Pippen hat geschrieben: ↑17. Apr 2022, 21:58
Es spricht einfach sehr viel dafür, dass das Leben ein physikalischer Prozess ist - soviel komplizierter als Mechanik, QM oder Kosmologie, dass man dafür ganz andere Modelle, die Chemie und Biologie, entwerfen muss, um sinnvoll darüber reden zu können - der unter ähnlichen Bedigungen immer abläuft, d.h. unser Kosmos ist voll von Leben und damit aus Gründen der Statistik auch mit intelligentem Leben.
Deinem Befund stimme ich hier zu, aber deiner Konklusion, dass daher "der Kosmos voll von Leben ist und damit aus Gründen der Statistik auch voll mit intelligentem Leben" kann ich insofern nicht zustimmen, dass wir das daraus einfach nicht schlussfolgern können und zugeben müssen, dass wir das nicht wissen.
Es kommt eben auf die Wahrscheinlichkeiten an!
Wir haben derzeit einfach nichts in der Hand, um diese Wahrscheinlichkeiten vernünftig bestimmen zu können.
Wir wissen nur, dass Leben
im Prinzip, da (wenn) die Naturgesetze überall gleich sind, überall entstehen
könnte.
Das beweist aber noch nicht, dass das auch
tatsächlich geschehen ist!
Wir können heute einfach noch nicht den Fall ausschließen, dass die Entstehung von Leben soo extrem unwahrscheinlich sein könnte, dass sie auch in einem Universum mit 10 hoch was weiß ich Planeten drin gar nicht oder allerhöchstens 1x geschieht.
Wir vermuten an der Stelle viel und stellen die tollsten Theorien auf, aber am Ende wissen wir hier nichts!
Wir können nicht einmal angeben wie wahrscheinlich es ist, dass der obige Fall in unserem Universum gegeben oder nicht gegeben ist.
Zum Nachdenken und zur Verdeutlichung:
Wie wahrscheinlich ist es, dass es genau dich gibt?
Auch hier kannst du aus deinen obigen Prämissen nicht schlussfolgern, dass das Unversum "voll von Pippens" sein muss.
Pippen hat geschrieben: ↑17. Apr 2022, 21:58
Deshalb wäre der nächste Schritt, dass wir "primitives Leben aus Staub" nachbauen können. Das wäre der eigentliche Durchbruch, denn den Rest übernimmt unsere Annahme, dass im Universum die Naturgesetze überall gleich gelten.
Das wäre zwar ein Fortschritt, wenn man Leben künstlich erzeugen könnte, in einer Art und Weise, dass es uns plausibel erscheinen kann, dass es so ähnlich auch auf der Erde geschehen sein
könnte, aber auch damit wäre leider nichts beweisen, denn der Beweis, dass es
tatsächlich auch auf der Erde so abgelaufen
ist, wäre damit nicht erbracht.
Das ist halt das Grundproblem "geschichtlicher Einzelfall" hier: Keiner kann in der Zeit zurückgegen und nachschauen, wie es wirklich war und ob es so abgelaufen ist, wie wir gerade meinen - oder nicht.
(... beim Urknall bzw. der Kosmologie haben wir übrigens dasselbe Problem.)
Für eine fundierte Antwort bzw. einen wirklichen Beweis, müsste man im Prinzip eine genügend große Anzahl an geeigneten Planeten im Labor ein paar Milliarden Jahre lang beobachten und dann schauen, auf wie vielen davon sich Leben entwickelt. Dann erst wüsste man etwas!
Das steht leider nicht in Aussicht.
Also bleibt hier nur der Weg ins Universum zu schauen und zu versuchen dort anderes Leben zu finden bzw. nachzuweisen.
Erst wenn bzw. falls sich an dieser Front etwas bewegt, werden wir mehr wissen.
Und bis heute haben wir leider noch nichts gefunden.
Der aktuelle empirische Stand lautet leider immer noch: Leben findet sich nur auf der Erde!
Und: Leben kommt immer und ausschließlich von Leben!