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CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Themen zur Kosmologie, Urknall, inflationärer Kosmologie, Expansion, Entwicklung und Zukunft des Universums
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CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Frank » 28. Okt 2017, 08:56

Gegen wir mal davon aus das wir nicht in einer Computersimulation leben.....
Was sin eure Theorien zu dieser Thematik?
War nicht einfach mehr Materie als Antimaterie da, oder ist das zu einfach?

http://www.businessinsider.de/antimater ... en-2017-10
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Herr5Senf » 28. Okt 2017, 10:43

Nun ja, füllosofisch gesehen:
Entweder das Universum war immer da als "irgendwas", was ist "immer" und wie sah "was" aus?
Oder das Universum ist, wenn "nie" "was" war, aus dem "Nichts" entstanden, was ja auch da war: 0 = 1 - 1, ops 2*1.
Wenn Materie/Antimaterie das Problem nicht löst (also 2 in einem), dann eben Universum/Antiuniversum (gleich 2).

Nur mal so auf die Schnelle gelöst - Dip

Dares
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Dares » 28. Okt 2017, 14:32

Vielleicht existieren ja 2 Universen, ein Universum aus Materie, das andere Universum aus Antimaterie welches jeder für
sich in einer Raumzeitblase abgeschirmt voneinander existieren.

Lt. Wiki

https://de.wikipedia.org/wiki/Antimaterie

hat man ja schon Antimaterie hergestellt welche nachweisbar war ohne das sie gleich mit Materie zerstrahlt ist.

Denkbar wäre natürlich auch, dass das was für uns ein langer Zeitraum ist eben die 13,8 Mrd. Jahre so nicht real ist und es
für das Universum nur eine Sekunde ist und wir treffen noch auf unsere Antimaterie.

Aber mal anders gefragt:

Bei der Zerstrahlung handelt es sich doch lt. Wiki um die Annhilation

https://de.wikipedia.org/wiki/Annihilation

durch welche dann eben Strahlung entsteht oder andere Teilchen, also Vernichten tut sich doch erstmal nix, sondern
nur in eine andere "Form" umgewandelt?

Freundliche Grüsse

Dares

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von FKM » 28. Okt 2017, 14:36

Frank hat geschrieben:
28. Okt 2017, 08:56
Was sin eure Theorien zu dieser Thematik?
War nicht einfach mehr Materie als Antimaterie da, oder ist das zu einfach?

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von tomS » 28. Okt 2017, 15:06

Da die starke Wechselwirkung nach den theoretischen Modellen der QCD die P- und die CP-Symmetrie respektiert, ist das lediglich eine weitere - wenn auch hochpräzise - Bestätigung der etablierten Physik.
Gruß
Tom

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von gravi » 28. Okt 2017, 17:24

Da es uns und das Universum scheinbar doch gibt, muss es wohl in der Frühzeit doch eine CP- Verletzung gegeben haben, vielleicht auch eine Verletzung der Nettobaryonenzahl oder des thermischen Gleichgewichts. Nur sind wir (noch) nicht imstande, so etwas zu simulieren.

Gruß
gravi
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Frank » 28. Okt 2017, 21:53

FKM hat geschrieben:
28. Okt 2017, 14:36
Frank hat geschrieben:
28. Okt 2017, 08:56
Was sin eure Theorien zu dieser Thematik?
War nicht einfach mehr Materie als Antimaterie da, oder ist das zu einfach?

http://www.businessinsider.de/antimater ... en-2017-10
Dass man auf einer Website für Business Insider eine möglichst reißerische Schlagzeile wählen muss, um viele Leser abzulocken. Auf Spiegel-Online hieß es einfach CERN: Forschern gelingt Weltrekord bei Antiproton Messung

Gähn......
Mit freundlichen Grüßen

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Herr5Senf » 28. Okt 2017, 22:51

Eine neue Kollaboration SHiP am Cern wird nach neuen Teilchen suchen, die es im Standardmodell (noch) nicht gibt.
Dafür kommt ein Molybdän-Wolfram-Detektor (Prototypen bis 2019) zum Einsatz mit Hoffnung auf die sterilen Neutrinos.
Die Messungen sind nach der Runderneuerung des LHC ab 2026 geplant :(
Während die Verletzung der CP-Symmetrie beim Baryonen-Zerfall im Standardmodell erklärbar ist,
gibt es interessantere Hinweise auf eine Verletzung der Leptonen-Universialität.

