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Mars: Haben wir was übersehen?

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Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 22. Feb 2023, 20:55

Instrumente der Mars-Rover würden Mars-Mikroben oder ihre Relikte gar nicht erkennen
Nach Ansicht von Azua-Bustos und seinen Kollegen legen diese Ergebnisse nahe, dass die Existenz von mikrobiellem Leben oder fossilen Lebensspuren auf dem Mars mit bisherigen Methoden vermutlich schlicht nicht nachweisbar wäre. „Ähnlich spärliche Spuren organischen Materials wie in Red Stone wären in marsianischem Sediment nur schwer, wenn nicht sogar unmöglich zu detektieren“, konstatieren sie.
https://www.scinexx.de/news/kosmos/mars ... ebersehen/

Ich finde es bahnbrechend, dass man für viel Geld Instrumente baut, sie auf den Mars schickt und es sich dann herausstellet, dass die überhaupt nicht "liefern" können.
Hört sich vielleicht klugscheißend an, aber ich werde auch nicht dafür (gut?) bezahlt, dass sowas eben nicht passiert.

Was muss man jetzt genau suchen und welche Instrumente könne das? Geht es im Grunde wirklich nur auf der Erde, oder wenn man Menschen hin schickt?
Wir hatten vor einiger Zeit hier mal einen Biologen der jetzt helfen könnte :wink: :) , was da wirklich nachzuweisen und was dann unumstritten eine biologische Signatur wäre.
So gut wie alles was die Rover bis jetzt detektiert haben, ist am Ende ja unklar, ob es nun wirklich eine biologische Vergangenheit hatte.
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von belgariath » 23. Feb 2023, 12:17

Ich denke Menschen auf dem Mars würden da auch nicht weiterhelfen, denn die Menschen würden die Mikroben oder Fossilien ja nicht selber sehen und finden, sondern letztlich auch nur Messgeräte zur Detektion benutzen. Man könnte dann genauso gut auch einfach wieder einen Roboter mit Detektoren ausstatten.

Aber wäre schon heftig wenn die Typen recht haben.
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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Skeltek » 24. Feb 2023, 00:36

Glaube kaum, daß ein Mars-Rover mehrere Hundert an Metern tief bohren kann. Die Marsoberfläche ist vermutlich biologisch tot oder das meiste ist durch Strahlung un Mikro-Meteoriten 'desinfiziert' worden.
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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 24. Feb 2023, 11:25

Also noch kann sich ein Mensch anders auf Situationen einstellen, als eine Maschine. Man könnte es auch Anpassung nennen.
Und nein, ein Bohrer müsste nicht hunderte Meter tief bohren, weil die Strahlung schon spätestens nach einem Meter, keinen Weg mehr hinein in den Boden findet.
Ein Team aus Menschen könnte einfach flexibler reagieren und Verfahren anpasse oder komplett ändern, wenn bekannt wird, dass man so nicht weiter kommt. Das können Maschinen bei weitem nicht.
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Herr5Senf » 24. Feb 2023, 17:22

Wenn die Rover die "falschen" Meßinstrumente an Bord haben, findet man nicht was man suchen wollte.
Wenn bemannte Missionen nicht die "richtigen" Meßinstrumente dabei haben, finden sie bloß auch nichts.

Also neue Rover mit neuen angepaßten Meßinstrumenten, mindestens höhere Empfindlichkeit, dann läuft's :band

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 24. Feb 2023, 23:24

Herr5Senf hat geschrieben:
24. Feb 2023, 17:22
Wenn die Rover die "falschen" Meßinstrumente an Bord haben, findet man nicht was man suchen wollte.
Wenn bemannte Missionen nicht die "richtigen" Meßinstrumente dabei haben, finden sie bloß auch nichts.

Also neue Rover mit neuen angepaßten Meßinstrumenten, mindestens höhere Empfindlichkeit, dann läuft's :band
Geht nix über fähige Leute die Steuergelder zum Fenster rauswerfen.
Menschen können aber vor Ort vielleicht noch improvisieren.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von belgariath » 25. Feb 2023, 18:33

Das sehe ich schon ein dass Menschen (noch) kreativer sind und besser improvisieren können. Aber bei solchen Missionen sind ja die technischen Mittel, also die Hardware die der Astronautin zur Verfügung steht, extrem begrenzt. Das heißt die Astronautin hat einfach nicht die Werkzeuge parat um zu improvisieren. Es bleibt einem doch dann gar nichts anderes übrig als starr den ursprünglichen Plan abzuarbeiten, und dazu ist es doch egal ob das 'n programmierter Roboter macht oder ein Mensch.

