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Bemannter Flug zum Mars

Bemannte und unbemannte Raumfahrt, Raumfahrzeuge, Antriebstechnik, Missionen zu anderen Himmelskörpern

Ist ein bemannter Flug zum Mars sinnvoll?

ja
14
67%
nein
1
5%
zu einem späteren Zeitpunkt
6
29%
 
Abstimmungen insgesamt: 21

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Bemannter Flug zum Mars

Beitrag von Stephen » 13. Feb 2006, 19:19

Hallo zusammen,

bemannte Raumflüge zu anderen Himmelskörpern gehören seit über 30 Jahren der Vergangenheit an. Eine etwas seltsame Entwicklung wie ich meine. Auf der anderen Seite gibt es in unserem Sonnensystem keine anderen Ziele außer Mond und Mars und das Geld wird auch immer knapper...

Aber zum Thema: Obwohl amerikanische Präsidenten schon manchen Unfug in Bezug auf die Raumfahrt von sich gegeben haben, scheint die NASA grünes Licht - sprich finanzielle Mittel - für eine Mission zum Mars zu besitzen bzw. auf dieses Ziel hinzuarbeiten. (Quelle: Handelsblatt vom 8. Februar 2006)

Die große Frage: Was gerechtfertigt ein solch waagehalsiges und kostspieliges Unternehmen? Was kann ein Mensch auf dem Mars erreichen, was nicht auch ein Roboter kann?

Der Etat der NASA beträgt zur Zeit knapp 17 Milliarden US-Dollar jährlich - ein bemannter Flug zum Mars wird im Mittel mit 200 Milliarden US-Dollar an Kosten beziffert. Selbst, wenn alles Geld in die Mars-Mission gesteckt wird, dauert es also noch mindestens 12 bis 15 Jahre. Aber der Großteil wird - laut Quelle - in eine erneute Mond-Mission gesteckt...

Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich die Astronauten auf einem Mars-Flug wie in einem "Big-Brother-Clone" vorkommen würden...

Was meint ihr?

Gruß
Steffen
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Beitrag von Maclane » 13. Feb 2006, 20:09

Sicherlich können Roboter auf dem Mars schon einiges erreichen. Ist ja zur Zeit auch schon der Fall.
Menschen dorthin zu schicken bedeutet vor allem eines: Prestige, aber natürlich auch das Zeugnis von technologischem Vorsprung.
China und Japan haben auch große Ambitionen was die Raumfahrt betrifft. Aber derjenige, der zuerst dort oben ist, bekommt die Goldmedaille und einen Platz in den Geschichtsbüchern. Über die Nummer zwei redet kaum einer, das ist nunmal so. ;)

Abgesehen davon bietet sich hiermit auch die Möglichkeit neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Errungenschaften, die letztlich wieder allen Menschen zugute kommen.
So ist doch z.B. eine interessante Frage, wie die Menschen auch außerhalb der Erde überleben können und ob ein autarkes System dort draußen machbar ist.
Und wenn ich mir vorstelle, dass die u.a. auch vorhaben, auf dem Mond ein Weltraumteleskop zu installieren, dann hüpf ich fast vor Vorfreude. Allein die Möglichkeiten, die sich damit bieten! :D 8)

Also ich find das eine gute Sache. Nur die Kosten sollte man dringenst im Auge behalten. Schließlich gibt es auch hier auf der Erde viele Menschen, die den einen oder anderen Entwicklungshilfe-Dollar gut gebrauchen könnten.

Gruss Mac
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Beitrag von Stephen » 14. Feb 2006, 17:29

Ein stationärer Feldstecher auf dem Mond wäre schon was feines :lol: Überdies halte ich persönlich das für "machbar" - schließlich ist es bis zum Mond ein Katzensprung und es sollten ja genügend Daten über Probleme (Strahlung, van-Alen-Gürtel etc.) vorliegen.

