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Grenze des Universums

Themen zur Kosmologie, Urknall, inflationärer Kosmologie, Expansion, Entwicklung und Zukunft des Universums
kaonashi

Grenze des Universums

Beitrag von kaonashi » 28. Feb 2007, 21:18

Da ich neu hier bin hab ich mal ein wenig in den verschiedenen Threads hier im Forum "rumgeschnüffelt". Hier im Bereich Kosmologie bin ich auf durchaus interessante Themen gestoßen die mir allerdings 'ne Blitzidee bzw. eine Blitzfrage eingebracht haben.

Folgendes:

Wenn ich mal davon ausgehe daß das Universum expandiert bin ich der Meinung das auch hinter der Grenze dieses unseren Universums etwas sein muss, eine Art Raum den wir derzeit weder mathematisch-physikalisch noch gedanklich zu begreifen in der Lage sind (jedenfalls gehts mir so).

Was mich interessieren würde, ist die Frage wie man sich Grenze unseres Universums vorstellen kann? Und ob sie überhaupt als solche wahrnehmbar ist?

Beste Grüße

Rookie Ronny

P.S. Ich hoff' die Frage ist nicht zu banal.

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wilfried
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Beitrag von wilfried » 28. Feb 2007, 22:01

Tag Ronny

erst mal Willkommen in diesem Forum...vom Fedora-Forum kennen wir uns ja schon ganz gut! Ohhh deses ATI Trauma ...!!!!!!!!!!!

Tja was Du da ansprichtst ist fast nicht zu beantworten. Wenn Du hier im Forum mal etwas stöberst findets Du einiges an Infos wie z.B. von mir auf der Seite
"MAthematische Fragestellungen" im Thema "Relativistische Astrophysik".
Unser Forucmschef "gravi" hat mein pdf file dort eingelinkt. Schau gleich auf den ersten Beitrag vom gravi und ruf dann den link auf.

Darin findest Du etwas über kosmologische Modelle.
Das sind etablierte Sichtweisen, was heißen soll, daß hier die Modelle so ausgewogen sind, daß sie zumindest physikalisch plausibel sind.

Das ist die eine Sichtweise. Andere Sichtweisen kommen aus den Disziplinen der "Stringtheoretiker" oder der "Schleifen-Quanten-Gravitation".

Bleiben wir bei den Strintheoretikern

Dort wird von Branen gesprochen, aus denen sich ein Universum bildet. Branen sind sowas wie riesige Blasen mit einer Grenze. Diese Grenze ist scharf, so scharf, daß sogar im Abstand von 1mm (meine ich worklich !) ein anderes Universum anschliessen kann. Nun hat das Konsequenzen:

Denn wenn es diese Branen so gibt, sich das All aber ausdenht, muß es jedoch durch solche Nacbarwelten in seiner Ausdehnungsrichtung entweder gehemmt oder gar gehindert werden. Eventuell kann es sogar abprallen und wie so eine Seifenblase anfangen zu wabern.
Gewisse mathematische Formulierungen lassen darauf schließen. Kannst Du Dir vorstellen, wie in einem Regelkreis:
Stell Dir eine Vorwärtsübertragung vor mit einer gweissen Übertragungsfunktion und dieser Ausgang wird auf den Eingang rückgekoppelt.
Dann kann man ein Polynom hinschreiben der Form a + a_1 * t + a_2^2t^2+ a_3^3*t^3 +...
Nun wird dieses mit dem Eingang wieder über eine Rückwärtsübertragung zeitlich verzögert verbunden. Solch ein System stellt ein schwingungsfähiges Gebilde dar mit vielen Zeitkonstanten...der, der relevanten Terme.

Dann gibt es andere Theorien, welche besagen, daß die Wahrscheinlichkeit eines Univerumszusammenstoß äußerst gering ist, aber wenn er denn mal geschähe wäre dies ein tiefgehendes Ereignis, welches durch enorme Störungen das sind dann wohl Gravitationsschwingungen und auch mechanische Schwingungen -siehe Rot- und Blauverschiebung- sichtbar wären.

