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Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 15. Apr 2019, 14:00
von Frank
Also mal wieder die Rolle rückwärts....

Mich freut es aber, weil es dann doch nicht so aussichtslos um Rote Zwerge ist, dass sich Leben auf umkreisenden Planeten entwickelt hat.
Darum sollte man zukünftige Teleskope zuerst auf Proxima Centauri b halten (Unter anderen)
Da man jetzt ja auch die Zusammensetzungen , der Atmosphäre von Exoplaneten ermitteln kann, sollte es doch möglich sein, auf Biochemische Prozesse zu stossen.
Jetzt kommt aber gleich wieder ATCGC und reist mich wiefder aus meinen schönsten Träumen...... :? :lol:

Er ist ja mit 1,3 Erdmassen fast unserem Planeten gleich. Bei anderen Supererden mit bis zu 10 Erdmassen ist das wieder so eine andere Geschichte. Da würde ich fast eine Tonne wiegen , also ist höher entwickeltes Leben , wenn es denn dort welches gibt sehr leicht ........

https://www.scinexx.de/news/kosmos/nahe ... reundlich/

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 16. Apr 2019, 12:55
von Frank
Danke für die Links.
Das die gebundene Rotation das Totschlagargument schlechthin ist, war mir auch vorher klar. Besteht aber die Oberfläche ,ein Planeten, zum größten Teil aus Wasser, dann gibt da schon eine gute Durchmischung, wie man an unseren Meeresströmungen gut sehen kann.
Auch die Erde und die dreht sich wie allgemein bekannt, rasant um die eigene Achse, wäre ohne die 70 % flüssige Oberfläche ein Planet der Extreme.
Als unser Heimatplanet sich am Anfang noch viel schneller drehte, waren die Klima und Wetterextreme noch deutlich katastrophaler.

Wasser in großen Mengen ist wohl der Schlüssel für alle Anfänge des Lebens. Nun, dass ist natürlich bekannt, aber nicht so sehr im Zusammenhang mit stabilem Klima , was für Leben enorm wichtig ist.

https://www.scinexx.de/dossierartikel/w ... anet-erde/

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 16. Apr 2019, 14:45
von Frank
ATGC hat geschrieben:
16. Apr 2019, 14:37
Hallo Frank,
Wasser in großen Mengen ist wohl der Schlüssel für alle Anfänge des Lebens.
Zu viel Wasser darf es aber auch nicht sein, denn sonst verdünnen sich die Ausgangsstoffe so stark, dass sie sich nicht zu Polymeren zusammenfinden können. Weiterhin ist dann der Hydrolysedruck zu groß, so dass entstehende Polymere binnen kurzer Zeit wieder aufgespalten und in die einzelnen Monomere zersetzt werden. Gezeitenzonen, Geothermalfelder und Vulkaninseln mit abgeteilten Buchten bieten da mehr Abwechslung in Bezug auf Nass-Trocken-Zyklen und katalytischen Oberflächen sowie Salinitätswechsel usw. - kurz für periodische Dynamiken, auf denen künftiges Leben aufbauen kann, sobald es entstanden ist.

Viele Grüße!
Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
Ich wollte damit nur aufzeigen, dass ein Planet der über große Mengen Wasser verfügt, wie unsere Erde, durch diesen Wärmepuffer viel Temperatur ausgleichen kann und so die Grundlagen für Leben schafft. Das könnte Planeten mit gebundener Rotation helfen.
Und ja, die Erde hat große Mengen Wasser. Natürlich ist sie nicht mit den Ozeanplaneten zu vergleichen, denn dagegen ist der Wasservorrat der Erde eine Pfütze.

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 16. Apr 2019, 23:42
von ralfkannenberg
Frank hat geschrieben:
16. Apr 2019, 14:45
Und ja, die Erde hat große Mengen Wasser. Natürlich ist sie nicht mit den Ozeanplaneten zu vergleichen, denn dagegen ist der Wasservorrat der Erde eine Pfütze.
Hallo Frank,

sogar der zweite grosse Jupitermond Europa hat schätzungsweise doppelt so viel flüssiges Wasser als die Erde.


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 17. Apr 2019, 09:10
von Frank
ralfkannenberg hat geschrieben:
16. Apr 2019, 23:42
Frank hat geschrieben:
16. Apr 2019, 14:45
Und ja, die Erde hat große Mengen Wasser. Natürlich ist sie nicht mit den Ozeanplaneten zu vergleichen, denn dagegen ist der Wasservorrat der Erde eine Pfütze.
Hallo Frank,

sogar der zweite grosse Jupitermond Europa hat schätzungsweise doppelt so viel flüssiges Wasser als die Erde.