Aber der Mars ist ein ganz anderes Kaliber - und das nicht nur, weil er 200 Mal weiter entfernt ist. Ich will nicht herumschwafeln aber dieser eine Satz muss jetzt mal sein: Wenn sich die gesamte Menschheit endlich mal einig wäre und die gröbsten Probleme auf Mutter Erde beseitigt sind, könnte man so ein Großprojekt starten!

Mit Flickschusterei wie bei den Apollo-Missionen wird man bei einer Mars-Expedition mit Sicherheit nicht soviel Glück haben. Damit will ich nicht die Leistungen der NASA-Ingenieure von damals kritisieren sondern darauf hinweisen, dass es nichts bringt, wenn die Politik die Wissenschaft als Machtinstrument benutzt.

Gruß
Steffen
Zuletzt geändert von Stephen am 16. Feb 2006, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von msueper » 14. Feb 2006, 19:52

Die westliche Welt - speziell Deutschland - ist irgendwie in Letagie versunken. Ein GROSSES Ziel tut Not. Wenns sein muss könnten wir auch ne neue Pyramide bauen, das ist egal, es muß nur ein Anfang her.

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Beitrag von Len » 14. Feb 2006, 19:58

Man bräuchte wahrscheinlich ein anderes Ziel anstatt Prestige, und zudem ein paar Männer und Frauen mit neuen und genialen Ideen. Was der Menschheit zu diesem Projekt fehlt ist die Sicherheit, dass es sich lohnt. Wenn sie das hätte könnte ein bemannter Flug zum Mars in reichweite liegen.

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Beitrag von gravi » 16. Feb 2006, 19:00

Lohnen wird es sich in jedem Fall, das wird sicher auch jeder interessierte Wissenschaftler denken.

Eine bemannte Mission hat gegenüber Robotern immer den Vorteil, dass der Mensch sich auf neue, unbekannte Situationen einstellen kann. Und er kann improvisieren, was einer Sonde schwer fallen dürfte!

Und, man sollte mal mit der Faust auf den Tisch hauen, wir Menschen wollen doch schließlich irgendwann das All "erobern"! Da sollten wir endlich einmal damit beginnen und das Geld anstatt in Rüstung lieber in solche Projekte stecken.

Warum also zögern wir so lange???
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Beitrag von Stephen » 16. Feb 2006, 20:29

Hallo zusammen,

ich habe hoffentlich nicht den Eindruck hinterlassen, persönlich gegen eine bemannte Mars-Mission zu sein - natürlich ist es wesentlich sinnvoller, unseren roten Nachbarn zu besuchen anstatt aufzurüsten und Kriege zu führen :!:

Mit Klärung der Kostenfrage wäre das gesamte Projekt jedoch noch lange nicht in trockenen Tüchern. Wenn man sich den Gastbeitrag hier auf Gravis Seite mal zu Gemüte führt, rückt der Beruf des Astronauten als Traumjob nämlich in weite Ferne :lol: Alleine die veranschlagten 2 1/2 Jahre Expeditionsdauer erscheinen mir doch sehr heftig! Ganz zu schweigen davon, was Strahlung und Schwerelosigkeit in dieser Zeit mit dem menschlichen Organismus "anstellen" könnten...

Ob ein bis an (oder eher über) die Grenzen der physischen Belastbarkeit geforderter Mensch rationaler arbeiten kann als ein Roboter? Ich habe da so meine Zweifel...

