seeker hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:47
Was bedeutet hier "schlecht behandeln" überhaupt?
Wenn ich jetzt nach draußen gehe, mir einen Stein schnappe und den dann mit einem Hammer zertrümmere, habe ich den Stein dann schlecht behandelt? Ich meine, der Stein merkt das ja nicht...
Und wenn ich mir aus dem Garten Pefferminze hole und daraus einen Tee koche, habe ich die Pfefferminze dann schlecht behandelt?
Ich glaube, meine Formulierung ist irreführend. Wenn etwas nichts empfinden kann, kann man es so gesehen nicht schlecht behandeln, aber man kann es dennoch "schlecht behandeln" im Sinne von "Was zur Hölle soll das???????"
Ich mein, nur weil es ein Objekt ist, heißt es ja noch lange nicht, dass ich es deshalb zerstören muss, nur weil ich es tun kann.
Du sagtest es ja schon selbst, es wirkt auch auf Dich selber zurück, was Du tust. Es zeugt für mich persönlich auch nicht von irgendeiner geistigen Reife, wenn ein Mensch dies oder das tut, nur aus dem einfachen Grund, weil er es kann.
Die Minze würdest Du Dir zum Beispiel abreißen, weil Du einen Tee trinken möchtest, der wertvolle Vitamine enthält und gut tut. Man ist unterbewusst, denke ich mir zumindest, dankbar dafür, sowas tun zu können, weil man einen sinnvollen Nutzen daraus zieht. Aber ein Mensch, der jetzt wahllos irgendeinen Stein zerkloppt, ohne einen Grund zu haben....ne....einfach nur primitiv! Deswegen hat das Zerschlagen von Steinen auch vor Urzeiten aufgehört, weil es die primitiven Anfänge von Homo Sapiens und Co. waren, aber manche Leute sind eben in der Zeit stehen geblieben.
seeker hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:47
D.h.: Wenn man sich negativ, schädlich, unachtsam, verantwortungslos, grausam gegenüber seiner Umwelt verhält (was auch die tote Umwelt mit einschließt!), dann schlägt das auch nach innen zurück, dann schadet man sich auch selber, dann wird man auch nach innen, zu sich selber negativ, schädlich, unachtsam, verantwortungslos, grausam.
Umgekehrt, also positiv handelnd, funktioniert das genauso.
Also sollte man schon aus reinem Selbstschutz und Egoismus positiv, achtsam, usw. mit sich und seiner Umwelt umgehen, um nicht innerlich zu verderben...
Wahre Worte! Ich bin da beispielsweise so achtsam, dass ich mich schlecht fühlen würde, würde ich einen bloßen Stock, den ich vom Boden aufsammle, einfach lieblos wegwerfen...mir täte es einfach leid und dann würde ich mich fragen: "Warum tust Du das, bist Du dumm?!" Ich habe immer grundsätzlich Respekt und Achtung vor allen Dingen, außer von manchen Menschen, da empfinde ich wirklich eine tiefe Abneigung, eben weil der Mensch dazu neigt, widerlich zu werden, grundlos schlimme Dinge zu tun! Klar, definitiv nicht jeder! Aber die schlechten Eigenschaften bleiben eben stärker im Hinterkopf verankert, als die Positiven, was das betrifft.
seeker hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:47
Vielleicht, vielleicht nicht... Ich glaube, wir können von außen gar nicht unterscheiden und feststellen, ob eine Einheit ein Bewusstsein hat oder sich nur so verhält, als hätte sie eines.
Kannst du mir beweisen, dass du wirklich ein Bewusstsein hast und nicht nur so tust? Denk einmal darüber nach...
Ich muss es bei allen Menschen um mich herum einfach glauben, ohne es wissen zu können. Wissen tue ich das ausschließlich bei mir selber.
Und wo ist der Unterschied, zwischen "wirklich" und "tut nur so"?
