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Luftleerer Raum...

Physik der Elementarteilchen, Teilchenbeschleuniger; insbs. eine einführende Artikelserie in das Thema
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Siggi

Luftleerer Raum...

Beitrag von Siggi » 16. Okt 2014, 21:39

Hallo, weiss selber nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Ich versuche mal ganz einfach anzufangen:
Also das Universum besteht ja zu grössten Teil aus Nichts, da ist Nichts.(ausser verstreut einige Galaxien, die ggf. kollidieren und sich auf den sog. gr. ATT. zubewegen, ansonsten ist da absolut Nichts ausser zugegebenermassen dunkle Materie oder dunkle Energie).
Wie sieht es dann mit der Atomphysik aus? Da ist doch auch garnichts. Ausser ein kleiner Atomkern, bestehend aus Protonen und Neutronen, welche durch die grosse und schwache Wechselwirkung zusammengehalten werden. Um diesen sog. Kern, so möchte ich es einmal beschreiben, bewegen sich dann die sog. Eletronen, ja ich weiss, bitte keine Mathe-Formeln, je nach Energiezustand mal etwas näher am Kern oder auch weiter entfernt, kommt auch auf die Grösse des Elementes an, welche dann mehr Elektronen um sich herumfliegen haben und auf verschd. Bahnen als z.B. ein Wasserstoffatom, welches ja nur eins besitzt und auf die "Energie, welche man auf die Elektronen ausübt. Führt man Energie hinzu wechseln die Elektronen ihre Umlaufbahn in z.B. eine höhre Ebene um den Kern, geben dabei Energie ab oder nehmen sie auf.

Mein thema wäre, da diese Elektronen unfassbar weit von ihrem Kern ihre sog. Bahnen ziehen, besteht da doch ein leerer Raum, unvorstellbar gross, warum kann ich mich dann mal vereinfacht ausgedrückt nicht durch meinen Pc-Tisch oder meine Kaffee- oder Teetasse hindurchfassen? Wenn ich so weiterdenke müssten wir ohne Weiteres bis zum Mittelpunkt der Gravi bis zum Mittelpunkt der Erde durchsacken.

Warum ist das nicht so, haben die Elektronen durch ihre hohe Geschwindigkeit die Macht dem System Stabilität zu verleihen, obwohl da augenscheinlich Nichts ist als nur luftleerer Raum?

lg

Siggi

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 16. Okt 2014, 21:56

Der Begriff "Bahn" ist nicht richtig - man hat sich das früher einmal als Bahnen vorgestellt.

Dass sich Objekte nicht durchdringen liegt an den elektrischen Kräften. Man kann ja sagen, dass der Kern innen und die Elektronen aussen sind. Wenn zwei Atome, bei denen die Elektronen also aussen sind, einander nahe kommen, stossen sich diese wegen der gleichen Ladung ab. Nur auf grössere Entfernungen tritt das nicht auf, weil sich dort positive und negative Ladungen neutralisieren.

Siggi

Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von Siggi » 17. Okt 2014, 18:59

Hmm,

weiss auch nicht, was ist denn das Universum, was ist mein Tisch, mein Herd, mein Kühlschrank, mein Pc, nichts weiter als pure energie? Was bin dann "ich"? Ich bestehe ja auch nur aus komplexen Atomen bzw. Molekülen, die eine Bindung eingehen.
Ist alles nur reine Energie?

lg

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von gravi » 17. Okt 2014, 19:25

Ja, alles ist reine Energie - nur erscheint uns diese in verschiedenen Formen. Beginne mal beim Urknall: Das war ein winziger Punkt, der bestand absolut nur aus reiner Energie, nichts anderem. Der Punkt dehnte sich aus, aus den einzelnen "Energiebröckchen" kondensierten irgendwann Teilchen wie Quarks oder Elektronen aus, woraus später wieder Sterne, Planeten und Hühner entstanden. Ist alles nur Energie!

Und zwischen alldem ist nichts, nur leerer Raum. Das gilt für die Bereiche zwischen den Galaxien, den Sternen und auch dem Atomkern und der umgebenden Elektronenwolke.
Im Prinzip könntest du also mit dem Kopf durch die Wand gehen - nur leider sind die Zwischenräume makroskopisch zu klein, als dass deine Moleküle durch die leeren Zwischenräume passen würden.