Wenn ein Mars-Astronaut auf der Marsoberfläche eine Probebohrung durchführen will und dann plötzlich merkt "Hmm der Bohrkopf ist nicht geeignet für das Gestein, wir brauchen stattdessen diesen und jenen Bohrkopf" dann nützt das der Mission doch auch nichts, wenn der benötigte Bohrkopf eben nicht im Inventar der Raumkapsel ist.
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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Diagnostiker » 26. Feb 2023, 09:46

was da wirklich nachzuweisen und was dann unumstritten eine biologische Signatur wäre.
Das geht bereits aus dem Artikel hervor:
Selbst mit hochsensiblen Nachweismethoden wie Gaschromatografie-Massenspektrometrie konnten Azua-Bustos und seine Kollegen nur wenige für belebte Substrate typische Moleküle wie Lipide oder Fettsäuren nachweisen.
Erst nach Behandlung der Proben mit einem starken Lösungsmittel – ein Analyseschritt, den die Roverinstrumente im Einzelfall durchführen können – wiesen sie zumindest einige potenziell biogene organische Moleküle nach.
Also: nachweisbar sind allenfalls potenziell biogene organische Moleküle, wie Lipide oder Fettsäuren, aber nichts, was unumstritten eine biologische Signatur wäre. Das bedeutet: Hinterher wird man sich fleißig und heftig weiter darüber streiten, ob es auf dem Mars jemals Leben gegeben hat und daher noch mehr Sonden mit Analysetechnik dorthin schicken, sofern das dafür nötige Kleingeld noch bereitgestellt wird.

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von seeker » 26. Feb 2023, 12:28

Um dem Ganzen einen Rahmen zu geben... zur Einordnung, aus meiner Sicht:

Es ist halt so, dass solche Forschung extrem teuer und zeitaufwändig ist, dass es technische, zeitliche und finanzielle Grenzen gibt.
D.h.: Man muss hier halt einfach immer Kompromisse eingehen, nach dem Motto: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach."

Hinweise, wenn auch unsicher, sind besser als gar nichts. Selbst irgendwo gesucht zu haben oder etwas versucht zu haben und nichts zu finden ist besser als gar nichts. Man hat damit dann immerhin etwas in der Hand, um zu entscheiden, was sich als nächstes zu tun lohnt und was eher nicht, man kann daraus immer lernen. Selbst ein "So geht es nicht!" ist neue Erkenntnis. Und so geht es Stückchen für Stückchen voran, Puzzlestück für Puzzelstück... so ist das eben in der Forschung.

Daher ist es nicht so, wie in dieser Einschätzung:
Frank hat geschrieben:
22. Feb 2023, 20:55
Ich finde es bahnbrechend, dass man für viel Geld Instrumente baut, sie auf den Mars schickt und es sich dann herausstellet, dass die überhaupt nicht "liefern" können.
Hört sich vielleicht klugscheißend an, aber ich werde auch nicht dafür (gut?) bezahlt, dass sowas eben nicht passiert.
Sie liefern durchaus, aber man darf eben nicht zu viel auf einmal erwarten.

Aber ansonsten:
Ja, man wird nicht darum herumkommen Astronauten dorthin zu schicken, u.a. um auch diese Frage besser klären zu können, aber lange nicht nur die. Was man zwischenzeitlich tut, bis es soweit ist, ist im Vorfeld möglichst viele Informationen zu sammeln, zur optimalen Vorbereitung einer solchen Mission.
belgariath hat geschrieben:
23. Feb 2023, 12:17
Ich denke Menschen auf dem Mars würden da auch nicht weiterhelfen, denn die Menschen würden die Mikroben oder Fossilien ja nicht selber sehen und finden, sondern letztlich auch nur Messgeräte zur Detektion benutzen. Man könnte dann genauso gut auch einfach wieder einen Roboter mit Detektoren ausstatten.
Beim derzeitigen Stand der Robotik ist das nicht so (und wird auf absehbare Zeit auch nicht so sein), viel zu begrenzt in den Möglichkeiten und der flexiblen Adaption auf unvorhersehbare Dinge und Beobachtungen. Nein, Menschen auf dem Mars könnten dort VIEL mehr tun und herausfinden, entsprechende Vorausplanung vorausgesetzt.
Grüße
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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 27. Feb 2023, 09:55

