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Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Schwarze Löcher, wohl die mysteriösesten Objekte im All: Entstehung, Geometrie, Dynamik, Quantenaspekte
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Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Frank » 19. Jan 2020, 20:57

Toller Beitrag . Habe vieles gelernt. Wusste z.B nicht das ein SL eine Fütterrungsrate hat. :sp:

https://www.youtube.com/watch?v=DXsMmuWzc1I
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Skeltek » 20. Jan 2020, 02:35

Intuitiv hätte ich gedacht, daß das nur für schnell rotierende SLs gilt und die Strahlung umso größer ist, umso höher der Quotient aus Transversalgeschwindigkeit zu Radialbeschleunigung der hineinfallenden Materie ist. Ohne jedweden Drehimpuls, kann ich mir kaum vorstellen, daß die Strahlung die Akkretion neuer Materie nennenswert bremsen kann.
Bei Akkretionsscheiben okay, aber bei radialem Einfall der Materie kommt mir das ein wenig komisch vor.
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von seeker » 20. Jan 2020, 09:16

Skeltek hat geschrieben:
20. Jan 2020, 02:35
Bei Akkretionsscheiben okay, aber bei radialem Einfall der Materie kommt mir das ein wenig komisch vor.
Ja, der Strahlungsdruck müsste für radial einfallendes Material deutlich größer sein, um relevante Auswirkungen zu zeigen. Nur wird es so sein, dass radial einfallende Materie den geringsten Anteil ausmachen wird, da unwahrscheinlich. Hinzu dürfte kommen, dass ein radialer Einfall bei rotierenden SLs (also realen SLs) wegen dem Frame-Dragging-Effekt nur an den Polen vorkommen könnte, also an der Stelle wo die Jets sind, also dort eigentlich auch nicht.

Was in dem Video angesprochen wird, betrifft, soweit ich das sehe, allerdings nur die Akkretion von Gas und Staub, nicht aber z.B. das Verschmelzen von SLs und Strahungseinfang. D.h.: In unserem Universum könnte es auch ein paar SLs geben, die als Ausreißer zufällig deutlich größer geworden sind, als eigentlich zu erwarten gewesen wäre - und je größer unser Universum ist, desto deutlicher.
Eine prinzipielle Obergrenze scheint es nicht zu geben, nur eine zu erwartende für unser Universum zum jetzigen Entwicklungszeitpunkt u.a. unter gewissen skalenabhängigen Homogenitätsannahmen, insgesamt aus der Modellbildung heraus.
Grüße
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Skeltek » 20. Jan 2020, 20:40

Denke es ist eher so, daß ein extremer Großteil der SLs einfach in der ursprünglichen Masseansammlung einen Drehimpuls oberhalb einer Grenzschwelle hatte und so relativ schnell ein Akkretionsscheiben-Radius oberhalb des EH-Radius entstand; die Matrie tritt in eine Umlaufbahn, bevor sie den EH erreicht und maximiert damit auch den Strahlungsdruck.
Ich könnte mir jedoch seltene Konstelationen vorstellen, bei welchen der EH schneller wächst als der Bahnradius der Akkretionsscheibe. Es wäre ausreichend, wenn der Großteil der ursprünglichen Gas-/Masse-Ansammlung bereits zu Begin im Durchschnitt Impulsvektoren in Richtung potentiellem EH hat. Allerdings ist die Chance auf eine solche Konstellation möglicherweise extrem klein und wird dann vermutlich in praktisch keinem der Fälle in unserem sichtbaren Universum zutreffen. Bereits ein extrem kleiner Drall der ursprünglichen Gaswolke würde den Großteil der Masse den EH verfehlen lassen.
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von seeker » 20. Jan 2020, 23:14

Es ist zu erwarten, dass SLs immer einen recht großen Drehimpuls haben, das hängt mit ihrer Entstehung zusammen. Und es gibt einen Pirouetteneffekt. Egal, ob nun stellares SL oder die SL-Monster in Galaxienzentren, es ist davon auzugehen, dass am Anfang immer eine große Gas-Staubwolke war, die Drehimpuls beinhaltete, beim Kollaps (zu einer Galaxie, zu einem Stern, zu einem SL) nimmt dann die Rotationsgeschwindigkeit zu.
Skeltek hat geschrieben:
20. Jan 2020, 20:40
Denke es ist eher so, daß ein extremer Großteil der SLs einfach in der ursprünglichen Masseansammlung einen Drehimpuls oberhalb einer Grenzschwelle hatte und so relativ schnell ein Akkretionsscheiben-Radius oberhalb des EH-Radius entstand; die Matrie tritt in eine Umlaufbahn, bevor sie den EH erreicht und maximiert damit auch den Strahlungsdruck.
Das verstehe ich nicht so recht. Was für ne Grenzschwelle? Und der äußere (unscharfe) Radius der Scheibe muss natürlich größer als der EH sein und innen gibts einen Grenzabstand ab der eine stabile Kreisbahn nicht mehr möglich ist und dieser innere Grenzradius ist immer größer als der EH-Radius.
Aber ja, die Materie trifft das SL so gut wie nie direkt und verlässt daher den Gravtopf wieder oder wird in eine Umlaufbahn gezwungen, relativ analog wie bei normalen Sternen.
Skeltek hat geschrieben:
20. Jan 2020, 20:40
Ich könnte mir jedoch seltene Konstelationen vorstellen, bei welchen der EH schneller wächst als der Bahnradius der Akkretionsscheibe.
Verstehe ich nicht. Wie soll das gehen, was meinst du damit?
Skeltek hat geschrieben:
20. Jan 2020, 20:40
Es wäre ausreichend, wenn der Großteil der ursprünglichen Gas-/Masse-Ansammlung bereits zu Begin im Durchschnitt Impulsvektoren in Richtung potentiellem EH hat.
Potentieller EH? Verstehe ich nicht wirklich. Und wie soll das gehen?
Skeltek hat geschrieben:
20. Jan 2020, 20:40
Bereits ein extrem kleiner Drall der ursprünglichen Gaswolke würde den Großteil der Masse den EH verfehlen lassen.
Hmm... ? Ja, dieses "Verfehlen" sorgt für Akkretionsscheiben (für die Materie, die dabei die Zentralmasse im richtigen Abstand/Winkel verfehlt). Und ursprüngliche Gaswolken haben praktisch immer wenigstens einen kleinen Drall.
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Skeltek » 21. Jan 2020, 01:02