Aber die Physik hat dazu noch einen Trick drauf: den so genannten Tunneleffekt. Teilchen können (wie in der Sonne, sonst wäre es hier schweinekalt!) eine Energiebarriere überwinden, indem sie einfach unten durch tunneln. Nur so können die Wasserstoffkerne in der Sonne zu Helium fusionieren. Und du kannst das auch! Wenn du oft genug mit dem Kopf gegen die Wand rennst, wirst du irgendwann einmal "durchtunneln" und auf der anderen Seite wieder rauskommen. Die bittere Pille dabei ist lediglich, dass du eine ganze Menge an Versuchen brauchst. Und ich weiß nicht, ob dein Kopf das soooo lange mitmacht... :wink:

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 17. Okt 2014, 19:32

Was Du bist und jedes Individuum ist, weiss man ja nicht bzw. hängt von der eigenen Perspektive ab. Aus meiner Perspektive sind Menschen nichts anderes als andere Materie auch, nur dass die Materie im Menschen so angeordnet ist, dass in diesen mehr abläuft.

Energie allein reicht nicht. Man könnte etwas pauschal sagen: Wir sind Natur.
Diese Antwort ist aber nicht befriedigend. Vielleicht könnte man formulieren, dass wir ein Haufen Teilchen sind - wohlgemerkt ist hierin der Begriff des Teilchens abstrakt, als Einheiten, und nicht im Sinn kleiner Festkörper zu verstehen. Und Teilchen besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die für deren Ordnung/Bindung sorgt.
Endgültig lässt sich das aber auch noch nicht beantworten. Auch entzieht sich das zumindest teilweise der menschlichen Vorstellungskraft.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von gravi » 18. Okt 2014, 19:36

Ja, den kompletten Zusammenhang kann man nicht erfassen. Ein Mensch ist dafür viel zu komplex.
Vielleicht wäre es hilfreich, würde man eine Art IMDS- System installieren. In dieses muss jeder noch so kleine Zulieferant der Automobildindustrie komplett seine Daten eingeben, also woraus im Detail sein Bauteil besteht - bis auf jeden Grundstoff exakt.

Würde man das machen, könnte man irgendwann eine Aussage über den Aufbau eines Menschen treffen. Reduziert bis hin zum kleinsten Atom. Die Frage ist dann nur, wenn man das so weit herunter bricht, ist dann überhaupt noch erfassbar, wie alles zusammenhängt`? Ich bezweifle das...

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von Siggi » 19. Okt 2014, 08:11

Hallo zusammen,

ich bin selber nachdenklich überhaupt, wenn ich den Beitrag zum Thema von Gravi lese. Wenn es so ist, dass alles nur reine Energie und Strahlung ist dessen Ausführung ich selber zugegebermassen teile, wo stehen wir dann? Ja, ich weiss, ist offensichtlich mal wieder mein und das ewige Problem. Wo stehe ich, was bin ich? Nur ein Konstrukt meines Gehirnes, was nun ja wohl auch nur aus elektrischen Signalen besteht und mir oder uns eine Welt konstruiert, die so garnicht existent ist? Sieht die Wirklichkeit ganz anders aus als wir sie wahrnehmen?

Ich weiss, ich stosse mal wieder an die Grenzen der gängigen Schulweissheiten, trotzdem halte ich es für sinnvoll diese mal zu hinterfragen, auch wenn ich über das Ziel hinaus schiesse. Nehmen wir mal den sog. Urknall(halte nichts davon) da muss doch ein Davor dagewesen sein. Nur ein kleines Energie-Teilchen, welches iwann explodiert ist?? Ich befürchte auch, dass ich selber gleich explodiere und der Nachwelt ein neues Universum zur Verfügung stelle.

Wäre nett und schön von Euch viele Beiträge zu erhalten, die mich zum nachdenken anregen.

lg

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 19. Okt 2014, 11:31

Siggi hat geschrieben:Nehmen wir mal den sog. Urknall(halte nichts davon) da muss doch ein Davor dagewesen sein.
Nein, muss nicht, weil vor der Existenz des Universums keine Zeit existiert haben muss.
Ich sehe Zeit gerne als Veränderung. Bevor sich das Universum also nach dieser Sichtweise entwickelt/verändert hat, gab es keine Zeit, also auch kein davor.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von gravi » 19. Okt 2014, 19:56

Die Frage, was vor dem Urknall war, wird niemals jemand beantworten können. Nicht einmal, was ihn herbeiführte.
Wir sitzen mitten drin im Geschehen, können es (unser Universum) aber niemals verlassen. Wir können eldiglich aus allen Beobachtungen Rückschlüsse ziehen, wie sich der Kosmos entwickelte. Aber den Zeitpunkt Null und was davor war wird für immer unbegreiflich bleiben. Somit ist es eigentlich sinnlos, sich darüber Kopfschmerzen zu machen.