NUR: all das spilet sich in so großem Entfernungen ab, daß wir zumindest heute dort noch nicht beobachten können....ABER

wir haben die Untergrundstrahlung von der Allentstehung (ich vermeide den Ausdruck "Urknall, denn dieser ist mit hoher sicherheit falsch!!)- Diese Untergrundstrahlung jedoch ist so gering, daß sich wiederum mot hoher Wahrscheinlichkeit sagen läßt: die Wahrscheinlichkeit, daß wir uns mit einem Nachbarall vereinigt oder berührt haben ...irgendwann mal, ist extremst gering.

Lieber Ronny, ich hoffe Dir etwas erzählt zu haben aber eine ANTWORT auf Deine Frage gibt es nicht, zumindest nicht von mir.

Netten Gruß

Wilfried
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
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kaonashi

Beitrag von kaonashi » 28. Feb 2007, 22:36

Hi und danke wilfried.

Das Bild mit der Blase würde mir einleuchten, demnach wäre aber unser Universum nicht das einzige sondern nur eins von mehreren, womöglich vielen Universen, analog dazu wie es ja mehrere Galaxien gibt.
Meine Logikschaltkreise knarzen da aber zu sehr als das ich das glaube, denn demnach wäre ein Universum ein Container für Galaxien, Zeit und Raum (nach meiner einfachen Denkweise).
Wenn es davon mehr als eins gibt stellt sich mir unweigerlich die Frage ob es ein Über-Universum gibt was diese "normalen" Universen beherbergt. Da kommen wir in Regionen wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist (nicht mal im Traum). :wink:

Die Dateien werd ich mir mal anschauen, allerdings sind die wissenschaftlich nicht ohne. Das wird sicher ne Zeit dauern bis bis ich das verdaut habe. Vielleicht wird danach einiges offensichtlicher.

P.S. Falls das Nobelpreiskommitee noch keine Notiz von der Arbeit genommen hat wirds aber langsam mal Zeit. Ist ja wahnsinnig (fürs Verständnis müsste ich vermutlich wieder zur Schule gehen - aber mehr als einmal).

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Beitrag von Stephen » 1. Mär 2007, 00:41

Hallo,

rein logisch betrachtet muss sich "hinter" dem Universum Raum befinden, sonst könnte es sich nicht ausdehnen. Die Frage nach dem "dahinter" ist meiner Meinung nach eine ähnliche wie die nach dem "davor" (also vor dem Urknall). Die einfachste Antwort darauf: In beiden Fällen gab bzw. gibt es noch keine Zeit. Ohne Zeit keine Kausalität, ohne Kausalität keine Ereignisse.

Das es eine "Grenze" gibt, scheint mir unwahrscheinlich - und wenn, dehnt sie sich ja mit mindestens 300.000 km/s aus; man müsste die Naturgesetze "überlisten", um diese Ausdehnung beobachten zu können.

@Wilfried:
Werde Deine Abhandlung morgen mal studieren :wink:

Gruß, Steffen
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Guido

Beitrag von Guido » 5. Okt 2007, 23:55

Man ist das kompliziert. :lol:
Ich versteh das irgentwie nicht. Wenn es in einem Raum keine Zeit gibt, dann dürfte sich das Universum in den Raum gar nicht ausbreiten, weil es kein Ereignis geben kann. Oder versteh ich da was falsch? :roll:

mfg Guido

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Beitrag von wilfried » 6. Okt 2007, 09:05

Lieber Guido

ja, das ist kompliziert. Das komplizierte daran ist die Zeit, welche sich mit dem Raumbegriff so eng verknüpft, dass beide nicht auseinanderzuhalten sind.

Das ist meines Erachtens nach wohl das komplizierteste, was unsere Natur zu bieten hat. Diese zu verstehen ist der Auftrag oder Wunsch der vordersten Wissenschaftlerfront.

Wir hier im Forum versuchen einen winzigen Teil davon durch unsere Diskussionsplattform zumindest einigermassen zu verstehen oder zu verstehen, welche koplexen Zusammenhänge dies Scenario beinhaltet.