Zum einen geht es um den Zerfall von b-Quarks in s-Quarks und Leptonen (LHcB, Belle, BaBar), zum zweiten
um den Zerfall von b-Quarks in s-Quarks und Pärchen Leptonen/Antileptonen.
Der japanische Belle-2 soll bis 2023 genügend Daten zum Zerfall von tau-Leptonen mit Verletzung der Leptonen-Universialität liefern.

Unverstanden ist die viel zu geringe Masse der Neutrinos (Oszillation), die Masse möglicherweise nicht vom Standardmechanismus erhalten.
Deshalb soll nach ihren superschweren Versionen gesucht werden.
Das könnte zwei andere Fliegen erschlagen, die Dunkle Materie und das Fehlen der Antimaterie.

Auch die "fünfte Kraft" ist wieder im Gespräch, wenn neue Wechselwirkungsteilchen gefunden würden wie "dunkle Photonen".
Die Hoffnung auf die Supersymmetrie scheint nur noch schwach zu sein.

nach Interview mit A. Golutvin und und G. deLellis von heute auf ria.ru/science (link gespart wegen Hyroglyphen)

Grüße Dip

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Frank » 30. Okt 2017, 09:48

Herr5Senf hat geschrieben:
28. Okt 2017, 22:51
Eine neue Kollaboration SHiP am Cern wird nach neuen Teilchen suchen, die es im Standardmodell (noch) nicht gibt.
Dafür kommt ein Molybdän-Wolfram-Detektor (Prototypen bis 2019) zum Einsatz mit Hoffnung auf die sterilen Neutrinos.
Die Messungen sind nach der Runderneuerung des LHC ab 2026 geplant :(
Während die Verletzung der CP-Symmetrie beim Baryonen-Zerfall im Standardmodell erklärbar ist,
gibt es interessantere Hinweise auf eine Verletzung der Leptonen-Universialität.

Zum einen geht es um den Zerfall von b-Quarks in s-Quarks und Leptonen (LHcB, Belle, BaBar), zum zweiten
um den Zerfall von b-Quarks in s-Quarks und Pärchen Leptonen/Antileptonen.
Der japanische Belle-2 soll bis 2023 genügend Daten zum Zerfall von tau-Leptonen mit Verletzung der Leptonen-Universialität liefern.

Unverstanden ist die viel zu geringe Masse der Neutrinos (Oszillation), die Masse möglicherweise nicht vom Standardmechanismus erhalten.
Deshalb soll nach ihren superschweren Versionen gesucht werden.
Das könnte zwei andere Fliegen erschlagen, die Dunkle Materie und das Fehlen der Antimaterie.

Auch die "fünfte Kraft" ist wieder im Gespräch, wenn neue Wechselwirkungsteilchen gefunden würden wie "dunkle Photonen".
Die Hoffnung auf die Supersymmetrie scheint nur noch schwach zu sein.

nach Interview mit A. Golutvin und und G. deLellis von heute auf ria.ru/science (link gespart wegen Hyroglyphen)

Grüße Dip
Es müsste hier in der Forensoftware eine Dankebutton geben.

Vielen Dank für deine Erklärungen. Ich verstehe davon naturgemäss nicht mal die Hälfte, aber ich weis nun , dass das Matrie/Antimatrie Problem nicht das Ende der Fahnenstange ist und wir nicht wieder die Genesis ausrufen müssen.