belgariath hat geschrieben:
25. Feb 2023, 18:33
Das sehe ich schon ein dass Menschen (noch) kreativer sind und besser improvisieren können. Aber bei solchen Missionen sind ja die technischen Mittel, also die Hardware die der Astronautin zur Verfügung steht, extrem begrenzt. Das heißt die Astronautin hat einfach nicht die Werkzeuge parat um zu improvisieren. Es bleibt einem doch dann gar nichts anderes übrig als starr den ursprünglichen Plan abzuarbeiten, und dazu ist es doch egal ob das 'n programmierter Roboter macht oder ein Mensch.
ich denke der Film, "der Marsianer", hat eindrucksvoll demonstriert, zu was der Mensch fähig sein sein. Das ist Sifi, aber es zeigt das der Mensch aus wenig sehr viel machen kann, während eine Maschine eben da sehr begrenzt ist.
Diagnostiker hat geschrieben:
26. Feb 2023, 09:46
was da wirklich nachzuweisen und was dann unumstritten eine biologische Signatur wäre.
Das geht bereits aus dem Artikel hervor:
Richtig, aus dem Artikel geht hervor, dass eine Projekt, dass Milliarden gekostet hat, angeblich den letzten Stand der Technik vertritt, der zum Zeitpunkt der Konstruktion möglich war und es sich nun rausstellt, dass er nur etwas findet(und finden kann), was dann auf der Erde nur wieder hoch umstritten ist(War es jetzt Gold , oder doch nur Katzengold....) und eigentlich, also im Grunde, in Wahrheit......müssten wir es auf der Erde untersuchen, weil das sündhaft teure "Projekt es gar nicht kann.
Warum man hier nicht gleich eine Lander, der Bodenproben entnimmt und sie wieder zur Erde zurücksendet hinschickt, weiß auch keiner so richtig.
Stattdessen aber ein Marshubschrauberchen, dass das Kind im Wissenschaftler bedient und man sich austoben kann.
Diagnostiker hat geschrieben:
26. Feb 2023, 09:46

Erst nach Behandlung der Proben mit einem starken Lösungsmittel – ein Analyseschritt, den die Roverinstrumente im Einzelfall durchführen können – wiesen sie zumindest einige potenziell biogene organische Moleküle nach.
Also: nachweisbar sind allenfalls potenziell biogene organische Moleküle, wie Lipide oder Fettsäuren, aber nichts, was unumstritten eine biologische Signatur wäre. Das bedeutet: Hinterher wird man sich fleißig und heftig weiter darüber streiten, ob es auf dem Mars jemals Leben gegeben hat und daher noch mehr Sonden mit Analysetechnik dorthin schicken, sofern das dafür nötige Kleingeld noch bereitgestellt wird.


Also sind diese "Spuren" gar nichts und können bei genauer Betrachtung überhaupt nichts nachweisen? Würden versteinerte Bakterienstämme ein Beweis sein und wenn ja, könnten wir nicht irdische Bakterien überhaupt als solche erkennen?

So viel Geld für so eine schwammige Wissenschaft auszugeben, ist schon bedenklich und ich kann die ganzen Kritiker langsam verstehen.
Vielleicht gibt es ja Bodenschätze die wir gebrauchen können in Zukunft und bei den "Grabungen" könnte man gleich Wissenschaft mit betreiben, wie wir es ja auf der Erde auch so machen.


seeker hat geschrieben:
26. Feb 2023, 12:28


Es ist halt so, dass solche Forschung extrem teuer und zeitaufwändig ist, dass es technische, zeitliche und finanzielle Grenzen gibt.
D.h.: Man muss hier halt einfach immer Kompromisse eingehen, nach dem Motto: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach."
Wenn der Spatz aber ein vielfaches der Taube kostet, wird das ganze zu Nonsens.
seeker hat geschrieben:
26. Feb 2023, 12:28
Hinweise, wenn auch unsicher, sind besser als gar nichts. Selbst irgendwo gesucht zu haben oder etwas versucht zu haben und nichts zu finden ist besser als gar nichts. Man hat damit dann immerhin etwas in der Hand, um zu entscheiden, was sich als nächstes zu tun lohnt und was eher nicht, man kann daraus immer lernen. Selbst ein "So geht es nicht!" ist neue Erkenntnis. Und so geht es Stückchen für Stückchen voran, Puzzlestück für Puzzelstück... so ist das eben in der Forschung.
So kann man auf der Erde vorgehen, aber nicht in diesen Dimensionen. Und das es die Bausteine des Lebens so gut wie überall gibt( oder fast überall) wusste man schon vorher.
Und wenn man "nur" biogene organische Moleküle, wie Lipide oder Fettsäuren findet, wie Diagostiker oben ja schrieb, die im Grunde alles ein können, aber eben kein Nachweis, dann kann man sich das ganze auch sparen wie ich finde.
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Diagnostiker » 27. Feb 2023, 17:02

