gravi hat geschrieben:Ich halte auch dagegen.
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Bin mal gespannt, wie viel Rotwein sich noch ansammelt
Das gilt! Ich trinke gerne Spätburgunder, trocken...
Ich hoffe wir finden es irgendwann heraus und verlieren könnt ihr ja gar nicht wirklich dabei, denn falls man dort tatsächlich einmal Leben finden würde, dann wäre doch die Freude darüber auch bei euch sicher mehr wert als der Verlust einer Flasche Wein...
gravi hat geschrieben:
Atmosphäre ungeeignet, Temperatur ist eher brrrr, kaum "Futter" für Organismen (zumindest bisher keine höheren organischen Moleküle nachgewiesen), kosmische Strahlung, UV kommt ungehindert durch...
Tja, weißt du, das alles wäre für irgendwelche einzellige Archaeen, die 5 km unter der Marsoberfläche leben und sich z.B. von Wasserstoff und Schwefel ernähren ja alles recht irrelevant...
Lies doch mal, das ist unglaublich, was solche Lebewesen so drauf haben:
Die Mikroben benötigen tausende Jahre, um dieses schwer verdauliche organische Material umzusetzen [6]. Sie sind dabei auch sehr genügsam: Ihr Stoffwechsel ist bis zu 10 000-mal langsamer als bei ihren oberirdischen Verwandten. Dafür erreichen sie ein biblisches Alter: Manche Zellen könnten Millionen von Jahren alt sein, spekuliert Katrina Edwards. Die Wesen der Unterwelt müssen mit ihren knappen Ressourcen haushalten. Eine hohe Vermehrungsrate wäre dabei kontraproduktiv, daher teilen sie sich nur alle 100 bis 1000 Jahre [7].
...
Diese so genannte Chemosynthese macht die Lebensgemeinschaften in der Tiefe unabhängig vom Sonnenlicht. "Je tiefer wir bohren, umso mehr wird Wasserstoff die einzige verbleibende Nahrungsquelle sein", meint auch Steven D'Hondt von der University of Rhode Island. Er vermutet, dass natürliche Radioaktivität eine Rolle spielen könnte: Die Radiolyse zerlegt Wasser in seine Komponenten Sauerstoff und Wasserstoff. "Wir finden überall dort Leben, wo es anzapfbare Energiequellen gibt", ist sein Kollege Bo Barker Jørgensen überzeugt.
http://www.spektrum.de/news/die-wesen-a ... lt/1200897, mit Hervorhebungen, gefunden am 30.09.2015
Die winzigen Minenbewohner nutzen geschickt das wenige aus, was ihre Heimat ihnen bietet, berichtet das Magazin "bild der wissenschaft" in seiner Juni-Ausgabe: Sie ernähren sich von Wasserstoff, der durch die natürliche radioaktive Strahlung aus Wasser entsteht, und nutzen zum Atmen Sulfate, die sich aus dem Sauerstoff des Wassers und Schwefelsalzen im Gestein bilden. Natürlich hat diese genügsame Lebensweise auch ihren Preis, denn die Mikroben schaffen es nur alle vierzig bis dreihundert Jahre, sich einmal zu teilen.
Trotz dieser Einschränkungen sind die Minenmikroben mit ihrer Vorliebe für unterirdische Lebensräume nicht alleine. Immer klarer kristallisiert sich heraus, dass die obersten Kilometer der Erdkruste von Leben geradezu wimmeln, und mittlerweile glauben viele Forscher sogar, dass die Mehrheit aller bakterienartigen Mikroorganismen im Inneren der Erde, einer "tiefen Biosphäre", lebt. Zwischen zehn und dreißig Prozent der gesamten Biomasse macht nach Schätzungen allein der von ihnen gespeicherte Kohlenstoff aus.
http://www.wissenschaft.de/home/-/journ ... 054/58585/, mit Hervorhebungen, gefunden am 30.09.2015
Weiterhin:
Flüssiges Wasser
Unter der Kryosphäre des Mars werden große Mengen flüssigen Wassers vermutet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_%28P ... rvorkommen
Mars besitzt tausende von Gletschern
Unter dem Staub gespeichertes Wassereis reicht aus, um den Mars einen Meter hoch zu bedecken
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18 ... 04-09.html
!!!