Gruß
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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von Skeltek » 19. Okt 2014, 22:01

positronium hat geschrieben:
Siggi hat geschrieben:Nehmen wir mal den sog. Urknall(halte nichts davon) da muss doch ein Davor dagewesen sein.
Nein, muss nicht, weil vor der Existenz des Universums keine Zeit existiert haben muss.
Ich sehe Zeit gerne als Veränderung. Bevor sich das Universum also nach dieser Sichtweise entwickelt/verändert hat, gab es keine Zeit, also auch kein davor.
Irgendwo müssen die Inhomogenitäten und Fluktuationen ja herrühren.
Eine sequentielle Chronologie, Reihenfolge, Ursachenkette wird es immer geben.
Wir messen Zeit durch Vergleich um die Dauer zwischen zwei sequentiell eintretenden Ereignissen zu messen.
Auch wenn Zeit aufhört zu existieren, gibt es immer noch die Sequenz/Reihenfolge von Ereignissen.

Ein totalgeordnetes Intervall mit zwei Punkten B und C zwischen A und B wird immer seine Sequenz A, B, C, D Im Intervall [A, B] beibehalten, auch wenn die Intervalllänge durch ultra-exponentielle Schrumpfungsprozesse gegen Null geht.

Vor dem was wir Urknall nennen(durchsichtig werden des Universums) bzw manchmal auch als Begin der Zeit definiert, gab es vermutlich unendlich viele Interferrenzereignisse(Wellenlängen werden kurzwelliger, durch höhere Ereignissdichte passiert viel mehr auf engem Raum).
Dort versagt aber unsere Zeitmessung, da sie sich an Prozessgeschwindigkeiten und Interaktionsdauern von makroskopischen, massebehafteten Teilchen orientiert.
Alles was massebehaftet ist würde dort eine Zeitdilatation erfahren, die Zeit der stabilen instanzierten Strukturen wie z.B. Masseanhäufungen und Teilchen verschwindet zugunsten der von dynamischen "globaleren" Prozessen die man am ehesten mit Interferenzen vieler Eigenschwingungen aller möglichen Ordnungen in einem Musikinstrument vergleichen könnte.

Die Interferenzen und Dynamiken dieser Prozesse in dem aus heutiger Sicht gemutmaßt unendlich dichten Brei gehorchten vermutlich auch einer Dynamik mit festen Regeln und fanden sequentiell statt.

Ist aber nur mal meine Interpretation der Sache.
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  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 19. Okt 2014, 23:27

Skeltek hat geschrieben:Irgendwo müssen die Inhomogenitäten und Fluktuationen ja herrühren.
Diese müssen Eigenschaft des Urknalls selbst sein.
Skeltek hat geschrieben:Auch wenn Zeit aufhört zu existieren, gibt es immer noch die Sequenz/Reihenfolge von Ereignissen.
Nur wenn man annimmt, dass Veränderung ohne Zeit geschehen können. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das sinnvoll ist - also, hier abgesehen von der uns erscheinenden Zeit nach der Relativitätstheorie.
Skeltek hat geschrieben:Ein totalgeordnetes Intervall mit zwei Punkten B und C zwischen A und B wird immer seine Sequenz A, B, C, D Im Intervall [A, B] beibehalten, auch wenn die Intervalllänge durch ultra-exponentielle Schrumpfungsprozesse gegen Null geht.
Bei kontinuierlicher Zeit, ja. Wenn Zeit aber in Schritten abläuft, muss im kleinsten eine andere Beschreibung verwendet werden. Dann sieht es anders aus.
Skeltek hat geschrieben:Die Interferenzen und Dynamiken dieser Prozesse in dem aus heutiger Sicht gemutmaßt unendlich dichten Brei gehorchten vermutlich auch einer Dynamik mit festen Regeln und fanden sequentiell statt.
Ich denke nicht, dass man heute noch oder jemals wirklich an eine unendliche Dichte geglaubt hat. Abgesehen davon sollte zu dem Zeitpunkt schon relativistisch höchst verzerrte Zeit existiert haben, und von daher zeitliche Abläufe schon geordnet, also sequentiell gewesen sein.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von seeker » 20. Okt 2014, 13:52