Stelle dir den EH vor mir einem Radius r. Wenn nun Materie mit einer eliptischen Bahn am SL mit Mindestabstand z.B. 4r vorbei fliegt, oder bereits vor dem ersten Vorbeiflug im EH landet ist ein großer Unterschied. Ist letzteres der Fall, wächst auch der EH-Radius relativ schnell mit.

Zwar hat weiter außen startende Materie eine höhere Chance, mit einem größeren Mindestabstand vorbei zu fliegen, jedoch halte ich es nicht für unmöglich, daß die weiter innen hinein stürzende Materie den EH-Radius so schnell vergößert, daß der größere Vorbeiflugabstand nichts bringt.
seeker hat geschrieben: Potentieller EH? Verstehe ich nicht wirklich. Und wie soll das gehen?
Nehmen wir einmal an, du befindest dich im Abstand R von der entstehenden Singularität(welche zu dem Zeitpunkt den EH mit Radius r1 hat), fängst dort an zu fallen und würdest nach deiner Rechnung in einer eliptischen Bahn mit Abstand 5*r1 an der Singularität vorbei fliegen. Das Material, welches sich jedoch näher als R an der Singularität befindet, kommt vor dir dort an und lässt den EH-Radius auf r2=6r1 anwachsen. Dir entgeht damit die Chance an der Singularität ein oder mehrmals vorbei zu fliegen und deine Energieabstrahlung zu maximieren.
Den EH mit Radius r2 meine ich mit potentiellem EH -> er hat sich noch nicht gebildet, ist aber potentiell bei deiner Ankunft dann vorhanden.
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von seeker » 21. Jan 2020, 09:09

Ja. Aber versuche dir die Verhältnisse vorzustellen.
Dass einfallende Materie einen EH direkt trifft ist extrem unwahrscheinlich, weil dazu die Bahnparameter extrem exakt passen müssen.
Überleg dir dazu, wie unwahrscheinlich es schon ist, dass ein Asteroid in direktem, einmaligem Einflug die Sonne trifft.
Skeltek hat geschrieben:
21. Jan 2020, 01:02
...und lässt den EH-Radius auf r2=6r1 anwachsen
Und das ist schon praktisch ausgeschlossen, überleg dir dazu, wie viel Masse da reinfallen müsste, damit das passiert und wie klein EH-Radien von SLs im Verhältnis zu ihrer Masse sind. Wo soll solche Masse so schnell herkommen? Das müssten dann schon ein oder mehrere andere SLs sein, die da direkt herbeikommen.
Außerdem: So lange solche Masse näher am Massezentrum ist wie ich, spielt es für mich keine Rolle, ob sie schon hinter dem EH verschwunden ist oder nicht.

Praktisch sind solche Szenarien so unwahrscheinlich, dass sie nicht vorkommen.
Grüße
seeker


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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Skeltek » 21. Jan 2020, 09:57

seeker hat geschrieben:
21. Jan 2020, 09:09
Praktisch sind solche Szenarien so unwahrscheinlich, dass sie nicht vorkommen.
Deshal sagte ich ja:
Skeltek hat geschrieben: Allerdings ist die Chance auf eine solche Konstellation möglicherweise extrem klein und wird dann vermutlich in praktisch keinem der Fälle in unserem sichtbaren Universum zutreffen.
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Re: Wie groß ist das größte Schwarze Loch? • Akkretionstheorie • Eddington

Beitrag von Frank » 21. Jan 2020, 20:46

Und dann wäre da noch das Problem mit den riesigen schwarzen Löchern, die schon so alt sind, dass es ein Rätsel ist, wie selbige am Anfang des Universums so schwer werden konnten.
Was muss da an Masse hereingefallen sein?
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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