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Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 07:48
von tomS
Skeltek hat geschrieben:
tomS hat geschrieben: Mich wurdert nur wieso das SM so selbstverständlich davon ausgeht.
Weil alles andere 'zig Symmetrien verletzen würde.

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 09:28
von Skeltek
Das erscheint mir einfach irgendwie nicht sinnig so zu schließen.
Es ist fast symmetrisch -> Theorie A der Symmetrie
nicht perfekt symmetrisch -> verletzt Theorie A
verletzte Theorie A -> es kann nicht "nur fast" symmetrisch sein
Aber ich lass euch jetzt mal weiterdiskutieren.

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 10:31
von positronium
tomS hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Vergleicht man die Massen, und das ist der Punkt, dann hat man eine Differenz von -0,19 +- 0,58 GeV.
Und damit darf man von Masse Null ausgehen.
Ja, man darf, aber...
tomS hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Das spricht natürlich noch lange nicht gegen das SM, aber eine Tendenz und vor allem möglicher Spielraum ist doch vorhanden.
Nein, da ist keine Tendenz vorhanden. Man darf denn Wert 0.19 GeV nicht isoliert (ohne Fehler) betrachten. Man sollte eigtl. nur sagen, dass die Massendifferenz im Bereich [-0.77,+0.39] GeV liegt. Das ist das Ergebnis der Messung, mehr nicht.
... bist Du Dir dabei sicher? Bedeutet diese Angabe nicht, dass man bei der Messung eine Verteilung erhalten hat, deren Maximum bzw. Mittelwert bei -0,19 GeV liegt, und deren Standardabweichung 0,58 GeV beträgt?

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 11:32
von Hawkwind
tomS hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Vergleicht man die Massen, und das ist der Punkt, dann hat man eine Differenz von -0,19 +- 0,58 GeV.
Und damit darf man von Masse Null ausgehen.
Genauer gesagt: die Experimente sind kompatibel mit verschwindender Massendifferenz, was ja auch die Vorhersage des SM als CPT-invariante Theorie ist.
Wie man im SM unterschiedliche Vorhersagen für die Massen bekommen soll, ist mir allerdings ein Rätsel. Gibt es eine Publikation oder ein Preprint dazu?

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 11:36
von tomS
positronium hat geschrieben:Bedeutet diese Angabe nicht, dass man bei der Messung eine Verteilung erhalten hat, deren Maximum bzw. Mittelwert bei -0,19 GeV liegt, und deren Standardabweichung 0,58 GeV beträgt?
Ja, du hast recht, genau das bedeutet es, die Frage ist nur, wie du das interpretierst. Ich behaupte, im Rahmen der Messungenauigkeiten wird experimentell ein mit der Vorhersage des Standardmodells verträglicher Wert von Null ermittelt.

Man darf den Messwert -0.19 GeV nicht isoliert betrachten. Es ist nicht so, dass das Messergebnis -0.19 GeV lautet. Das Messergebnis lautet zunächst einfach [-0.77,+0.39] GeV.

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 12:10
von positronium
Gut, Vielen Dank!
Ich werde mein Modell ändern, soz. Freiheitsgrade spiegeln und anders den Teilchen zuordnen - das dürfte Sinn machen. In ein paar Wochen kann ich dann voraussichtlich die Rechnungen zeigen.

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 13:56
von tomS
Skeltek hat geschrieben:Das erscheint mir einfach irgendwie nicht sinnig so zu schließen.
Es ist fast symmetrisch -> Theorie A der Symmetrie
nicht perfekt symmetrisch -> verletzt Theorie A
verletzte Theorie A -> es kann nicht "nur fast" symmetrisch sein
Aber ich lass euch jetzt mal weiterdiskutieren.
Verstehe ich nicht.

Wir gehen aus von einer CPT-symmetrischen Theorie. Daraus folgt automatisch, dass Teilchen und Antiteilchen die selbeMasse haben müssen.

Natürlich kann man beliebige Symmetriebrechungen explizit konstruieren, aber warum sollte man das tun? Die Theorien werden hässlich, evtl. inkonsistent, die Konstruktionen sind nahezu beliebig, ... Und last but not least gibt es keinen experimentellen Hinweis.

Re: Teilchen-Frage-Antwort

Verfasst: 4. Mär 2014, 15:21
von Hawkwind
Klar, Theoretiker sind unter Publikationszwang und man spielt auch mit solchen Modellen herum, aber irgendwie fehlt mir doch die Motivation für solche Arbeiten.

CPT-Verletzung als Basis für unterschiedliche Massen von Teilchen und Antiteilchen impliziert übrigens anscheinend auch zwangsläufig eine Verletzung der Lorentz-Invarianz:
CPT Violation Implies Violation of Lorentz Invariance

Ohne "empiririschen Druck" sollte man sich mit solchen Hässlichkeiten aber IMHO nicht abgeben. :)