Aber: ein Raum ohne Zeit, den kann ich mir nicht vorstellen. Das ist dann eher eine Philosophische Frage, die jedoch der Wahrheit etwas abverlangt: eine meiner Meinung nach nicht glaubhafte Vereinfachung.

Mal sehen, welche Antworten dazu kommen werden..

Guido, Deine Frage war knapp, der Tiefgang der Frage dafür um so größer! Danke für diesen Beitrag

Netten Gruß

Wilfried
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Beitrag von msueper » 7. Okt 2007, 16:08

Hi,
meine Idee zum Rand ist folgende:

Das Universum wächst, indem sich der Raum irgendwie aufbläst.
Die Galaxien werden dadurch auseinander geschoben.
Die Bewegungsgeschwindigkeit nimmt mit der Entfernung immer mehr zu, weil immer mehr Raum zwischen uns und dem fernen Objekt ist.
Irgendwann ist das Objekt dann soweit entfernt, dass es sich mit relativer Überlichtgeschwindigkeit entfernt. Es ist damit hinter dem Horizont verschwunden. Dieser Horizont ist durch die Lichtgeschwindigkeit definiert.
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Beitrag von gravi » 7. Okt 2007, 19:43

Ja, Martin, da hast Du völlig Recht, der für uns zuständige Horizont wird durch die Lichtgeschwindigkeit wieder gegeben.

Das ist aber nicht die "Grenze" des Universums - es ist grenzenlos, wenn es auch eine endliche Ausdehnung hat.
Weil das wirklich nicht leicht zu begreifen ist, ziehe ich dazu gerne den Vergleich mit einer Wanderung um die Erde hinzu. Mal abgesehen von Hindernissen wie Bergen oder Meeren, könnte man von jedem x- beliebigen Punkt lostraben und immer weiter laufen. Niemals aber würde man an eine Grenze stoßen - die zweidimensionale Kugeloberfläche hat nämlich keine.

Jetzt muss man das "nur" noch auf die 4- dimensionale Raumzeit übertragen und schon hat man die Erkenntnis des grenzenlosen Universums :wink:

Was "hinter" unserem Universum liegt ist für uns für immer und völlig außerhalb jeder Reichweite - wir können nur spekulieren. Ob es dort einen Raum mit oder ohne Zeitdimension gibt, wobei die Zeit sogar imaginär sein darf,oder es gibt einfach gar nichts...niemand kann es sagen. Man spricht ja heute gerne von einem Quantenvakuum, aus dem sich durch Fluktuationen der Vakuumenergie gerne mal ein Universum wie unseres entwickelt. Aber wie viele Dimensionen es haben mag steht in den Sternen. Vielleicht Dimensionen, die wir gar nicht begreifen können, weil sie nicht vergleichbar sind mit den uns geläufigen.

In jedem Fall eine spannende Sache, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Gruß
gravi
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Beitrag von Maclane » 8. Okt 2007, 06:50

@gravi

Ich kann mich erinnern, wie unser tensor mir eins auf den Deckel gegeben hat, weil ich wie du behauptet hab, das Universum sei zwar unbegrenzt aber nicht unendlich.
Tensor korrigierte mich, indem er schrieb, dass das Universum durchaus auch unendlich (vom Volumen her) sein könnte.

Bin grad zu faul zum suchen, aber hat er gesagt. ;)