:well:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von gravi » 30. Okt 2017, 18:12

Frank hat geschrieben:
30. Okt 2017, 09:48
Es müsste hier in der Forensoftware eine Dankebutton geben.
Dein Wunsch ist mir Befehl ;th

Gruß
gravi
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Skeltek » 30. Okt 2017, 19:33

Der Irrglaube an absolute Symmetrie, Homogenität und perfektem Gleichgewicht als Ursprungszustand ist schwerer aus den Köpfen raus zu kriegen als das kosmologische Prinzip. Was man sich jedoch eingesteht sind mikroskopische 'Schwankungen' am Anfang, wo jedoch auch verheimlicht wird, dass diese ungleichmäßige Folgen zur Folge hatten ^^
Nur im Buddhismus findet man den Ansatz, dass sich aus zwei diametralen absolut gleichwertigen Gegensätzen fraktals-mäßig viel verschiedenes herausbildet, was 'im Großen' jedoch noch absolut punktsymmetrisch ist.
Es gab sogar mal einen Forscher, der nahm an, das gesammte Universum bestünde nur aus einem einzelnen Elektron, welches sich widerholt in der Zeit vor und zurück bewegt und dabei mit dieser 'Linie' alles was wir sehen bildet :D
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  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Frank » 30. Okt 2017, 20:35

gravi hat geschrieben:
30. Okt 2017, 18:12
Frank hat geschrieben:
30. Okt 2017, 09:48
Es müsste hier in der Forensoftware eine Dankebutton geben.
Dein Wunsch ist mir Befehl ;th

Gruß
gravi
;th :mrgreen:
Mit freundlichen Grüßen

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von seeker » 31. Okt 2017, 12:32

Falls das Universum räumlich unendlich groß wäre dann gäbe es für das Problem noch eine andere Lösung:
In einem unendlichen Raum muss es auch beliebig große Bereiche geben, wo sich Antimaterie und Materie in der Frühzeit des Universums zufällig entmischt haben.
Nur in solchen Bereichen kann Leben entstehen, deshalb befinden wir uns in einem solchen Bereich und wundern uns.

Problem bei dieser Lösung:
Sie gefällt uns nicht besonders, schon weil so etwas wohl kaum überprüfbar wäre.
Grüße
seeker


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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von gravi » 31. Okt 2017, 17:54

seeker hat geschrieben:
31. Okt 2017, 12:32
In einem unendlichen Raum muss es auch beliebig große Bereiche geben, wo sich Antimaterie und Materie in der Frühzeit des Universums zufällig entmischt haben.
Nur in solchen Bereichen kann Leben entstehen, deshalb befinden wir uns in einem solchen Bereich und wundern uns
Nette Überlegung, aber zum Zeitpunkt, als Materie und Antimaterie entstanden (und sich wieder gegenseitig vernichteten) - im Alter von 10-36 s - war das Universum noch sehr kompakt. Die gerade entstandenen Teilchen und Antiteilchen konnten noch miteinander korrespondieren und sich daher annihilieren. Für den Fall, dass sich beide Materiearten voneinander trennen konnten, hätte die Inflationsphase möglicherweise mit einer viel höheren Expansionsrate ablaufen müssen. Es hätte also quasi jeder Kontakt zwischen Teilchen und Antiteilchen vermieden werden müssen. Die Photonen müssten sich also viel schneller abgekühlt haben und es ist fraglich, ob die Hadronen-Ära überhaupt stattgefunden hätte.

Hmmm, man müsste das alles mal genau nachrechnen können, aber dazu sind sichr nur die theoretischen Astrophysiker in der Lage...