Freundliche Grüsse, Ralf
Wenn du Reihenfolge der Monde von ihrer Größte aus siehst, dann ist Europa der vierte große Mond, denn selbst Io ist größer. Wenn du vom Abstand zu Jupiter ausgehst, dann ist er natürlich der zweite große Mond. :beer:

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 18. Apr 2019, 07:26
von Skeltek
Unter hohem Druck sollen einige Lebewesen ja größer wachsen als sie es normalerweise tun.
Gibt es eigentlich eine Studie, welche Form von Nervensystem am wenigsten Energie verbraucht?
Man hat ja Grundprinzipien und maktroskopische ausprägungen bei Nerbensystemen wie z.B. Strickleiternervensysteme, ringförmige Gehirne bei Tintenfischen usw bis hin zu diesem geschwürähnlichen Wildwuchsknoten bei Säugern...
Das Nervensystem von Oktopussen ist ja bekanntlich recht schlecht isoliert und verschwenderisch...
Frage mich einfach, was für ein Nervensystem geistig höherentwickelte Lebewesen auf einem Ozeanplaneten mit hohem Druck usw am ehesten ausbilden könnten.

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 18. Apr 2019, 08:50
von seeker
ATGC hat geschrieben:
17. Apr 2019, 14:25
Hätten wir nur ein halbes Promille, würde sich die durchschnittliche Ozeantiefe auf 1,8 km reduzieren, was dann zur Folge hätte, dass die Ozeanflächen so klein wären, dass es für eine effiziente Plattentektonik möglicherweise nicht reicht
Gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang mit der Plattentektonik?

Das mit dem Wasseranteil, der möglichwerweise auch noch feinjustiert sein muss, ist ansonsten bemerkenswert.
Und ich möchte auch hier noch kurz folgendes anmerken:
seeker hat geschrieben: Ich denke man unterscheidet hier am besten zweierlei:

1. Die Wahrscheinlichkeit für einen geeigneten Umgebungsbedingungsverlauf (global und auch sehr lokal - und ja, ein Verlauf, man darf das nicht statisch betrachten).

2. Unter Voraussetzung von 1., die Wahrscheinlichkeit, dass dann auch tatsächlich spontan Leben entsteht.
Ihr habt es hier bis jetzt nur vom Nadelöhr 1., selbst wenn das alles klappt ist immer noch Nadelöhr 2. da, ich glaube, das ist wichtig zu bedenken [p(ges) = p(1.) x p(2.)].
Auf der anderen Seite kennen wir die Gesamtzahl aller möglichen Wege zum Leben nicht genau. Daher muss man aufpassen, dass man bei der Abschätzung nicht in diese Falle hier rutscht:
seeker hat geschrieben:Man muss eben sehr aufpassen, was man betrachtet bzw. wonach man fragt. Es ist ein enormer Unterschied, ob man nach der Wahrscheinlichkeit des Entstehens a) einer genau definierten Person (Lebewesen, Ding, usw., egal) fragt oder nach b) irgendeiner Person (Lebewesen, Ding, usw., egal) fragt.
Die Wahrscheinlichkeit für b) ist in aller Regel astronomisch größer als die für a):
Die Wahrscheinlichkeit, dass du nächsten Samstag im Lotto einen 6er hast ist extrem klein, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand nächsten Samstag im Lotto einen 6er hat ist extrem groß.
Unterm Strich würde ich dennoch von folgendem ausgehen:

FALLS die Entstehung des Lebens selbst auf der Erde bei 2. ein großer Glückstreffer war (1. war bei uns ja sicher gegeben), dann wäre der entsprechend nötige Glückstreffer auf Planeten um rote Zwergsterne höchstwahrscheinlich noch sehr, sehr viel größer anzusetzen.

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 18. Apr 2019, 10:50
von Frank
ATGC hat geschrieben:
17. Apr 2019, 14:25


Na ja, ein Promille der Gesamtmasse ist mal wieder ziemlich knapp auf Kante gestrickt. Ein Viertel dieses Promilles findet sich als Oberflächenwasser vor (Ozeane, Seen, Eisflächen usw.), die restlichen Drei Viertel sind im Gestein des Erdmantels gelöst. Für einen stabilisierenden Ausgleich sorgt die Plattentektonik.
Um mal Missverständnissen vorzubeugen:
Die Erde hat sehr viel Wasser im Vergleich zu allen anderen Planeten des Sonnensystems. Die haben nämlich überhaupt keines(nachweislich)in der Form, wie es auf der Erde vorkommt und gelöst ist.
Das hier einzelne Monde unter Umständen wahre Wassergiganten sein können, hat damit erstmal nix zu tun, weil deren Geschichte, Temperatur und Abstand zum Zentralgestirn eine ganz andere ist.
Natürlich kann man immer darüber Spekulatius betreiben, wieviel Wasser wohl auf dem Mars unter dem Boden gelöst sein mag, aber erstmal ist er furztrocken(wobei ich glaube jeder Erdfurz ist noch viel feuchter, als das was auf dem Mars vorliegt. :lol: )

