Ich kann es fast bestätigen, aber nicht ganz:
Wenn es genau so wäre, würde die Bellsche Ungleichung bei Quantenverschränkungsexperimneten nicht verletzt.
Es ist eher so, dass wenn man "zwei" verschränkte Teilchen A und B hat (eigentlich ist es EIN Quantenobjekt), die z.B. im Spin verschränkt sind <up/down> und man dann mit Messung 1 an A zufällig "up" misst, dann verschwindet instantan-gleichzeitig* "up" an B, sodass an B nur noch "down" übrigbleibt und nur noch das mit einer Messung 2 gemessen werden kann. Die Messung gibt aber nicht Auskunft über einen Zustand, der vorher schon ohne die Messung vorgelegen hat, sie präpariert bzw. legt diesen Zustand stattdessen erst in der Messung fest. Das ist jedenfalls die einleuchtendste Sichtweise.
*: Dieses "gleichzeitig" unterliegt der RT, d.h. in den Fällen, wo A und B raumartig voneinander getrennt sind, sind sich nicht alle Beobachter einig, welche der Messungen 1, 2 zuerst durchgeführt wurde!
Es spielt auch tatsächlich keine Rolle, ob A oder B zuerst gemessen wurde, denn die Kausalstruktur bleibt für alle Beobachter in allen Inertialsystemen erhalten und man kann das jeweils anscheinend zweite gemessene Teilchen immer schon (für alle Beobachter) messen, bevor ein Signal mit c vom anscheinend ersten gemessenen Teilchen zu diesem gelangen kann, ohne dass sich etwas am Ergebnis ändert. Insofern liegt also tatsächlich eine "instantane" bzw. eine für alle Beobachter "spukhafte Fernwirkung" vor, bei der aber keine Information übertragen wird, hauptsächlich deshalb, weil man vor der Messung nicht weiß, was man messen wird. Und ohne Informationsübertragung liegt auch keine echte Wirkung vor. Es ist am ehesten entweder ein zufälliges Real-Werden von zuvor unterbestimmter, überlagerter, nicht realer Möglichkeit (KI) oder ein Froschperspektive-Real-Scheinen durch Separation von realer Möglichkeit in verschiedenen Welten (VWI).
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SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
Re: SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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- Registriert: 8. Apr 2016, 22:14
- Wohnort: 91489 Wilhelmsdorf
Re: SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
@Seltek
Nachtrag zu Quantenverschränkung...
Vorsicht, es darf hier nicht Quantenverschränkung und Quantenzustand verwechselt werden!
Ja, die Quantenverschränkung lag schon immer vor (z.B. "Spin up" oder "Spin down" bei Elektronen oder "Katze tot" oder "Katze lebendig" in Schrödinger's berühmten sog Katzenparadoxon (eigentlich ist es gar kein echtes Paradoxon).
Vor der Messung liegt eine Art "Mischzustand" der Q-Zustände vor, d.h. der Q-Zustand sowohl "tot" als auch "lebendig" oder sowohl "Spin up" als auch "Spin down".
Es bleibt dabei. Erst im "Augenblick" der Messung eines der beiden verschränkten Objekte legen sich die (komplementären) Q-Zustände fest...
Zum Begriff "Augenblick" ist mir jetzt ganz spontan noch ein interessantes Gedanken-Experiment eingefallen:
Was passiert eigentlich beim Fotografieren mit dem Bild, wenn man die Belichtungszeit kontinuierlich immer kürzer machen könnte, theoretisch bis in die Nähe der Planckzeit?
Aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit mit ca.1 nanoSekunde / 30 cm müsste so nach und nach der immer weiter liegende Hintergrund verschwinden im Bild.
Aber was passiert eigentlich mit den auf einer Hintergrund-Ebene äquidistanten Lichtpunkten auf dem Bild (Bildrand und Bildmitte)? Immerhin sind sie entlang der optischen Achse der Kamera näher an der (punktförmigen) Lichtquelle als am Rand.
"Interagieren" die Bildpunkte dann auch quantenmechanisch miteinander zu einem "ganzen Bild"? Wie sieht das Bild da aus?
(Erinnert m.E. vielleicht etwas an das Doppelspalt-Experiment).
Nachtrag zu Quantenverschränkung...