Gruß
gravi
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von seeker » 31. Okt 2017, 18:16

gravi hat geschrieben:
31. Okt 2017, 17:54
Nette Überlegung, aber zum Zeitpunkt, als Materie und Antimaterie entstanden (und sich wieder gegenseitig vernichteten) - im Alter von 10-36 s - war das Universum noch sehr kompakt. Die gerade entstandenen Teilchen und Antiteilchen konnten noch miteinander korrespondieren und sich daher annihilieren.
Im Fall eines räumlich unendlichen Universums wäre das Universum immer unendlich groß gewesen, auch zu diesem Zeitpunkt. Das Universum war in der Frühzeit dichter, im Urknall unendlich dicht - wie groß es war oder ist, ob unendlich oder endlich groß, wissen wir nicht.
Es gibt eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit (die jedoch größer Null ist), dass sich die gerade entstandenen Teilchen und Antiteilchen bei 10-36 s in manchen endlich großen Bereichen gerade zufällig nicht treffen und aneinander vorbei fliegen, wodurch in extrem seltenen Fällen Bereiche entstehen, die rein aus Materie entstehen, während andere extrem seltene Bereiche rein aus Antimaterie bestehen, die meisten Bereiche sind im einfachsten Fall praktisch materielos, da dort alles annihiliert wurde.
In einem unendlich großen Universum ist es sogar gewiss, dass das passieren muss, dass solche Bereiche entstehen müssen, gleich wie gering die Wahrscheinlichkeit dafür ist, so lange sie größer Null ist.
Grüße
seeker


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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Herr5Senf » 31. Okt 2017, 20:35

Dann ist das Universum eine große leere weiße Tischdecke, über die man Salz und Zucker gestreuselt hat :g-star:

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von seeker » 1. Nov 2017, 11:15

Genau! :)
Wobei manche der Körner einen Durchmesser von vielen Milliarden Lichtjahren hätten. In einem der Körner säßen wir drinne.
Grüße
seeker


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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von gravi » 1. Nov 2017, 18:34

Dann kann ich nur noch hoffen, dass die Löcher der kosmischen Salz- und Zuckerstreuer nicht zufälligerweise gerade verstopft waren. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist ebenfalls recht gering, aber deutlich von Null unterschieden (es kommt dabei auf die "kosmische Luftfeuchtigkeit" an)... :lolol:

Netten Gruß
gravi
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von Skeltek » 1. Nov 2017, 20:46

Existenz von Vakuumfluktuationen bevor das Universum und in Folge dessen Raum und Zeit entstanden ist ziemlich blöde. Außer man nimmt eine Vakuumfluktuation in einer bereits existierenden Raumzeit an, was so ziemlich genau eine Vorzugskoordinate im Raum implizieren würde oder eine Explosions-artige Expansion von einem bestimmten Punkt aus... auch nicht sonderlich sinnig. ußerdem würde letzteres das kosmologische Prinzip, welches man zu retten versucht von vorn herein bereits perversieren.
Eine ungleichmäßige Verteilung von Materie und Anti-Materie ist für mich genauso 'wahrscheinlich' wie eine Vakuumfluktuation in einem absolut leeren homogenen Raum.
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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von FKM » 1. Nov 2017, 23:35

seeker hat geschrieben:
31. Okt 2017, 18:16
Im Fall eines räumlich unendlichen Universums wäre das Universum immer unendlich groß gewesen, auch zu diesem Zeitpunkt. Das Universum war in der Frühzeit dichter, im Urknall unendlich dicht - wie groß es war oder ist, ob unendlich oder endlich groß, wissen wir nicht.
Ein räumlich unendlich großes Universum muss nicht immer unendlich groß gewesen sein: Wenn Max Tegmark recht hat, was er in seinem Buch schreibt, dann kann die Inflation unser Universum einem Beobachter darin räumlich unendlich erscheinen, obwohl es aus einem endlichen, sogar winzigem Volumen entstanden ist:
Max Tegmark, Our Mathematical Universe hat geschrieben:Bild
Voraussetzung ist, dass die Inflation ewig andauert. Auch wenn das "Inflation"-Feld (oder was auch immer es ist) innerhalb von weniger als 10-30 Sekunden zerfällt, so muss es immer Raumpunkte geben, wo die Inflation andauert und neuen Raum schneller erzeugt als das Inflaton-Feld zerfällt.
Max Tegmark, Our Mathematical Universe* hat geschrieben:Die Inflation kann ein unendliches Universum erschaffen, das von außen wie ein subatomares Volumen aussieht. Ein Beobachter wird A als simultan mit B betrachten, C als simultan mit D, die unendliche U-förmige Oberfläche, wo die Inflation endet, als seine Zeit Null betrachten und die unendliche U-förmige Oberfläche, wo Atome sich formten als seinen Zeitpunkt +400.000 Jahre (also als die kosmische Hintegrundstrahlung entstand)
Da es in letzter kritische Artikel und Beiträge zur Inflation gab: Ist das Szenario der ewigen Inflation, in dem unendlich viele Blasen und damit Universen entstehen, eher akzeptiert oder umstritten? Jedenfalls wäre diese Theorie (wie sie Max Tegmark in seinem Buch auch für Laien beschreibt) eine sehr befriedigende Antwort auf die Frage in meinem allerersten Beitrag "Unendlich großer Urknall?" in diesem Forum.