eigentlich, also im Grunde, in Wahrheit......müssten wir es auf der Erde untersuchen, weil das sündhaft teure "Projekt es gar nicht kann.
Ja, darauf läuft es hinaus. Künftig sollten Sampling-Return-Missionen geplant und durchgeführt werden, wenn man wirklich etwas über ehemaliges Marsleben erfahren will. Roboter mit Analysegeräten reichen da nicht hin.
Würden versteinerte Bakterienstämme ein Beweis sein ...
Dazu müssste man nachweisen können, ob es sich bei den Versteinerungen um eben solche handelt und nicht um eine rein mineralogisch zu erklärende abiogen entstandene Gesteinsstruktur handelt, die nur rein äußerlich - also morphologisch - an eine Bakterienkultur erinnert. Das setzt dann wieder komplizierte Analysemethoden voraus, die auf der Erde u.a. im Apex-Chert in Westaustralien eingesetzt worden sind, um dort Mikrofossilien aufzuspüren. Aber das ist auch schon sehr schwierig und widersprüchlich gewesen. Stichwort: William Schopf
Allerdings wurde seine Interpretation als Lebensspuren von Cyanobakterien 2002 von Martin D. Brasier (Oxford) in Frage gestellt und als chemische hydrothermale Bildungen interpretiert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/J._William_Schopf
So viel Geld für so eine schwammige Wissenschaft auszugeben, ist schon bedenklich und ich kann die ganzen Kritiker langsam verstehen.
Ich habe es aufgegeben, darüber nachzudenken, ob ich mich darüber ärgern oder amüsieren möchte. Selbst Kopfschütteln oder Achselzucken ist mir da inzwischen zu viel der Mühe geworden. Ich lasse es einfach geschehen, nehme die "bahnbrechenden Erkenntnisse" zur Kenntnis und kümmere mich dann nicht weiter darum, weil da eh nichts "Bahnbrechendes" an den Erkenntnissen dran ist. Kann man innerlich passieren lassen ...
Vielleicht gibt es ja Bodenschätze die wir gebrauchen können in Zukunft ...
Oder aber man buddelt reichlich zufallsorientiert in der Gegend herum und sammelt Daten, mit denen sich dann die nächste Wissenschaftlergeneration ihre akademische Karriere über Publikationen sichert. Auch diesbezüglich bin ich inzwischen reichlich abgeklärt geworden. Was finanziert wird, wird gemacht, und was dann dabei herauskommt, wird im Sinne des Publikationszwangs sowie der allfälligen Öffentlichkeitsarbeit zur Aufrechterhaltung der Legitimation des Bestehens der beteiligten Institutionen verwertet. Warum nicht, so lange der Laden läuft und das Geld reicht ...
... dann kann man sich das ganze auch sparen wie ich finde.
Aber nicht doch - das ist Grundlagenforschung. Und die lässt man sich etwas kosten, oder bist Du etwa gegen die Wissenschaft und willst zurück ins Mittelalter? Nein? Also musst Du das nötige Geld berappen, damit die Grundlagenforschung weitergehen kann, koste es, was es wolle, denn wir sind doch alle für den Fortschritt - egal, wo er uns hinführen mag und welche Kollateralschäden uns auf dem Weg noch begleiten werden ...

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von seeker » 27. Feb 2023, 17:32

Also an dem ganzen Forschungszirkus kann man so manches kritisieren... ich weiß. Ich könnte Aufsätze schreiben... :)
Aber ganz so nur schwarz ist da ja alles nun auch nicht.

Im Falle hier weiß ich einfach zu wenig über die Details, Hintergründe und Ziele der Mission (und das trifft wahrscheinlich auf uns alle zu), um mir hier aufgrund eines Kurzartikels im popwiss. scinexx (https://www.scinexx.de/news/kosmos/mars ... ebersehen/) ein abschließendes Gesamt-Urteil zu erlauben. Von daher sollte man sich auch um etwas Fairness bemühen, meine ich.

