Wir kommen von hier:
Sind dies die ältesten Lebensspuren?
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Naturgemäß war es leider nicht möglich, das Thema an einer klar erkennbaren Grenzlinie teilen zu können, man hätte es auch anders machen können, aber irgendwie musste es m.E. gemacht werden, also nun so.
Es geht mir hier ganz ähnlich...Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Es gibt zwar die Wendung, dass Klappern zum Handwerk dazugehören würde, um auf sich aufmerksam zu machen und weitere Forschungsgelder zu erwirken, aber wenn das Klappern überhand nimmt, verstärkt sich der Eindruck, dass da viel Lärm um Nichts gemacht wird. Und warum sollte ich mich als Laie für Nichts interessieren, um hernach festzustellen, dass der Kaiser nackt ist. So etwas spricht sich schnell herum, was dann den Effekt hat, dass man sich statt für Nichts, dann in der Tat für nichts mehr dergleichen interessiert und sich dann desinteressiert von populärwissenschaftlicher Berichterstattung abwendet und anderen Themen zuwendet.
Beim Thema "Zweite Erde gefunden!" schalte ich inzwischen komplett auf Durchzug und nehme so etwas - wenn überhaupt - nur mit einem Achselzucken zur Kenntnis, ohne mich daran noch länger aufzuhalten. Was das Thema "Rätsel des Lebens aufgedeckt!" betrifft, verfahre ich auf analoge Weise, da ich mir inzwischen genug Basiswissen angeeignet habe, um instinktiv einschätzen zu können, dass das von vornherein eine Falschmeldung sein wird. Das Interessante an solchen Meldungen findet sich dann allenfalls in den Details, wie in diesem Fall, aber die Mühe, sich in die Details zu vertiefen, machen sich die Wenigsten.
Wobei ich mich nicht mehr groß darüber aufrege, weil das nicht gut für mich ist und weil es eh nichts ändert und weil ich immerhin die Zusammenhänge und Systemzwänge im Hintergrund sehe und glaube zu verstehen, warum und weshalb.
Schön formuliert. Ja.Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Problematisch wird es, wenn die gefundenen Teilwahrheiten, die bestenfalls repräsentativ für die Gesamtheit stehen, zur Gesamtheit selber aufgebläht werden, man also wähnt, die Gesamtheit in ihrer Fülle erkannt zu haben und die Fülle der Details, die sich der Befragung durch das Experiment entziehen konnten, nunmehr in den Rahmen der Teilwahrheiten subsummiert und damit okkupiert werden. Dann ergeben sich solche Strömungen wie Szientismus, Physikalismus und Positivismus, deren Vertreter Deutungshoheit für die Wirklichkeit beanspruchen (Stichwort: "Expertokratie").
Und an dem Punkt wird es dann eben schnell ideologisch und mythologisch und ist nicht mehr rein wissenschaftlich. Wissenschaft hat bescheiden zu sein!
Ganz genau! Wenn also geistige menschliche Kontrukte über die Realität mit der Realität selber verwechselt bzw. gleichgesetzt werden...Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Noch problematischer wird es, wenn der Interpretationsrahmen ontologisiert wird, wenn also Abstrakta, wie z.B. Information, zu Wesenheiten erklärt werden, die gewissermaßen hinter den Kulissen der Wirklichkeit die Prozesse in der Wirklichkeit determinieren.
Hmm... interessanter Gedanke. Wobei es hier sicher Grenzen geben wird, innerhalb derer das noch gut und richtig wäre und jenseits davon eben nicht mehr... Hast du da etwas Konkretes im Kopf?Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Die Kopplung von Reduktionismus und Ontologisierung von abstrakten heuristischen Konzepten zu aktiven Wesenheiten führt zu den modernen Mythen der Planbarkeit künftiger Entwicklungen mittels hinreichend ausgebildeten Experten, die über das nötige technische und technologische Know-How verfügen, um manipulierend in den Geschichtsverlauf im Sinne einer bestmöglichen Zukunft einzugreifen.
Ja, das mag teilweise sein. Man merkt es nicht, wenn man sich nicht damit beschäftigt, so wie ein Fisch das Wasser nicht bemerkt, in dem er schon immer schwimmt... aber sicherlich leben wir auch in einer Ideologie.Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Wir hatten so etwas schon einmal unter kommunistischem Vorzeichen gehabt. Dieser Ansatz ist nicht zuletzt auch deshalb gescheitert, weil man über die nötige Technologie nicht verfügt hatte, aber der totalitäre Anspruch und der unbedingte Wille zur notfalls gewaltsamen Übergriffigkeit zum Zweck des Erreichens eines "goldenen Zeitalters des allgemeinen Wohlbefindens aller Menschen" ist in das postkommunistische Zeitalter hinübergerettet worden und lebt heute in den Mythen von der "technologischen Singularität" und des "Transhumanismus" weiter.
Ich denke der Kommunismus ist u.a. auch deswegen gescheitert, weil die Menschen weniger altruistisch und kollektiv-denkend sind, als er es benötigt hätte und weil es Grenzen der Möglichkeiten gab, den Menschen dahin zu formen. Und weil Plan- und Zentralverwaltungswirtschaft schlechter funktionieren, die autokratischen Systeme des "real existierenden Kommunismus" Korruption und Fehlentscheidungen noch schlechter eindämmen konnten, uvm.
Unser System wiederum krankt u.a. daran, dass die Menschen weniger materiell-egositisch und rein individualistisch-denkend und rational sind, als es unser System vorraussetzt. Unser System versucht zwar diese Eigenschaften zu fördern (Konsumismus, Gier, Unzufriedenheit: Immer mehr!, Egoismus, billige Vergnügen, Süchte aller Art, usw.), aber auch das hat Grenzen. Und es verstärkt damit halt oft auch die niedersten und schlechtesten Eigenschaften des Menschen.
Also bräuchte man eigentlich etwas dazwischen, das dem Menschen -so wie er ist- besser zustatten käme. Oder man müsste den Menschen auch biologisch verändern. Klar ist ja immerhin, dass der Mensch derzeit in weiten Teilen nicht "artgerecht gehalten" wird. Deshalb haben auch so viele Leute psychische Probleme.
Aber ich schweife wieder einmal ab... sorry...
Vielleicht genauer... die Leute, die allzu sehr Ideologie und Lobbyarbeit betreiben, statt sich redlich und integer an der Realität auszurichten?Diagnostiker hat geschrieben: ↑17. Mai 2022, 15:29Ich denke, der Zustand der Natur und die absehbare künftige Entwicklung der Natur wird hier schon sehr bald Tatsachen schaffen, die die modernen Mythen auf ewig ins Reich der Phantasie verweisen, wo sie die ganze Zeit schon gewesen sind. Die Versuche, sie in die Realität zu transformieren, werden sich als zu teuer erweisen und uns noch sehr teuer zu stehen kommen. Die Reputation der Wissenschaften und des akademischen Apparates drumherum wird zusehends darunter leiden. Wenn im Zuge der sich verschärfenden Krise etwas verhasst sein wird, dann sind es neben den Politikern, über die immer geschimpft wird, die Experten, die die Politiker zu ihren Entscheidungen hinter den Kulissen des Politikbetriebs anhalten. Und das trifft dann u.a. die Leute, die mit ihrem Klappern viel Lärm um Nichts machen ...
Ich denke, es gibt solche und solche.