Gruß
Steffen
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einschtein

Beitrag von einschtein » 16. Feb 2006, 20:52

Hierzu gibt es auch einen Artikel in der PM. :D
(Dieser Artikel ist auch nur für Abonennten voll verfügbar :( )
P.M. Perspektive 1/2003

Aufbruch
Neue Adresse: Der rote Planet

Die größte Herausforderung für Reinhold Messner liegt vor der Haustüre unseres Planeten: Der »Olympus« auf dem Mars ist drei Mal so hoch wie der Mount Everest. Wenn die Berechnungen des amerikanischen Ingenieurs Dr. Robert Zubrin stimmen, könnten ehrgeizige Bergsteiger ihre Kletterschuhe schon bald schnüren: Im Jahr 2010 soll der erste Mensch den roten Planeten betreten. Er ist neben der Erde offenbar in unserem Sonnensystem der einzige, der alle grundlegenden Voraussetzungen und Rohmaterialien besitzt, die Leben ermöglichen. Wissenschaftler und Techniker sehen in einer Marsmission eine einmalige Herausforderung, die das menschliche Können zu Höchstleistungen anstachelt. Raumfahrtexperte Dr. Robert Zubrin: »Wenn es uns gelingt, den Mars zu betreten, können wir von dort aus das Universum erobern.«

Zubrin ist Gründer der privaten internationalen Gesellschaft »Mars Society«, deren Ziel die baldige Besiedelung des roten Planeten ist. »Häppchenweise« soll das geschehen, auch nach den Plänen der NASA. Zuerst mit Sonden und Robotern, dann mit unbemannten Raumschiffen, schließlich mit den ersten Raumfahrtpionieren. Was sie auf dem Mars erwartet, ist wenig einladend: Sandstürme, wüsten-ähnliche Trockenheit, kaum Schutz vor kosmischer Strahlung, bittere Kälte bis zu minus 128 Grad Celsius. Sauerstoff zum Atmen gibt es kaum. Die Sahara und der Nordpol sind dagegen idyllische Orte. Dennoch bietet kein anderer Planet eine bessere Ausgangsbasis zur Eroberung des Weltraums. Seine Entfernung zur Sonne ist nur rund 50 Prozent weiter als die der Erde. Grundsätzlich würde deshalb genug Licht den Planeten erreichen, um Pflanzen das Wachstum zu ermöglichen. Zudem lockt der Mars mit wichtigen Rohstoffen in Fülle, darunter Silizium, Schwefel und Phosphor. In der Tiefe wird außerdem Erz vermutet.

Worauf also noch warten? Anders als Mars-Pionier Robert Zubrin sieht man bei der NASA keine Möglichkeit, bis zum Jahr 2010 den Mars zu betreten. Direktor John Mankins zeigt sich vorsichtig: »Den Zeitraum zwischen 2030 und 2035 sehe ich persönlich als realistischer an.« Problem Nummer eins: die Entfernung. Mit 400 Millionen Kilometern ist die Reisestrecke zum Mars tausendmal so lang wie die Entfernung vom Mond zur Erde. Zwar hat die Physik einen Lasso-Effekt im Weltraum entdeckt, den so genannten Sling-Shot-Effekt, der die Gravitationsfelder von Erde, Sonne und Mars nutzt, um dem Raumschiff Schwung und damit höheres Tempo zu verleihen. Dennoch dauert die Reise im besten Fall sechs Monate. Dass der menschliche Körper mit einer derartig langen Zeit in der Schwerelosigkeit zurechtkommt, ist unwahrscheinlich: Die Astronauten müssen mit Knochen- und Muskelschwund sowie einem geschwächten Immunsystem rechnen.

Das zweite Problem: die Zeit. Eine günstige Konstellation von Erde und Mars – ein so genanntes Startfenster – ergibt sich nur alle 26 Monate. Das gilt für Hin- und Rückflug. Die Astronauten müssen deshalb gut zwei Jahre auf dem fremden Planeten bleiben. Auch hier wird sich die verminderte Schwerkraft, die nur ein gutes Drittel der Erdschwerkraft beträgt, negativ auf die Gesundheit der Siedler auswirken. Um Näheres hierüber herauszufinden, plant die Mars Society zusammen mit verschiedenen Forschungseinrichtungen in den USA und Australien, im Jahr 2003 ein halbes Dutzend Mäuse ins All zu schicken. 60 Tage lang sollen sie genau der Schwerkraft ausgesetzt werden, die auf dem Mars herrscht. Wenn alles klappt, landet die Raumkapsel anschließend mit einer zweiten Mäusegeneration, die unterwegs geboren wurde. Dr. Robert Zubrin will mit diesem Experiment herausfinden, »ob Säugetiere bei 60 Prozent geringerer Schwerkraft mit denselben physischen Problemen zu kämpfen haben wie in der Schwerelosigkeit.«

