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Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

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Frank
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Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 27. Mär 2017, 17:18

Ich wusste auch nicht wer Gliese 710 ist, aber wenn das Teil wirklich in die äußere Oortsche Wolke eindringen sollte, dann erlebt die Erde ihr zweites großes Bombardement und für uns sähe es dann ziemlich düster aus. Sprich, die Menschheit. würden das Szenario wahrscheinlich nicht überleben. Ich bin ja nicht gerade bekannt dafür , Untergangsszenarios abzubilden, aber das hat mich jetzt doch sehr überrascht. Zumal man das Ganze ja berechnen kann.

Die gute Nachricht, Gliese 710 ist noch 64 Lichtjahre von uns entfernt und braucht ca.1,4 Mio. Jahre , bis er uns erreicht hat. Falls es uns Menschen bis dahin noch gibt, werden wir wohl die Technik haben , um uns vielleicht zu schützen.
Im Verhälltnis zur Erdgeschichte sind 1,4 Mio. Jahre allerdings nicht gerade viel Zeit.

https://www.youtube.com/watch?v=gExfQKwyqr4
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 27. Mär 2017, 18:18

Hallo Frank,

Du weisst gar nicht, wie sehr ich diese verdammten Weltuntergangs-Propheten, die wissenschaftsfremden Scharlatanen die Kasse füllen, hasse.

Hier eine Analyse zu diesem Thema:

Stellar Encounters with the Oort Cloud Based on Hipparcos Data (Joan García-Sánchez, Robert A. Preston, Dayton L. Jones et al.)

the net increase in the cratering rate is about 5%.

Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von seeker » 27. Mär 2017, 18:38

Hmm... wenn man sich das anschaut, dann kann man zu dem Schluss kommen, dass solche Störungen erdgeschichtlich schon häufiger vorgekommen sein müssen, incl. vermehrten Einschlägen dann.
Die letzte Störung war wohl vor 7,3 Millionen Jahren:
Die letzte starke Perturbation unseres Systems war das Dreisternsystem Algol, das vor 7,3 Millionen Jahren in einer Entfernung von 9,8 Lichtjahren vorbeizog. Trotz seiner relativ weiten Entfernung war Algols Störungswirkung aufgrund seiner großen Masse (zusammen 5,8 Sonnenmassen) und seiner langsamen Begegnungsgeschwindigkeit relativ stark.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gliese_710

Hmm... wenn es auf der Erde seit ein paar Milliarden Jahren Leben gibt und sowas etwa alle 10 Millionen Jahre vorkommt (= 100x pro Jahrmilliarde!), dann hat das mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf die Entwicklung des Lebens auf der Erde gehabt. Wär vielleicht interessant das näher anzuschauen.
Grüße
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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 27. Mär 2017, 19:12

ralfkannenberg hat geschrieben:
27. Mär 2017, 18:18
Hallo Frank,

Du weisst gar nicht, wie sehr ich diese verdammten Weltuntergangs-Propheten, die wissenschaftsfremden Scharlatanen die Kasse füllen, hasse.

Hier eine Analyse zu diesem Thema:

Stellar Encounters with the Oort Cloud Based on Hipparcos Data (Joan García-Sánchez, Robert A. Preston, Dayton L. Jones et al.)

the net increase in the cratering rate is about 5%.

Freundliche Grüsse, Ralf
Ich glaube du vermutest da etwas falsches dahinter.
Es wäre vielleicht an der Zeit das du deinen Computer zumindest so öffenst,damit du mal ein YouTube Video anschauen kannst, denn Prof. H.Lesch gehört jetzt mit Sicherheit nicht zu denen, die wissenschaftsfremd sich die Kassen füllen. :wink:
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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von gravi » 27. Mär 2017, 19:47

Lesch würde ich auch nicht gerade als Weltuntergangs- Prophet bezeichnen. Ich wollte, ich könnte manche wissenschaftlichen Fakten so gut erklären wie er!
Nun ja, falls es in 1.4 Mill. Jahren überhaupt noch Menschen gibt, werden sie es bis dahin doch wohl geschafft haben, ein Abwehrsysrem für Kometen/Asteroiden zu installieren.
Mir war das auch neu, dass der Gliese 710 uns besuchen wird. Vielleicht kommt er dann der Menschheit gerade recht, denn wenn der Energiebedarf weiterhin so anwächst, könnten sie den sogar als Energiequelle "missbrauchen"...

Gruß
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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 28. Mär 2017, 09:13

An der Technik , einen oder zwei Asteroiden/Kometen abzuwehren, wird es wohl nicht liegen(bis zu der Zeit), aber ich denke so ein Bolide, mit 0,5 Sonnenmasse, der in die Oortsche Wolke eintritt, der wird nochmal für ein ganz anderes Chaos sorgen, als das Dreiersystem Algol, dass vor 7,3 Millionen Jahren in einer Entfernung von 9,8 Lichtjahren vorbeizog. Das hatte zwar 5,8 Sonnenmassen, war aber auch sehr viel weiter weg. Wenn ich mir dann unseren Mond anschaue, der sich Bach dem Bombardement nicht mehr großartig verändert hat, dann kann man sich ausmalen was passiert, wenn so ein Teil "relativ nahe " an uns vorbei zieht.
Gliese 710 sieht man aber wenigstens. Wenn ein brauner Zwerg mit 70 Jupitermassen da durch ziehen würde, wäre es wohl erst bemerkbar , wenn die Störungen eintreten würden, da die Brüder ja wirklich ziemlich dunkel sind.
Nun sowas kommt selten vor, aber man sieht wie deutlich wie fragil unser ganzes System und somit auch letzlich das Leben auf der Erde ist, so wie wir es kennen. :wink:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von AstroFan » 28. Mär 2017, 14:19

Hallo
die Entfernung von 6-12000 AE, entspricht etwa 0,1-0,2 Lichtjahren. Das ist tatsächlich sehr dicht im Vergleich zu den 4,24 Lichtjahren des nächsten Sterns Proxima Centauri. Und die Gefahr abgelenkter Kometen aus der Oortschen Wolke ist wahrscheinlich auch deutlich höher.
Aber, nehmen wir mal an, daß der Menschheit die nächsten 2000 Jahre (die Zahl hab ich mal ganz willkürlich gewählt) nicht von anderen Katastrophen heingesucht wird und sich nicht selbst zerstört und extrapoliert die technische Entwicklung inkl. Raumfahrt solange, dann ist doch Hoffnung gegeben, daß sie in der Lage sein kann, solche Körper rechtzeitig zu entdecken und abzuwehren.
Da bin ich einfach mal Optimist.

