Wenn ich mir ein klassisches Messgerät auf quantenmechanischer Ebene vorstellen könnte, dann wäre mir dieser Teil klar. Leider kann ich das aber nicht.
Du hast ein Wasserstoffgas als beispielhaftes Messgerät genannt. Dessen Verhalten scheint aus klassischer Sicht ganz logisch; quantenmechanisch betrachtet ist es das aber nicht. Dort kann man sich nur durch einen Unendlichkeitsübergang des Gasvolumens einer 100%igen Wahrscheinlichkeit der Absorption annähern. Und - ich schreibe es 'mal so - durch die Projektion des Zustands wird der Messwert "fixiert". Damit zieht man sich jedoch auf den Standpunkt zurück, dass man das halt nicht versteht, und man ignoriert, dass es einen Ort/Zeitpunkt oder was auch immer irgendwo/-wann geben muss, zu dem sich ein Gesamtzustand Messobjekt+Messgerät(evtl. +Beobachter) in einen klassischen verwandelt.
Ja, das sehe ich als den mathematischen Kern des Problems an. Wobei sich um diesen meine anderen Fragen ranken.
Wenn ich z.B. frage "Was ist ein Messgerät?", dann kann ich diese Frage, wenn ich die QM zugrunde lege, auch so formulieren: "Wie kann ein unscharfes quantenmechanisches System (Messgerät), das sich prinzipiell nicht von dem zu vermessenden System unterscheidet, eine Projektion auslösen?". Auf diese Weise wollte ich aber nicht fragen, weil das rein auf den Formalismus der QM bezogen ist. Man hat es ja zusätzlich mit der ART zu tun, die noch räumlich und zeitlich hinein spielt. Und ob damit alles gesagt ist, weiss man nicht. Dennoch wäre schon allein ein Verständnis im Rahmen der - ich verwende den Begriff hier bewusst, weil er die Unbestimmtheit besser zum Ausdruck bringt - Wellenmechanik wertvoll.
Der Letzte Satz ist doch das Problem. In einem Messgerät ist nichts eingebaut, das die Wellenfunktion kollabieren lässt, aber dennoch tritt der Kollaps ein. Das bedeutet, dass man entweder bei der KI bleibt, die VWI ansetzt, oder man sich etwas anderes ausdenken muss.tomS hat geschrieben: ↑23. Mai 2017, 23:41Alles andere sollte klar sein, insbs. auch das Auftreten eines hinreichend scharfen Messwertes am Messgerät; dieses ist letztlich so konstruiert, dass genau dies eintritt; andernfalls wäre es kein Messgerät. Dies gilt gerade nicht für das Quantensystem; dieses ist eben nicht so konstruiert, dass es im Zuge einer beliebigen Messung, die zunächst mit einer Wechselwirkung identisch ist, kollabiert; und auch im Messgerät die ist nicht eingebaut, was den Kollaps bewirken würde.
Es mag sein, dass man an diesem Punkt nicht weiter kommt. Hilfreich könnte sein, zu betrachten, was man messen kann. Wobei quantitative Messungen zu betrachten weniger nützlich ist; Observablen mit ihren Messwerten und den Einheiten eher.
Und dabei stellt sich gleich wieder die Frage, ab wo/wann ein Zustand ein Messwert ist - nur der mathematische Formalismus ist da meiner Meinung nach zu wenig.