Das dritte Problem: die Ladung. Nahrung, Kleidung und Geräte für zwei Jahre Aufenthalt, Kraftstoff für den Hin- und Rückflug, all das müsste mitgenommen werden. Um Treibstoff für den Start und damit Gewicht zu sparen, wollte die NASA ursprünglich eine Weltraumbasis in der Erdumlaufbahn errichten. Doch die Kosten für so eine Raumschiffswerft zum Zusammenbau der Marsrakete wären wahrhaft astronomisch: mehrere hundert Milliarden Dollar. Der Ingenieur Robert Zubrin glaubt, dass es einen billigeren Weg gibt: Die Astronauten sollen die zu 95 Prozent aus Kohlendioxid bestehende Atmosphäre des Mars nutzen, um sich den Kraftstoff für den Rückflug selbst herzustellen. Einer seiner Bestandteile, Sauerstoff, lässt sich leicht von Kohlendioxid abspalten. Kohlenstoff wird mit Wasserstoff zu Methan gebunden, und ein Methan-Sauerstoff-Gemisch bildet dann den gewünschten Kraftstoff.

Damit das klappt, müssen die Astronauten Wasserstoff und Energielieferanten wie Solarzellen oder einen Atomreaktor mitbringen. Wenn sich, wie erhofft, unter der Oberfläche des Planeten Wasserstoff oder Wasser befindet, dann kann dieser Ballast im Marschgepäck entfallen. Schon im Jahr 2005 könnte laut Zubrin ein unbemanntes Raumfahrzeug eine kleine Energiefabrik auf den Mars befördern. Sobald sie den benötigten Kraftstoff hergestellt hat, sendet sie ein »O.K.« an die Erde – das Signal zum Aufbruch für die erste sechsköpfige Mission. Sie soll ein Wohnmodul (»Hab«) mitnehmen sowie eine zweite Energiefabrik, die sich wieder selbständig auftankt und auf dem Mars zusammen mit dem Hab für die nächste Mission zurückbleibt.Nach einigen Durchgängen könnten die Habs miteinander verbunden werden, bis eine Siedlung entsteht. In von der Erde mitgebrachten, aufblasbaren Treibhäusern wachsen die ersten Marspflanzen, und dann beginnt das »Terraforming«, mit dem der Planet auch im Freien bewohnbar gemacht werden soll.

Der wichtigste Plan sieht vor, ihm eine dichtere Atmosphäre zu verschaffen. Was wir auf der Erde zu vermeiden versuchen, wäre hier draußen ein Segen: ein künstlich in Gang gebrachter Treibhaus-effekt. Große Spiegel, die den Mars in einer Höhe von 214000 Kilometern umkreisen und gebündeltes Sonnenlicht auf den Planeten reflektieren, sollen das gefrorene Kohlendioxid (ein Treibhausgas) an den Polen freisetzen. Die Temperatur steigt, weiteres, im Gestein gebundenes Kohlendioxid wird frei und erwärmt die Atmosphäre. Dadurch taut die Eisoberfläche auf, und das darunter vermutete Wasser wird zugänglich. Dabei erobert es seine einst vorhandenen Flussbetten zurück.

Am Ende wird so aus dem roten Planeten ein blauer, wie die Erde. Pflanzen wachsen im Freien und reichern die Atmosphäre mit Sauerstoff an. Die Siedler verlassen ihre Container, bewegen sich ohne Druckausgleichs-Anzüge und atmen Marsluft ein. Bald nutzen sie die Bodenschätze ihrer Umgebung, indem sie mit der Erde regen Handel betreiben. Zwischen den beiden Planeten kreuzen Raumschiffe im Pendelverkehr. Doch wenn ein Mars-Mensch seine Artgenossen auf der Erde besuchen will, dann muss er pünktlich sein oder viel Geduld haben: Verpasst er sein Raumschiff, dann startet das nächste erst zwei Jahre später.