Gruß Armin

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 28. Mär 2017, 16:05

Frank hat geschrieben:
27. Mär 2017, 19:12
Ich glaube du vermutest da etwas falsches dahinter.
Es wäre vielleicht an der Zeit das du deinen Computer zumindest so öffenst,damit du mal ein YouTube Video anschauen kannst, denn Prof. H.Lesch gehört jetzt mit Sicherheit nicht zu denen, die wissenschaftsfremd sich die Kassen füllen. :wink:
Hallo Frank,

no chance.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass Lesch das so gesagt hat. Wenn die Einschlagrate sich um 5% erhöht dann dürfte das ja fast noch innerhalb der statistischen Schwankung solcher Ereignisse liegen. Als Vergleich 1.Näherung kann man sich ja mal die statistische Schwankung von auffallenden Kometen betrachten; solche sind alle 7 Jahre zu erwarten, doch es sah dann ab 1970 so aus:

1970 Komet Bennet
1976 Komet West
1996 Komet Hyakutake
1997 Komet Hale-Bopp
2006 Komet McNaught (Südhalbkugel)

Seit 1970 sind 47 Jahre vergangen, also rund 7 helle Kometen zu erwarten. Zwischen dem Kometen West und dem Kometen Hyakutake lagen 20 Jahre, dann folgte nur 1 Jahr später der Hale-Bopp'sche Komet, neun Jahre später dann auf der Südhalbkugel der Komet McNaught. Wir hier auf der Nordhalbkugel warten jetzt schon seit 20 Jahren auf einen hellen Kometen.

Eine Variation von 5% würde man also gar nicht bemerken.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 28. Mär 2017, 17:28

ralfkannenberg hat geschrieben:
28. Mär 2017, 16:05
Frank hat geschrieben:
27. Mär 2017, 19:12
Ich glaube du vermutest da etwas falsches dahinter.
Es wäre vielleicht an der Zeit das du deinen Computer zumindest so öffenst,damit du mal ein YouTube Video anschauen kannst, denn Prof. H.Lesch gehört jetzt mit Sicherheit nicht zu denen, die wissenschaftsfremd sich die Kassen füllen. :wink:
Hallo Frank,

no chance.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass Lesch das so gesagt hat. Wenn die Einschlagrate sich um 5% erhöht dann dürfte das ja fast noch innerhalb der statistischen Schwankung solcher Ereignisse liegen. Als Vergleich 1.Näherung kann man sich ja mal die statistische Schwankung von auffallenden Kometen betrachten; solche sind alle 7 Jahre zu erwarten, doch es sah dann ab 1970 so aus:

1970 Komet Bennet
1976 Komet West
1996 Komet Hyakutake
1997 Komet Hale-Bopp
2006 Komet McNaught (Südhalbkugel)

Seit 1970 sind 47 Jahre vergangen, also rund 7 helle Kometen zu erwarten. Zwischen dem Kometen West und dem Kometen Hyakutake lagen 20 Jahre, dann folgte nur 1 Jahr später der Hale-Bopp'sche Komet, neun Jahre später dann auf der Südhalbkugel der Komet McNaught. Wir hier auf der Nordhalbkugel warten jetzt schon seit 20 Jahren auf einen hellen Kometen.

Eine Variation von 5% würde man also gar nicht bemerken.


Freundliche Grüsse, Ralf
Wer redet denn von einem Einschlag? Video kucken :well: :wink:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 29. Mär 2017, 09:43

Frank hat geschrieben:
28. Mär 2017, 17:28
Wer redet denn von einem Einschlag? Video kucken :well: :wink:
Hallo Frank,

Du hast als Überschrift folgende Worte gewählt: "unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen"

Wenn die Dinger nicht einschlagen sehe ich keinen Grund, warum die Verweildauer kürzer sein sollte, denn vorbeifliegende Kometen werden kaum den Taghimmel signifikant abdunkeln können.


Zudem hast Du im Eröffnungsbeitrag folgendes geschrieben:
Frank hat geschrieben:
27. Mär 2017, 17:18
dann erlebt die Erde ihr zweites großes Bombardement und für uns sähe es dann ziemlich düster aus.
Natürlich kann es sein, dass Harald Lesch etwas anderes gesagt hat als Du geschrieben hast, aber dann wäre es nett, darauf kurz hinzuweisen.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 29. Mär 2017, 12:22

ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 09:43
Frank hat geschrieben:
28. Mär 2017, 17:28
Wer redet denn von einem Einschlag? Video kucken :well: :wink:
Hallo Frank,

Du hast als Überschrift folgende Worte gewählt: "unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen"

Wenn die Dinger nicht einschlagen sehe ich keinen Grund, warum die Verweildauer kürzer sein sollte, denn vorbeifliegende Kometen werden kaum den Taghimmel signifikant abdunkeln können.


Zudem hast Du im Eröffnungsbeitrag folgendes geschrieben:
Frank hat geschrieben:
27. Mär 2017, 17:18
dann erlebt die Erde ihr zweites großes Bombardement und für uns sähe es dann ziemlich düster aus.
Natürlich kann es sein, dass Harald Lesch etwas anderes gesagt hat als Du geschrieben hast, aber dann wäre es nett, darauf kurz hinzuweisen.


Freundliche Grüsse, Ralf
Man sieht hier deutlich, dass es von Vorteil ist, wenn man weis um was es geht...... :wink:

Lesch geht in dieser Reihe(die nie länger als 15-20 ´Minuten geht), auf Zuschauerfragen ein.

Die Frage lautetete,"stimmt es , dass Gliese 710 in 100.000 Jahren mit der Erde kollidiert und wenn ja, welche Gegenmassnahmen kann man , oder werden getroffen"?