Siggi hat geschrieben:Sieht die Wirklichkeit ganz anders aus als wir sie wahrnehmen?
Wenn wir (oder irgendein Beobachter) nicht da ist, dann sieht die Welt nicht ganz anders, sondern überhaupt nicht aus. :)

Auf einer grundlegenden Ebene könnte man sagen, dass alles was ist als Struktur bzw. Muster erkannt werden kann.
Alles ist entweder Struktur oder Nicht-Struktur. Man kann versuchen Struktur mathematisch zu beschreiben.
Es gibt sogar Leute, die behaupten, dass wir in einem mathematischen Universum leben. Aus meiner Sicht geht das aber wohl ein bisschen zu weit...
positronium hat geschrieben:Wenn Zeit aber in Schritten abläuft, muss im kleinsten eine andere Beschreibung verwendet werden.
Wenn Zeit in Schritten abläuft, dann in unscharfen Schritten, nicht wie ein Rechentakt in einem PC.
positronium hat geschrieben:Nur wenn man annimmt, dass Veränderung ohne Zeit geschehen können.
Veränderung kann ohne Gerichtetheit der Zeit geschehen, ohne Zeitpfeil. Der Zeitpfeil scheint ein sekundäres, makroskopisches Phänomen zu sein.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 20. Okt 2014, 14:26

seeker hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Wenn Zeit aber in Schritten abläuft, muss im kleinsten eine andere Beschreibung verwendet werden.
Wenn Zeit in Schritten abläuft, dann in unscharfen Schritten, nicht wie ein Rechentakt in einem PC.
Du meinst: wegen der Energie-Zeit-Unschärferelation? Kann sein, glaube ich aber zumindest auf fundamentaler Ebene nicht - die QM sehe ich nicht als sooo fundamental.
seeker hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Nur wenn man annimmt, dass Veränderung ohne Zeit geschehen können.
Veränderung kann ohne Gerichtetheit der Zeit geschehen, ohne Zeitpfeil. Der Zeitpfeil scheint ein sekundäres, makroskopisches Phänomen zu sein.
Ich glaube, diese Aussage ist nur im Rahmen unserer Beschreibung der Natur gültig.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von seeker » 20. Okt 2014, 16:37

Ja, was unterhalb der QM ist, wissen wir nicht. Da bleibt Raum für pers. Meinungen/Spekulationen/Vorlieben.
seeker hat geschrieben:Veränderung kann ohne Gerichtetheit der Zeit geschehen, ohne Zeitpfeil. Der Zeitpfeil scheint ein sekundäres, makroskopisches Phänomen zu sein.
positronium hat geschrieben:Ich glaube, diese Aussage ist nur im Rahmen unserer Beschreibung der Natur gültig.
Inwiefern können wir Aussagen über die Natur machen, ohne sie zu beschreiben?

Nimm ein völliges leeres Universum an, ohne Materie und Strahlung. Gibt es darin gerichtete Zeit? Nein!
Gibt es Bewegung? Ja! Wegen den Quantenfluktuationen.

Gib ein einzelnes Teilchen in dieses Universum, z.B. ein Photon oder ein Elektron. Gibt es jetzt gerichtete Zeit?
Nein, denn du kannst aus dem einzelnen Teilchen keine Uhr bauen, also keine Zeit messen.
Gibt es Bewegung? Ja, denn das Teilchen ist auch Welle, die Quantenfluktuationen bleiben eh bestehen.

Gib eine zweites Teilchen hinzu. Gibt es jetzt gerichtete Zeit? Vielleicht!
Wenn sich die Teilchen relativ zueinander bewegen, lässt sich aus dieser äußeren Eigenschaft eine Zeitlinie ablesen. Man hat damit eine Art Uhr.
Allerdings kannst du nicht sagen, ob die Uhr vorwärts oder rückwärts abläuft, ob sich die Teilchen voneinander entfernen oder ob sie sich annähern.

