Frank hat geschrieben: ↑20. Jun 2023, 13:56
Terraforming ist für mich ein absoluter Quatsch, da der Aufwand in keiner Relation zum Ertrag steht.
Aber natürlich sind das tolle Gedankenexperimente und es macht viel Spaß darüber nachzudenken.
Frank hat geschrieben: ↑20. Jun 2023, 13:56
Du sollest nicht vergessen, wie lange es dauern würde, bis so ein Planet "terraformt" wäre. Nun , ich weiß es auch nicht, aber man muss da schon in Jahrhunderten rechnen.
Und ob die 10. Generation noch Bock hat, die "Ideen" der ersten Generation weiter zu führen, wage ich zu bezweifeln. Es wird bei Marsstationen bleiben, die durchaus in Ihrer Größe etwas wachsen können, aber die Menschen dort sind absolut auf sich allein gestellt und schon Nahrungsquellen-Erhaltung wird die eines der Kernthemen werden.
Also ich denke da so:
Weil wir derzeit eh noch nicht in der Lage dazu wären, stellt sich derzeit allein die Frage, ob man über solche Projekte nicht wenigstens nachdenken sollte?
Und zu dieser Fragge fällt mir die Atwort leicht: Ja, man sollte! Und tut man ja auch, das ist nicht teuer...
Und ja, Terraformingprojekte würden sehr lange dauern und es ist fraglich, ob unsere Motivation da einen genügend langen Atem hätte.
Ich meine, man wird sehen, was kommt und wie viel Ressorcen und wie viel Motivation da sein werden.
Und man muss ja auch nicht gleich einen ganzen Planeten ganz umbauen. So wird es sicher eh nicht kommen, man muss das Schritt für Schritt machen... kleine Schritte. Es wäre falsch, gleich den ganz großen Wurf auf einmal zu erwarten oder zu wollen.
Zuerst bräuchte man genug Detail-Wissen über so einen Himmelkörper wie den Mars, um alles richig abschätzen zu können, also auch bemannte Stationen.
(Schon an der Stelle wärs halt auf der Venus viel schieriger.)
Wenn man solche Stationen hätte, dann könnte man weitermachen. Es gäbe an dieser Stelle sicher hunderte Möglichkeiten auf hundert Zeitskalen, von der die je beste/realistischste verfolgt werden könnte.
Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, auf dem Mars Stationen in irgendwelchen Schluchten aufzubauen, wo man geschützt wäre. Vielleicht könnte man diese dann auch abdichten, sodass schon einmal ein stadtgroßer Lebensraum entstünde, der idealerweise von der Erde möglichst unabhängig überleben können sollte.
Wenn das klappt, könnte man mehrere solcher Stationen, Bergwerke, Industrie, etc. betreiben und dann weiter nachdeneken.
Von so einem Punkt aus könnte man vielleicht zu dem Schluss kommen, dass es sich auch lohnen würde einige größere Kuppeln aufzubauen, um dort Pflanzen anbauen zu können, usw.
Bis dahin hätte man ja sicher auch wieder eine andere Situation und auch andere technische Möglicheiten, die wir heute nur schwer abschätzen können. Vielleicht könnten bis dahin KI-gesteuerte (vielleicht sogar selbstreplizerende) Roboter alles recht billig und schnell für uns erledigen?
Man könnte gleichzeitig auch versuchen die Atmosphäre wenigstens für Pflanzen und Mikroben zu terraformen, also nur eine CO2-Atmosphäre aufzubauen, vielleicht auch nur mit dem halben Druck der Erde. Das wäre viel leichter. Und dann vielleicht tatsächlich auch ein lokales oder sogar globales künstliches Magnetfeld. Ohne Atmemmaske könnte dann zwar als Mensch immer noch nicht raus, aber man bräuchte keinen Raumanzug mehr (also einen strahlensicheren Ganzkörper-Druckanzug), was ein extremer Unterschied wäre, eine extreme Erleichterung: Normale Funktions-Kleidung, ne Maske und ein paar Gasflaschen (oder einen CO2->O2 Reformer) und du könntest dort spazieren gehen, arbeiten, zur nächsten Pfanzenkuppel fahren oder zur nächsten Stadt, etc.
Als Stützpunkt oder Außenstation bzw. Kolonie der Menschheit wäre der Mars halt schon interessant:
- Man könnte von ihm aus (wegen der geringeren Schwerkraft) viel leichter Wetraumfahrt betreiben (und auch andere Dinge gingen leichter, z.B. Bauwerke).
- Man hätte ein zweites (wenn auch kleines) Habitat für die Menschheit, das die Wahrscheinlichkeit unseres Überlebens deutlich steigern würde.
- Es gibt dort praktisch alle notwendigen Ressorcen, an die man viel leichter als auf jedem anderen Himmelskörper des Sonnensystems (mit Ausnahme der Erde) herankäme.
...
Frank hat geschrieben: ↑20. Jun 2023, 13:56
Vielleicht auch das Wunschdenken, man könne auf dem Mars nochmal von vorne anfangen und all das erreichen, was einem auf der Erde nicht gelungen ist. Ohne dabei zu registrieren, wer da auf einem fremden Himmelskörper ankommt.
Ja, man nimmt sich immer selber mit, vor einem selber kann man nicht entkommen...
Frank hat geschrieben: ↑20. Jun 2023, 13:56
Selbst wenn wir das schaffen würden mit dem Terraforming auf dem Mars.
Wie machen wir das denn mit der Schwerkraft? Unsere Körper sind zu 100% abgestimmt auf die Erde. Glaubst du das der Mensch sich in fünf Generationen soweit umstellen/gewöhnen kann? (Wir haben alleine fast 40.000 Jahre gebraucht, um Kuhmilch einigermaßen verdauen zu können.)
So lange keiner von uns längere Zeit dort oben war, wissen wir halt nicht, wie uns die geringere Schwerkraft bekommen würde, ob das ein Problem für uns wäre oder nicht (immerhin wären es dort 38% Erdschwerkraft, viel mehr als z.B. auf dem Mond). Vielleicht wäre das gar kein Problem? Falls es doch ein Problem wäre, gäbe es da ja noch die Gentechnik...
Frank hat geschrieben: ↑20. Jun 2023, 13:56
Wir müssen das machen, was wir auf der Erde gemacht haben. Uns unmittelbar von unserem Startpunkt langsam ausdehnen. D.h. ein paar Stationen auf dem Mond vor allem Raumstationen, die sich ständig erweitern. Das müssen aber Megastädte im All sein, damit auch wirtschaftlich (über)lebensfähig. Die sind mobil, können mit Rotation Schwerkraft anpassen, haben aber gleichzeitig noch relativ nahmen Kontakt zur Erde mit all ihren Ressourcen und Voraussetzungen. Ob man sich komplett von der Erde lösen kann eines Tages, wird die Zeit zeigen.
Ja. Aber hier scheidet auch der Mars für mich nicht aus. Man wird das ja langsam angehen und immer wieder entscheiden, ob man weitermachen will und kann. Der Riesenvorteil auf dem Mars sind die dort vorhandenen Ressourcen.
Fazit:
Man muss Schritt für Schritt in alle Richtungen vorangehen und dabei schauen was sich ergibt und was kommt, was geht und was nicht geht.