Also das mit dem Void erstaunt mich, normalerweise würde ich sagen dass durch die Eigenbewegung der Materie sich die Voids ausbilden
und nicht umgekehrt?
Also das mit dem Void erstaunt mich, normalerweise würde ich sagen dass durch die Eigenbewegung der Materie sich die Voids ausbilden
Hallo Dares,
Hallo Ralf,ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 15:38wie man auch im Wikipedia-Artikel nachlesen kann erstaunt mich das eher nicht.
Hallo Dares,
Kann man so sagen, wobei das Epsilon nicht klein gewählt werden sollte.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 14:17Hallo Analytiker,Analytiker hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 12:25Vielleicht ist die Dunkle Energie auch nur ein lokaler Effekt. Wir wissen nicht, was sich hinter dem Beobachtungshorizont abspielt. Wenn das Universum auf Skalen inhomogen ist, die wir nicht beobachten können, kann sich die Dunkle Energie als obsolet herausstellen.
meinst Du mit "lokalem Effekt" Epsilon-Umgebungen in der Grösse des beobachtbaren Universums ?
Freundliche Grüsse, Ralf
Hallo Analytiker,Analytiker hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 17:15Kann man so sagen, wobei das Epsilon nicht klein gewählt werden sollte.
Die "Large Quasar Groups" bilden übrigens noch grössere Strukturen. Allerdings sind 1 Milliarde Jahre noch nicht unbedingt "kosmologische Distanzen", d.h. die ganz grossen Skalen, für die die Jomogenität gelten soll, sind eher noch etwas grösser.Analytiker hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 17:15Die Homogenität des sichtbaren Universen ist ja durch die Entdeckung von Voids und Filamenten schon untergraben worden. Als Beispiel sei Eridanus Supervoid, der bislang größte Void genannt, mit einem Durchmesser von etwa einer Milliarden Lichtjahren, dem tausendfachen der üblichen Größe.
Was TomS., ich denke mal unser tomS, dazu schrieb, würde mich schon interessieren.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 17:30Tatsächlich wird das kosmologische Prinzip aufgrund moderner Forschung seit einiger Zeit in Frage gestellt; ich begnüge mich damit, in dieser Angelegenheit auf TomS. zu verweisen - er hat das vor einiger Zeit im astronews-Forum sehr schön formuliert und jede Ergänzung von mir dazu würde nur stören.
Hallo Ralf,ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 16:58es denke, es ist umgekehrt: am Anfang ist alles "Void" und dann bildet sich etwas in den Voids. Dieses "etwas" hat dann die Form von diesen Filamenten und den Superclustern bzw. Superhaufen. Und wo sich kein "etwas" gebildet hat, da hat man nach wie vor Leerräume, die man heutzutage "Voids" nennt.
Dem kann ich "analytisch" aber nicht so recht vertrauenAnalytiker hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 17:15... Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass hinter dem Beobachtungshorizont Massenansammlungen sein können, die die Homogenität des beobachtbaren Universums stören. Man wäre die Dunkle Energie los, wenn man auf inhomogene Massenansammlungen hinter dem Horizont sicher vertrauen könnte. ...
... that emerging tension between cosmological parameter values derived in high-redshift (CMB anisotropy) and low-redshift (cluster counts,
Hubble constant) measurements can be reconciled in a model which contains subdominant fraction of dark matter decaying after recombination. ...
Hallo Analytiker,Analytiker hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 17:59Eines kleines Epsilon führt nicht unbedingt weiter, wenn man die Grenzen des sichtbaren Universums und deren weitere Umgebung in Betracht zieht. Auf kleinen Skalen ist das Universum nun mal nicht homogen. Ab 100 Millionen Lichtjahren beginnt die kosmische Abstoßung das Geschehen zu dominieren, das sind dann schon kosmologische Distanzen. Die heutige Entfernung zum Beobachtungshorizont beträgt nach Annahmen des Urknall-Standdardmodells etwa 46,6 Mrd. Lichtjahre.
Den Keim zu Voids und Galaxienhaufen sieht man schon in den winzigen Dichteschwankungen des CMB, also etwa 380000 Jahre nach dem Urknall.
