Am 1. April 2019 begann der dritte Beobachtungslauf der beiden LIGO-Instrumente, des Virgo- und des GEO600-Detektors, der ein Jahr anhalten soll. Die Empfindlichkeit der Detektoren wurde weiter erhöht. Die Verschmelzungssignale werden in nahezu Echtzeit veröffentlicht, so dass nicht nur professionelle Astronomen, sondern auch Amateure Folgebeobachtungen von Gravitationswellensignalen planen können.
https://www.astronews.com/news/artikel/ ... -001.shtml
Was mich verwundert ist die Aussage:
"Im Vergleich zu den besten Empfindlichkeiten, die im zweiten Beobachtungslauf O2 erreicht wurden, sind die Entfernungen in denen sie Verschmelzungen von Neutronensternen nachweisen können, um ca. 190 Millionen Lichtjahre auf 550 Millionen Lichtjahre für LIGO gestiegen, wodurch die Ereignisrate im Vergleich zu O2 um einen Faktor von drei bis vier gewachsen ist."
Da die Beobachtungsentfernungen sich bei Neutronensternenverschmelzungen etwas mehr als verdreifachen, müsste etwa die Ereignisrate um den Faktor 30 wachsen, denn doppelte Entfernung bedeutet achtmal mehr Volumen.
Neuer Beobachtungslauf
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Re: Neuer Beobachtungslauf
Hier spielen sicher auch Abtastrate und Größe des Abtastbereiches in Raumwinkel gemessen eine Rolle Es ist ein Unterschied ob man weit gucken kann oder gleichzeitig auch einen großen Raumwinkel simultan messen kann.
In die Ferne schauen bringt meist einen Verust an Winkel mit, den man überblickt.
In die Ferne schauen bringt meist einen Verust an Winkel mit, den man überblickt.
Gödel für Dummies:
- Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
- Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
- Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.
Re: Neuer Beobachtungslauf
Es ist noch einfacher von 360 Mio bis 550 Mio sind nicht 3x mehr, sondern nur 50%.
Hier kann man den Status der Detektoren live verfolgen https://monitor.ligo.org/gwstatus
Die "drei Vierecke" LH, LL, V sind mit Protokollen hinterlegt, LH hatte wohl die meisten Störungen.
Man freut sich, wenn alles schön grün ist, muß nur die erste Welle kommen -Dip
PS: es ist eine Rundumbeobachtung, egal woher die Welle kommt, mit 3 Detektoren trianguliert man
und kann die Polarisation erfassen. Wenn Kagra Ende des Jahres aufschaltet, wird's noch besser.
Hier kann man den Status der Detektoren live verfolgen https://monitor.ligo.org/gwstatus
Die "drei Vierecke" LH, LL, V sind mit Protokollen hinterlegt, LH hatte wohl die meisten Störungen.
Man freut sich, wenn alles schön grün ist, muß nur die erste Welle kommen -Dip
PS: es ist eine Rundumbeobachtung, egal woher die Welle kommt, mit 3 Detektoren trianguliert man
und kann die Polarisation erfassen. Wenn Kagra Ende des Jahres aufschaltet, wird's noch besser.
Re: Neuer Beobachtungslauf
550 ist ca. das 1.5-fache von 360.
Aber die Anzahl der Ereignisse steigt mit dem Volumen, also der dritten Potenz. Und da kommt man auf einen Faktor 3.6
Aber die Anzahl der Ereignisse steigt mit dem Volumen, also der dritten Potenz. Und da kommt man auf einen Faktor 3.6
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
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Re: Neuer Beobachtungslauf
Tut mir leid, da hatte ich mich verlesen und bin von einem Sprung von 190 Millionen Lichtjahren auf 550 Millionen Lichtjahren ausgegangen. Da die Zunahme nicht 360 Millionen Lichtjahre, sondern nur 190 Millionen Lichtjahre beträgt, hat Dip natürlich Recht.
Interessant ist natürlich auch, dass durch eine Synergie von numerischen und analytischen Lösungen von Einsteins Gleichungen, indem man präzise numerische Lösungen und genäherte analytische Lösungen geschickt kalibriert, zu schnelleren Berechnungen gelangt und damit die Suche nach Signalen verbessert.
Interessant ist natürlich auch, dass durch eine Synergie von numerischen und analytischen Lösungen von Einsteins Gleichungen, indem man präzise numerische Lösungen und genäherte analytische Lösungen geschickt kalibriert, zu schnelleren Berechnungen gelangt und damit die Suche nach Signalen verbessert.