Eine wichtige Stelle im Artikel ist ja auch diese Zeile hier:
Azua-Bustos und sein Team betonen zudem, dass die Rückholung von Marsproben zur Erde und ihre gründlichere Analyse im Labor der bessere Weg sein könnte, um marsianisches Leben zu finden. Zu diesem Zweck hat der Mars-Rover Perseverance gerade ein erstes Depot von Probenröhrchen angelegt, die er im Jezero-Krater gesammelt hat. Sie sollen bei einer kommenden Marsmission abgeholt und zur Erde zurückgebracht werden.
Man hat also auch wohlweislich schon so manches bedacht und schon einmal Proben zur späteren Abholung bereitgelegt.
Und ganz sicher hat diese Mission lange, lange nicht nur dieses eine Ziel, ganz sicher nicht...

Also zumindest, falls wir hier über die Curiosity-Mission sprechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Scie ... sionsziele

Auch nicht bei Perseverance:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_2020 ... _zum_Start
Wichtige Missionsetappen

Am 22. Februar 2021 wurden erstmals Tonaufnahmen vom Mars veröffentlicht.[20]

Am 19. April 2021 flog die Helikopterdrohne Ingenuity für 39 Sekunden erstmals auf dem Mars und erreichte dabei eine Flughöhe von 3 Metern.[21][22]

Damit flog erstmals[23] ein Helikopter auf einem fremden Himmelskörper.[22]

Am 20. April 2021 wurde erstmals in der Geschichte der Raumfahrt auf einem fremden Planeten Sauerstoff gewonnen. Das Instrument MOXIE stellte bei diesem ersten Test auf dem Mars innerhalb einer Stunde 5,4 Gramm Sauerstoff aus Kohlenstoffdioxid her.[24] Ein Astronaut könnte hiermit für zehn Minuten atmen.[25]

Am 1. September 2021 gelang die erste Gesteinsprobenaufnahme der Perseverance nach zuvor erfolgter Gesteinsbohrung.
Mäkeln kann man immer und klappen tut nie alles, aber wenn man nicht zu viel erwartet und manches schon vorher einschätzen konnte... dann ist die evtl. spätere Enttäuschung geringer, würde ich sagen und man freut sich eher über das, was erreicht werden konnte...
Grüße
seeker


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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Skeltek » 27. Feb 2023, 20:19

@Frank:
Das refinanziert sich bestimmt über den MASSIVEN Mehrwert, den die Röntgengeräte an Flughäfen oder unsere PCs in der Industrie haben. Ist ja alles von Astronomen entwickelt worden.
Achso... das Geld fließt ja nie zurück in die Raumfahrt, sind ja nur die stillen Nutznieser, die sich über das 'verschwendete' Geld aufregen. Aber wieso gab die Wissenschaft den Leuten überhaupt die Technologie? Damit die Leute auf der Erde überhaupt keine Verpflichtung fühlen und die Rohstoffe lieber für persönlichen Luxus und billiges Entertainment ausgeben?

Wegen den 'potentiel' biogenen organischen Molekülen:
Versuche doch mal in der Wüste die Stelle mit den Arsen-fressenden Bakterien zu finden.
Würdest du als Blinder auf der Suche nach einem Tier in der Wüste nicht auch eher erstmal dem Gestank folgen?
Nur mal so als Analogie...

Was bringt es denn die Rohstoffe hier auf der Erde sinnlos zu verblasen? Und die Arbeitsstunden.... es hat schon einen Grund weshalb die Leute, welche die Projekte machen, so gut bezahlt werden im Vergleich - das liegt alleine schon an der Qualifikation. Was bringt es so jemanden auf einem Biohof zum Erdbeeren ernten zu schicken?
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  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 28. Feb 2023, 09:17

Skeltek hat geschrieben:
27. Feb 2023, 20:19


Aber wieso gab die Wissenschaft den Leuten überhaupt die Technologie?
Wusste gar nicht das Astronomen Technik entwickelt haben?

