Das ist richtig. Man muss eben sehr aufpassen, was man betrachtet bzw. wonach man fragt. Es ist ein enormer Unterschied, ob man nach der Wahrscheinlichkeit des Entstehens a) einer genau definierten Person (Lebewesen, Ding, usw., egal) fragt oder nach b) irgendeiner Person (Lebewesen, Ding, usw., egal) fragt.Frank hat geschrieben: ↑16. Apr 2019, 13:00Allerdings muss man aber schon zugeben, dass vor einer Million Jahren die Grundbausteine bereits vorhanden waren, um mich zu bilden. Du gehst hier meiner Meinung nach zu sehr auf die Details ein. Weil so gesehen ist jede Ameise, jeder Löwenzahn ein "Einzelstück"
Zu der von dir erwähnten Zeit gab es aber schon Vorläufer des Menschen und wenn es damals einen Beobachter gegeben hätte, dann hätte er den Weg dieser Spezies in gewisser Weise voraussehen können.
Natürlich nicht genau mich......
Die Wahrscheinlichkeit für b) ist in aller Regel astronomisch größer als die für a):
Die Wahrscheinlichkeit, dass du nächsten Samstag im Lotto einen 6er hast ist extrem klein, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand nächsten Samstag im Lotto einen 6er hat ist extrem groß.
Richtig. Deshalb ist für mich bei der These "Schöpfergott" selbstredend ein "natürlicher Schöpfergott" gemeint, da alles Natur ist.ATGC hat geschrieben: ↑16. Apr 2019, 14:27Und damit hätte man dann den Nachweis erbracht, dass diese Hypothese unwissenschaftlich ist, denn Naturwissenschaft hat ausschließlich die Natur zum Gegenstand und nicht eine "Über-Natur", die folglich nicht Gegenstand der Naturwissenschaft sein kann. Wenn es also einen hypothetischen Schöpfer gegeben haben sollte, dann muss er zugleich auch ein Naturprodukt sein, wenn man ihn überhaupt in Betracht ziehen möchte (also dann so eine Art Super-Alien) - oder man kann ihn nicht in Betracht ziehen, weil er aus dem Rahmen herausfällt, der durch die Naturwissenschaften und ihre Methode gesetzt ist.
Ich kann solche Thesen ganz entspannt mit berücksichtigen, integrieren, ebenso wissenschaftlich betrachten. Ich komme bei ihnen nur zu dem Schluss, dass es extremst unwahrscheinlich ist, dass sie zutreffen.ATGC hat geschrieben: ↑16. Apr 2019, 14:27Und über die Schwierigkeiten, die mit der Annahme eines natürlich entstandenen Schöpfers verbunden sind, hatten wir bereits diskutiert: Bis zum Beweis des Gegenteils unterliegt sie der Anwendung des Parsimonie-Prinzips und wird nicht weiter berücksichtigt. Kann man sich also einstweilen klemmen, bis es andere und zwingendere Erkenntnisse gibt, die so eine Annahme nahelegen.
Meine Reihenfolge der Szenarien für das Auftreten des Lebens auf der Erde (nach Plausibilität/Wahrscheinlichkeit geordnet) lautet vorläufig ganz einfach so (vorläufig: bis vielleicht im Zuge der weiteren Forschung eines Tages mehr Fakten vorliegen):
1. Das Leben auf der Erde ist spontan auf der Erde entstanden
2. Das Leben auf der Erde ist spontan anderswo im Sonnensystem entstanden (z.B. Mars, Venus) und wurde dann auf die Erde getragen
3. Das Leben auf der Erde ist spontan außerhalb des Sonnensystems entstanden und wurde von dort zufällig auf die Erde getragen
4. Das Leben auf der Erde ist spontan außerhalb des Sonnensystems entstanden und wurde von dort absichtlich auf die Erde transportiert
5. Das Leben auf der Erde wurde auf der Erde durch ein Überwesen zufällig oder absichtlich erzeugt
Man kann zunächst beliebig weitere wiss. Thesen und Kombinationen davon aufstellen, da ist man völlig frei, so ist die Naturwissenschaft.
Nur muss man die Thesen hinterher auch mit empirischen Fakten untermauern, sonst gebührt ihnen keine Beachtung.
Dabei ist 1. (mindestens derzeit) der ganz klare Favorit, was nicht ausschließt, dass 1. auch falsch sein könnte.
Die Reihenfolge hängt auch damit zusammen, was uns empirisch zugänglich ist und was nicht.