Gib eine dichte Gaswolke in dieses Universum, die sich sofort ausdehent, sobald hineingegeben.
Gibt es jetzt gerichtete Zeit? Ja! Denn du kannst es nun an der Veränderung der sich ausdehneneden Gaswolke messen, an der Entropiezunahme.

Grüße
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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 20. Okt 2014, 17:42

seeker hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:Veränderung kann ohne Gerichtetheit der Zeit geschehen, ohne Zeitpfeil. Der Zeitpfeil scheint ein sekundäres, makroskopisches Phänomen zu sein.
positronium hat geschrieben:Ich glaube, diese Aussage ist nur im Rahmen unserer Beschreibung der Natur gültig.
Inwiefern können wir Aussagen über die Natur machen, ohne sie zu beschreiben?
Hier haben wir uns missverstanden.
Natürlich kann man nur Aussagen über die Natur treffen, wenn man sie beschreibt. Ich meinte aber, dass eben jene Aussage nur im Rahmen der von uns jetzt genutzten Beschreibung der Natur (Standardmodell) gültig ist.
Wir haben uns ja schon darüber ausgetauscht: Eine Formel kann man meist beliebig umstellen, und mathematisch funktioniert diese oft in verschiedene Richtungen. Eine Formel ist aber nur eine Beschreibung und nicht die Natur selbst, und das bedeutet, dass man das "Umstellen" nicht unbedingt auch mit der Variablen "Zeit" machen darf.
Aber, ja, Du hast damit Recht, dass das persönliche Ansichten sind.
seeker hat geschrieben:Nimm ein völliges leeres Universum an, ohne Materie und Strahlung. Gibt es darin gerichtete Zeit? Nein!
Woher weisst Du das?
Ich würde nur dem zustimmen, dass man keine Zeit messen kann.
seeker hat geschrieben:Gibt es Bewegung? Ja! Wegen den Quantenfluktuationen.
Ist das wirklich Bewegung?
seeker hat geschrieben:Gib eine zweites Teilchen hinzu. Gibt es jetzt gerichtete Zeit? Vielleicht!
Wenn die beiden Teilchen schwingen, und bei jeder Schwingung ein Photon emittieren, könnte man gerichtete Zeit theoretisch messen. Dass diese aber ohne einen solchen Aufbau nicht existieren würde, kann ich mir nicht vorstellen. Dagegen argumentieren aber auch nicht. Du siehst Zeit als emergentes Phänomen. Das ist ein nachvollziehbarer Standpunkt.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von seeker » 20. Okt 2014, 19:12

positronium hat geschrieben:Natürlich kann man nur Aussagen über die Natur treffen, wenn man sie beschreibt. Ich meinte aber, dass eben jene Aussage nur im Rahmen der von uns jetzt genutzten Beschreibung der Natur (Standardmodell) gültig ist.
Einverstanden. Da spielt auch die pers. Erwartungshaltung mit hinein. Meine sagt mir, dass sich daran nichts mehr ändern wird - aber wissen tu ich es auch nicht.
positronium hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:Nimm ein völliges leeres Universum an, ohne Materie und Strahlung. Gibt es darin gerichtete Zeit? Nein!
Woher weisst Du das?
Ich würde nur dem zustimmen, dass man keine Zeit messen kann.
Ja. Aber eben dieses Kriterium nimmt man normalerweise und allgemein akzeptiert um das zu entscheiden: Wenn du dir eine Uhr in dem System denken kannst, die einem Beobachter eine Zeitmessung erlaubt, dann existiert gerichtete Zeit/der Zeitpfeil, wenn nicht, nicht.

Inwiefern könnte man denn noch von einem existierenden Zeitpfeil sprechen, wenn er prinzipiell unmessbar (und unberechenbar) wäre?
positronium hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:Gibt es Bewegung? Ja! Wegen den Quantenfluktuationen.
Ist das wirklich Bewegung?
Ich würde sagen: Ja. Im Sinne von: "Es tut sich etwas!" (... und wenn es nur Möglichkeit ist, die sich da tut.)
Außerdem kann auch eine völlig leere Raumzeit nicht statisch sein, wie wir wissen: Sie muss sich entweder ausdehnen oder zusammenziehen.
Auch das kann man als Bewegung/Veränderung sehen. Man bräuchte allerdings ein paar Probeteilchen, um es sichtbar/messbar zu machen.
Wenn man nur wenige Probeteilchen hat, lässt sich auch in dem Fall nicht entscheiden (messen), ob die Zeit vorwärts oder rückwärts läuft.

