PeterM hat geschrieben:Was real ist? Das Universum ist real. Jetzt erspar mir aber die Definition von real. Du kannst selber feststellen, dass dieses Universum existiert. Schau nach „draußen“ und du siehst es. So einfach ist das. Dieses Universum gibt es auch, wenn wir es nicht beobachten. Dieses Universum ist nicht konstruiert
So so, so einfach ist das... und dein Gehirn konstruiert nicht das, was du da siehst, incl. Raum und Zeit?
Die einen Dinge sind also konstruiert und die anderen Dinge nicht...
Nur: Nach welchen Kriterien sortierst du denn da aus? Hast du dafür Grundlagen oder tust du das gerade so, wie es dir in den Kram passt?
Wenn du dich nicht auch mit dem Problem "Realität" auseinandersetzt, wirst du nicht weiterkommen.
PeterM hat geschrieben:Probleme gibt es erst, wenn wir anfangen mit unserem Denken etwas zu ordnen . Dann konstruieren wir zwangsläufig, das geht nicht anders. Jedes System ist konstruiert. Das Thema habe ich doch ausführlich beschrieben. Wissen ist abstrakt und damit ist Wissen konstruiert. Damit ist auch der Zufall konstruiert.
... und alles was du sagst auch.
PeterM hat geschrieben:Die in den Theorien und Systemen verankerten Werte existieren nicht, sie gelten.
Ja gut. Man kann aber auch über diese Aussage uneinig sein.
Außerdem hatte ich es auch von
real durchgeführten Experimenten: Da haben wir z.B. ein Punktmuster auf einem Schirm (welches Streifen ODER einen Fleck bildet), das man ganz "real" anschauen kann. Ist das dann auch konstruiert oder ist es real?
Entscheide dich! Wenn DAS konstruiert ist, dann auch alles andere. Dann kannst du gar nichts mehr aussagen.
Wie weit willst du in deinem Konstruktivismus gehen? Das ist mir immer noch nicht klar.
PeterM hat geschrieben:Sie gelten nur für uns und geben uns Hinweise. Diese Werte beruhen lediglich auf Vereinbarungen.
Das mag ja sein. Es fragt sich aber, ob diese Werte nicht doch etwas damit zu tun haben mit dem was dahinter steht (das Universum), denn wie sollten sie uns sonst Hinweise geben können?
PeterM hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass du mich überhaupt nicht verstanden hast.
Das kann allerdings sein. Es ist aber auch möglich, dass du dir selbst auch noch nicht richtig über deinen Standpunkt im Klaren bist.
PeterM hat geschrieben:Ja, ich konstruiere auch. Welche Chance habe ich den sonst etwas zu erfahren? Mir ist im Vergleich zu anderen nur bewusst, dass ich konstruiere. Insofern verzichte ich gerne auf eine Wahrheit, die im Universum sowieso nicht existiert.
Glaubst du ernsthaft, ich bin mir dessen nicht bewusst? Ich bin jedoch davon überzeugt, dass unsere Kontruktionen etwas mit dem Universum zu tun haben, ihm nahe kommen.
Wäre das nicht der Fall, so würden sie nicht funktionieren. Die Einschränkung dabei ist nur, dass das Universum nicht
ganz genauso IST, wie wir uns das denken (können).
Und "Wahrheit" (nicht die Wahrheit in unseren Köpfen sondern die "echte" Wahrheit) gibt es auch in deinem System, nämlich die Wahrheit, dass das Universum existiert. Wie auch sonst?
PeterM hat geschrieben:Für mich selbst sind die Erkenntnisse aus der Quantenmechanik das einzig WAHRE.
Jetzt sprichst du wieder von Wahrheit, oben sagst du, dass sie im Universum nicht existiert. Was denn nun? Was soll diese Wahrheit dann wert sein? (s.o.)
PeterM hat geschrieben:Was macht quantenmechanische Versuchen aus? Man schafft aus meiner Sicht einen störungsfreien Raum, in den man Photonen schießt und sie beobachtet.
Das ist richtig, bis zu dem Zeitpunkt, wo man sie beobachtet.
PeterM hat geschrieben: Meine Ansicht ist, dass die Photonen in dem gesamten störungsfreien Raum ein Wellenmuster hinterlassen, welches nicht oder noch nicht messbar ist.
Kann man so sagen. Aber keine gewöhnlichen Wellen.
PeterM hat geschrieben:Das Interferenzmuster am Detektor selbst ist nur eine Nebensächlichkeit.
Im Gegenteil! Es ist das, was man gemeinhin als "wirklich" betrachtet. In dem Moment, wo so eine Welle einen Punkt auf dem Schirm hinterlässt kann sie keine Welle mehr sein.
Wellen tun so etwas nicht! Das ist das verrückte an der QM.
PeterM hat geschrieben:So werden aber Wahrscheinlichkeitswellen konstruiert, die es auch in der Natur so nicht gibt.
Das kann sein. Das ist sogar wahrscheinlich. Es hilft aber nichts.
Wir können zumindest sagen, was Quantenobjekte
nicht sind: Sie sind keine Wellen und sie sind keine Teilchen.
Was sind sie dann? DAS lässt uns keine Ruhe und kann uns keine Ruhe lassen.
Die Implikationen aus diesem Faktum sind so weitreichend, dass einem schwindlig werden kann:
Eine Wahrscheinlichkeitswelle ist nicht mit einer Wasserwelle vergleichbar, denn bei der Wasserwelle schwingt ganz reales Wasser hin und her, bei einer Wahrscheinlichkeitswelle schwingen ganz "unreale" Wahrscheinlichkeiten hin und her und bewegen sich doch exakt vorhersagbar durch Raum und Zeit. Wenn dieses Konzept nicht so herrlich funktionieren würde wie kein zweites, wäre es schon längst im esoterischen Mülleimer gelandet.
Verzeih bitte, wenn ich diesmal etwas provokanter geschrieben habe, aber: Wer austeilt...
Außerdem scheinst du diese Ebene der Auseinandersetzung ja auch zu schätzen.
Grüße
seeker