Konrad Zuse, Thomas Alva Edison, die Brüder Wright, Carl Benz, James Watt, Wernher von Braun, Robert Goddard(beide immerhin Physiker)....etc alles waschechte Astronomen.
Skeltek hat geschrieben:
27. Feb 2023, 20:19
Aber wieso gab die Wissenschaft den Leuten überhaupt die Technologie?
Ähm, weil sie "den" Leuten gehört. :wink:
Skeltek hat geschrieben:
27. Feb 2023, 20:19
Wegen den 'potentiel' biogenen organischen Molekülen:
Versuche doch mal in der Wüste die Stelle mit den Arsen-fressenden Bakterien zu finden.
Würdest du als Blinder auf der Suche nach einem Tier in der Wüste nicht auch eher erstmal dem Gestank folgen?
Nur mal so als Analogie...
Zumindest würde ich nicht Milliarden benötigen, die ich mitnehmen muss, um danach festzustellen, dass es mit meinem teuren Equipment gar nicht geht. So etwas sollte man sich vorher überlegen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Frank » 28. Feb 2023, 09:27

Diagnostiker hat geschrieben:
27. Feb 2023, 17:02

Oder aber man buddelt reichlich zufallsorientiert in der Gegend herum und sammelt Daten, mit denen sich dann die nächste Wissenschaftlergeneration ihre akademische Karriere über Publikationen sichert. Auch diesbezüglich bin ich inzwischen reichlich abgeklärt geworden. Was finanziert wird, wird gemacht, und was dann dabei herauskommt, wird im Sinne des Publikationszwangs sowie der allfälligen Öffentlichkeitsarbeit zur Aufrechterhaltung der Legitimation des Bestehens der beteiligten Institutionen verwertet. Warum nicht, so lange der Laden läuft und das Geld reicht ...
Geht es also mehr um die Anzahl, der Publikationen, als um deren Inhalt?
Diagnostiker hat geschrieben:
27. Feb 2023, 17:02
Aber nicht doch - das ist Grundlagenforschung. Und die lässt man sich etwas kosten, oder bist Du etwa gegen die Wissenschaft und willst zurück ins Mittelalter? Nein? Also musst Du das nötige Geld berappen, damit die Grundlagenforschung weitergehen kann, koste es, was es wolle, denn wir sind doch alle für den Fortschritt - egal, wo er uns hinführen mag und welche Kollateralschäden uns auf dem Weg noch begleiten werden ...
Dagegen hat ja auch keiner was, aber sollte erlaubt sein nachzufragen, warum man nicht gleich Missionen macht, die Material zur Erde bringen, weil man nur hier effektiv untersuchen kann.
Und dabei kann es nicht sein, dass wenn der erste Kritiker das Wort erhebt, ähnlich wie im Mittelalter sofort das Kreuz(heute die Grundlagenforschung) auf ihn gerichtet wird und damit alles geht und nichts mehr hinterfragt werden darf.

seeker hat geschrieben:
27. Feb 2023, 17:32


Im Falle hier weiß ich einfach zu wenig über die Details, Hintergründe und Ziele der Mission (und das trifft wahrscheinlich auf uns alle zu), um mir hier aufgrund eines Kurzartikels im popwiss. scinexx (https://www.scinexx.de/news/kosmos/mars ... ebersehen/) ein abschließendes Gesamt-Urteil zu erlauben. Von daher sollte man sich auch um etwas Fairness bemühen, meine ich.


Wir wissen als Ausstehende immer zu wenig Details. Das liegt an der Natur der Sache.
Mal aber was zu der Bezeichnung im popwiss. scinexx (https://www.scinexx.de/news/kosmos/mars ... ebersehen/)

Dieses "Magazin" verlinkt unten nach dem Beitrag immer die Papers, die der Hintergrund sind. Weiß jetzt nicht, warum man da nicht drauf klickt. :wn:

Der Wahl- Schweizer , der Angst hat ein YouTube Video anzuschauen, gibt es ja nicht mehr hier........
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von seeker » 28. Feb 2023, 10:54

Frank hat geschrieben:
28. Feb 2023, 09:27
Geht es also mehr um die Anzahl, der Publikationen, als um deren Inhalt?
Inwischen muss man sagen: Leider ja! Quantität vor Qualität! Weil, so kann man das ja auch leichter zählen... und daraus "objektive" Zahlen gewinnen und aus diesen Zahlen dann das Renommee und die Gewichtigkeit eines beliebigen Wissenschaftlers "objektiv" berechnen: "Renommee = Anzahl der Publikationen x Gewichtigkeit der Zeitschrift, wo veröffentlicht wurde", so ganz grob. Publikationszwang...
Außerdem steht der Chef ja inzwischen auch immer als Co-Autor mit drauf, bei manchen Leuten muss man schon hoffen, dass sie das wenigstens alles gelesen haben, wo sie überall mit draufstehen. Es gibt Leute mit mehreren hundert Publikationen, es ist völlig klar, dass ein Menschenleben dafür...

