Frank hat geschrieben: ↑27. Sep 2018, 10:55
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass diese dichte Atmosphäre Titan nur hat, weil es so verdammt kalt dort ist. Seine Masse ist ja noch wesentlich geringer, als die des Mars und sobald die Temp. steigen , kämen halt chemische Prozesse ins Spiel, die vieles verändern und die Gase würden sich dann eben verflüchtigen.
Auch physikalische Prozesse: Wenn die Temperatur steigt, dann werden die Gasteilchen schneller und dann kommt ein größerer Anteil von ihnen zufällig auf Fluchtgeschwindigkeit. Und wenn der Sonnenwind stärker bläst, wird auch mehr forgeblasen.
Ich denke daher, das macht schon Sinn, was du sagst, der Titan wird dann in der Zukunft wohl mehr Materie/Jahr ans All verlieren als heute.
Die Frage ist wie viel, wie schnell? Ich könnte mir vorstellen, dass er einen Teil verliert, sodass auch der Atmosphärendruck sinkt, aber so weit runter wie auf dem Mars wird es meiner Einschätzung nach trotzdem nicht gehen, bis die Sonne zu einem roten Riesen wird, aber ich kann mich irren.
Man muss auch bedenken, dass die Auswirkungen der Sonne mit dem Abstand zum Quadrat abnehmen, der Saturn ist etwa 9,5 AE von der Sonne entfernt, Mars etwa 1,5 AE. D.h. dass der Titan etwa nur 1/90stel wie die Erde und etwa 1/40stel wie der Mars von der Sonne abbekommt.
So gesehen wird dann der Titan irgendwann genauso viel abbekommen wie heute der Mars, wenn die Sonne etwa 12 Mrd Jahre alt sein wird, später dann kurzfristig noch viel mehr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne#Ent ... _der_Sonne
D.h.: Ganz am Ende könnte es das dann doch evtl. auch gewesen sein mit der Titanatmosphäre...
Frank hat geschrieben: ↑27. Sep 2018, 10:55
Warum aber das große Interesse der Wissenschaft an Titan?
Wenn , so ATGC ja schreibt, hier in puncto Leben nichts möglich sein soll, warum sollen da angeblich Verhälltnisse wie in der Urerde vorherrschen, oder warum sollte man das vergleichen wollen?
Mit solch tiefen Temps hat die Erde doch nie etwas zu tun gehabt.
Ich denke, das muss man eher als wissenschaftliches Interesse derart einordnen, dass die Ähnlichkeiten nicht allzu groß sind, dass man aber aus den wenigen Ähnlichkeiten zur Urerde, die es dennoch gibt, hofft etwas lernen zu können. Und da sich herausstellt, dass der Titan ein dynamischer Himmelskörper ist und nicht nur ein toter, starrer Klumpen aus Eis und Fels passiert dort so einiges. Das ist natürlich interessant.