Ralander hat geschrieben:Bei den von Kurzweil und mir beschriebenen Verfahren wird „nur“ in Größenordnung der Neuronen und ihrer Synapsen gearbeitet!
Dies liegt um Zehnerpotenzen über quantenphysikalisch relevanten Größenordnungen!
Nun ja, der synaptische Spalt ist möglicherweise klein genug... Es bleibt aber noch abzuwarten, ob da was dran ist.
Wenn du dich darauf zurückziehst, dass man Bewusstsein möglicherweise auch nachbauen können wird (bzw. "wachsen lassen"), ohne im Detail zu verstehen (bzw. verstehen zu müssen), was man da eigentlich tut, dann bin ich bei dir.
Bei der Degeneration hast du Recht. Das kann langfristig nur ein Zwischenschritt sein, der irgendwann zum Aussterben führt, wenn nicht rechtzeitig wieder eine "Höherentwicklung in die richtige Richtung" erfolgt.
Zur Ethik:
Es ist richtig, dass eine hochentwickelte, sehr alte Zivilisation hier hohe Maßstäbe entwickelt haben
kann. Ich bestreite aber, dass wir wissen können, ob sie das auch
muss. Wenn eine Superzivilisation z.B. ein einziges Bewusstsein bilden würde, dann wäre "Ethik" für diese Zivilisation etwas ganz anderes, da es dann gar keine Induvidien mehr gäbe, sondern nur noch eine einzige "Meta-Intelligenz". Eine solche Intelligenz würde zu sich selbst "gut" sein - zu fremden biologischen Formen muss sie das aber nicht, genauso wenig, wie ich zu Krankheitserregern oder Ungeziefer gut sein muss, um zu mir selbst gut sein zu können.
Insbesondere kann man auch spekulieren, dass manche Superzivilisation die Biologie hinter sich lassen wird und nur noch auf technologischer Basis existieren wird.
Welchen (darwinschen) Grund hätte ein hochentwickeltes technologisches Leben noch, biologisches Leben als wertvoll zu erachten und zu schützen?
Antwort: Wir wissen es nicht! Es ist alles möglich.
Weiterhin können wir auch nicht wissen, in welchem Entwicklungsstadium uns eine solche hypothetische Superintelligenz finden würde. Es könnte ja auch sein, dass sie gerade zu dieser Zeit wieder degeneriert (auch in ethischer Hinsicht)... Höherentwicklung ist jedenfalls keine stetige Kurve nach oben, sondern eine Wellenlinie, ein Auf und Ab, dessen Trend längerfristig nach oben zeigen kann, der aber auf größeren Zeitskalen auch wieder "wellig" sein wird, usw. ...
Dennoch ist deine Konstruktion/Prognose
möglich.
Wenn man das weiter spinnt, könnte es ja auch sein, dass solche Superwesen nicht erst vor 2000 Jahren hier aufgetaucht sind, sondern schon viel früher und vielleicht sogar für das Entstehen der Menschen (oder gar des Lebens) verantwortlich zu machen wären...
Dennoch: Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Wir können auch alles recht plausibel ohne diese Hypothese erkären.
Noch etwas:
Zukunftsvisionen/-prognosen gibt es schon lange und gab es schon viele. Wenn man sich alte Spekulationen heute anschaut, dann lehrt uns das eines:
Wenn eine Prognose gut war, dann hat sie
ein paar Dinge richtig vorhergesagt, die so ähnlich eintrafen. Sehr viele Dinge waren aber auch bei jeder bisherigen Prognose völlig falsch. Das liegt einfach daran, dass die Zukunft halt doch im Dunkeln liegt, dass man aus der Gegenwart heraus unmöglich alles vorausahnen kann, was kommen wird und wie sich das alles im komplexen Zusammenspiel weiter entwickeln wird - und das ist gut so, denn so bleibt die Zukunft spannend!
Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Beste Grüße
seeker