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Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Galaxien, Sterne, Planeten...
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Frank
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Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von Frank » 16. Apr 2019, 14:38

Ich schreibe diesen Thread nur des Wegen, weil mich die Berichterstattung über unseren planetaren Nachbarn solangsam nervt und sich mittlerweile jedes Wetterportal aufmacht, um über das "Marswetter" zu berichten.
Das ist natürlich mal grundsätzlich ihr gutes Recht, aber wenn es dann zu den Erklärungen kommt, stehen mir stellenweise die Haare zu Berge.

Um was geht es genau?
Es greift immer mehr die Meinung umsich, dass der Mars keine Atmosphäre mehr hat, weil er ohne Magnetfeld dem Sonnenwind schutzlos ausgeliefert ist. Man schreibt solche Redaktionen dann an, weisst sie höflich daraufhin, dass der Sonnenwind natürlich einen Anteil daran hat, aber es Grunde darum geht, dass unser rötlicher Nachbar mit 10% Erdmasse einfach nicht schwer genug ist, um eine Atmosphäre dauerhaft ansich zu binden. Wenn also große Aktivitäten an der Oberfläche , wie z.b starke Vullkanausbrüche , ausbleiben und die Luft nicht ständig durch ausgasen aufgefüllt wird, dann ist nach ein paar Mio. Jahren Schluß mit eigener Lufthülle.
Es bestreitet auch keiner das der Sonnenwind hier auch mithilft, aber das Gro geht auf Kosten der fehlenden Gravitation. (und da stimme ich H. Lesch zu 100 % zu). Das Einzige was bei den gravitationsarmen Brüdern, mit eigener Atmosphäre , weiter draussen hilft, sind die tiefen Temperarturen dort. Wenn die Sonne eines Tages zum roten Riesen wird, dann könnte man sehen, wie schnell Titans Methanatmosphäre Geschichte ist.

Da sich in dieser Sache nachweislich immer mehr zwei Lager bilden, würde mich eure Meinung zu diesem Thema interessieren.

Ich bin für eine Kombination Gravitation /Sonnenwind, wobei der Schwerpunkt deutlich bei der Masse des Planeten liegt.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

ralfkannenberg
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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von ralfkannenberg » 16. Apr 2019, 23:31

Frank hat geschrieben:
16. Apr 2019, 14:38
aber es Grunde darum geht, dass unser rötlicher Nachbar mit 10% Erdmasse einfach nicht schwer genug ist, um eine Atmosphäre dauerhaft ansich zu binden.
Hallo Frank,

Dein Argument ist irgendwie noch unvollständig, denn der Saturnmond Titan hat deutlich weniger Masse als der Mars und dennoch eine sogar sehr dichte Atmosphäre.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Frank
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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von Frank » 17. Apr 2019, 09:30

ralfkannenberg hat geschrieben:
16. Apr 2019, 23:31
Frank hat geschrieben:
16. Apr 2019, 14:38
aber es Grunde darum geht, dass unser rötlicher Nachbar mit 10% Erdmasse einfach nicht schwer genug ist, um eine Atmosphäre dauerhaft ansich zu binden.
Hallo Frank,

Dein Argument ist irgendwie noch unvollständig, denn der Saturnmond Titan hat deutlich weniger Masse als der Mars und dennoch eine sogar sehr dichte Atmosphäre.


Freundliche Grüsse, Ralf
Das ist natürlich richtig, aber wie ich schon schrieb, haben Ausnahmen wie Titan ihre dichte Atmosphäre vorallem der tiefen Temps zu verdanken.
Die Huygens-Sonde hat zudem Mengenverhältnisse der Isotope von N und C gemessen. Das Isotopenverhältnis von 14N zu 15N legt nahe, dass ursprünglich die fünffache Menge an Stickstoff vorhanden war und das etwas leichtere 14N überwiegend in das Weltall diffundierte. Das Mengenverhältnis von 12C zu 13C lässt darauf schließen, dass Methan in der Gashülle kontinuierlich neu gebildet wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Titan_(Mond)

Da es Nahe liegt, dass Methan ständig neu gebildet wird, erklärt es zudem die Dichte Atmosphäre des Titan. Wenn dieser Nachschub eines Tages versiegen sollte, dann haben wir einen weiteren "Mars".

Als weiteres Beispiel haben wir unsere direkte Nachbarin , die Venus.
Obwohl sie nachweislich auch kein nennenswertes Magnetfeld hat(sogar schwächer als das , des Mars) verfügt sie wohl über dichteste Atmosphäre aller terrestrischen Planeten. Sie hat aber auch annähernd die Masse der Erde und ist nach Merkur auch noch am nähesten an der Sonne.