Autor(in): Lea Wolz

Weitere Links:

http://mars.jpl.nasa.gov/

http://sci.esa.int/science-e/www/area/i ... ?fareaid=9

http://www.marssociety.org/

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Beitrag von Stephen » 16. Feb 2006, 21:13

Schon im Jahr 2005 könnte laut Zubrin ein unbemanntes Raumfahrzeug eine kleine Energiefabrik auf den Mars befördern.
Also ich hätte den Artikel für älter gehalten :lol:

Nein - im Ernst: Wenn ein "Wissenschaftler" im Januar 2003 ernsthaft daran geglaubt hat, dass zwei bis drei Jahre später eine Energiestation auf dem Mars errichtet sein könne, ist seine Fantasie mit ihm durchgegangen. Und das heftigst...

Gruß
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Beitrag von gravi » 17. Feb 2006, 18:25

Oder für ihn waren finanzielle und technische Probleme ein völliges Fremdwort!


Das sind nämlich die wesentlichen Knackpunkte aller Missionen dieser Art.
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Beitrag von SchrödingersCAT » 14. Mär 2006, 21:34

einschtein hat geschrieben:Um Näheres hierüber herauszufinden, plant die Mars Society zusammen mit verschiedenen Forschungseinrichtungen in den USA und Australien, im Jahr 2003 ein halbes Dutzend Mäuse ins All zu schicken. 60 Tage lang sollen sie genau der Schwerkraft ausgesetzt werden, die auf dem Mars herrscht. Wenn alles klappt, landet die Raumkapsel anschließend mit einer zweiten Mäusegeneration, die unterwegs geboren wurde./

Was wurde daraus? Weiss jemand etwas darüber?

Da war doch schon mal was mit den Mäusen *kicher* ...don´t panic.
..und im schlimmsten Fall sind dann halt einfach die Mäuse vor uns da...
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Beitrag von Stephen » 31. Mär 2006, 21:55

Hallo -

mit einem Wort: NIX (wurde daraus). Im Erd-Orbit waren Tiere (ich kann mich an eine russische Hündin erinnern) aber ein irdisches Lebewesen auf dem Mars gab es noch nicht...

Gruß
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Beitrag von msueper » 1. Apr 2006, 12:13

Dennoch, die geringere Schwerkraft auf dem Mars hätte ungeahnte Konsequenzen. Ein Test ist - denke ich mal - unablässig. Man kann das aber auch nicht mit 0g vergleichen. Eine Station auf dem Mond würde eher sinnvolle Vergleichswerte liefern. Ausserdem könnte man dort auch die Funktionstüchtigkeit der Station testen ohne die Astronauten gleich völlig ihrem Schicksal zu überlassen.
Schätze mal, bevor es zu Mars geht, wird man auf dem Mond eine kleine Siedlung bauen müssen und dort alles probieren und verbessern.

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Beitrag von belgariath » 1. Apr 2006, 20:25

Also ich persönlich fände 'ne Mensch-zu-Mars-Mission auch wichtig.

Das gäbe dem Fortschritt sicherlich 'nen großen Schub. Denn wer nie neues probiert. entwickelt sich auch nicht.

Nur mal nebenbei: Das Argument, dass das so gefährlich ist, weil Menschen sterben können finde ich nicht stichhaltig. Warum gibt's dann noch Kriege, da sterben viel mehr.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass Krieg viel mehr kostet als 'ne Mars-Mission.