Hallo Ralf,Dares hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 19:21Hallo Ralf,ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Apr 2017, 16:58es denke, es ist umgekehrt: am Anfang ist alles "Void" und dann bildet sich etwas in den Voids. Dieses "etwas" hat dann die Form von diesen Filamenten und den Superclustern bzw. Superhaufen. Und wo sich kein "etwas" gebildet hat, da hat man nach wie vor Leerräume, die man heutzutage "Voids" nennt.
nee Ralf am Anfang gab es weder Feuer noch einen Void oder stand am Anfang ein Void?
Ich fand den Beitrag von Analytiker sehr gut, solltest Du mal lesen.
Freundliche Grüsse
Dares
Das kann man so sehen.
Hallo Analytiker,Analytiker hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 14:26Man stelle sich das beobachtbare Universum als Hypervoid vor, dessen Grenzen noch außerhalb des beobachtbaren Universums liegen und der sich zunehmend durch weit entfernte Hyperfilamente beschleunigt ausdünnt und ausdehnt.
Ein interessanter Gedanke. Daraus würden sich viele andere Fragen ergeben z.B. ob die Altersbestimmung des Universum überhaupt real ist.Analytiker hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 14:26Man stelle sich das beobachtbare Universum als Hypervoid vo
Es gibt ja Kosmologen, die sich hierzu Gedanken machen. Eines der Probleme besteht darin, ein Modell hinzubekommen, das - ausgehend von den Dichteschwankungen des CMB - die zeitliche Dynamik für die Entstehung eines solchen Supervoids beschreibt. Ferner muß Omaga = 1 erhalten bleiben. Für Voids innerhalb des beobachtbaren Universums ist das gerade noch plausibel.Analytiker hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 14:26
Man stelle sich das beobachtbare Universum als Hypervoid vor, dessen Grenzen noch außerhalb des beobachtbaren Universums liegen und der sich zunehmend durch weit entfernte Hyperfilamente beschleunigt ausdünnt und ausdehnt. Mit Beobachtungsmethoden ist das nicht überprüfbar. Mit Simulationen aber kann man versuchen das nicht auszuschließen. Dafür ist schon einiges an Rechenkapazität erforderlich.
Hallo Timm,
Sie tun es nicht. Aber der Raum dehnt sich auch in den Voids aus. Die Materie drum herum zieht sich aber an - weg von den Voids: Wenn sich etwas verdichtet (z.B. zu Filamenten), muss sich etwas anderes ausdünnen.
Nicht ganz. Die Expansion beginnt mit der Inflation. Dabei handelt es sich um eine gewaltige Aufblähung des Universums in Sekundenbruchteilen. Zur Auslösung der Inflation gibt es theoretische Modelle, würde aber hier zu weit führen. Wichtig ist, daß es während der Inflation noch keine Materieteilchen gab, sondern ein Skalarfeld (genannt Inflaton). D.h. bereits zu diesem frühen Zeitpunkt findet "Abstoßung" statt und bleibt für alle späteren Zeiten erhalten, wenngleich erheblich abgeschwächt. Abstoßung bedeutet einfach zunehmende Entfernungen. Wenn du dir auf einem völlig glatten Ballon (glatt = keine Materiepartikel) willkürlich Punkte vorstellst, dann wachsen zwischen diesen die Entfernungen, wenn er aufgeblasen wird.Dares hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 15:44Hallo Timm,
das klingt plausibel aber ich möchte nochmal fragen warum Voids auf Materie abstossend wirken? Ich kann mir das nur so erklären dass durch einen
(nennen wir es einfach mal Urknall) die freigesetzte Energie durch ihre Eigenbewegung eben halt Strukturen bildet und eben auf grösseren Dimensionen
betrachtet eben Voids welche nicht durch gravitative Abstossung sich bemerkbar machen sondern eben durch den Explosionsdruck des Urknalls und
somit eben "Knallenergie" sind. Wobei jetzt beide Kräfte den gleichen Eindruck erzeugen.
Kann man das so sagen?