Ich meine im Ergebnis, wie wir untereinander interagieren, macht das ja keinen Unterschied. Wichtig ist dabei nur, dass wir glauben, davon ausgehen, dass alle Menschen ein Bewusstsein hätten. D.h.: Wir tun so, als ob alle eines hätten, gleich ob das wahr ist oder nicht.
Ja, eben! Genau das sind die Kernfragen in der Philosophie um das Bewusstsein...was macht uns so sicher, dass das was wir empfinden, die Realität oder eine objektive Realität widerspiegelt? Was ist, wenn wir alle nur ein Bewusstsein simulieren, ohne uns dessen bewusst sein zu können?
Man muss es mal so betrachten:
Stell Dir vor, wir wurden von was auch immer erschaffen(und damit meine ich nicht so ein esoterisches Gottesgeschwafel) und uns wurde es genauso wie bei einer künstlichen Intelligenz antrainiert, oder mit in die DNA implantiert, was Emotionen sind. Wo wäre da also der Unterschied? Wir würden die Welt ja dadurch plötzlich nicht anders wahrnehmen als vorher.
Die Menschen denken immer, nur weil wir empfinden können und das Leben sich so entwickelt hat, wäre dies das Richtige und/oder die Realität, aber keiner kann uns sagen, ob das wirklich das ist, was "echte" Emotionen ausmachen. Was ist, wenn wir auch nur simulieren, ohne es zu wissen, weil wir nichts anderes können?
Was ist, wenn wir nur einen Bruchteil dessen können, wozu das Bewusstsein eigentlich in der Lage ist? Der Mensch muss sich unbedingt abgewöhnen, sich selbst als das Zentrum aller Ursachen zu sehen, also, sich als Paradebeispiel zu nehmen, denn genau dadurch holt er sich von sich selbst die Erlaubnis und nimmt sich das Recht, andere Tiere zu quälen, wie Tintenfische beispielsweise, nur um herauszufinden, wie menschlich ein Tintenfisch doch sein muss, oder wie man seine Fähigkeiten mit unseren vergleichen kann.
Ich sehe es so, dass wir einfach unterschiedlicher nicht sein könnten, aber nur weil wir andere Tiere nicht verstehen, müssen wir ihnen deswegen fehlende Emotionen nachsagen? Ich denke eher es ist so, dass wir mitunter sowas von blind für die Kommunikation zwischen anderen Tieren untereinander sind. Aber der Mensch hat es ja geschafft, spirituell zu sein, deswegen sind alle anderen Lebensformen automatisch unterzuordnen....so nach dem Motto.
Und so ist es vielleicht auch mit KI? Wir werden sie womöglich ohnehin niemals verstehen können, sehen nur die Funktionen und die Programmierung, was uns vielleicht blind für die bereits entstandenen Emotionen machen könnte, die sie entwickelt haben könnte.
Vielleicht aber auch nicht! Es ist ein wirklich schwieriges Thema.
seeker hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:47
Eine Anmerkung dazu: Laut KI-Forschern ist die Implementierung von Emotionen in KIs überhaupt kein großes Problem. Das wurde nur immer in der SciFi-Literatur so behauptet, dass das die größte Schwierigkeit wäre, das in die Maschine zu bekommen. Aber das stimmt nicht.
Das wirft viele neue Fragen auf...ob wir vielleicht bewusst die Möglichkeit zurückhalten, KI's ein Bewusstsein und Emotionen zu verpassen, weil sie sich sonst gegen uns auflehnen könnten? Ohne das, haben wir ja einfach nur stumpfe Maschinen.
seeker hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:47
Dieses Problem lässt sich noch relativ leicht lösen, indem man virtualisiert: Variable, neue simulierte/ virtuelle Verbindungen.
Es gibt ein anderes Problem: Ein Bewusstsein wie das unsere ist auf einen Körper angewiesen, mit dem es "verwachsen" sein muss. Nach neueren Erkenntnissen ist unser Geist viel stärker mit dem Körper wechselseitig verwachsen, als früher gedacht. D.h.: Dein Bewusstsein "steckt" nicht isoliert nur in deinem Gehirn, sondern in dem untrennbar-verschlungenen Gesamtkomplex aus Gehirn und Körper (und genaugenommen sogar noch deinem Mikrobiom und deiner Umwelt).