Ich muss (als Trekky) auch noch sagen, dass vielleicht gerade durch den Mars-Besuch die Völker der Erde sich vereinen und zusammenarbeiten würden. In Star Trek wurden die Menschen auch geeint, als der Erstkontakt mit den Vulkaniern stattfand. Vielleicht gibt's auf'm Mars ja echt 'n paar Bakterien oder Reste davon.

Apropos PM:
Erst mal: Ich finde PM sehr interessant (heißt ja auch Peter Mosleitners interessantes Magazin). Ich hatte es auch 'n paar Jahre abonniert. 'N Freund hat zu PM immer "Bild Zeitung der Wissenschaft" gesagt. Zuerst wollte ich nichts davon hören, aber er hat recht. Da steht sehr spekulatives Zeug drin. Vor allem die Bauprojekte, von denen fast in jedem Heft ein neues propagiert wird. Wenn ich mir ältere Hefte ansehe, dann fällt mir das immer wieder auf. Nehmt das Zeug nicht so ernst.
Der harmonische Oszillator ist die Drosophila der Physiker (Carsten Honerkamp)
Eine Welle ist, was so wackelt (Andrei Pimenov)
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Beitrag von Stephen » 4. Apr 2006, 03:11

Hallo,

dass ein bemannter Marsflug eine unglaubliche Sensation wäre, steht außer Frage! Aber zur Zeit gibt es dort absolut nichts, was nicht auch ein Roboter erledigen könnte. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass ein Mensch nach 400 Tagen Flugzeit in engster Bedrängung nicht mehr richtig "funktioniert". Im Gegensatz zu den seefahrenden Pionieren im 16. Jahrhundert kommt - unter anderem - die allgegenwärtige Schwerelosigkeit hinzu. Über die Strahlung wird nur spekuliert, also lasse ich die mal außen vor...

Ok, ein paar russische Kosmonauten haben schon länger als 200 Tage in der Schwerelosigkeit verbracht - aber sie waren eben "nur" 400km von der Erde entfernt. Ich glaube, dass das in psychologischer Hinsicht eine bedeutende Rolle spielt! Vom Mars aus betrachtet ist die Erde nur ein Lichtpunkt unter Tausenden anderen, aus dem Orbit kann man noch die Kontinente erkennen; man hat also eine Art "Heimatgefühl"...

Es müssen also schon ganz schön taffe Typen sein, die sich zu so einem Abenteuer melden bzw. dazu ausgesucht werden. Als Gelegenheitsraucher, Freund guter Hausmannskost und auch den anderen Leichtigkeiten des Seins nicht Abgeneigtem scheide ich jedenfalls 100%ig aus :lol:

Gruß
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Beitrag von gravi » 4. Apr 2006, 19:32

Dem kann ich mich nur anschließen :wink:

Ich warte lieber darauf, dass man die Flugzeit auf 5 Tage herunter drücken kann. Dann 3 Wochen Aufenthalt, das sollte in der Wüste da oben genügen :wink:

Nein, im Ernst, für richtiggehende Erforschung müsste man schon längere Aufenthalte einplanen. Aber das ist sicher alles nicht so einfach, man denke nur mal an die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser (und was ist mit Bier? :wink: ). Du hast auch Recht, Steffen, dass der psychologische Faktor dabei nicht unbedeutend ist.

Bis zum ersten Marsflug werden wir also wohl noch ein paar Tage warten müssen...
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Beitrag von msueper » 5. Apr 2006, 19:30

Hallo,
ja, sehe ich auch so, wirklich mehr machen als Roboter können Menschen auf dem Mars nicht. Mir persönlich reichen die Bilder voll und ganz, hinfliegen würde ich nie. Mir ist es im Sauerland schon zu kalt (heute hat's wieder geschneit, dabei ist der alte Schnee noch da :-( ).
Das ganze wäre auch eher eine globale Anstrengung und würde Forschung und Technik neuen Aufschwung geben, vielleicht auch der Wirtschaft und der etwas sinnentleerten Zivilisation als Ganzem.