Vorsicht, es darf hier nicht Quantenverschränkung und Quantenzustand verwechselt werden!
Ja, die Quantenverschränkung lag schon immer vor (z.B. "Spin up" oder "Spin down" bei Elektronen oder "Katze tot" oder "Katze lebendig" in Schrödinger's berühmten sog Katzenparadoxon (eigentlich ist es gar kein echtes Paradoxon).
Vor der Messung liegt eine Art "Mischzustand" der Q-Zustände vor, d.h. der Q-Zustand sowohl "tot" als auch "lebendig" oder sowohl "Spin up" als auch "Spin down".
Es bleibt dabei. Erst im "Augenblick" der Messung eines der beiden verschränkten Objekte legen sich die (komplementären) Q-Zustände fest...
Zum Begriff "Augenblick" ist mir jetzt ganz spontan noch ein interessantes Gedanken-Experiment eingefallen:
Was passiert eigentlich beim Fotografieren mit dem Bild, wenn man die Belichtungszeit kontinuierlich immer kürzer machen könnte, theoretisch bis in die Nähe der Planckzeit?
Aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit mit ca.1 nanoSekunde / 30 cm müsste so nach und nach der immer weiter liegende Hintergrund verschwinden im Bild.
Aber was passiert eigentlich mit den auf einer Hintergrund-Ebene äquidistanten Lichtpunkten auf dem Bild (Bildrand und Bildmitte)? Immerhin sind sie entlang der optischen Achse der Kamera näher an der (punktförmigen) Lichtquelle als am Rand.
"Interagieren" die Bildpunkte dann auch quantenmechanisch miteinander zu einem "ganzen Bild"? Wie sieht das Bild da aus?
(Erinnert m.E. vielleicht etwas an das Doppelspalt-Experiment).
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Re: SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
Wenn du das Objektiv schließt, während das 'Photon' die Mitte der Linse passiert hat aber den Rand noch nicht passiert hat, muss man halt gucken, wieviel Prozent der Öffnung für das Photon im Moment des Durchschreitens als offen zählt. Aber idealisiert vereinfachte Model-Bedingungen auf einen entarteten Fall zu führen bringt so glaube ich nichts. Man kann ein Photon ja nicht einfach durchschneiden.
@Seeker: Ich denke es ist trotzdem klar worauf ich hinaus wollte und du hast die Kernaussage ja letztlich wiederholt. Es ist ein gemeinsamer Quantenzustand; das Wort 'Fernwirkung' ist eigentlich ein damals mit dem Versuch der Verspottung verknüpfter falsch verwendeter Begriff, da es sich hierbei nicht um eine 'Wirkung' handelt. Mit Kausalität hat das Festlegen des zweiten Zustandes durch die erste Messung nicht viel zu tun. Beide Teilchenzustände haben eine gemeinsame Ursache, jedoch wirken die Messungen selbst nicht kausal aufeinander - sie sind lediglich komplementär.
@Seeker: Ich denke es ist trotzdem klar worauf ich hinaus wollte und du hast die Kernaussage ja letztlich wiederholt. Es ist ein gemeinsamer Quantenzustand; das Wort 'Fernwirkung' ist eigentlich ein damals mit dem Versuch der Verspottung verknüpfter falsch verwendeter Begriff, da es sich hierbei nicht um eine 'Wirkung' handelt. Mit Kausalität hat das Festlegen des zweiten Zustandes durch die erste Messung nicht viel zu tun. Beide Teilchenzustände haben eine gemeinsame Ursache, jedoch wirken die Messungen selbst nicht kausal aufeinander - sie sind lediglich komplementär.
Gödel für Dummies:
- Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
- Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
- Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.
Re: SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
@Skeltek: Ja, wir sind uns einig. Und ansonsten: Ja, ich mache auch Fehler. Das ist auch nicht schlimm Fehler zu machen, das passiert allen.
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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Karl Popper
Re: SRT, Zwillingsparadoxon und verwandte Probleme
Ich habe das Thema zur besseren Übersichtlichkeit geteilt.
Mit den Quanten geht es hier weiter:
viewtopic.php?f=33&t=4224
Mit den Quanten geht es hier weiter:
viewtopic.php?f=33&t=4224
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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