Zunächst musste Lesch einräumen, dass er diesen Stern nicht kannte und selbst erst mal recherchieren musste und so gar ein Umfrage unter seinen Kollegen gemacht hat. Raus kam., dass sich Gliese 710 tatsächlich auf uns zu bewegt, 0, 5 Sonnenmassen hat , aber werder mit uns kollidieren wird , noch in 100.000 Jahren.
Gliese braucht nach momentanen Berechnungen 1,4 Mio.Jahre und wird wohl in die äußeren Bereiche der Oortschen Wolke eintreten und an uns vorbei fliegen. Kollidieren wird er aber nicht mit uns.

Interessant ist aber, dass schon beim letztmaligen Vorbeiflug eines Massesystems, nämlich Algol, das zwar mit 5,8 Sonnenamassen wesentlich größer war, aber in fast 10 Lichtjahren Entfernung vorbei zog.
Gliese 710 soll das aber in 0,01-0,2 Lichtjahren, oder 6-12.000 AE uns passieren.

So jetzt kommt meine Spekulation.

Wenn man von der These ausgeht, welche der letzte Vorbeiflug eines Massebehafteten Systems bei uns das "große Bombardement"ausgelöst hat(man betrachte nur die Vorderseite des Mondes.), Dieses Dreiersystem aus einer Entfernung von 9,8 Lichtjahren so etwas ausgelöst hat, dann bedarf es keiner Hirnakrobatik , was ein Objekt mit 0,5 Sonnenmassen, beim durchqueren der Oortschen Wolke in Bewegung setzen könnte.
Das dies in 1,4 Millionen Jahren stattfinden soll und die Menschheit oft davon ausgeht, sie würde noch zig Mio . Jahre existieren, wählte ich die Überschrift das es schneller vorbei sein könnte, als gedacht.

Vielleicht ist es jetzt verständlich, um was es geht.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 29. Mär 2017, 12:55

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:22
Die Frage lautetete,"stimmt es , dass Gliese 710 in 100.000 Jahren mit der Erde kollidiert und wenn ja, welche Gegenmassnahmen kann man , oder werden getroffen"?

Zunächst musste Lesch einräumen, dass er diesen Stern nicht kannte und selbst erst mal recherchieren musste und so gar ein Umfrage unter seinen Kollegen gemacht hat. Raus kam., dass sich Gliese 710 tatsächlich auf uns zu bewegt, 0, 5 Sonnenmassen hat , aber werder mit uns kollidieren wird , noch in 100.000 Jahren.
Gliese braucht nach momentanen Berechnungen 1,4 Mio.Jahre und wird wohl in die äußeren Bereiche der Oortschen Wolke eintreten und an uns vorbei fliegen. Kollidieren wird er aber nicht mit uns.
Hallo Frank,

hierzu muss man wissen, dass Sterne im Vergleich zu ihren Abständen sehr klein sind. Selbst wenn der Andromedanebel mit der Milchstrasse kollidieren wird, d.h. die beiden grössten Galaxien der Lokalen Gruppe, so ist mit keiner einzigen Sternkollision zu rechnen !!! Früher hatte man noch ausgerechnet, dass zu erwarten ist, dass 3 Sterne dabei kollidieren sollten; diese Zahl wurde also inzwischen nach unten auf unter 0.5 korrigiert.

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:22
So jetzt kommt meine Spekulation.

Wenn man von der These ausgeht, welche der letzte Vorbeiflug eines Massebehafteten Systems bei uns das "große Bombardement"ausgelöst hat(man betrachte nur die Vorderseite des Mondes.)
Ach so, Deine Idee hat gar nichts mit Harald Lesch zu tun. Warum schreibst Du das nicht einfach auf: so untermauerst Du Deine Idee mit der Autorität von Harald Lesch und das ist eigentlich nicht ganz fair.

Insbesondere hätte es mir keinen Mehrwert gebracht, wenn ich mir das YouTube-Filmchen angeschaut hätte; meine Rückfrage indes konnte das nun aufklären.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von seeker » 29. Mär 2017, 13:35

Zu all den äußerst komplexen Einflüssen auf die Erde habe ich diesen schönen/umfassenden popwiss. Vortrag gefunden:



Kann uns der Himmel auf den Kopf fallen?
Außerirdische Einflüsse auf Klimaänderungen?

Dr. B. Pfeiffer
Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz, Astronomische Gesellschaft

http://www.staff.uni-mainz.de/bpfeiffe/vhs06-himmel.pdf

Besonders den Vergleich von Einschlägen mit Vulkanausbrüchen fand ich dabei interessant.
Vielleicht hat ja einer von euch Lust mal in das PDF reinzuschauen.
Grüße
seeker


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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 29. Mär 2017, 13:49

ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:55
Hallo Frank,

hierzu muss man wissen, dass Sterne im Vergleich zu ihren Abständen sehr klein sind. Selbst wenn der Andromedanebel mit der Milchstrasse kollidieren wird, d.h. die beiden grössten Galaxien der Lokalen Gruppe, so ist mit keiner einzigen Sternkollision zu rechnen !!! Früher hatte man noch ausgerechnet, dass zu erwarten ist, dass 3 Sterne dabei kollidieren sollten; diese Zahl wurde also inzwischen nach unten auf unter 0.5 korrigiert.


Lieber Ralf

Deine Ausführungen sind auch einem Amateurastronom wie mir bekannt. Trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass du ständig irgendetwas schreibst, ohne das zuvor geschriebene in Betracht zu ziehen.
Das die Abstände zwischen den Sternen riesig sind, ist bekannt. Gliese 710 ist aber des Wegen so interessant, weil er eben nicht im Lichtjahre Abstand an uns vorbei ziehen soll, sondern im Grunde vor unserer Haustür. Das sieht im übrigen auch ein Lesch so. Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass Galaxien mit einander verschmelzen, sich die Sterne auch nicht treffen, obwohl das auch nur reine Spekulationen ist, ob da nicht auch ein paar wenige dabei sind, die auf einander stoßen.
Hier geht es um unser Sonnensystem, die Oortsche Wolken, Gliese 710 und das Selbiger unserem System sehr nahe kommen soll.
ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:55

Ach so, Deine Idee hat gar nichts mit Harald Lesch zu tun. Warum schreibst...........