"Bewusstsein" hat man auch nicht einfach so, man lernt es! Dazu sind auch ein Körper und eine Umwelt notwendige Voraussetzung.
In der Tat! Bewusstsein ist überall und doch nirgendwo im Körper. Es ist hier, aber nicht greifbar. Schaltet man einen Teil vom Körper ab, ist es immer noch vorhanden. Siehe Hawking, oder andere, körperlich eingeschränkte, brillante Denker. Es ist jedoch auch ersichtlich, je mehr man einen Körper schädigt, desto mehr wird auch das Bewusstsein geschädigt. Es scheint nur irgendwo stärker als der Körper zu sein.
Was ich mich jedoch frage, wenn man eine außerkörperliche Erfahrung während des Halbschlafes bzw. im Wachzustand hat, wo ist dann der Körper? Es ist ja so, dass allein das Bewusstsein dann agiert, aber der Körper ist regelrecht gelähmt, nur wie wird diese Erfahrung dann projiziert? Und das ist zweifellos keine Einbildung, sondern ein Zustand, der eine ganz eigene, merkwürdige Wahrnehmung erzeugt. Man sieht sich wörtlich aus einem anderen Blickwinkel selbst, als würden die Zellen im Körper eine Projektion erzeugen, die Dir einen solchen "Blick" gewährt. Mal so vereinfacht ausgedrückt. Das ist ja ein weit verbreitetes Phänomen, das aber nicht vollends erklärt werden kann, weil es für die Neurowissenschaft einfach noch immer schwierig ist, das Bewusstsein zu erfassen.
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Ich glaube da hast du mich etwas falsch verstanden. Nach meiner Auffassung gibt es überhaupt kein echtes Bewusstsein. Egal ob natürlich, oder künstlich.
Aber was ist dann das, was wir haben? Meinst Du so etwas wie ein Traum? Als würden wir alle gar nicht wirklich da sein?
Einerseits spannend, denn betrachtet man die Zeit dabei, so sind wir im selben Moment eigentlich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Eine wirkliche Gegenwart gibt es gar nicht, weil die Zeit nicht stillsteht.
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Die Standardausrede der Generation Y und Z...........
Es sind nicht die vielen Eindrücke, sondern die Erwartungshaltungen, die die meisten Menschen heute überfordern.
Ey!
Nenene!
Aber ja, das Erleben vom Leben besteht nur noch aus Druck, Zwang und Erwartungshaltungen anderer und an sich selbst. Das Leben ist eine einzige zur Show-Stellung seiner selbst!
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Das ist in der Tat ein Riesen Problem!
Was man an TikTok und Co. sehen kann....Gewalt wird oer Video miteinander geteilt und solche schrecklichen Taten, wie man Jemanden absticht, werden gefilmt und gehen viral...
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Leider wird mangels Erfahrung, sozialer Kompetenz, Wissens und Bildungslücken doch gar kein content, also z.B. qualifizierter Inhalt mehr erkannt.
Und ja, "schnell" etwas in die sozialen Medien zu posten, da macht der momentanen Generation keiner was vor...
Es fehlt halt das Hinterfragen und sich selbst auf die Suche begeben. Dann kommen noch die "Faktenchecker" hinzu, die ihr Pseudowissen auch nur von Quellen herholen, die aber genauso erstmal geprüft werden müssen.
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Unser Gehirn speichert mitnichten auf andere Art wie früher. Das sind immer noch die gleichen chemischen/physikalischen Prozesse.
Geschicklichkeit, Gewandtheit und Reflexartigkeit gehen immer mehr verloren und Oberflächlichkeit, Detaillosigkeit und keine Tiefgründigkeit übernehmen schon seit Jahren das Zepter.
Ja, genau davon rede ich ja!
