Zunächst einmal lautet die wichtigere Frage:Pippen hat geschrieben:1. Wir sind auf der Erde und jagen Licht durch Ammoniak. Wir bekommen ein Spektrum S = 1.000.000.000 (die Zahl soll einfach den genauen Verlauf der Linien usw. codieren). Für S gäbe es insgesamt 9^10 Verteilungsmöglichkeiten (wenn S immer aus 10 Ziffern bestünde, richtig?), für die Interaktion von Licht mit Ammoniak gäbe es nur genau eine Struktur, nämlich S = 1.000.000.000.
2. Wir bekommen Licht von einem Obejkt aus 8 Mrd. LJ Entfernung mit genau S = 1.000.000.000.
3. Es gilt nicht die Annahme gleicher physikalischer Gesetzmäßigkeiten.
Was können wir schließen?
...
Seht ihr das auch so?
Was sollen wir schließen?
Und an dem Punkt kommen die Wahrscheinlichkeiten ins Spiel.
Möglicherweise unterschätzt du das völlig...
Die Emissionslinien sind ja nicht allein da, das sind nicht nur 10^9 Möglichkeiten, es ist viel, viel, viel mehr.
Schau dir z.B. mal die Eisenlinien an:
https://de.wiktionary.org/wiki/Emission ... rum-Fe.svg
Das sind schon sau viele (versuch mal abzuschätzen, wie viele Möglichkeiten des Linienbildes es geben muss, incl. Intensitätsverteilung) und jetzt findest du die im Spektrum von Sternen von extrem entfernten Galaxien, dann findest du noch Wasserstoff und Helium und Lithium, und, und, und (und dadurch wird der Ergebnisraum aus allen Kombinationsmöglicheiten natürlich nochmal extrem größer).
Und die schauen alle genauso aus wie diejenigen unserer Sonne und auch diejenigen der Sterne in unserer Umgebung und unserer Galaxie, vielleicht rotverschoben, aber ansonsten ergibt sich aus dem Puzzle genau dasselbe Bild.
(Und man muss auch noch bedenken, dass wir schon eine Theorie haben, die uns genau erklärt, warum im Spektrum von Element X wo welche Linien zu finden sind, wir bewerten diese Anordnung also alles andere als eine zufällige Anordnung. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt. In Wirklichkeit fittet da noch viel, viel mehr, in Anbetracht von dem, was wir schon wissen.)
Wenn man fremde Sonnen betrachtet, dann ist das daher bildlich gesprochen eher so:
Wir hier bei uns kennen eine Kathedrale, haben diese genauestens vermessen, kennen ganz viele ihrer Eigenschaften, Maße, usw.
Nun schauen wir durch ein Fernrohr und erkennen auch in der Ferne etwas, das in allen Details genauso ausschaut wie eine Kathedrale, wie das, was wir bei uns schon kennen und untersucht haben.
Wie wahrscheinlich ist es nun, dass all das Zufall ist, dass die anderen Sterne gar keine Sterne sind, wie unsere Sonne (die aber dennoch Licht abstrahlen), dass dort andere Naturgesetze herrschen, dass das nicht Eisen und Helium und Wasserstoff, etc. ist?
Die Frage ist: Ist es vernünftig anzunehmen, dass all das Sonnen wie die unsere sind oder nicht? Sollten wir etwas anderes annehmen?
Gruß
seeker