Das war schon auch sein Denkanstoss, mit dem Bombardement und ich habe den Gedanken nur etwas weiter ausgeführt.
Hier aber von nicht ganz fair zu sprechen , dabei Video und den Beitrag gar nicht zu kennen, ist im Grunde eine unfaire Unterstellung. (um nicht zu sagen eine Frechheit)
ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:55


Insbesondere hätte es mir keinen Mehrwert gebracht, wenn ich mir das YouTube-Filmchen angeschaut hätte; meine Rückfrage indes konnte das nun aufklären.

Es ist schön für dich, dass du den Mehrwert einer Sache einschätzen kannst, ohne sie zu kennen.
Ich für meinen Teil schaue mir eine Sache erst an, bevor ich Vorurteile loslasse
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 29. Mär 2017, 14:23

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 13:49
Das war schon auch sein Denkanstoss, mit dem Bombardement und ich habe den Gedanken nur etwas weiter ausgeführt.
Hier aber von nicht ganz fair zu sprechen , dabei Video und den Beitrag gar nicht zu kennen, ist im Grunde eine unfaire Unterstellung. (um nicht zu sagen eine Frechheit)
Hallo Frank,

ich habe Erfahrung mit sowas und es war nicht wirklich schwer, das richtig zu erraten. - Nur: ich mag es wirklich nicht, immer wieder raten zu müssen. Warum kann man denn die Dinge nicht so schreiben, wie sie sind ?

Warum hast Du nicht einfach geschrieben, dass Du einen YouTube-Film gesehen hast, in dem die Rede davon war, dass in einigen Millionen Jahren ein Stern so nahe an der der Sonne vorüberzieht, dass er dabei durch die Oort'sche Wolke hindurchfliegt.

Und dass Dich dann dieser Sachverhalt auf die Idee gebracht hat, dass dabei einige Objekte der Oort'schen Wolke so abgelenkt werden könnten, dass ein erneutes Bombardement stattfinden könnte, welches vergleichbar mit dem von Dir genannten ersten Bombardement war.

Und zum Abschluss noch den Link auf den YouTube-Film für die Leute, die ihn sich in diesem Zusammenhang anschauen möchten.


Dann weiss Deine Leserschaft folgendes:
1. es gibt einen YouTube-Film, der interessant ist und Dich auf eine Idee gebracht hat
2. bei der Idee handelt es sich darum, dass der nahe Vorüberzug des Sternes ein zweites Bombardement auslösen könnte, mit den und den Folgen


Dann haben Leser wie ich, die sich für Punkt 2 interessieren, die Möglichkeit, mit einigen Stichworten herumzugooglen und vielleicht eine passende Publikation zu finden und sich diese anzuschauen, ob da etwas drinsteht, was man forengerecht schreiben könnte. Hierfür braucht es den YouTube-Film aber nicht, und Harald Lesch braucht es hierfür auch nicht.

Andere Leser haben vielleicht ganz andere Ideen und sagen sich, wenn sich der Frank hat von Harald Lesch inspirieren lassen, dann kann ich mich vielleicht auch inspirieren lassen; vielleicht enthält der Film weitere Punkte, denen man nachgehen könnte. Diese Leser werden sich also mit Vorteil den Film anschauen und hieraus vielleicht weitere Fragestellungen finden, die man ebenfalls im Forum ansprechen könnte.

Und noch eine dritte Lesergruppe ist vielleicht in der Geologie bewandert und möchte etwas zum ersten Bombardement beitragen. Diese brauchen dann den Film aber auch nicht anzuschauen, werden aber nach anderen Stichworten googlen und etwas finden.


So aber wie Du es vorschlägst, sind alle Leser quasi gezwungen, zuerst den Film anzuschauen, ehe sie sich hier äussern können, um dann nur enttäuscht festzustellen, dass es den Film gar nicht braucht, um Deine Frage zu beantworten.


Und ich finde, das hat mit Frechheit nichts zu tun, sondern eher mit ein bisschen Rücksichtnahme auf diejenigen, von denen man sich wünscht, dass sie einem antworten.

Hier im konkreten Fall hätte es also völlig genügt, wenn Du am Ende Deines Eröffnungsbeitrages einfach noch geschrieben hättest, dass Dich dieser YouTube-Film von Harald Lesch auf diese Idee gebracht habe. Das wäre dann gewissermassen die Angabe einer Referenz, und alles wäre wirklich perfekt und mein Einwand hätte sich gar nicht erst ergeben.


Freundliche Grüsse, Ralf

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gravi
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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von gravi » 29. Mär 2017, 19:05

ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 14:23
...Und ich finde, das hat mit Frechheit nichts zu tun, sondern eher mit ein bisschen Rücksichtnahme auf diejenigen, von denen man sich wünscht, dass sie einem antworten.

Hier im konkreten Fall hätte es also völlig genügt, wenn Du am Ende Deines Eröffnungsbeitrages einfach noch geschrieben hättest, dass Dich dieser YouTube-Film von Harald Lesch auf diese Idee gebracht habe. Das wäre dann gewissermassen die Angabe einer Referenz, und alles wäre wirklich perfekt und mein Einwand hätte sich gar nicht erst ergeben.


Freundliche Grüsse, Ralf
An diesem Punkt muss ich mal eine Lanze für Frank brechen, aber eine ganz dicke! Ralf, lies dir doch noch mal sein Eingangsposting durch. Da steht doch nichts anderes, als dass er erstaunt war (wie Lesch, ich und viele andere) über die Existenz des Gliese 710. Und seinen Hinweis auf das (wirklich nette) Video von Herrn Lesch.
Wieso also diese ganze (überflüssige) Diskussion um nichts? Verstehe ich nicht. Es ist schade um die Zeit zum schreiben der ganzen postings (und den Platz, den sie einnehmen). Ich meine, da hätte man doch besser über das eigentliche Thema diskutieren können, so wie das ja auch andere hier handhabten.

Gruß
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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 29. Mär 2017, 20:39

gravi hat geschrieben:
29. Mär 2017, 19:05
An diesem Punkt muss ich mal eine Lanze für Frank brechen, aber eine ganz dicke! Ralf, lies dir doch noch mal sein Eingangsposting durch. Da steht doch nichts anderes, als dass er erstaunt war (wie Lesch, ich und viele andere) über die Existenz des Gliese 710. Und seinen Hinweis auf das (wirklich nette) Video von Herrn Lesch.
Hallo gravi,

aber warum werde ich dann die ganze Zeit aufgefordert, mir ein Video anzuschauen, welches ich mir erstens gar nicht anschauen möchte und welches zweitens auch gar nichts mit dem Thema zu tun hat ? - Da wäre es doch viel hilfreicher für alle Beteiligten gewesen, darauf hinzuweisen, dass Harald Lesch das gar nicht selber gesagt hat.