Hallo Timm,
Also ich versuche mal etwas weiter zu denken: Wenn wie Du schreibst die n"Saat" schon sehr früh während der Expansion/Inflation gelegt
Hallo Timm,
Wenn Du unter "Materieteilchen" Quarks meinst, so stimme ich Dir zu. Elektronen und Positronen sowie die Neutrinos gab es aber meines Wissens ebenso wie die magnetischen Monopole schon vorher.Timm hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 17:48Dabei handelt es sich um eine gewaltige Aufblähung des Universums in Sekundenbruchteilen. Zur Auslösung der Inflation gibt es theoretische Modelle, würde aber hier zu weit führen. Wichtig ist, daß es während der Inflation noch keine Materieteilchen gab, sondern ein Skalarfeld (genannt Inflaton).
Etwas gar vereinfacht formuliert kam es zu einem negativen Druck, der dann diese gewaltige überlichtschnelle Expansion des Raumes auslöste.
Das widerspricht sich, denn die Inflation war nach dem Urknall. Ich würde es eher so formulieren, dass die von Dir genannten quantenphysikalische Effekte während der Planck-Ära passierten und dann durch die Inflation "auseinandergetrieben" wurden. Und statt "Materie" vielleicht eher von einer "Energiedichte" schreiben, auch wenn das nur ein Detail ist und ineinander umgerechnet werden kann.
Wie gesagt, ich würde hier zwischen zwei "Saaten" unterscheiden: die nicht vollständig gleichmässige Verteilung der Energiedichte aufgrund quantenphysikalischer Effekte während der Planck-Ära sowie dann die sehr starke Ausdehnung während der GUT-Ära mit den von Dir genannten Effekten.Timm hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 17:48Nun ist es einfach so, daß während das Universum weiter expandiert, die Abstände benachbarter Dichtemaxima überall zunehmen und damit auch die Ausdehnung der Minima, die sehr viel später Voids bilden. Diese Dynamik - das voneinander-weg-bewegen, das mit abstoßend gemeint ist - hält bis heute an (man kann sich auch vorstellen, daß der durch die Inflation ausgelöste "Schwung" anhält), die Saat dazu wurde aber bereits in der Inflation gelegt.
Kein Physiker geht heute von einer Singularität im mathematischen Sinn aus. - Doch, die Expansion beginnt mit der Inflation, s.o. Reihenfolge.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 23:20kaum, denn sonst wäre nach Ende der Planck-Ära das Universum immer noch in einer Singularität gewesen.
Das Skalarfeld hat eine Zustandsgleichung mit negativem Druck, weil die Energiedichte während der Inflation praktisch ausschließlich aus der kosmologischen Konstante bestand. Und dann expandiert das Universum exponentiell. Man sieht das, wenn man in der Friedmanngleichung die Materiedichte Null setzt.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 23:20Etwas gar vereinfacht formuliert kam es zu einem negativen Druck, der dann diese gewaltige überlichtschnelle Expansion des Raumes auslöste.
Zum Widerspruch s. Reihenfolge. Die QT-Effekte finden während der Inflation statt, bei Wiki nachlesbar.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 23:20Das widerspricht sich, denn die Inflation war nach dem Urknall. Ich würde es eher so formulieren, dass die von Dir genannten quantenphysikalische Effekte während der Planck-Ära passierten und dann durch die Inflation "auseinandergetrieben" wurden. Und statt "Materie" vielleicht eher von einer "Energiedichte" schreiben, auch wenn das nur ein Detail ist und ineinander umgerechnet werden kann.
Hallo Timm,
Aber diese exponentielle Expansion passierte noch nicht zu einem Zeitpunkt z.B. 10 Planck-Zeiten, oder ? - Zumindest ich dachte, dass diese Expansion bis zum Anfang der Inflation nach ~10^8 Placnk-Zeiten linear vonstatten gegangen sei.Timm hat geschrieben: ↑13. Apr 2017, 11:15Das Skalarfeld hat eine Zustandsgleichung mit negativem Druck, weil die Energiedichte während der Inflation praktisch ausschließlich aus der kosmologischen Konstante bestand. Und dann expandiert das Universum exponentiell. Man sieht das, wenn man in der Friedmanngleichung die Materiedichte Null setzt.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑12. Apr 2017, 23:20Etwas gar vereinfacht formuliert kam es zu einem negativen Druck, der dann diese gewaltige überlichtschnelle Expansion des Raumes auslöste.
Aber vorher doch auch schon - die Heissenberg'sche Unschärfe-Relation wird doch nicht erst nach 10^8 Planck-Zeiten wirksam !