Außerdem hat auch der Mars einen heißen, flüssigen Kern. Seine Kruste ist ca. 50-125 km dick.
D.h.: Man muss nur tief genug unter die Oberfläche gehen, dann wird es auch dort warm genug für flüssiges Wasser und Leben.
Und auch in Gletschereis ist Leben möglich, wie wir von der Erde wissen und (s.o.) es
gibt zahlreiche Gletscher auf dem Mars.
D.h.:
Falls der Mars in seiner Frühzeit irgendwann einmal Leben beherbergt hat (die Chancen dazu stehen gar nicht so schlecht, vielleicht eine Zeitlang sogar besser als auf der damaligen Erde, es gab auf Mars Ozeane, eine dichte Atmosphäre, ein Magnetfeld, usw.), dann wurden schon damals auch seine tieferen Gesteinsschichten besiedelt. Falls das geschehen ist, dann stehen die Chancen m. E. gar nicht schlecht, dass es sich dort bis heute festgesetzt hat, wenn man bedenkt, WIE robust manche Lebewesen sind.
Frank hat geschrieben:Ich weis auch nicht was die Leute ständig mit ihrem Salzgehalt haben? Auf dem Mars herrscht ein "Luftdruck", wie auf der Erde in 35 Km Höhe (0,00636 Bar )
Der Sidepunkt des Wassers ist bei uns auf der bei 100 C auf Meeresniveau.(Sind ja auch alles ca. Werte)
So erniedrigt sich der Siedepunkt des Wassers um etwa 1 Grad, wenn man einen Höhenzuwachs von 300 m hat. Auf einem 3000er kocht Wasser also schon bei rund 90 °C
In 30 Km Höhe dann bei 9 C und in 35 km Höhe bei - 6 C. (Also besser gesagt es verdampft.)
Diese Temps werden auf dem Mars in Äquatorebene schon mal erreicht. Was hier an der Oberfläche dann fliessen soll, ist mir ein Rätsel.
Ja , vielleicht unter ganz günstigen Bedingungen wenn die Temperatur genau stimmt, der Salzgehalt auch, aber bestimmt nicht in größerem Ausmass.
Sobald das Wasser auf dem Mars nur den Kopf aus dem Boden streckt wars das im Grunde. Inwieweit da das Salz noch eine Rolle spielt, erschliesst sich mir mit meinem béscheidenen Wissen nicht.
Da spielt Temperatur, Dampfdruck, Sättigungsdampfdruck und Schmelzpunktserniedrigung mit hinein...
Ich kann das bei Bedarf auch genauer erklären aber zunächst salopp:
Wenn Salze im Wasser gelöst sind, dann kann es zur Schmelzpunktserniedrigung kommen ("Frostschutzmittel"), insbesondere bei hygroskopischen Salzen (man hat auf Mars u. a. Perchlorate im Visier).
So kann eine wässrige Salzlösung z.B. auch noch bei ca. -70°C flüssig sein, aber nehmen wir beispielhaft -40° an.
Bei -40° C hat reines Wasser(eis) einen Dampfdruck von 0,129 mbar (durch gelöstes hygroskopisches Salz kann dieser Wert bei einer solchen Salzlösung noch geringer ausfallen).
http://www.wissenschaft-technik-ethik.d ... druck.html
Die Marsatmosphäre hat einen Druck von ca. 6 mbar.
D.h.: Sieden täte da schonmal gar nichts, da 6 mbar > 0,129 mbar.
Verdunsten täte allerdings schon etwas, nur wegen dem geringen Dampfdruck doch recht langsam, d.h. die Zeit würde locker reichen damit ein Salzwasserrinnsaal von der Quelle aus ein paar hundert Meter weit kommt, bevor alles Wasser verdunstet oder versickert ist. Und genau so schaut das auch aus auf den Marsbildern und man hat nun Salzablagerungen in den Rinnen gefunden... daher ist dieses Szenario mit dem flüssigen Salzwasser plausibel.
Wo das Wasser herkommt ist eine weitere interessante Frage dabei...
positronium hat geschrieben:So erscheint mir die Annahme der Wasseraufnahme aus der Atmosphäre durchaus sinnvoll.
Ich zweifle etwas daran, ob das ausreicht, um die Beobachtungen zu erklären.
Grüße
seeker