Gruss Mac
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SchwarzeMaterie

Beitrag von SchwarzeMaterie » 8. Okt 2007, 11:01

Zeit ist ja mit dem Raum verknüpft, man spricht deshalb auch von einer Raumzeit. Ein Raum ohne Zeit wäre auch eher uninteressant, da es dort NICHTS gibt, außerdem ist es auch unmöglich sich solch einen Raum vorzustellen, da es nichts gibt wo es NICHTS gibt. Selbst wenn man versucht möchte im Vakuum etwas zu finden, wird man fündig, daher das Quantenvakuum. Sollte der gesamte interstellare Raum mit diesem Quantenvakuum gefüllt sein, könnten wir trotzdem keinen Rand festlegen. Dazu müsste uns schon eine Information zukommen die auf diesen Rand hindeutet. Vielleicht muss man bei dem Thema Rand auch einfach nur differenzieren, was damit gemeint ist.
Ein Rand wie es etwa eine Mauer in einer JVA darstellt, so etwas halte ich für recht unwahrscheinlich. Man kann wirklich nur spekulieren was damit gemeint ist. Solange wie wir es nicht wissen, gibt es kein richtig oder falsch. Für mich gibt es keinen s.g. Rand.

Je weiter wir uns im Universum von anderen Objekten entfernen, desto uninteressanter wird eigentlich die Zeit dazwischen. Zeit spielt meiner Ansicht nach nur dort eine interessante Rolle, wo ein System aus mindestens zwei Objekten besteht. Hier auf der Erde ist Zeit daher relativ wichtig. Würde es hier keine Zeit geben, währen wir doch auch nicht hier, denn es gäbe uns ja nicht.

Ich stelle mir das Universum als eine Art Lehrmittel vor, dass uns die Bedeutung von Leben vermittelt und mit jeder gewonnenen Erkenntnis es uns ermöglicht faszinierende Dinge zu tun - durch die wir es möglicherweise sogar irgendwann mal schaffen werden außerhalb der Erde zu Leben.

Aber über Wahrscheinlichkeiten lässt es sich vortrefflichst diskutieren!


Gruß

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Beitrag von gravi » 8. Okt 2007, 19:21

@Mac:
Ja, ich meine auch dass sich Tensor mal so äußerte. Wobei man die Richtigkeit dieser Aussage dahingestellt lassen muss. Immerhin hat das All ein begrenztes Alter, dehnt sich also erst seit einer definierten Zeit aus und kann daher, selbst bei mit Überlicht erfolgender Expansion keine unendliche Ausdehnung erreicht haben. Das kann m.E. erst in unendlicher Zeit erfolgen...

@Thomas:
Die Begriffe Rand oder Grenze sollte man bei Gesprächen über den Kosmos einfach streichen. Unser "Kleingeist" ist sicherlich nicht in der Lage, sich ein genaues Bild darüber zu verschaffen - wir können uns ja nicht mal etwas unter der Raumzeit vorstellen. Vielleicht bleibt einem nichts anderes übrig als einfach zu akzeptieren, dass es trotz endlicher Ausdehnung keine Grenze gibt.

Gruß
gravi
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Beitrag von Stephen » 8. Okt 2007, 21:30

Hallo,

in diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch angebracht, den oft in den Medien gebräuchlichen Satz ("Wir können immer weiter ins All hineinschauen...") zu relativieren - natürlich ist das nur durch die verbesserte Technik möglich und nicht etwa, weil wir die Lichtgeschwindigkeit überlisten können. Klingt banal, aber ich kenne einige, die eben das geglaubt haben...

Die stetige Ausdehnung (Ausdünnung) führt ja letzten Endes auch zum prohezeiten Kältetod unseres Universums, dessen Masse - korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege - unverändert bleibt. Eigentlich müssten die Galaxien sich auch voneinander wegbewegen - wir wissen es aber besser: Andromeda und Milchstraße rasen aufeinander zu und werden irgendwann einmal verschmelzen - die Logistik des Universums ist eben nicht sooo einfach zu verstehen :wink:

Das von Werner angesprochene Problem der mehr als 3-dimensionalen Systeme kann durchaus möglich sein. Allerdings komme ich schon bei der vierten - der Raumzeit - völlig ins Straucheln. Allerdings verlaufe ich mich schon mal in einer Telefonzelle, bin da also keine repräsentative Testperson :lol:


Gruß, Steffen
Zuletzt geändert von Stephen am 8. Okt 2007, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von breaker » 8. Okt 2007, 22:27

Frage zur Keine-Grenzen-Hypothese:
Wie gut ist der Vergleich mit der zweidimensionalen Kugelfläche eigentlich?
Ich meine, wenn man auf einer Kugel immer geradeaus läuft, kommt man irgendwann wieder da an, wo man vorher war. Soll das dann beim Universum auch so sein?
Also, basiert die Hypothese auf einer Krümmung, die uns ohne es zu merken im Kreis laufen lässt oder wie soll man sich das vorstellen?