Das ist eine bekannte Fehlentwicklung, wo man hoffentlich bald einmal wieder gegensteuert.
Es ist inziwschen so weit, dass bei irgendeiner wiss. Arbeit manchmal fünf Publikationen herausgehauen werden (also scheibchenweise), wo man sich früher nicht einmal getraut hätte eine zu veröffentlichen und da lieber noch etwas abgewartet hätte, bis alles noch einmal 3-fach geprüft und auf Wasserdichtigkeit abgeklopft ist.

Ach... und wusstest du, dass bei bestandenen Hochschul-Abschlussarbeiten in vielen Fächern inzwischen eine 2,0 so ziemlich die schlechteste Note ist, die man noch bekommen kann (und nicht etwa eine 4,0)?
Das liegt daran, dass Statistiken gemacht werden, zum Vergleich der "Exzellenz" der verschiedenen Unis. Und da gewinnt ja natürlich dann die Uni, wo der Notendurchschnitt der Abschlüsse am besten ist, man hat ja dazu "objektive" Zahlen gewonnen. Daher ist jede Uni natürlich daran interessiert, dass die Noten der Abschlüsse möglichst gut sind. Auch eine Fehlentwicklung...
Usw.

Ja, es ist überall nicht alles perfekt, wo Menschen am Werk sind, es gibt immer Fehler und Fehlentwicklungen. Kann man sich beschweren, aber ist halt so. Es ist aber auch nicht alles ganz schwarz und es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass Misstände beseitigt wurden.
Frank hat geschrieben:
28. Feb 2023, 09:27
Dieses "Magazin" verlinkt unten nach dem Beitrag immer die Papers, die der Hintergrund sind. Weiß jetzt nicht, warum man da nicht drauf klickt.
Kann man ja tun, habe ich auch... und sich dann noch genauestens mit 10 weiteren Quellen auseinandersetzen. Lohnt das? Wie ich schon sagte: Aus meiner Sicht ist bei der Mission möglicherwiese ein Punkt nicht so ertragreich wie erhofft, wohl aber auch nicht völlig nutzlos, deshalb verdamme ich jedenfalls nicht die gesamte Mission. Für mich war der Erfolg schon da, als das Ding mit der neuen Technik zielgenau und heil gelandet war und der Hubschrauber flog. Du darfst das natürlich anders sehen und eine perfekte Welt fordern, soll jeder so tun wie er will.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von Diagnostiker » 28. Feb 2023, 13:03

Geht es also mehr um die Anzahl, der Publikationen, als um deren Inhalt?
Hat @seeker schon beantwortet: Ja.
... sollte erlaubt sein nachzufragen, warum man nicht gleich Missionen macht, die Material zur Erde bringen, weil man nur hier effektiv untersuchen kann.
Na klar ist das erlaubt. Ein Teil der Diskrepanz ist in der Wissenschaftskommunikation zu finden: Wie wurde die Mission in der Öffentlichkeit dargestellt? Worauf wurde hier der Fokus gelegt? Welche Missionsziele waren intern geplant, die nicht oder nur randständig in der Öffentlichkeit erwähnt wurden? Wenn der Fokus auf "Lebenssuche" gelegt wurde, obwohl es eigentlich um viel mehr Sachen technischer und technologischer Natur geht, wo "Lebenssuche" nur ein Effekt ist, der nebenbei mit abfällt, ist die Enttäuschung der Erwartungen absehbar und hausgemacht. Mich wundert da inzwischen nichts mehr.
Und dabei kann es nicht sein, dass wenn der erste Kritiker das Wort erhebt, ähnlich wie im Mittelalter sofort das Kreuz (heute die Grundlagenforschung) auf ihn gerichtet wird und damit alles geht und nichts mehr hinterfragt werden darf.
Wenn der Fortschritt in der Erkenntnis nun mal die modernisierte Version des Heilsziels ist, wirst Du immer wieder mit der Frage konfrontiert werden, ob Du etwa zurück ins Mittelalter willst, wenn die Investition in Grundlagenforschung eingestellt würde - insbesondere dann, wenn es um kosten- und materialintensive Projekte geht, wo es dann um grundlegende metaphysische Fragen geht, wie die, welchen Platz der Mensch im Universum hat. Die Suche nach Lebensspuren oder Relikten davon auf dem Mars reiht sich da würdig ein.

