Also das mit der Venus ist schon interessant, warum die eine äußerst diche Atmosphäre hat, der Mars aber fast keine mehr, obwohl beide kaum ein Magnetfeld besitzen.
Dares hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 00:02
Da die Venus im Gegensatz zum Mars eine Atmosphäre hat stellt sich die Frage unter welchen Bedingungen ein Planet eine Atmosphäre halten kann?
Ist dieses von einem Magnetfeld abhängig oder von der Grösse und somit der Gravitation abhängig?
Also der Haupteinfluss wird auch meiner Meinung nach in der Größe eines Planeten zu suchen sein, dann in seiner Nähe zur Sonne und in seinem Magnetfeld und seiner geologischen Aktivität und welcher Art diese ist.
Der Erdmond hat keine Atmosphäre, Merkur auch nicht, Venus und Erde haben eine, die Gasplaneten weiter draußen bestehen hauptsächlich aus Atmosphäre und auch einige Monde bei Jupiter, Saturn, usw. haben eine dichte Atmosphäre, obwohl sie viel kleiner als der Mars sind.
Dann kommt es noch darauf an, aus welchen Elementen die Atmosphäre besteht: Wasserstoff kann viel leichter/schneller vom Sonnenwind fortgeblasen werden als schwerere Elemente wie Sauerstoff, Stickstoff oder Argon.
Nach heutiger Meinung hat die Venus immerhin einen Großteil ihres Wassers durch den Sonnenwind in Kombination mit fehlendem Magnetfeld und ihrer Nähe zur Sonne verloren.
Das heutige CO2 und die Schwefelsäure auf der Venus sind aber schwieriger so zu entfernen, heißt: das dauert länger.
Dares hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 00:02
Da frage ich Dich nochmal: demnach würde es bedeuten dass eine Atmosphäre nur dauerhaft haltbar ist wenn sie ständig durch geologische
und biologische Prozesse erneuert wird?
Wir dürfen hier nicht in den Kategorien "dauerhaft" und "nicht-dauerhaft" denken, denn nichts ist wirklich dauerhaft. Es geht hier um Prozesse und darum, wie lange ein Planet seine Atmosphäre zu wie viel Prozent erhalten kann, bei uns also über eine Zeitspanne von ein paar Milliarden Jahren (denn über hypothetisch unendlich lange Zeitspannen gerechnet, würde jede Atmosphäre eines jeden Planeten im Sonnensystem schließlich von dem ebenso hypothetisch unendlich lange konstant wehenden Sonnenwind irgendwann komplett fortgeblasen werden, auch die Atmosphären von Jupiter und Saturn).
Da Venus und Erde größer als der Mars sind, konnten sie von Anfang an eine massigere Atmosphäre aufbauen, mehr Atmosphäre bedeutet, es dauert länger das fortzublasen und erschwert wird das durch die größere Gravitation auch.
Dann sind Erde und Venus bis heute geologisch aktiv, heißt, sie haben Vulkanismus, der Gase in die Atmosphäre nachfüttert, der Mars ist dagegen wohl schon lange geologisch recht inanktiv.
Ich denke in diesen speziellen Kombinationen steckt die Lösung der unterschiedlichen Atmosphärenentwicklungen drin.
Dares hat geschrieben: ↑3. Apr 2017, 00:02
Hat die Venus kein Magnetfeld weil sie nur sehr langsam rotiert?
Ja, mindestens deshalb. Für ein starkes Magnetfeld wie dem der Erde braucht es mehrere Zutaten: Eine hohe Metallizität in einem genügend großen Kern (Eisen, Nickel), einen flüssigen Mantel darüber mit genügend starken Konvektionsströmungen/Walzen und eine schnelle Eigenrotation des Planeten. Fehlt nur eines davon ist das Magnetfeld sozusagen futsch.