Wie oben beschrieben findet Ausfrieren bzw. Entkopplung in mehreren Schritten statt. Eine wichtige Schwelle sind die 2 * 511 keV (durchschnittliche) Photonenenergie, unterhalb derer keine Paarerzeugung möglich ist. Anschließend liegt ein Plasma vor, in dem bei sinkender Temperaturen der Elektroneneinfang zunehmend die Reionisation überwiegt. Die nächste Schwelle ist die Energie, unterhalb derer keine Ionisation mehr möglich ist - das Wasserstoffgas wird transparent.
Letzteres entspricht da. 300.000 Jahren und ist in unserem Kontext irrelevant; sorry, dass ich das überhaupt erwähnt habe.
Frank hat geschrieben: ↑22. Mai 2018, 19:01
belgariath hat geschrieben: ↑22. Mai 2018, 18:53
Frank hat geschrieben: ↑22. Mai 2018, 09:23
[...]
Wieso hat sich aber die Masse 300.000 Jahre nach dem Urknall nicht mehr verändert?
[...]
300.000 Jahre nach dem Urknall war die Rekombination des Plasmas und die damit verbundene Entkopplung von Strahlung und Materie. Das ist aber, meines Wissens nach nicht der Zeitpunkt, den du TomS nennst, als Paarbildung nicht mehr möglich war.
Das hast du wahrscheinlich falsch verstanden(oder auch ich...).
Mir ging es darum, dass die Materiebildung ja nach 300.000 Jahre abgeschlossen war(wenn ich jetzt wiederum TomS richtig verstanden habe)
Siehe meine Anmerkung. Die 300.000 Jahre sind irrelevant.
Frank hat geschrieben: ↑22. Mai 2018, 19:01
Da durch SL die Materie im Grunde weg ist, wenn sie akretiert wird, weil sie nicht mehr für Sterne , Planeten ...usw. zur Verfügung steht, möchte ich gerne wissen, wie viel Materie denn am Anfang(Nach den 300.000 Jahren) vorhanden war.
Zählt man die SLs mit, dann ziemlich exakt so viel wie heute.
Setzen wir außerdem heute ein Universum mit exakt kritischer Dichte und bekannter kosmologischer Konstante an, so kann man auf die damalige Materiedichte zurückrechnen.
Mein Beispiel zu den SLs in den Galaxien zeigt, dass sich der Anteil der in SLs gebundenen Materie im Bereich einiger Millionstel bewegt - wenn wir nicht einen erheblichen Anteil übersehen, weil er z.B. in primordialen SLs gebunden ist und sich heute außerhalb von Materieansammlungen befindet, so dass keine Akkretionsscheiben und Strahlung sichtbar sind.
Gerade dieser Anteil kleiner, nicht-akkretierender SLs ist Gegenstand der Durchmusterung mittels der Gravitationswellendetektoren. Würde man eine Vielzahl von Gravitationswellenereignissen mit sehr kleinen = für stellaren Ursprung zu leichten SLs beobachten, müssten wohl einige Lehrbücher umgeschrieben werden ...