So weit müssen wir gar nicht gehen. Wir müssen nur exakte Korrelation annehmen, die quantenmechanischen Regeln folgen, das "zurückgeführt" impliziert mehr als man annehmen muss.
Und ich denke, wir sollten an der Stelle die "harte Nuss des Bewusstseinsproblems" erst einmal außen vor lassen und uns erst einmal um die "weichen Nüsse" kümmern, sprich: Das Thema "Bewusstsein als Medium" würde ich zunächst hintenanstellen (es scheint ja eh nicht wirklich lösbar) und mich zunächst nur dem Thema "Bewusstseinsinhalte" bzw. "Strukturen im Bewusstsein" zuwenden. So lange man die weichen Nüsse nicht knacken kann, braucht man mit der harten Nuss im Grunde gar nicht anfangen wollen.
Ich verstehe nicht warum nur das übrig bleiben kann, wenn man sinnvolle Aussagen über den Beobachter haben will.
Weil nur die VWI eine sinnvolle Interpretation der QM ist?

Aber egal, ich habe damit kein Problem, das was herauskommen soll, soll m.E. im Idealfall recht unabhängig davon sein, welche QM-Interpretation man wählt.
Sehe ich auch so. Dekohärenz braucht jedoch auch Zeit, es stellt sich mir die Frage, wie oft lokale Quanteneffekte im Gehirn in der Form wirksam werden können, dass es sich aus VWI-Sicht so verzweigt, dass sich in verschiedenen Zweigen unterschiedliche Entwicklungen ergeben?
Die Quantität ist hier wichtig: Es ist ein Unterschied, ob das im Mittel 40x in der Sekunde passiert oder 1x am Tag oder nur alle 10^100 Jahre.
Was ist da ein vernünftig anzunehmender Wert?
Es geht hier ja auch um die prinzipielle oder nicht-prinzipielle oder de facto-Festgelegtheit der Entwicklung eines konkreten Gehirns und alles dazwischen, was einen langen Rattenschwanz hinter sich herzieht, weil man von dort leicht zum Willen und dann zur Ethik und Verantwortung kommt.
Ja. Ich schätze sogar, dass nur die wenigsten dorthin gelangen, könnte mich aber auch irren.
Ich denke, dass in den meisten Fällen ein umgekehrter Schmetterlingseffekt wirkt: ob da nun ein einzelnes Neuron etwas früher oder später feuert oder nicht feuert wird auch das Gehirn meistens "wegrunden", ob man in Karlsruhe einen Kieselstein in den Rhein geworfen hat, wird in den meisten Fällen in Köln nicht mehr sichtbar sein. Nur wenn sich das System gerade an einem kritischen Punkt befindet, kann der Schmetterlingseffekt wirken.
Mich interessieren hier im Moment mehr die möglichen Zusammenhänge zu den "weichen Nüssen" (s.o.) bzw. bessere Erklärungen dafür.
Was mir z.B. immer noch sehr rätselhaft ist, ist die offensichtliche Delokalisiertheit des Bewusstseins, ebenso der Prozesse, die auf dem Gehirn laufen, beides korreliert auch hier offenbar. Wie zum Teufel kann ein dynamisches makroskopisch-räumlich ausgedehntes Anregungsmuster im Gehirn eine Einheit sein, die mit einem ebenso ausgedehnten einheitlichen Bewusstseinsinhalt korreliert? (Wenn wir statt Korrelation Verursachung postulieren würden, wäre die Frage noch härter.) Was bedeutet das?
Ich habe mir auch kurz angeschaut, was Schwärme so tun:
Synchronisation und Koordination der Teile ist hier ein zentrales Phänomen. Irgendwie scheint das sogar Ähnlichkeit mit der quantenmechanischen Verschränkung zu haben, aber das ist nur so ein Gedanke, ich weiß nicht, ob da was dran ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/SchwarmverhaltenEine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Leeds um Jens Krause erforschte, dass ein strukturelles Gedächtnis in Fisch- und Vogelschwärmen dafür sorgt, dass auf eine spezielle Schwarmformation immer eine ganz bestimmte nächste folgt. So ordnen sie sich zunächst in einen ungeordnet chaotischen Schwarm wie bei Mückenschwärmen und bilden als Nächstes einen Torus.
Und was zum Teufel ist ein "strukturelles Gedächtnis"?