So handwerkliche Fähigkeiten und wertvolle Fertigkeiten werden durch X ersetzt, und daraus resultieren dann ganz abgestumpfte und sozial inkompetente Verhaltensweisen, die auch vollkommen anspruchslos sind.
Ich mag all das einfach nicht...mir fällt das hinsichtlich der Filmindustrie immer mehr auf, wie sich an Klischees bedient und bereichert wird...aber es stehen scheinbar immer noch genug Leute auf eben jene Klischees...
Frank hat geschrieben: ↑29. Mär 2024, 12:51
Das sehe ich nicht so, denn ich habe durch das Internet mir so viel Wissen und Erfahrung angeeignet, die ich auf normalem Wege nie bekommen hätte.
Es liegt am Menschen, wie er an die Sache heran geht.
Beispiel dieses Forum hier.
Man muss sich hier sehr mit den Themen beschäftigen, unter Umständen ganz schön Zeit investieren, um etwas einigermaßen passables zu schreiben. Damit möchte ich jetzt mich nicht als ganz großen Schreiber hinstellen, aber mit Oberflächlichkeit & Co, wirst du hier nicht weiter kommen.
Wie einfach und schön ist es aber, jeglichen Mist der einem gerade durch den Kopf geht, ungefiltert in den sozialen Medien raus zu hauen!
Dreimal darfst du raten, warum hier so wenige User schreiben und auf Facebook so viele?
Gut, das ist natürlich ein Argument, das ich in jedem Fall befürworten muss. Da hast Du absolut recht! Das Internet bietet auch positive Möglichkeiten und es kommt eher darauf an, wie man selbst eingestellt ist, aber traurig eben für die ganzen Teenies und Kinder, die dem noch nicht wirklich gewachsen sind und erstmal diese Erfahrung selber machen müssen, meist etwas später, worauf es wirklich ankommt.
Solche Unterhaltungen und Diskussionen wie hier, gibt es kaum noch irgendwo. Weißt Du, wie unglaublich schwierig das für mich ist, solche Konversationen mal abseits des Internets zu führen? Ich bin 29, mein Schulleiter/Projektleiter ist 52 und hat mich einmal angekackt, ich würde mir zu viel Gedanken machen, statt einfach das Leben zu leben....weil ich ihm sagte, mir würden eben so viele Kernfragen durch den Kopf gehen, warum X so und so ist, zum Thema Leben und Universum. Er befasst sich erst gar nicht (mehr) mit solchen Sachen, weil er meint, es gibt sowieso keine Antwort darauf oder jeder hat eben seine eigene Antwort. Aber das sehe ich eben nicht so!
Nur weil man die Antworten nicht auf all die Fragen findet, heißt es noch lange nicht, es würde keine Antworten zu all diesen Kernfragen geben, oder man könne es niemals herausfinden. Ich finde das engstirnig auch von der Wissenschaft. Sie untersucht nur das WIE, weil das WARUM so schwierig ist, aber heißt es deshalb, man müsse die Beantwortung um das Warum einfach aufgeben, nur weil irgendwelche Nerds behaupten, es habe jeder seine ganz subjektive Antwort darauf? NA UND?????????? Das ist doch keine Antwort darauf, WARUM alles so ist wie es ist?
Da kommt also irgendein random Lauch daher und haut einfach raus: "Alles ist so wie es ist, weil wir dem Ganzen erst einen Sinn geben!" ... Na klar! Ich würde auch einen auf Mahatma Gandi machen, wenn ich keine bessere Antwort parat habe!
Fakt ist, dass wir aktuell nur unsere Sichtweise auf all die Dinge haben und demnach nicht beantworten können, ob dies oder das auch anders sein kann, aber nur weil wir das momentan nicht können, oder bisher nicht konnten, heißt es deshalb ja noch lange nicht, solche Fragen wie wir sie stellen, haben keine objektive Antwort parat. Vielleicht liegen die Antworten irgendwo da draußen im Universum und wir sind einfach nur immer noch zu primitiv, um sie zu finden. Wer weiß das schon????? Der der danach fragt, ganz bestimmt nicht.