Ich kenne real mehrere Personen, die selbst im Wissenschtsbetrieb tätig sind. Alle 4 sind mitunter für meine Meinungsprogrammierung verantwortlich.Alix, du solltest zwei Dinge unterscheiden:
1. Die tatsächlich stattfindende Wissenschaft bzw. wissenschaftliche Arbeit
2. Die Darstellung der Wissenschaft in den Medien, insbesondere populärwissenschaftliche, vereinfachende Darstellungen
Ich habe den Eindruck dass deine Kritik eher nur 2. betreffen kann und du scheinst mir auch nicht davon zu sprechen, was die Wissenschaft tatsächlich tut, sondern davon, welchen Eindruck DU davon bisher gewonnen hast.
Da solltest du m. E. äußerst vorsichtig sein, denn dein Eindruck kann dich gerade aus 2. heraus täuschen, insbesondere, falls du 1. nicht von innen her kennst.
Doch es gibt auch Wissenschaftler/innen, die sich dazu bereits ganz offen geäußert haben.
Ein Beispiel ist dieses: Zu dem Beispiel
SMILE ... Nun, ich habe da irgendwann einmal etwas von einem Bildungsauftrag gehört, den die öffenlich rechtlichen Sender haben ... Nun, ist Bildung nur das Eintrichtern von Mainstream-Meinungen oder die Darstellung von allen Optionen zu einem so wichtigen Thema, wie die Entwicklung des Universums. Darüber kann man sich gewiss zu Tode diskutieren. Lassen wir es.Ich gebe dir dabei Recht, dass gerade 2. nicht immer gut gelingt, ich hab mich auch schon geärgert. Es ist aber dort auch nicht leicht, denn erstens geht es dort auch darum etwas zu verkaufen und zweitens geht eben durch das Vereinfachen zwangsläufig auch vieles verloren, was eigentlich wichtig zu wissen wäre - und drittens gibt es dort leider auch Leute, die zur Selbstdarstellung/Selbstproduktion neigen.
Zu Lesch: Er vertritt strikt den Mainstream, ist also sozusagen wissenschaftlich "ultrakonservativ" eingestellt. Das ist recht normal, wenn einer im ZDF in solchen Sendungen auftreten darf, dass er keine Nischentheorien vertritt, das sollte ja klar sein. Daran ist auch nichts verkehrt, man sollte sich das nur klarmachen, dann kann man ihn richtig einordnen: Wenn du die aktuelle Standardfolklore wissen willst, dann schau Lesch, wenn du Alternativerklärungen suchst, dann darfst du nicht Lesch schauen.
Die Frage ist, wer es beurteilt, ob etwas besser als das Gegenwärtige ist. Die Frage ist zudem, von wem eine andere Denkrichtung aus welchen Gründen auch immer wohl nicht gewollt wird. Oder das Gegenteil davon.Es ist dabei nur so: Nur weil eine Erklärung alternativ ist, heißt das noch lange nicht, dass sie besser/richtiger ist. In aller Regel, in 99,999% der Fälle ist gerade das Gegenteil der Fall. Es sind und waren immer die ganz großen Ausnahmefälle, wo es umgekehrt war und wo das dann auch zu Umwälzungen geführt hat.
Man sollte sich auch davor hüten in eine "David gegen Goliath-Haltung" zu verfallen, wo man dann für den schwächeren David Partei ergreift, so verlockend das psychologisch auch sein mag, objektiv-unvoreingenommen ist es nicht.
Wie viele Alternativ-Hypothesen kennst Du tatsächlich gut genug, um eine Zahl, wie 99,999% angeben zu können?
Du schriebst, dass auch im Wissenschaftsbetrieb nicht alles perfekt ist. Woher weißt Du das? Du schreibst zudem, dass nichts perfekt ist. Ist das nicht eine individuelle Entscheidung? Wenn ich ein Bild beende, weil ich es jetzt als perfekt erachte, dann ist das für mich so.Und auch bei 1. ist nicht alles perfekt. Nichts ist perfekt, am allerwenigsten Menschenwerk, aber wenn du dort Einblick hättest, dann wüsstest du, dass dort alles was veröffentlicht wird ganz genau von verschiedensten Leuten/Gruppen immer wieder und nochmal und nochmal geprüft und hinterfragt und bezweifelt und zerlegt und diskutiert wird, usw., usw. - insbesondere wenn es wichtig ist.
So schlimm wie du das wohl vermutest ist es dort also bei Weitem nicht.
Ja, die kosmologische Rotverschiebung habe ich nicht erwähnt, das ist korrekt. Das ist wohl schon ein typischer Ekelfaktor, dass ich das nicht mache, aber Du hast recht.Und bei der Rotverschiebung muss du eigentlich noch die Dopplerinterpretation von der Interpretation per Raumdehnung unterscheiden - das sind verschiedene Paar Stiefel: Das eine ist Bewegung im Raum, das andere Expansion des Raums selbst. Real überlagert sich laut Standardmodell beides.
Die Expansion des Raums ergibt sich jedoch wiederum zwanglos aus der ART, im Gegenteil wäre ein konstanter Skalenfaktor (also Null-Expansion/Kontraktion) nur sehr gekünstelt und zwanghaft konstruierbar.
Das grundlegende Problem, das ich mit der kosmologischen Rotverschiebung habe, ist dieses: Raum ist ein abstraktes Konzept und ein Synonym von NICHTS, Zeit ist ein abstraktes Konzept und abstrakte Konzepte haben KEINE physikalischen Eigenschaften. Es ist es völlig absurd zu behaupten, dass Raum/Raumzeit REAL expandieren und sich krümmen kann.
Mathematisch kann ich auch herleiten, dass 1m³ Raum-Leder + 1m³ Raum-Leder= 2m³ Raum-Leder ergeben. Mathematisch ist das absolut korrekt. Das Problem ist nur, dass ich in den Aufbau der simplen Gleichung einen Parameter impliziert habe, den es real nicht gibt und dieser Parameter ist das Raum-Leder.
Ebenso kann ich in eine Gleichung Parameter einbauen, die sinngemäß darstellen sollen, dass Raum/Raumzeit die REALEN physikalischen Eigenschaften für eine Expansion, Krümmung und Massenbewegung besitzt. Wenn ich die Gleichung mathematisch korrekt auflöse, dann wird das Ergebnis rein mathematisch stimmen. Doch nur deshalb, weil das Ergebnis rein mathematisch stimmt, muss es noch lange nicht realen Begebenheiten im Kosmos entsprechen. Und genau das wird gemacht. Den Konzepten Raum und Zeit werden physikalische Eigenschaften ganz einfach angehaftet, die sie REAL nicht besitzen.