Der Beobachter beobachtet sich selbst, deshalb ist es dort anders. Gerade das ist ja Bewusstsein. Außerdem wird er von anderen Beobachtern beobachtet, das nennt man dann "Kommunikation", wenn wir miteinander reden. Wenn wir nicht miteinender reden... darüber brauchen wir nicht zu reden.
Aber davon abgesehen:
Es muss dir doch klar sein, dass irgendein Element x nicht "einfach so aus sich selbst heraus" zu einer Menge M1 gehört, nicht aber zu einer Menge M2?
Mengen und Allgemeinbergiffe, die bilden erst wir, wir fassen irgendwelche Elemente so oder so zusammen, so wie wir es wollen und es uns zweckmäßig erscheint oder ganz einfach willkürlich.
So kann ich z.B. auch eine Menge M1 bilden "von allem was Sauerstoff umsetzt und sich schneller als 1 km/h fortbewegen kann".
In die Menge fallen dann Menschen genauso wie Autos, Feuer und die Vögel hinein, nicht aber anerobe Bakterien, Schnecken, Pilze und Bäume.
Und wenn ich eine Menge M2 "biologisches Leben, wie wir es kennen" bilde, dann finde ich andere Elemente darin.
Und wenn ich eine Menge M3 "Systeme mit Entropiedurchfluss" bilde, nochmal andere.
Es gibt hier praktisch unbegrenzte Möglichkeiten.
Welche dieser Mengen ist den anderen vorzuziehen? Alle kann man schließlich nicht betrachten. Soll sich das aus sich selbst heraus ergeben oder muss das am Ende nicht doch
von uns, für uns festgelegt werden? Und wenn es so ist, fragt es sich dann nicht nur noch: Nach welchen Richtlinien sollen wir auswählen, was haben wir vor, was ist unser Ziel und unser Zweck dabei?
Immerhin kann ich ja stets mehr Mengen bilden als Objekte vorhanden sind. Und ich kann Mengen von Mengen bilden, auch von leeren Mengen und wenn unendlich viele Objekte vorhanden sind kann ich prinzipiell überabzählbar-unendlich viele Mengen bilden, tatsächlich kann ich in der Realität ja aber nur endlich viele bilden und betrachten. 'Gibt' es die dann dennoch alle 'automatisch'? Und ist das überhaupt relevant?
Skeltek hat geschrieben: ↑22. Dez 2020, 21:56
Ein Kreis oder ähnliche mathematische Wahrheit wird auch existieren, wenn sie noch nicht durch einen Menschen entdeckt wurde.
Klar, du kannst hier versuchen eine platonische Haltung einzunehmen und annehmen es gäbe eine platonische Ideen-Welt der Urformen.
Das ist aber eben auch nicht gerade problemfrei.
Wichtig ist hier ja auch, dass wir beim "Leben", usw. nicht von Einzeldingen sprechen, sondern von Zusammenfassungen davon, von Universalien.
Auf ein Einzelding kann man zeigen (daher problemfreier), auf eine Klasse von Dingen aber nicht*. Sowas ist eben abstrakt.
Beispiel:
Ich kann auf dich zeigen und sagen: "Schaut, das ist Skeltek!"
Ich kann aber nicht auf die Menschheit oder DEN Menschen zeigen und sagen: "Schaut, das ist die Menschheit!" oder "Schaut, das ist der Mensch!"
Mit dem Leben, dem Universum, der Welt, usw. ist es dasselbe.
Schau:
Universalienproblem
https://de.wikipedia.org/wiki/Universalienproblem
Klar, da kann man dann drüber streiten.
Aber wie auch immer, es bleibt dabei, dass WIR nicht über etwas sprechen* können, ohne dass WIR Begriffe dazu bilden (oder halt finden, spielt auf der Ebene keine Rolle, es ist auch dann ein Auswählen).
*: nicht unterhalten, nicht diskutieren, ...