Und in diesem Szenario wäre eine Insellösung von Materie und Antimaterie-Bereichen nach meinem Empfinden unplausibel.

*) Original in englisch

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von seeker » 2. Nov 2017, 07:22

FKM hat geschrieben:
1. Nov 2017, 23:35
Ein räumlich unendlich großes Universum muss nicht immer unendlich groß gewesen sein: Wenn Max Tegmark recht hat, was er in seinem Buch schreibt, dann kann die Inflation unser Universum einem Beobachter darin räumlich unendlich erscheinen, obwohl es aus einem endlichen, sogar winzigem Volumen entstanden ist:
Ich glaube, hier müssen wir ein paar Dinge auseinanderhalten, nämlich: "erscheinen", "tatsächlich der Fall sein", "aktual unendlich" und "potentiell unendlich".

Zunächst kann einem Beobachter sein Universum nicht räumlich unendlich erscheinen, es kann ihm nur größer erscheinen als seine messtechnischen Grenzen es vorgeben.
"Unendlich" ist kein Messwert. Der Beobachter kann daher immer nur sagen, dass innerhalb der Messgenauigkeit und des Beobachtungshorizonts keine Begrenzung feststellbar ist, so lange er keine Begrenzung findet, womit ihm sein Universum nie unendlich groß erscheinen kann, wenn es das ist, sondern nur unbekannt groß.
So wird der Durchmesser unseres Universums derzeit auch nicht mit 78 Mrd Lichtjahren angegeben, sondern mit mindestens 78 Mrd Lichtjahren (im Sinne von >= 78 Mrd Lj).
D.h. unser Universum könnte 78 oder 1000 oder 10^100000000000000000000 Lj, usw. groß sein - oder aber tatsächlich aktual unendlich groß sein.

Max Tegmarks Universum ist, so wie ich es verstehe, nicht aktual unendlich groß, sondern potentiell unendlich groß.
D.h. hier spielt die zeitliche Entwicklung eine Rolle: Das Universum ist bei ihm stets endlich groß, wächst aber über alle Maßen an, strebt gegen unendlich, erreicht aber nie aktual unendlich (das ist mathematisch unmöglich). Für Beobachter in so einem Universum erscheint das Universum unbekannt groß, größer als die Messtechnik nachweisen kann.

Aber allgemein möchte auch ich nicht an ein aktual unendlich großes "Salz- und Zuckerkörner-Universum" glauben. Das wäre nur die letze Lösung, die letzte Konsequenz, wenn alle anderen Erklärungsversuche versagen sollten. Es besteht aber ja noch Hoffnung, wir haben ja inzwischen ein paar Dinge gefunden, wo sich Materie und Antimaterie leicht unterschiedlich verhalten.
Was man hier aber wieder sehen kann, sind die Seltsamkeiten, die aus dem aktual Unendlichen erwachsen würden, so es denn existierte.
Das Grundproblem am aktual Unendlichen ist wie gesagt, dass es aus prinzipiellen Gründen nicht messbar und damit auch nicht nachweisbar ist, womit seine Existenz auch nicht wissbar ist.
Grüße
seeker


