn es gelingt, in dieses eine Warp-Blase innerhalb eines endlichen Raumzeit-Bereiches einzubauen, den Rest jedoch unangetastet zu lassen, dann ist eine geschlossene zeitartige Kurve entweder sicher in diesem Bereich enthalten, oder vollständig ausgeschlossen.
Dem stimme ich völlig zu. Bei der ganzen Angelegenheit handelt es sich nebenbei bemerkt um einen rein topologisch betrachtbaren Sachverhalt.
Bei Konstellationen, welche keine CTCs enthalten, wird sich (vrmute ich) die Phänomenologie topologisch wahrscheinlich kaum von gewöhnlichen Gravitationswellen unterscheiden.
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