Edit: Fairerweise muss man aber auch sagen, dass wohl auch die Venus noch aktiven Vulkanismus besitzt und auch da ein Nachschub durch ausgasen hinzukommt. Allerdings ist wie gesagt die Gravitation dort eine ganz andere wie z.B. auf Mars.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von Skeltek » 17. Apr 2019, 19:05

Es ist auch ein Unterschied ob sich z.B. Helium überall hin um den Planeten verteilt oder es glühend heißes Blei regnet, nachdem es bereits in geringer Höhe auskondensiert.
Bei geringer, leicher und warmer Atmosphäre werden nach und nach die dünnen Gasschichten durch Sonnenwinde regelmäßig abtransportiert.
Als kleinen Vergleichseffekt kann man mal Wäsche zum trocken in die Sonne stellen. Da kann so warm werden und verdunsten so viel es will... selbst wenn das Wasser bereits die Wäsche verlassen hat und in der Luft ist, muss es durch Wind abtransportiert werden, sonst kann weder neues Wasser nachverdunsten oder das bereits verdunstete Wasser 'fällt zurück' auf das Textil.
Wärme und schwache Hydrophilie beschleunigt lediglich den Abtransport.
Grob:
Punkt1 - Wärme ermöglicht erst dass Partikel abtransportiert werden können, indem diese den Stoff gasförmig macht bzw einzelne Teilchen aus der Stoffmenge heraustrennt und für Punkt2 angreifbar macht.
Punkt2 - (Sonnen-)Wind transportiert die Teilchen weg.
Punkt3 - Schwache Gravitation oder ähnliches beschleunigt den zweiten Punkt lediglich stark.
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von seeker » 18. Apr 2019, 09:03

Ist der Mond Titan nicht noch wenigstens einigermaßen von Saturns Magnetfeld geschützt?
Skeltek hat geschrieben:
17. Apr 2019, 19:05
Punkt2 - (Sonnen-)Wind transportiert die Teilchen weg.
Sonnenwind transportiert nicht alle Teilchen gleich stark weg, je schwerer Gasteilchen sind, desto geringer ist der Abtransport; damit ein Gasteilchen seinen Himmelskörper verlassen kann, muss es auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt werden.
Z.B. Wasserstoff, Helium werden viel leichter und stärker bzw. schneller weggetragen als z.B. CO2, Stickstoff, Argon, SO2.
Grüße
seeker


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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von Frank » 18. Apr 2019, 10:11

Skeltek hat geschrieben:
17. Apr 2019, 19:05

Punkt1 - Wärme ermöglicht erst dass Partikel abtransportiert werden können, indem diese den Stoff gasförmig macht bzw einzelne Teilchen aus der Stoffmenge heraustrennt und für Punkt2 angreifbar macht.
Stimme ich zu. Des Wegen haben auch manche "Eisklötze " jenseits der Schneegrenze Atmosphären, obwohl sie gravitativ noch schwächer sind, als z.B. der Mars.
Skeltek hat geschrieben:
17. Apr 2019, 19:05
Punkt2 - (Sonnen-)Wind transportiert die Teilchen weg.
Sehe ich so wie Seeker. Zuerst mal muss die Fluchtgeschwindigkeit erreicht werden , aber es kommt natürlich auch darauf an, was es für Teilchen siond.
Skeltek hat geschrieben:
17. Apr 2019, 19:05
Punkt3 - Schwache Gravitation oder ähnliches beschleunigt den zweiten Punkt lediglich stark.
Es geht meiner Meinung nach nicht um lediglich, sondern um fundamental. Ich denke nicht das der Sonnenwind bei den Gasriesen grossartig irgendetwas ändert an deren Atmospäre.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Warum hat der Mars keine(auf das bisschen verzichten wir jetzt mal)nenneswerte Atmosphäre?

Beitrag von Skeltek » 19. Apr 2019, 06:02

Frank hat geschrieben:
18. Apr 2019, 10:11
Skeltek hat geschrieben:
17. Apr 2019, 19:05
Punkt2 - (Sonnen-)Wind transportiert die Teilchen weg.
Sehe ich so wie Seeker. Zuerst mal muss die Fluchtgeschwindigkeit erreicht werden , aber es kommt natürlich auch darauf an, was es für Teilchen siond.
Ein Teilchen weiter oben in der Atmosphäre benötigt deutlich weniger Restbeschleunigung durch Sonnenwind, um das gravitative Feld zu erreichen.
Würde man z.B. den Jupiter stark genug aufheizen, sodass er sich auf den dreißig-fachen Radius aufbläht, würde er sicherlich auch seine obere Atmosphäre durch Sonnenwind verlieren.
Mir ging es darum, ob die Atmposphäre bodennah und dicht ist, oder durch Wärme mehr Platz verbraucht und damit mehr Teilchen in einer großen Höhe landen. es ist eben ein Unterschied, ob die Erdatmosphäre erwärmt in 1000km Höhe ragt und dort leicht durch Winde angreifbar ist, oder gut gekühlt auf eine 5km dicke Gasschicht schrumpft.

Welche Maßeinheit wollt ihr überhaupt haben für Atmospäre? Druck, Höhe, Gesamtvolumen oder was anderes?
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  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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