Hallo Seeker,seeker hat geschrieben:
Du kannst selbstverständlich irgendwelche Ansätze wählen, die Aussagen dazu machen, zum Photon selber, etc.
Aber du kannst nicht wissen, ob diese Aussagen wahr sind.
Das Problem ist:
Du kannst nicht beweisen, dass das mehr ist als ein reines Gedankenkonstrukt, dass das irgendetwas mit der Realität zu tun hat.
Bei allen Modellen zum Verhalten ergibt sich dasselbe Problem, nur kann man dort gut mit leben, so lange die Theorie ihre Funktion erfüllt: Sie sagt uns nichts darüber was wirklich ist, sie sagt uns aber welche Beschreibung funktioniert, also unsere Anforderungen erfüllt und wie weit, etc. (Hier schließt sich ein Kreis: Wir sind bei der Funktion 'für uns' bei uns, der Mensch ist das Maß aller Dinge, über die der Mensch aussagen kann. Bei DER Wahrheit 'ohne uns' sind wir nicht bei uns, deshalb ist sie uns unzugänglich.)
Der ontologische Status von Objekten wird daher für immer Spekulation bleiben, denn was können wir denn über ein Objekt empirisch prüfend in Erfahrung bringen, das nicht Eigenschaft, Verhalten des Objektes wäre? Gar nichts!
D.h.: Jede ontologische Aussage kannst du letztlich nur danach bewerten, ob sie uns gefällig ist, ob sie die Funktion, die wir als Anforderung an sie stellen, für uns zufriedenstellend erfüllt, aber du kannst sie nicht nach Wahrheit bewerten, nie.
Wir sind da im Grunde einer Meinung. Dazu habe ich in meiner Übersicht ja auch schon folgendes geschrieben:
Ich fürchte aber (ich bin kein Philosoph), dass ich hier durch meine Wortwahl "ontologisch" zu diesem Missverständnis beigetragen habe. Dieses Wort scheint wohl sehr substantiell zu beinhalten, dass man hier auch von der tatsächlichen, unverfälschten Realität spricht. Das war mir nicht bewusst und das habe ich nicht damit sagen wollen. Ich wollte damit aussagen, dass es wichtig ist, sich überhaupt mit den grundlegenden Entitäten und ihren Strukturen zu beschäftigen und dazu ein Modell zu haben. Der Wert dieses Modell ist in obigem Sinne auch dann sinnvoll, wenn es dazu beiträgt, unsere bisherigen Ansätze noch besser zu verstehen, obwohl wir nie wissen können, ob es der Realität entspricht.Ob dieses Grundmodell der Natur schon sehr nahe kommt, weiß ich natürlich nicht. Wir können grundsätzlich bei einem Modell eigentlich immer nur sagen: Die Natur verhält sich so, als ob sie aus den Strukturen und Wechselwirkungen eines Modells bestehen würde. Da diese Strukturen und ihre Wechselwirkungen auf einer tiefen Ebene für uns nicht mehr direkt einzeln messbar sind (zu klein), werden wir wohl nie wirklich wissen, wie es ausserhalb des uns messtechnisch zugänglichen Teils wirklich aussieht. Damit müssen wir wohl leben.
Viele Grüße
Job