Statt dessen werde ich in die "Rolle" gedrängt, mich rechtfertigen zu müssen, warum ich mir keine YouTube-Filme anschauen möchte.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 29. Mär 2017, 21:15

ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 20:39

aber warum werde ich dann die ganze Zeit aufgefordert, mir ein Video anzuschauen, welches ich mir erstens gar nicht anschauen möchte
Wenn du möchtest, dass ich dich in Zukunft auch weiterhin Ernst nehme, dann vergesse ich jetzt mal diese kindische Äußerung :roll:
ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 20:39
und welches zweitens auch gar nichts mit dem Thema zu tun hat ? - Da wäre es doch viel hilfreicher für alle Beteiligten gewesen, darauf hinzuweisen, dass Harald Lesch das gar nicht selber gesagt hat.
Sag mal, liest du eigentlich was geschrieben wird ? Du hast das Video doch gar nicht gesehen, woher willst du wissen was darin enthalten ist, oder ob es etwas mit dem Thema zu tun hat?
ralfkannenberg hat geschrieben:
29. Mär 2017, 20:39
Statt dessen werde ich in die "Rolle" gedrängt, mich rechtfertigen zu müssen, warum ich mir keine YouTube-Filme anschauen möchte.
Ab jetzt wird es dann lächerlich .

-Wer hat dir eigentlich eingeredet das du so wichtig bist?
-Wer hat dich gezwungen diesen Beitrag zu kommentieren?
-Du wurdest lediglich aufgefordert, ein Video erstmal zu schauen, bevor du nur Stuss darüber schreibst. :wink:

Diese komischen Useranmeldungen hier im Forum, zum größten Teil haben die hier aber mal Dampf abgelassen, haben irgendwelchen Zwist aus anderen Foren hier reingetragen, waren dann auch schnell wieder weg,....... solangsam wird mir einiges klar.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 30. Mär 2017, 00:42

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 21:15
Sag mal, liest du eigentlich was geschrieben wird ? Du hast das Video doch gar nicht gesehen, woher willst du wissen was darin enthalten ist, oder ob es etwas mit dem Thema zu tun hat?
Hallo Frank,

bitte versetze Dich doch einfach einmal in die Situation einer Person, die Deinen Eröffnungsbeitrag liest:

da wird Text formuliert, sehr direkt und bestimmt und ohne Konjunktiv wird da ein 2.grosses Bombardement vorausgesagt.

Danach folgen einige Angaben über den betreffenden Stern.

Und schliesslich folgt noch kommentarlos ein Link.


Das ist alles soweit ok, aber - und nun kommt eben das "aber": es ist der kommentarlose Link, aus dem ich geschlossen habe, dass er eine Referenz auf eine Facharbeit sei, auf die Du Dich bezogen habest. Das ist übrigens durchaus üblich und auch ich kommentiere Links nicht, wenn sie auf eine Facharbeit zu meinen vorherigen Äusserungen referenzieren.

Das Problem im vorliegenden Fall bestand darin, dass Du Dich eben nicht auf den Link bezogen hast und in der von Dir genannten Referenz auch kein 2.grosses Bombardement angesprochen wurde. Woher aber konnte ich denn ahnen, dass Du Dich nicht an die wissenschaftliche Konvention, die ich mir gewohnt bin, hälst ?

Das ganze war also letztlich ein Missverständnis, weil ich stillschweigend und irrtümlich davon ausgegangen war, dass Du Dich an diese Konvention hälst.


Der andere Punkt, der angesprochen wurde, der aber eigentlich nur ein Nebenthema ist, war das Format der Referenz. Früher war es üblich, dass man als Leser nur das Abstract der Referenz anschauen konnte, und wenn man auch die Details nachlesen wollte, rund 30 Dollar dafür bezahlen musste, oder zur nächsten Hochschule in die Bibliothek gehen und den Artikel dort nachlesen konnte. In den Diskussionsforen hat es sich dann immer mehr eingebürgert, statt der kostenpflichtigen Facharbeiten auf Vorveröffentlichungen wie die arXiv-Preprints zu verlinken; das ist dann zwar nicht die peer-gereviewte Fassung, aber in der Regel waren die inhaltlich ebenso gut; zumindest mir ist kein Fall bekannt, in dem ein seriöser Preprint inhaltlich wesentlich von der späteren Publikation abgewichen wäre.

Oftmals wird anstelle der Facharbeiten auch auf laiengerechte Zusammenfassungen in populärwissenschaftlichen Zeitschriften referenziert, in denen dann in der Regel auch auf die Facharbeit referenziert wird.

Und in letzter Zeit ist es unter Laien auch Mode geworden, auf YouTube-Filme als Referenz zu verlinken. Auch wenn ich persönlich kein Fan dieser YouTube-Filme bin, sondern nach wie vor zum Nachlesen die Fachpublikation bevorzuge, so vermute ich, dass sich in den vielleicht nächsten 10 Jahren der YouTube-Film als zusätzliches Medium für seriöse Referenzen etablieren kann.

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 21:15
Ab jetzt wird es dann lächerlich .
-Wer hat dir eigentlich eingeredet das du so wichtig bist?
Wie kommst Du darauf, dass ich mich für wichtg halte ?

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 21:15
-Wer hat dich gezwungen diesen Beitrag zu kommentieren?
Niemand, aber aufgrund der Faktenlage war (und bin) ich der Meinung, dass man Deine Idee mit dem 2.grossen Bombardement richtig stellen sollte. Fairerweise muss ich ergänzen dass es mich ausserordentlich verwundert hätte, wenn ein naher Sternvorbeizug zu einem neuen grossen Bombardement führen würde, so dass ich eben nach einer entsprechenden Facharbeit gesucht habe.

