Re: Was ist Leben und was nicht?
Verfasst: 26. Dez 2020, 19:43
@ seeker
Etwas, was im Wesentlichen aus Protonen, Neutronen und Elektronen besteht, die sich zu Atomen zusammenfinden, aber auch mal Ionen sein können.Und was IST dann Materie?
Ihre Dinghaftigkeit. Simulierte Welten sind nicht dinghaft.Was genau unterschiedet eine echte Welt von einer hinreichend gut simulierten Welt?
Wobei die Strukturen der materiellen Welt auf Materie zurückgeht, während die Strukturen einer simulierten Welt Artefakte auf einem Bildschirm sind.Beides besteht aus Strukturen.
Reale Teilchen, die sich zu größeren Strukturen ansammeln, die wir als Stoffe bezeichnen.Während Materie was ist?
Nein, Materie ist real und hat nichts mit einer wie auch immer mathematisch generierten Matrix zu tun.Sind das nicht auch nur eine Art eigenschaftstragende Punkte die durch irgendeine zugrundeliegende Matrix* vermittelt werden?
O.K., das nehme ich erst mal zur Kenntnis, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie so etwas funktionieren soll - also praktisch umsetzbar sein könnte.Etwas in der Richtung könnte ich mir vorstellen.
Ohne dieses Innenleben wäre der Aufwand für ein solch komplexes ZNS zu groß. So etwas kann man einfacher haben, wenn es nur um Reiz-Reaktion geht, ohne das Ganze subjektiv zu repräsentieren. Folglich muss der selektive Wert von komplexen ZNS höher gewesen sein als primitivere ZNS, die ohne subjektives Innenleben auskommen. Der selektive Wert von subjektivem Innenleben ergibt sich aus dem Umstand, dass man dann eine Art "Übungsraum" hat, wo man Entscheidungen abwägen und verschiedene Szenarien durchspielen kann.... es erklärt aber nicht, warum damit ein Innenerleben einhergehen muss, warum ein ZNS ein solches haben sollte.
Ich bezweifle, dass es hier keine Verhaltensunterschiede geben könnte. Lebewesen mit Innenerleben haben ein größeres Verhaltensspektrum als Lebewesen ohne Innenerleben, so dass sich hier eine größere Variabilität ergibt, was dann natürlich eine größere Chance darstellt, selektiert zu werden, so dass die Lebewesen ohne Innenerleben sukzessive verdrängt werden.Welchen Überlebensnachteil hätte ein Lebewesen ohne Innenerleben, das sich äußerlich aber genauso verhalten würde, wie eines mit?
Bewusstsein hat aber einen kausalen Effekt auf das Verhalten, denn über das Bewusstsein werden Handlungsoptionen durchgespielt und am Ende eine Entscheidung getroffen. Dass das Ganze mit neuronalen Aktivitäten korreliert, ist zwar richtig, aber die Entscheidung fällt im virtuellen Raum der Innerlichkeit, welches über das Bewusstsein für subjektive Aktivitäten zugänglich wird. Der neuronale Zustand legt zwar eine gewisse Präferenz für Entscheidungen fest, aber es bleibt immer noch Raum für spontane Umentscheidungen "aus dem Bauch heraus", die dieser Präfernez widersprechen.Die Erklärung des Bewusstseins als Epiphänomen scheitert hier auch, da etwas ohne echte kausale Wirkkraft auch keinen evolutionären Vorteil bieten kann.
Das ist nicht richtig. Die Möglichkeit ist über den Komplexitätszuwachs des Gehirns gegeben. Der selektive Wert von Bewusstsein ergibt sich über die gesteigerte Variabilität der Verhaltensmuster, so dass sich so etwas durchsetzt, sobald es erstmalig entstanden ist. Der Trend zur Enzephalisierung ist im Tierreich weit verbreitet und erkennbar. Auch bei den Sauriern konnte man einen Trend hin zur Vergrößerung der Gehirne ausmachen, der sich bis zum Ende der Kreidezeit fortgesetzt hat. Bei den Vögeln hat sich dieser Trend fortgesetzt, wie man ebenfalls feststellen kann.Daher kann sich so etwas evolutionär nicht einfach so bilden und halten.
In Gestalt bunter Bilder vielleicht schon, aber im Bereich materieller Strukturen und Prozesse dauert so etwas dann ein wenig länger ...Wenn das so ist, dann sollte sowas aber doch auch im Prinzip in einer Simulation geschehen können ...
Solange keine Zellschäden entstehen und keine schädigenden Wirkungen auf den Organismus verursacht werden, muss das Immunsystem auch nicht aktiv werden. Das machen dann die Bakterien unter sich aus, die sich auf geeignete Weise zur Wehr setzen können (unter anderem mit dem CRISPR-Cas-System!).Es hat mich überrascht, dass es in uns so viele gibt - trotz unseres Immunsystems.