Was soll das sein, ein "völliges Enthobensein"? Kann man das denken? Man kann es nicht.Das Absolute (von lat. absolutum, „das Losgelöste“) ist ein Begriff, der in vielen Bereichen der Theologie und Philosophie Verwendung findet und das völlige Enthobensein von allen (einschränkenden) Bedingungen oder Beziehungen bezeichnet.
Das wäre genauso wie (ein) Nichts zu denken, das geht auch nicht, man kann maximal nicht denken, das ist aber nicht dasselbe.
Und warum sagen wir nicht ehrlicherweise gleich: "Das Absolute ist ein absolutes Enthobensein!", damit die Tautologie auch offen zutage tritt... ?
Diagnostiker hat geschrieben: ↑26. Jun 2022, 13:57Wir können zwar auf kein Ding zeigen und sagen: "Sieh hin, das hier ist das Absolute.", aber wir können auf beschränkte Dinge zeigen und unter Verweis auf die Beschränkungen die Denkmöglichkeit eines unbeschränkten Dinges aufzeigen, ohne damit etwas Sinnloses zu sagen.
Es geht nicht nur um Empirie. Es geht mir um die Behauptung, dass ein Absolutes denkbar sei.Diagnostiker hat geschrieben: ↑26. Jun 2022, 13:57Nein, nicht unsinnig, aber dafür nicht erfüllbar, weil empirisch nicht prüfbar. Empirisch ist nur das prüfbar, was beschränkt ist, was daran liegt, dass die Empirie selber Beschränkungen unterliegt und das Denken, welches dann die Abstraktionsleistung vollbringt, seinerseits Beschränkungen unterworfen ist, so dass etwas Absolutes zwar als Abstraktion denkbar, aber als konkretes Objekt nicht vorstellbar ist.
Und das bezweifle ich. Hast du so etwas schon einmal gedacht? Ich nicht.
Durch keine Abstraktion kann man ein Absolutes denken, denn dazu müsste die Abstraktion selber absolut sein.
Und übrigens:
https://de.wikipedia.org/wiki/AbstraktionDas Wort Abstraktion (lateinisch abstractus ‚abgezogen‘, Partizip Perfekt Passiv von abs-trahere ‚abziehen‘, ‚entfernen‘, ‚trennen‘) bezeichnet meist den induktiven Denkprozess des erforderlichen Weglassens von Einzelheiten und des Überführens auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres.
Nun, wenn man das auf die Spitze treibt, was bleibt dann übrig, nach diesem Entfernen, wenn am Ende alles entfernt wurde?
Notwendigerweise Nichts!
Und dann hat man zwar ein Wort und einen Verweis "irgendwie, irgendwo halt, über alle Grenzen und Beschränkungen und Bedingungen hinaus", "irgendwo jenseits von dem, was gedacht werden kann" oder so ähnlich, aber hat man es damit dann tatsächlich gedacht, erfasst, begriffen?
Hat man damit schon wirklich einen Begriff?
Ich glaube es nicht mehr.
Man hat nur ein nebelhaftes "halt das und das und das NICHT mehr... jenseits davon!".
Nur irgendeinen Versuch einer negativen Begriffsbildung, der das denkend fassen soll, was ja eben nicht-denkbar ist.
Ich halte "das Absolute" daher inzwischen für einen Scheinbegriff, der nur vorgibt ein echter Begriff zu sein, aber in Wahrheit gar keiner ist und damit unsinnig ist, eine leere Worthülse.
Im Endlichen und Überschaubaren und Denkbaren funktioniert das: Wenn ich 5 Gerichte vor mir habe, dann kann ich feststellen, welches mir davon am besten schmeckt.Diagnostiker hat geschrieben: ↑26. Jun 2022, 13:57Der Superlativ von "gut" ist "am besten". Was also ein Gut ist, ist steigerbar, denn es gibt möglicherweise Besseres.
Aber jenseits davon, im Unbegrenzten, im Absoluten... da sollten wir mangels echten Begriffen besser schweigen, meine ich.