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 21:15
-Du wurdest lediglich aufgefordert, ein Video erstmal zu schauen, bevor du nur Stuss darüber schreibst. :wink:
Was daher kam, dass sich die Referenz eben nicht auf Deinen Text bezog.

Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 21:15
Diese komischen Useranmeldungen hier im Forum, zum größten Teil haben die hier aber mal Dampf abgelassen, haben irgendwelchen Zwist aus anderen Foren hier reingetragen, waren dann auch schnell wieder weg,....... solangsam wird mir einiges klar.
Mir nicht, aber ich glaube nicht, dass ich das wissen muss.


Also kurz und gut: dass Missverständnis auf meiner Seite kam daher, dass ich Deine kommentarlose Angabe der Referenz irrtümlich als Fachreferenz zu Deiner Idee interpretiert hatte, und ich bedauere die Unannehmlichkeiten, die wir beide deswegen völlig unnötigerweise hatten.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von seeker » 30. Mär 2017, 00:48

Leute, bitte!
Ich verfolge das und ich sehe beide Seiten Frank und Ralf und kann euch beide verstehen und ein Stück weit ist m. E. an beiden Seiten etwas dran.
Viel mehr möchte ich dazu gar nicht sagen, weil ich das nicht nicht anfachen möchte, nur eines:
Wenn man an einer sachlichen Diskussion interessiert ist, ist es möglich sich geschickter zu verhalten - und man kann auch provozieren und man kann auch Streit suchen.
Ich denke jeder von euch weiß vielleicht, was ich meine. Falls nicht, kann ich es gerne per PN erklären und was ich da auf emotionaler Ebene wahrneme.
Manchmal kann es auch hilfreich sein sich einmal kurz Gedanken darüber zu machen, wie man auf andere wohl wirken mag, also zu versuchen sich mal kurz in den/die anderen hineinversetzen.

Zur Sache:

Ich hab mir das noch etwas angeschaut, soweit ich das sehe, ist es so:

Bei Gliese 710 kommt es stark darauf an, wie nah er uns genau kommen wird und der Punkt ist noch mit recht großen Unsicherheiten behaftet.
Das liegt daran, dass das sehr schwer zu prognostizieren ist und man viele Faktoren berücksichtigen muss:
The distance of closest approach of Gliese 710 is difficult to compute precisely as it depends sensitively on its current position and velocity; Bobylev estimated that it would pass within 0.311 ± 0.167 pc (1.014 ± 0.545 light years) of the Sun.
https://en.wikipedia.org/wiki/Gliese_71 ... t_approach

... größte Annäherung zwischen ca. 1,5 und 0,5 Lichtjahre, das ist ein Unsicherheitsfaktor von 3 (!), bei einer Gravitation, die quadratisch mit dem Abstand abnimmt, 3^2 macht 9. Als einfachste Näherung haben wir also eine Unsicherheit beim gravitativen Störeinfluss auf unser Sonnensystem um etwa den Faktor 10. Wenn wir nun fragen, wie viele Objekte in der (noch nicht direkt nachgewiesenen!) Oortschen Wolke davon so gestört werden, dass sie ins innere Sonnensystem gelangen, dann sind hier viele andere Einflüsse noch nicht berücksichtigt, die aus der 10 schnell eine 1000 oder vielleicht gar 1 Million machen können.

Wenn es so eintrifft, wie grad vermutet, wird nicht viel passieren: ca. 5% mehr Kometen als normal, die ins innere Sonnensystem gelangen, da muss man sich keine großen Sorgen machen. Es könnten aber auch im schlimmsten Fall viel viel mehr sein, wo es dann schon richtig gefährlich werden könnte. Aber das wissen wir nicht, also nehmen wir den derzeit wahrscheinlichsten Wert aus den Daten und ansonsten passiert das eh erst in über 1 Million Jahren.

Ich sag auch mal so: Wenn wir bis dahin noch existieren und trotzdem immer noch nicht mit sowas klarkommen, dann haben wir es vielleicht auch nicht besser verdient als dass dann evtl. ein Einschlag stattfindet - welcher mit recht großer Wahrscheinlichkeit selbst dann nicht gleich den Exitus weltweit bedeuten würde (kleine Einschläge bleiben auch dann wahrscheinlicher).


Wie ich gefunden habe gibt es übrigens einen weiteren Kandidaten, der der Sonne sehr nahe kommen könnte: HIP 85605
Dieser rote Zwergstern wäre schon in 240.000 bis 470.000 Jahren bei uns und noch näher, er könnte bis zu 0,13 Lj an uns rankommen, also sehr deutlich innerhalb der Oortschen Wolke.

https://de.wikipedia.org/wiki/HIP_85605
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... nd_Zukunft

Bei diesem Stern ist die Datenlage allerdings noch viel unsicherer und es könnte auch sein, dass er uns überhaupt nicht nahe kommt.
Daran kann man auch sehen, wie schwierig solche Prognosen sind.
Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:22
Wenn man von der These ausgeht, welche der letzte Vorbeiflug eines Massebehafteten Systems bei uns das "große Bombardement"ausgelöst hat(man betrachte nur die Vorderseite des Mondes.)
Was meinst du damit?
Nach aktueller Meinung hatte das große Bombardement in der Frühzeit des Sonnensystems nichts mit vorbeiziehenden Sternen zu tun, sondern mit der Migration von Jupiter und Saturn.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Frank » 30. Mär 2017, 09:43

seeker hat geschrieben:
30. Mär 2017, 00:48
Frank hat geschrieben:
29. Mär 2017, 12:22
Wenn man von der These ausgeht, welche der letzte Vorbeiflug eines Massebehafteten Systems bei uns das "große Bombardement"ausgelöst hat(man betrachte nur die Vorderseite des Mondes.)
Was meinst du damit?
Nach aktueller Meinung hatte das große Bombardement in der Frühzeit des Sonnensystems nichts mit vorbeiziehenden Sternen zu tun, sondern mit der Migration von Jupiter und Saturn.
Du hast natürlich vollkommen Recht. Das große Bombardement hat natürlich nichts mit dem von mir besagten Vorbeiflug zu tun, also mein Fehler (Kommt davon , wenn man sich nicht aufs eigentliche Thema konzentriert....)
Gibt allerdings viele Thesen darüber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Bombardement