Du wirst also damit leben müssen, dass Widerspruch und Kritik als Widerstand und antiwissenschaftliche Propaganda interpretiert wird und dann Verbindungen zur Querdenkerszene, zu Klimaleugnern, zur AfD und zu ganz schlimm rääächts gezogen werden, die zwar absurd, überzogen und falsch sind, aber dennoch effizient genug, dafür zu sorgen, dass Du Deine Kritik zwar äußern kannst, aber sie nicht mehr von den Kritisierten wahrgenommen, weil ignoriert und übergangen wird. Die einschlägige Szene inszeniert und goutiert sich selbst. Kritik stört da nur ...

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Re: Mars: Haben wir was übersehen?

Beitrag von seeker » 28. Feb 2023, 18:15

Also, ich sollte vielleicht noch zum Verständnis meiner Haltung hinzufügen, dass ich bei der Perseverance-Mission von Anfang an nie die Hoffnung hatte, dass dabei echte Lebensspuren oder auch nur deutliche Hinweise darauf hätten gefunden werden können. Allerhöchstens ganz schwache, sehr indirekte und unsichere Hinweise konnte ich mir da vorstellen, ansonsten waren da eher andere Sachen interessant und auch, ob gezeigt werden kann, dass die ganze Technik unter Marsbedingugen überhaupt funktioniert. Schon deshalb, weil das Teil nur ein paar cm tief bohren kann. Was will man da finden? Man müsste viel tiefer bohren, je tiefer desto besser, mal mindestens ein paar Meter tief, schätze ich. Aber sowas war halt noch nicht finanzierbar, ist ja klar: Einen Bohrturm auf dem Mars... das ist halt wirklich noch Zukunftsmusik.

Von daher bin ich nun auch nicht enttäuscht. Viefältige Daten von den Messgeräten für alle möglichen Zwecke bekommen wir ja, der Vogel ist gelandet und geflogen, wir bereiten damit auch den Boden für künftige Missionen, das reicht mir.
Diagnostiker hat geschrieben:
28. Feb 2023, 13:03
Ein Teil der Diskrepanz ist in der Wissenschaftskommunikation zu finden: Wie wurde die Mission in der Öffentlichkeit dargestellt? Worauf wurde hier der Fokus gelegt? Welche Missionsziele waren intern geplant, die nicht oder nur randständig in der Öffentlichkeit erwähnt wurden? Wenn der Fokus auf "Lebenssuche" gelegt wurde, obwohl es eigentlich um viel mehr Sachen technischer und technologischer Natur geht, wo "Lebenssuche" nur ein Effekt ist, der nebenbei mit abfällt, ist die Enttäuschung der Erwartungen absehbar und hausgemacht. Mich wundert da inzwischen nichts mehr.
Da ist wohl etwas dran.
Diagnostiker hat geschrieben:
28. Feb 2023, 13:03
Du wirst also damit leben müssen, dass Widerspruch und Kritik als Widerstand und antiwissenschaftliche Propaganda interpretiert wird und dann Verbindungen zur Querdenkerszene, zu Klimaleugnern, zur AfD und zu ganz schlimm rääächts gezogen werden, die zwar absurd, überzogen und falsch sind, aber dennoch effizient genug, dafür zu sorgen, dass Du Deine Kritik zwar äußern kannst, aber sie nicht mehr von den Kritisierten wahrgenommen, weil ignoriert und übergangen wird. Die einschlägige Szene inszeniert und goutiert sich selbst. Kritik stört da nur ...
Das gibt es zwar hier und da auch und das sollte nicht sein aber ganz so schlimm emfinde ich das i.A. noch nicht. Kritik gibt es ja bei uns genug, überall und bei allem und allen und so auch bei wiss. Großprojekten, ob das nötig ist, ob das nicht zu teuer ist, usw.
Und die wird ja auch wahrgenommen, auch medial, nicht selten auch breitgetreten, sei es beim Thema CERN oder Raumfahrt oder Iter oder sonstwo. Also dass es bei uns nicht lebhaft zuginge, kann man ja wohl kaum behaupten? Oder? :) Und Kritik ist ja auch erwünscht und es wird ja auch viel diskutiert und gestritten. Es ist nur nicht so, dass man erwarten sollte, dass die kritisierten Leute dann am Ende von der Meinung des Kritikers auch überzeugt sein müssten oder dass jede Kritik ganz pauschal stichhaltig oder beachtenswert sei, denke ich.
Grüße
seeker


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