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Beitrag von Stephen » 6. Apr 2006, 20:54

Ja, der Mensch dürfte erst dann vor Ort benötigt werden, wenn die vorher hingebrachten Teile zu einer Station zusammengeschraubt werden müssten (rosten dürfte ja da oben nix). Blieben immer noch folgende Aspekte zu berücksichtigen: Wasser, Sauerstoff, Nahrung, Energie, Schwerelosigkeit, Strahlung...

Vom Terraforming haben wir ja an anderer Stelle schon einmal gesprochen. Völlig unmöglich ist so etwas wohl nicht. Aber nach meiner persönlichen Meinung ist das ein so gigantisches Unternehmen, dass die Wirtschaftskraft der Menschheit dazu in den nächsten Jahrzehnten nicht ausreichen wird.

Wenn vor dem Jahr 2100 eine selbständige Marskolonie (ich meine damit eine Station von maximal 500 Quadratmetern) aufgebaut werden könnte wäre das mehr, als man erwarten kann. Künstliche Schwerelosigkeit zu erzeugen, ist teuer genug. Künstliche Schwerkraft dauerhaft aufrecht zu erhalten eine ganz andere Geschichte.

Mich ärgert es ja auch, dass alles so kompliziert, langwierig und vor allem kostspielig ist. Wir müssen uns aber leider damit abfinden, dass das Weltall eine Nummer zu groß für uns ist. Eigentlich sollte genau das Grund genug sein, Mutter Erde anständiger zu behandeln....

Gruß, Steffen
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Beitrag von msueper » 7. Apr 2006, 19:03

Hallo,
das stimmt zwar alles, aber ich bin da doch wesentlich optimistischer. Vor 150 Jahren ist bei uns im Dorf der "große Viadukt" gebaut worden. Damals haben weit mehr als 3000 Leute über Jahre (so ca. 5 Jahre) dran gearbeitet. Heute würde man da eine Brücke (analog zur Sauerland-Brücke auf der A45) bauen und bräuchte (von der Genehmigung mal abgesehen) weniger als 1 Jahr und weniger als 100 Leute dafür.
Ich schätze mal, dass man in 10-20 Jahren Roboter haben wird, die von null beginnend eine Station in wenigen Jahren bauen können. Das Material liegt ja vorort rum. Die Roboter müssten natürlich erstmal eine Metallverhüttungsanalage bauen und eine Erzgrube schaufeln. Aber Roboter arbeiten schnell und können riesige Materialmengen bewegen ohne dass das gleich lange dauern muß. Vielleicht werden zunächst weitere Roboter vorort gebaut werden müssen, wenn man nur ein paar Universal-Roboter rüberschickt.
Grüße, Martin

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Beitrag von Stephen » 8. Apr 2006, 01:07

Hallo,

bei einer rein künstlich betriebenen Station bin ich auch viel optimistischer - ich hatte meinen letzten Beitrag auf eine dauerhaft von Menschen bewohnte bezogen.

Über sich selbstreproduzierende Roboter habe ich schon gelesen - diese nano- oder microbots getauften Maschinen haben aber immer noch einen starken science-fiction-touch für mich. Bei Interesse gibt es hier etwas mehr zu diesem Thema.

Ich glaube jedoch, dass das mit der traditionellen Bauweise nicht mehr allzu viel gemeinsam haben wird. Aber auch die klassischen Fortschritte (Beispiel Viadukt) sind mit Sicherheit von Nutzen :wink:

Gruß, Steffen
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Beitrag von msueper » 8. Apr 2006, 14:26

Hallo,
ja, solche Teile wären natürlich 1. Sahne. Ich hatte mir das so vorgestellt:

man schickt einen kleinen Roboter mit einem Fundus an Micro-Chips und schwierig herzustellenden Bauteilen hoch. Der Kleine baut dann "simple" Maschinen für die groben Tätigkeiten.