ATGC hat geschrieben:
17. Apr 2019, 14:25
Wären es zwei Promille, hätten wir eine doppelte durchschnittliche Ozeantiefe (statt 3,6 km dann 7,2 km) und damit wahrscheinlich keine Kontinente und möglicherweise sogar nicht mal Vulkaninseln, weil die Erosion durch Brandungswellen usw. hier eine schnellere Abtragung bewirkt.
Es gibt viele Möglichkeiten, die man durchspielen kann. Wäre Thea in einem spitzeren Winkel aufgeschlagen, würden sich heute wahrscheinlich keine Menschen über irgendetwas unterhalten. :wink:
ATGC hat geschrieben:
17. Apr 2019, 14:25
Hätten wir nur ein halbes Promille, würde sich die durchschnittliche Ozeantiefe auf 1,8 km reduzieren, was dann zur Folge hätte, dass die Ozeanflächen so klein wären, dass es für eine effiziente Plattentektonik möglicherweise nicht reicht - und darüber hinaus eventuell nicht für einen ausreichenden Tidenhub, um ein periodisches Austrocknen der Uferflächen zu bewirken.

Wir haben mal wieder Glück gehabt, dass es gerade so passt ...

Viele Grüße!
Ja natürlich , dass gerade die Eizelle meiner Mutter und das eine Spermium meines Vaters genau mich ergeben hat, halte auch auch für großes Glück, denn dann würde vielleicht ein anderer hier vor der Tastatur sitzen.(Was für die Allgemeinheit unter Umständen besser wäre... :lol: )

Ich halte diese Argumentation für gefährlich, weil es das(bis jetzt) einzigartige unseres Dar seins unterstreicht, aber Tür und Tor für alle fundamentalistischen Glaubensrichtungen öffnet und denen eine Einflugschneise bietet .

- Es hat stattgefunden, nämlich bei uns. (Also gibt es Leben im All)

- Wir haben eine riesen Anzahl von Exoplaneten entdeckt.

- Die sind noch nicht so wie wir sie gerne hätten, aber bis jetzt lag es auch an den technischen Möglichkeiten erdähnliche überhaupt zu entdecken. (Gasriesen mit 5 Jupitermassen sind halt leichter zu finden.)

- Wie anpassungsfähig das Leben ist, brauche ich dir am allerwenigsten zu erklären.....

Wir gehen auch immer davon aus, weil wir Leben nur von hier kennen, was die Voraussetzungen sein müssten.
Dabei werden planetarische Gegebenheiten, wie Gravitation, andere Tageszeiten, oder ein anderes Lichtspektrum(Strahlung), wie z.B. bei roten Zwergen , sich auf mögliches Leben auswirkt, meiner Meinung nach noch viel zu wenig berücksichtigt.

Wenn man Wissenschaftler ein paar Jahrzehnte "begleitet", dann ändert sich deren Schaffenskraft, Euphorie und Tatendrang mit zunehmendem Alter rapide.
Aus ,"wir können vieles schaffen", wird dann ein , "es ist alle einzigartig hier , so schön , gäbe es keinen Gott, man müsste ihn erfinden.

Das ist der Werdegang eine Harald Lesch.
Vom einstigen, "wir müssen zum Mars fliegen und zwar selbst, um ein Zeichen zu setzen für das Wirgefühl , wie einst bei der Mondlandung, wird ein "was wollen wir auf diesem staubtrockenen Planeten, auf der Erde gibt es Probleme genug die gelöst werden müssten..."

Bitte nicht alles so pessimistisch sehen.
Natürlich haben wir noch kein Leben außerhalb gefunden. Wie es auf Planeten mit gebundener Rotation ist? Das wissen wir auch nicht.
Einfach den Geist offen halten.

Re: Strahlenbelastung auf Planeten um Rote Zwerge könnte geringer sein als gedacht

Verfasst: 18. Apr 2019, 10:56
von seeker
Ganz kurz, zur Entwicklung des Wasseranteils von Planeten ist das hier interessant:
Wasserbilanz
Die Erde hat ein Leck

Der blaue Planet verliert sein Wasser: Bereits ein Viertel der Meere sei entschwunden - teils ins All, berichten Forscher. Auch auf den Kontinenten gibt es Orte, die Wasser aus den Ozeanen binden.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 19868.html

Sowas passiert dann auch andernorts...

ATGC hat geschrieben:Ich hatte das vor längerer Zeit mal gelesen und jetzt prompt wiedergefunden:

https://idw-online.de/de/news193002
Danke! :D Lese ich später.