Gruß,
Frank

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Beitrag von Maclane » 8. Okt 2007, 22:42

Diese Kugelflächen-Analogie würde aufs Universum bezogen bedeuten, dass es zwar unbegrenzt aber nicht unendlich ist (eine Kugel hat ja eine endliche Fläche, aber trotzdem keinen Rand).
Aber das ist nur eine Möglichkeit. Wir könnten es z.B. auch mit einem Torus zu tun haben - auch unbegrenzt und endlich.
Gibt auch noch andere mögliche Topologien. Ich glaub, der Ray hat dazu sogar was auf seiner Seite.

Oder das Universum ist tatsächlich unendlich groß. Ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, wie etwas unendlich Großes noch größer werden kann. Auch müsste ja ein unendlich großes Universum unendlich viel Energie beinhalten und lauter solche verrückten Dinge.
Aber nicht nur von tensor, auch von anderen Quellen hört man immer wieder, dass es so sein könnte. Muss man wohl erstmal so schlucken, bis wir mehr wissen...

Gruss Mac
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Beitrag von Ray Light » 9. Okt 2007, 00:15

Ganz kurz ein paar aufklärende Links:

1) Ein bereits an anderer Stelle empfohlenes Papier, das man sich in Ruhe zu Gemüte führen sollte

http://xxx.uni-augsburg.de/PS_cache/ast ... 0808v2.pdf

und 2) ein paar Worte zur Topologie, die bestätigen, dass wir in einem endlichen Universum mit komplexerer Topologie leben könnten:

http://www.mpe.mpg.de/~amueller/lexdt_t04.html#topol

(Danke für den Hinweis, Mac!)

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

SchwarzeMaterie

Beitrag von SchwarzeMaterie » 9. Okt 2007, 09:26

Hallo!
gravi hat geschrieben:Vielleicht bleibt einem nichts anderes übrig als einfach zu akzeptieren, dass es trotz endlicher Ausdehnung keine Grenze gibt.
Etwas anders können wir doch auch gar nicht Festlegen.
Wir müssen das wohl oder übel solange akzeptieren, bis sich genaueres wie eine Grenze zu erkennen gibt, sofern es denn überhaupt eine gibt.
Die Definition Grenze, halte ich allerdings nach wie vor für etwas Relativ.
Für mein Verständnis wäre schon der Bereich der Ausdünnung eine Grenze, zumindest was die Überlebensfähigkeit biologischer Zustände anbelangt. Sämtliche Masse mag ja dort noch Ellen lang vor sich hin treiben.

@ Mac & Ray

Stimmt, der Link zu dem hoch interessanten Thema wurde schon mal in dem von Tensor ebenfalls höchst interessanten Thema "Verschmierte Krümmung" hinterlegt.

Das bisher keine besonders langen Dichtewellen gefunden wurden, schließt doch aber nicht aus, dass hinter dem Horizont Wellen immer länger werden könnten, oder? Was ist überhaupt unter dem Begriff Dichtewellen zu verstehen? Dazu konnte ich bisher leider keine weiteren Informationen ausfindig machen, bis auf, dass mir die in Firefox eingebaute Rechtschreibprüfung immer anzeigt, das dieses Wort falsch geschrieben ist! Was ist eine Dichtewelle? :?



Danke an dieser Stelle auch für das verlinkte Paper!


Netten Gruß

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Beitrag von gravi » 9. Okt 2007, 19:14

@Thomas:

sieh mal hier nach:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dichtewellentheorie

Das bezieht sich zwar auf Galaxien, lässt sich aber wohl auch auf das junge Universum übertragen, wenn wir die WMAP- Daten analysieren.