Aber stimmt schon, die Katze beisst sich hier in den Schwanz. Wie soll man auf dem Mars Metallverarbeitung betreiben? Metalle liegen bei uns in Erzadern, weil Microorganismen sie aus Unmengen an Material ausgefiltert und sie wie Essensreste zurückgelassen haben. Aus dem Mars wird es das nicht geben. Erze sind also sehr dünn gesäht. Schlimmer noch: Wie das Gestein so stark erwärmen, dass das Metall sich verflüssigt und "hervortritt". Die Mars-Atmosphäre ist für Brände nicht geeignet. Sonnenkollektoren könnte man nutzen, ok, aber woher nehmen ...

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Beitrag von Maclane » 9. Apr 2006, 21:36

Klar kann man (fast) alles von Robotern erledigen lassen.

Aber wenn dort oben mal ein Problem auftauchen sollte, dann muss jemand hinfliegen oder die ganzen Milliarden sind futsch.

Besser man weiß schon vorher, was für einen Menschen drauf zukommt, wenn er sich auf die Reise zu nem anderen Planeten macht, als hinterher. ;)


Gruss Mac
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Beitrag von belgariath » 13. Apr 2006, 18:55

ein problem für mich ist auch die Frage des Besitzanspruch.
Wem gehört das Land da oben?
Wer darf es ausbeuten. Es sollte jedenfalls nicht nach capitalistischen richtlinien, wie bei der Eroberung von Amerika, ablaufen. Aber wahrscheinlich tut es es.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass in Zukunft immer mehr Multis eigene Weltraumflugorganisationen aufbauen und sich den ganzen Mars unter den Nagel reißen.
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Beitrag von Stephen » 13. Apr 2006, 22:12

Hallo,

die Frage nach dem Besitzanspruch von Mond oder Mars könnte irgendwann einmal zu einem wichtigen Thema werden. Soweit ich weiss, ist aber selbst die Antarktis noch längst nicht vollständig "vergeben". Lediglich vereinzelte Forschungsstationen haben dort ihre claims abgesteckt.

Hans Dominik hat in einem seiner science-fiction-Romane ("Ein Stern fiel vom Himmel") vor 70 Jahren ja mal ein Szenario ersonnen, in dem ein riesiger Felsbrocken (bestehend zu 20% aus Gold und Platin) in den weißen Kontinent stürzte. Ebenso Jules Verne in "Die Jagd nach dem Meteor". Wäre interessant zu wissen, wie die Weltöffentlichkeit sich da besitztechnisch in der Realität einigen würde (falls es sie noch gäbe nach einem großen Auslöscher von über 1 km Durchmesser)...

Aber vielleicht kommt die Menschheit ja eines Tages zur Vernunft und bildet einen großen Staatenverbund - dann gehören Mond und Mars bei der Erschließung der "Erdenförderation" :lol:

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Beitrag von Maclane » 14. Apr 2006, 17:29

Nunja, für diese Fälle gibt es das sogenannte "Weltraumrecht" und die passenden Anwälte dafür. Wusste vorher auch nicht, dass es sowas gibt, aber ich hab vor ein paar Monaten zufällig einen Anwalt für Weltraumrecht kennengelernt (die sind noch ziemlich selten).
Zur Zeit befassen die sich noch hauptsächlich mit Dingen wie Umlaufbahnen von Satelliten, Startgenehmigungen und son Zeugs. Aber er sagte auch, es werde wohl nicht mehr lange dauern, bis Mond und Mars ernsthafte und regelmäßige Themen auf ihren Konferenzen werden.

Achja, und ich bin immer noch der Meinung, dass Menschen zum Mars fliegen sollten und werden. Es war doch immer unser Pioniergeist, der uns vorangebracht hat. Dabei hat es sicher auch immer wieder viele Opfer gegeben. Aber nur weil wir inzwischen "zivilisiert" sind und eine Verfassung haben, sollen wir es den Menschen verbieten, die wirklich dieses Abenteuer auf sich nehmen wollen? Wohl kaum. ;)

Gruss Mac
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