Beste Grüße
seeker
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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von Skeltek » 20. Okt 2014, 19:50

Reicht nicht aus, daß eine Halbordnung existent bleibt?
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  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 20. Okt 2014, 22:51

seeker hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:Nimm ein völliges leeres Universum an, ohne Materie und Strahlung. Gibt es darin gerichtete Zeit? Nein!
Woher weisst Du das?
Ich würde nur dem zustimmen, dass man keine Zeit messen kann.
Inwiefern könnte man denn noch von einem existierenden Zeitpfeil sprechen, wenn er prinzipiell unmessbar (und unberechenbar) wäre?
Wenn er prinzipiell unberechenbar ist (und man annimmt, dass die Natur berechenbar ist), dann könnte es keinen Zeitpfeil geben. Du hattest oben von einem völlig leeren Universum geschrieben; d.h. aber, dass Raum vorhanden ist, der sich womöglich entwickelt. Diese Entwicklung kann m.M.n. durchaus einem Zeitpfeil unterliegen. Ich könnte mir angesichts des leider wenigen, was ich über die LQG weiss, vorstellen, dass nach dieser so etwas abläuft.
seeker hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:Gibt es Bewegung? Ja! Wegen den Quantenfluktuationen.
Ist das wirklich Bewegung?
Ich würde sagen: Ja. Im Sinne von: "Es tut sich etwas!" (... und wenn es nur Möglichkeit ist, die sich da tut.)
Schon, aber da muss ich passen, weil ich mir nicht sicher bin, in welcher Weise da etwas real wird - das ist ja erst einmal nicht observabel.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von Skeltek » 21. Okt 2014, 06:49

Zwei Photonen fliegen gleichzeitig bei A los, einen großen und kleinen Bogen um B herum und wieder zurück zu A. Ein drittes Photon fliegt nur einen kleinen Bogen um C und kommt zurück. Wollt ihr sagen, dass keinerlei Zeit vergeht, in der ich mir zwischendrin ne Sendung auf ARTE hätte ansehen können?
Welches Photon kommt zuerst zurück? Eines der ersten beiden oder das dritte?
Vergeht Zeit solange ich nichts messen kann?
Sind Messungen kontinuierlich oder inkontinent?

Finde das etwas heiter hier zu sagen es gäbe keine Zeit ohne Masse...
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  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Luftleerer Raum...

Beitrag von positronium » 21. Okt 2014, 11:46

Leider verstehe ich Deinen Beitrag nicht so recht, Skeltek.
Skeltek hat geschrieben:Zwei Photonen fliegen gleichzeitig bei A los, einen großen und kleinen Bogen um B herum und wieder zurück zu A. Ein drittes Photon fliegt nur einen kleinen Bogen um C und kommt zurück. Wollt ihr sagen, dass keinerlei Zeit vergeht, in der ich mir zwischendrin ne Sendung auf ARTE hätte ansehen können?
Welches Photon kommt zuerst zurück? Eines der ersten beiden oder das dritte?
Natürlich vergeht für den Beobachter Zeit, und die hängt von der Streckenlänge ab. Aber das liegt ja auf der Hand. Und Eigenzeit des Photons gibt es nicht. Worauf möchtest Du genau hinaus?
Skeltek hat geschrieben:Vergeht Zeit solange ich nichts messen kann?
Ich glaube schon. Wenn aber prinzipiell nichts messbar oder beschreibbar ist, dürfte sich sowieso jede Betrachtung erübrigen.
Skeltek hat geschrieben:Sind Messungen kontinuierlich oder inkontinent?
Das Thema der Messung bzw. des Messprozesses sollten wir hier im Forum einmal genau diskutieren. Dass man dieses in der QM überwiegend ausklammert, empfinde ich als problematisch.
Sicher bin ich mir aber darin, dass Messungen nicht inkontinent sind! :wink:
Skeltek hat geschrieben:Finde das etwas heiter hier zu sagen es gäbe keine Zeit ohne Masse...
Warum? Meinst Du Masse bzw. Energie oder Ruhemasse?
Es spielt wohl eine grosse Rolle in dieser Betrachtung, wie man sich die Natur vorstellt.

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