gravi hat geschrieben:Ein einmaliges Ereignis halte ich für unwahrscheinlich, denn die Strahlung nimmt ja kontinuierlich über Jahre ab.
Wo ist der Widerspruch? Selbst wenn die Fusion schlagartig zum erliegen kommt, dauert es Tausende an Jahren bis die zwischen den Teilchen gefangene Strahlung hinaus diffundiert.
Strahlungsleistung am Erdbahn-Radius: 1367 W/m²
Entfernung zur Sonne: 149,60 Mio. km = ca 150 000 000 km
Sonnendurchmesser: 1.392.684 km
-> Sonnenradius: ca 700 000 km
ungefähre Strahlungsleistung Sonne auf ihrer Oberfläche:
1367 W/m² * (1500/7)² = 1367 W/m² * 45918 = 62.770.480 W/m²
www.astronews.com hat geschrieben:
Um nun zu berechnen, wie lange ein Photon benötigt, um durch zufällige Streuungen aus dem Inneren der Sonne an die Oberfläche zu gelangen, muss man einige Annahmen über den Aufbau der Sonne, beispielsweise über ihren exakten Dichteverlauf machen. Man kommt dann auf Werte, die zwischen 10.000 und 170.000 Jahren liegen.
Nehmen wir an, es dauert nur 10000 Jahre...
Man kann ja leicht aus der Strahlung pro Fläche und der notwendigen Zeit ausrechnen, wieviele Millionen bzw Milliarden "Watt-Jahre" zwischen Kern und Oberfläche "gefangen" sind.
Das dauert eine gute Weile bis das alles abgestrahlt ist.
Da der Großteil der Energie also in der thermischen Bewegung der Teilchen vorliegt und nur ein Bruchteil als Strahlung, kann man obige Rechnung im Hinblich auf den Zeitfaktor um ein gutes Dutzend Größenordnungen nach oben korrigieren.
Die Strahlung der Sonne entsteht ziemlich in ihrem Zentrum, man kann näherungsweise davon ausgehen, dass die Strahlung auf dem Weg vom Inneren an die Oberfläche einen Kegel von Spitze zu Grundseite durchläuft (vom Mittelpunkt aus gesehen strahlt sie in einen Raumwinkel hinein).
Setzt nun die Fusion in der Mitte schlagartig aus, findet langsam ein Abflachen des Temperaturgradienten von Innen nach Außen statt.
vernachlässigt man die zeitgleich stattfindente Kontraktion, gleicht sich die Abkühlungskurve immer mehr einer normalen warmen Kugel an, welche langsam abkühlt, während die Temperatur eine Halbwärtszeit erfährt.
Die Abkühlung wäre dann tatsächlich fast anti-exponentiell mit T
0*e
k*(-t), verliert also pro Jahr ständig denselben Prozentsatz an Temperaturüberschuss zum Vakuum bzw auch Strahlungsleistung.
Hab vereinfachende Modelle und Annahmen gemacht, damit der Post den thread nicht sprengt.
Punkt ist, dass eine einmalige Ursache keine einmalige Veränderung hervorrufen muss.
Es wäre kein logischer Schluss anzunehmen, dass kein einmaliges Ereigniss das alles ausgelöst hat, nur weil der Sternimmer noch abkühlt...