@tensor:
Mir scheint das doch unlogisch: Wenn etwas von Beginn an gleich unendlich groß ist, kann es nicht aus "etwas anderem" hervorgegangen sein - das müsste dann ja noch größer gewesen sein. Kleiner kann es ja nicht sein, denn etwas unendlich Großes kann nicht aus etwas endlich Kleinem entstehen. Zudem: kann sich ein Gebilde unendlicher Größe noch ausdehnen? Ich meine, hier stoßen wir auf ein Paradoxon.

Ein richtig heißes Thema ist das hier geworden! :D

Gruß
gravi
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Beitrag von breaker » 9. Okt 2007, 19:52

Der kommende Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt:

Die Menge der natürlichen Zahlen ist unendlich groß, sie enthält unendlich viele Zahlen. Die Menge der reellen Zahlen ist auch unendlich, aber ich würde stark behaupten, dass sie auch größer ist, als die der natürlichen Zahlen. Es gibt eben viel mehr reelle Zahlen, als natürliche (was nicht der absolute Beweis ist, dass die reelle Menge größer ist, aber das sei mal großzügig übergangen).

Vielleicht stößt das zum Denken an oder so :wink:

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Beitrag von msueper » 9. Okt 2007, 21:02

breaker hat geschrieben:Der kommende Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt:

Die Menge der natürlichen Zahlen ist unendlich groß, sie enthält unendlich viele Zahlen. Die Menge der reellen Zahlen ist auch unendlich, aber ich würde stark behaupten, dass sie auch größer ist, als die der natürlichen Zahlen. Es gibt eben viel mehr reelle Zahlen, als natürliche (was nicht der absolute Beweis ist, dass die reelle Menge größer ist, aber das sei mal großzügig übergangen).

Vielleicht stößt das zum Denken an oder so :wink:
Ja, in der Mathematik unterscheidet man u.a. abzählbar unendlich, z.B. 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10... und überabzählbar. Die reellen Zahlen sind nicht abzählbar, kann man leicht beweisen, wenn man die reellen Zahlen mal als Dezimalzahl darstellt, es gibt immer noch eine Zahl mit mehr Nachkommastellen und damit kann man sie nicht abzählen.
Das ist damit dann sozusagen unendlich im Quadrat.
Martin

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Beitrag von msueper » 9. Okt 2007, 21:11

Zurück zum Thema des Vergleichs mit der Kugeloberfläche. Dieser Vergleich hinkt auch deshalb ganz gewaltig, weil die Erde nicht wächst. Wir müssten das Univerum mit einer Kugel vergleichen, die anwachsend ist und zwar extrem schnell, um genau zu sein, sogar schneller als der Wanderer laufen kann. Es ist von daher müssig zu fragen, ob man wieder an den Ursprungsort zurückkommt =>
Indien wandert auf der Westroute quasi ausser Reichweite und Kolumbus kann bestenfalls umkehren ;-)

Die Masse des Universum wurde doch als die "kritische" Masse errechnet/gemessen. Bei einer ungefähren Gleichverteilung der Masse könnten die Experten dann doch eine Krümmung berechnen. Ggf. kann man daraus dann die "Form" des Universums ableiten.
Ich habe mal gehört, die Masse würde für eine vollst. Rück-Krümmung also eine 4D-Kugel nicht reichen und das Universum sähe so aus wie ein Sattel (nur eben mit einer weiteren Dimension).
Martin

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Beitrag von breaker » 9. Okt 2007, 21:19

Wenn es ein Sattel ist, haben wir doch unendliche Größe, oder nicht?

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Beitrag von gradient » 9. Okt 2007, 21:24

gravi hat geschrieben:Zudem: kann sich ein Gebilde unendlicher Größe noch ausdehnen? Ich meine, hier stoßen wir auf ein Paradoxon.


