FCC

Jenseits des etablierten Standardmodells der Elementarteilchenphysik und der Allgemeinen Relativitätstheorie, d.h. Quantengravitation, Supersymmetrie und Supergravitation, Stringtheorien...
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deltaxp
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FCC

Beitrag von deltaxp » 16. Jan 2019, 14:59

sie wollen es tatsächlich wagen
FCC

Umfang: 100 km
2040 soll er laut Planung ans netz gehen. zu erstet mit einem 90-365 GeV e+ - e- collider als Higgs-fabrik zu genauen vermessung
und aufgspüren von Abweichungen zum sm
und dann
2050 dann dann als 100 TeV proton-beschleuniger für suche nach neuen post-sm teilchen

Kostenpunkt: 20 (+) Milliarden Dollar (wird sicher viel teuerer)

Ich hab da meine Zweifel ob sie das finanziert kriegen.

Skeltek
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Re: FCC

Beitrag von Skeltek » 17. Jan 2019, 13:00

Hmm, die Kosten sind relativ.
Stell dir vor, du bist Ölscheich und sitzt auf einer riesigen Quelle. Die Rohstoffe sind bereits da, die Frage ist nur, wofür man das Öl aufwendet.
Tankst du mit dem Öl deine riesige Rakete auf, hast du eigentlich gar überhaupt keine Kosten. Trotzdem wird hinterher gesagt, der Raketenstart kostete x Millionen $ an Treibstoff.
Das ist wie mit der Nahrungsnot der dritten Welt. Lediglich durch das Hinschicken von Geld, wächst nicht automatisch mehr Getreide.
Wenn du pro Jahr 100 Millionen Barrel Öl hast und 10 Tonnen Getreide zum Verkaufen, dann wird das Angebot durch Umverteilen von Geld nicht wirklich höher - vorwiegend verlagern sich lediglich die Preise.

Die Preise sind teilweise so gestaltet, dass man dadurch bestimmt, wer sich einen höheren Anteil am Öl leisten und kaufen kann. Nimm an du hättest höhere Steuern: Dann könnte sich der Staat mehr Öl leisten und die Bürger weniger. Letztlich ist es nur eine Umverteilung der ohnehin knappen Ressource in die entsprechenden Abnehmer. Freuen tut sich dabei lediglich der Ölscheich, weil dadurch der Ölpreis geringfügig erhöht oder erniedrigt wird und er durch die Einnahmen gegebenenfalls mehr oder weniger Dienstleistungen und von uns hergestellte Güter im Gegenzug erwerben kann.

Im übrigen halte ich 20 Milliarden Euro für so ein globales Unterfangen nicht unbedingt für viel Geld. Da kostet ja heutzutage ein Bahnhof oder Flughafen ja schon fast so viel. Was ich eher schade finde als die Geldkosten ist, dass die wenigen Wissenschaftler und ohnehin bereits vorhandenen Fachkräfte stattdessen dann nicht etwas anderes forschen oder bauen können - ihren Lohn würden sie vermutlich ohnehin bekommen. Die Frage ist nur wofür man die begrenzten Rohstoffe 'Wissenschaftler' und 'Fachkräfte' eben einsetzt.
Wenn ich es mir so recht überlege, sind 20 Milliarden eigentlich sogar recht billig, wenn man sie Baudauer, Quaifikation der beteiligten Wissenschaftler und Nutzen eigentlich genauer ansehe. Was die dort pro Stunde verdienen weiss ich nicht so genau. Aber nach Abzug der Materialkosten und ähnlichem, kann da ja möglicherweise nicht mehr viel übrig sein.
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  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: FCC

Beitrag von deltaxp » 17. Jan 2019, 15:32

natürlich ist es nicht viel Geld, wenn man bedenkt dass die NATO jährlich 950 Milliarden euro ausgibt. aber jets, panzer und Raketen sind den Staaten wohl wichtiger, insbesondere weil es keinerlei hinweise auf neue Physik am lhc gibt, was für die Werbung für den ffc bei den Regierungen nicht so gut ist.

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Re: FCC

Beitrag von seeker » 31. Jan 2019, 13:01

Ich glaube diese Besprechung hier ist aufschlussreich:

LHC-Nachfolger: Ein Teilchenbeschleuniger ist kein Selbstzweck
https://www.spektrum.de/kolumne/ein-tei ... ck/1619240

Die Sachlage bei einem FCC ist eine andere als damals beim LHC.
Es geht hierbei dann tatsächlich darum, welche anderen Forschungsvorhaben man nach hinten schieben oder auf kleinerer Flamme bearbeiten möchte, um baldmöglichst mit einem FCC eine Vollrisiko-Reise mit unbekanntem Ausgang antreten zu können. Das ist keine leicht zu beantwortende Frage, insbesondere ist sie nicht rein rational beantwortbar.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
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