Zumal Lesch ja auch eindrucksvoll ausführt, was man bei der Berechnung einer Flugbahn, von einem Stern , alles mit einfliessen lassen muss.
Eine 90 % tige Wahrscheinlichkeit, bei der Berechnung von Gaia ´, dass dieser Bolide in einer Entfernung zwischen 6590 und 13800 AE an der Erde vorbei fliegen wird, halte ich für enorm.(Mit den bekannten möglichen Folgen).
Es geht ja auch noch um eine andere Betrachtungsweise und Lesch wäre nicht Lesch, wenn er das als Philosoph nicht auch noch ansprechen würde.
Das vor 65 Mio. ein Asteroid auf der Erde einschlug, die Dinosaurier ausstarben und damit der Weg für uns frei war,also einem Lebewesen, dass darüber spricht, was ein Ásteroideneinschlag ist, dass ist schon eine Sache, die sehr zum Náchdenken anregt.
Unter Umständen verdanken wir unsere Exitenz einem vorbeifliegenden Objekt, dass die Garvitation im Sonnensystem gestört hat.
Natürlich ist das alles Spekulation, aber wir fangen ja erst an, solch eine Vergangenheit zu erforschen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von seeker » 30. Mär 2017, 14:16

Frank hat geschrieben:
30. Mär 2017, 09:43
Du hast natürlich vollkommen Recht. ...
Verstehe :wink:
Frank hat geschrieben:
30. Mär 2017, 09:43
Das vor 65 Mio. ein Asteroid auf der Erde einschlug, die Dinosaurier ausstarben und damit der Weg für uns frei war,also einem Lebewesen, dass darüber spricht, was ein Ásteroideneinschlag ist, dass ist schon eine Sache, die sehr zum Náchdenken anregt.
Unter Umständen verdanken wir unsere Exitenz einem vorbeifliegenden Objekt, dass die Garvitation im Sonnensystem gestört hat.
Ja, genau. Und eine solche Frage interessiert mich auch.
Es geht dabei aber noch weiter, ich finde weitere interessante Fragen:

Unsere Sonne bewegt sich ja auch um das galaktische Zentrum. Es ist dabei noch unklar, ob sie viel weiter innen in der Milchstraße entstanden ist und dann nach weiter außen gewandert ist oder ob der Abstand zum Zentrum in den letzten > 4 Milliarden Jahren mehr oder weniger konstant war. Klar ist aber, dass die Sonne die Spiralarme durchwandert und dass sie nicht da entstanden ist, wo sie sich heute in ihrer Sternennachbarschaft befindet. Im Moment befinden wir uns in einem recht ruhigen, leeren Bereich zwischen zwei galaktischen Armen, in der lokalen Blase und da drin in der lokalen Flocke, aber das war nicht immer so, sie war auch schon in unruhigeren und dichteren Gebieten in der Milchstraße. Gleichtzeitig haben wir hier schon gesehen, dass offenbar in erdgeschichtlich kurzen Zeitspannen schon häufig nahe Begegnungen zwischen zwei Sonnen stattfinden.

Die Frage, die sich daraus für mich ergibt lautet:

Wie wahrscheinlich war es, dass in den letzten 4 Milliarden Jahren offenbar keine einzige Extrem-Nahbegegnung zwischen unserer Sonne und einem vorbeiziehenden Stern stattfand, die auch die Planetenbahnen durcheinander gebracht hätte (insbesondere die der Erde, es würde aber auch ausreichen z.B. den Jupiter weiter nach innen zu drücken, was dann indirekt Auswirkungen auf die Erde gehabt hätte)?
Wie wahrscheinlich ist so etwas für einen durchschnittlichen gelben Zwergstern in der Milchstraße?

Weiterhin:
Damit Evolution so wie auf der Erde stattfindet braucht es Perioden der Ruhe, die immer wieder von Katastrophen (wie z.B. Asteroideneinschlägen) unterbrochen werden.
Nur so scheint die Evolution optimal abzulaufen, denn zu lange Perioden der Ruhe führen anscheinend zu evolutionärem Stillstand und zu viele Störungen halten die Lebewesen in ihrer Entwicklung zu weit unten, weil keine Zeit zur Höherentwicklung bleibt.

Ist die Sonne da ein typischer Stern oder ein außergewöhnlicher, wenn man Störungen durch vorbeiziehende Sterne (incl. vermehrte Einschläge dann) betrachtet und noch sonstige Störungen in Form von Supernovaexplosionen, GRBs, etc. hinzunimmt?
Wie wahrscheinlich war es, dass das Sonnensystem die letzten Jahrmilliarden anscheinend gerade ein diesbezüglich gutes Maß an Störungen erfahren hat?

Und:
So die Oortsche Wolke existiert, ist sie dann heute überhaupt noch da oder wurde sie durch vorbeiziehende Sterne in den letzten Jahrmilliarden schon längst zu einem guten Teil aufgelöst? Müsste ein durch die Oortsche Wolke hindurchziehender Stern nicht jedesmal eine breite Bahn leerräumen, indem er diese Kleinkörper entweder mitnimmt oder wegschleudert? Wenn das jetzt schon geschätzt etwa 1000x passiert ist, ist dann von der Wolke noch viel übrig? Und falls dort heute noch viele Brocken sind, stammen die dann überhaupt von unserem Sonnensystem oder wurden sie zu einem guten Teil von anderen Sonnen eingsammelt und gut mit unseren durchmischt?

Meinungen dazu?
Grüße
seeker


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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von ralfkannenberg » 30. Mär 2017, 15:18

seeker hat geschrieben:
30. Mär 2017, 14:16
So die Oortsche Wolke existiert, ist sie dann heute überhaupt noch da oder wurde sie durch vorbeiziehende Sterne in den letzten Jahrmilliarden schon längst zu einem guten Teil aufgelöst? Müsste ein durch die Oortsche Wolke hindurchziehender Stern nicht jedesmal eine breite Bahn leerräumen, indem er diese Kleinkörper entweder mitnimmt oder wegschleudert? Wenn das jetzt schon geschätzt etwa 1000x passiert ist, ist dann von der Wolke noch viel übrig? Und falls dort heute noch viele Brocken sind, stammen die dann überhaupt von unserem Sonnensystem oder wurden sie zu einem guten Teil von anderen Sonnen eingsammelt und gut mit unseren durchmischt?