Meiner Meinung nach ist das nicht so paradox, wenn man z.B. definiert: "Ein unendlich großer Raum expandiert genau dann, wenn man überall im Raum begrenzte Räume (der gleichen Dimension) finden kann, die alle selbst expandieren.", oder irgendwie so... :wink: Denn man kann ja theoretisch durch Entfernungsmessung feststellen, ob so ein begrenzter Raum expandieren kann (Lichtlaufzeit wird z.B. größer). Wegen der Homogenität und Isotropie kann man wohl annehmen, dass es überall so ist. Man kann sich so vielleicht besser vorstellen, dass auch unendlich große Universen expandieren können.

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Beitrag von Maclane » 9. Okt 2007, 22:21

Gut gesprochen gradient. :)

Dennoch müsste doch ein unendlich großes Universum auch unendlich viel Energie beinhalten, denn sonst wäre es ja in seiner unendlichen Größe nicht mehr homogen und isotrop. Eine unendliche Menge Energie wäre zudem doch auch ein Widerspruch zu unserer unumstößlichen Thermodynamik, oder nicht?

Wenn ich also nur eine endliche Menge Energie habe, dann kann ich die doch auch nur auf ein endliches Raumgebiet verteilen. Denn unendlich dünn kann ich die Energie natürlich nicht verteilen, da sie ja nur "portionsweise" auftritt.

Also mit dieser unendlichen Geschichte kann ich mich nicht anfreunden. Es sei denn, es erklärt mal einer, wie die Unendlichkeit wirklich funktioniert. ;)

Gruss Mac
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Beitrag von gravi » 10. Okt 2007, 19:11

@gradient:

da hast Du Dir einen tollen "Trick" ausgedacht :wink:
Ich nehme dazu wieder ein anschauliches Beispiel:
Unser Universum sei eine Stahlhohlkugel von enormer Wandstärke. Sie schwebt frei im Weltraum, abgeschottet von allen äußeren Einflüssen. In ihr befindet sich eine kleine Menge Gas. Nun lasse ich durch eine Öffnung ein paar Atome neues Gas hinein.

Was das soll? Die Kugel verkörpert das unendlich große Universum - da es schon unendlich groß ist, kann es nicht weiter anwachsen. Die paar neuen Atome sorgen aber für lokale Dichteänderungen im Moment des Einströmens und damit für temporäre Expansionen im Innern.
So in etwa meintest Du das, gel?

Aber: Die Kugel kann noch so dickwandig sein, durch das zusätzliche Gas wird ihre Ausdehnung größer, auch wenn sie noch so winzig ist!
Ich will damit behaupten, dass auch bei "inneren Expansionen" die äußere "Hülle" ebenfalls anwachsen muss. Das funzt aber nicht mehr, wenn schon eine unendliche Ausdehnung erreicht ist. Es sei denn, es gibt auch doppelte Unendlichkeiten...oder so :wink:

@Mac:

Sehr gutes Argument!
Allein die Vakuumenergie müsste in Summe bei einem unendlichen Universum auch unendlich groß werden. Wie aber sollte das bewerkstelligt werden, wenn doch der Kosmos (gemäß dem Urknallszenario) nur einen begrenzten Gesamtenergieinhalt hat, der unseres Wissens knapp unterhalb der kritischen Masse liegt - womit wir dann in einem flachen, euklidischen Universum leben. Es scheint dabei zu bleiben: die Expansion des (noch) endlichen Universums geht weiter, bis in unendlicher Zeit eine unendliche Ausdehnung erreicht ist. Wenn ich noch weiter darüber nachdenke, werde ich noch unendlich verunsichert... :peace:

Gruß
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Beitrag von breaker » 10. Okt 2007, 21:52

Mir wird ein übergeordneter Raum, in den sich unser Universum ausdehnt irgendwie immer sympathischer. Ich meine, irgendwo hinein muss sich das Universum doch ausdehnen, oder nicht?

Gradient hat an einer anderen Stelle mal gesagt, wenn man eine Fläche krümmt, wird sie ja automatisch zu einem dreidimensionalen Objekt.
Wenn man also den Raum krümmt...

Das spricht doch alles für sowas wie eine vierte Raumdimension, oder nicht?

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