Meinungen dazu?
Hallo seeker,

man sollte bei diesen Überlegungen auch berücksichtigen, dass sich da draussen auch weitere Zwergplaneten und Planeten aufhalten könnten; diese können jederzeit ohne dass wir das wissen die Bahnen der Mitglieder der Oort'schen Wolke stören.

Vergangenes Jahr wurde ja beispielsweise viel über diesen "Planet Nine" gemutmasst, und zumindest Sedna-artige Zwergplaneten sind mit grosser Wahrscheinlichkeit ebenfalls zu erwarten. Allerdings reichen deren Bahnen nur etwa bis 1000 AU oder meinetwegen 2000 AU hinaus, so dass sie den Mitgliedern der Oort'schen Wolke nur dann nahe kommen können, wenn diese eine hinreichend exzentrische Bahn aufweisen und vorübergehend auch wenigstens in den Inner Oort Cloud-Bereich unseres Sonnensystems gelangen.


Das grosse Problem ist, dass die Helligkeit reflektierter Körper mit der 4.Potenz zum Abstand abnimmt. Schon jenseits nur der 100 AU-Grenze kennt man meines Wissens nur einen einzigen natürlichen Körper unseres Sonnensystems, den man in dieser Entfernung beobachten kann, und dessen Bahn ist nach wie vor so unbestimmt, dass er nicht einmal einen provisorischen Namen mit Jahreszahl, Halbmonats-Angabe und fortlaufender Nummer erhalten hat.

Und die Oort'sche Wolke ist dann noch einmal 500mal weiter draussen ! - Du weisst schon, 4.Potenz ... - selbst der Planet Nine mit seinen erwarteten 10 Erdmassen, der sich da je nach Schätzung bei ~500 AU aufhalten soll, hat sich bislang jeder Entdeckung entzogen, und Zwergplaneten kann man so weit draussen mit den heutigen Mitteln schon gar nicht beobachten.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von Herr5Senf » 30. Mär 2017, 19:19

Wer hat das erlaubt und wie hingekriegt, ein früherer Vorbeiläufer oder?

Asteroid 2015 BZ509 auf der Jupiterbahn, aber in der falschen Richtung :beer:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21 ... 03-30.html

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Re: Gliese 710 , unsere Verweildauer auf der Erde könnte kürzer sein als angenommen

Beitrag von seeker » 31. Mär 2017, 12:36

Ja, Ralf,
das stimmt schon und muss man sich immer wieder klar machen, dass diese Objekte kaum auzumachen sind und auch dass wer weiß was da draussen noch rumfliegen kann - auch Kleinplanten.

Ich hab mir auch einmal etwas anderes klargemacht, damit man ein Gefühl dafür bekommt, über was wir da bei der Oortschen Wolke reden:
Der Theorie nach umschließt die von Oort angenommene „Wolke“ die übrigen Zonen des Sonnensystems kugelschalenförmig in einem Abstand zur Sonne bis 100.000 Astronomischen Einheiten (AE), was rund 1,6 Lichtjahren entspricht. Im Vergleich dazu ist der sonnenfernste Planet Neptun nur ca. 4,2 Lichtstunden (30 AE), der nächste Stern Proxima Centauri dagegen bereits 4,2 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Die vom Sonnenwind maßgeblich durchströmte Heliosphäre hat einen geschätzten Radius von etwa 110 bis 150 AE. Schätzungen der Anzahl der Objekte liegen zwischen einhundert Milliarden und einer Billion. Vermutlich geht die Oortsche Wolke kontinuierlich in den Kuipergürtel (30 bis 50 AE) über, dessen Objekte allerdings gegen die Ekliptik konzentriert sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oortsche_Wolke

Biz zu 10^12 Objekte dort, das hört sich zunächst viel an.
Jetzt hab ich das aber mal mit dem Kugelvolumen von 100.000 AE Radius verrechnet (nach innen minus Kugelvolumen mit Radius 50 AE, aber das kann man vernachlässigen).
Ich komme unter der zunächst einfachsten Annahme einer homogen-isotropen Verteilung dieser Objekte in diesem Volumen auf folgenden Wert:

1 Objekt in 4188 AE³

das entspricht nur je 1 Objekt in einem würfelförmigen Raumvolumen mit einer Kantenlänge 16 AE!

Zum Vergleich:

In so einen Würfel mit Kantenlänge 16 AE bekommst du das Sonnensystem bis zum Jupiter bequem hinein (der Jupiter hat etwa einen Abstand zur Sonne von 5-5,5 Astronomischen Einheiten, mal 2 macht dann 10-11 AE) - und der Würfel ist keine Scheibe, in der Raumrichtung oben/unten ist im Sonnensystem bis zum Neptun eh im Wesentlichen Leere, da wär also noch viel Platz.

Und in so einem Würfel ist dann innerhalb der Oortschen Wolke gerade mal ein einziger Brocken drinnne, wobei der mittlere Abstand zum nächsten Brocken etwa dem Abstand Erde-Uranus entspricht.
Da ist fast Nichts in der Oortschen Wolke!

Warum hab ich das überhaupt angeschaut?
Ich hatte mir überlegt, dass wenn ein vorbeiziehender Stern unsere Oortsche Wolke durchquert, dass ja dann auch unsere Sonne incl. Planeten die Oortsche Wolke von diesem Stern durchqueren muss und hab mich gefragt, ob wir dann im inneren Sonnensystem etwas von diesen fremden Brocken mitkriegen würden?
Wie man sieht ist das Ergebnis diesbezüglich mau: Ja, mit viel Glück bekommen wir allein durch so einen Durchzug (ohne gravitative Effekte/WW zu berücksichtigen) vielleicht ein oder zwei extrasolare Objekte so in unsere "Nähe" (wenn man den Abstand Erde-Uranus als "nah" ansieht). :)
Interessant, nicht?

Herr5Senf hat geschrieben:
30. Mär 2017, 19:19
Wer hat das erlaubt und wie hingekriegt, ein früherer Vorbeiläufer oder?

Asteroid 2015 BZ509 auf der Jupiterbahn, aber in der falschen Richtung :beer:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21 ... 03-30.html
Interessant. Sachen gibt's! :)
Grüße
seeker


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