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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von FKM » 2. Nov 2017, 10:47

seeker hat geschrieben:
2. Nov 2017, 07:22
Ich glaube, hier müssen wir ein paar Dinge auseinanderhalten, nämlich: "erscheinen", "tatsächlich der Fall sein", "aktual unendlich" und "potentiell unendlich".
Zunächst kann einem Beobachter sein Universum nicht räumlich unendlich erscheinen, es kann ihm nur größer erscheinen als seine messtechnischen Grenzen es vorgeben.
Richtig, aber dann war "erscheinen" der falsche Ausdruck, wenn man es als das durch einen Beobachter (bzw. uns) prinzipiell messbare versteht. Das ist aber nicht das, was Tegmark meint.
Max Tegmark, Figure 5.8 in Our Mathematical Universe hat geschrieben:Inflation can create an infinite universe inside of what looks like a subatomic volume from the outside. An observer inside will view A as simultaneous with B, C as simultaneous with D, the infinite U-shaped surface where inflation ends as her time zero..*
Dank der Hintergrundstrahlung können wir einen bevorzugten Frame und Koordinatensystem für unser beobachtbares Universum definieren. Bezüglich dieses Koordinatensystems wäre das was vor knapp 14 Milliarden Jahren "gleichzeitig" passierte (Urknall im Sinne, dass Inflation endete), unendlich groß (Punkte A und B in der Grafik sind gleichzeitig).

Im Koordinatensystem eines äußeren Beobachters wäre das Universum tatsächlich aktual endlich, aber potentiell unendlich. Im Koordinatensystem eines Beobachters innerhalb unseres Universums wäre es auch aktual unendlich groß. (Und auch nur unter der Voraussetzung der Hypothese der ewigen Inflation). Allerdings haben wir von TomS gelernt, dass Koordinaten-Gleichzeitigkeit ein problematischer Begriff ist, da relativ und physikalisch nicht messbar.
seeker hat geschrieben:
2. Nov 2017, 07:22
Das Grundproblem am aktual Unendlichen ist wie gesagt, dass es aus prinzipiellen Gründen nicht messbar und damit auch nicht nachweisbar ist, womit seine Existenz auch nicht wissbar ist.
Das hieße aber auch, dass die Frage, ob das Universum unendlich oder endlich ist, eine unwissenschaftliche Fragestellung ist, da sie prinzipiell nicht messbar oder falsifizierbar ist.


____________
*) "(Hamlet) O God, I could be bounded in a nutshell and count myself a king of infinite space – were it not that I have bad dreams", was Stephen Hawking zum Titel "The Universe in a Nutshell" anregte.

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Re: CERN-Forscher entdecken, dass das Universum gar nicht existieren dürfte

Beitrag von tomS » 2. Nov 2017, 12:21

FKM hat geschrieben:
2. Nov 2017, 10:47
seeker hat geschrieben:
2. Nov 2017, 07:22
Das Grundproblem am aktual Unendlichen ist wie gesagt, dass es aus prinzipiellen Gründen nicht messbar und damit auch nicht nachweisbar ist, womit seine Existenz auch nicht wissbar ist.
Das hieße aber auch, dass die Frage, ob das Universum unendlich oder endlich ist, eine unwissenschaftliche Fragestellung ist, da sie prinzipiell nicht messbar oder falsifizierbar ist.
So kann man m.E. nicht argumentieren.

Bereits sehr einfache Theorien und Aussagen der Physik enthalten in diesem Sinne nicht messbare / nachweisbare / "wissbare" und demnach dieser Interpretation zufolge unwissenschaftliche da nicht falsifizierbare Aussagen.

Aber so funktioniert Physik nicht.

Bereits gemäß Popper werden jedoch Theorien falsifiziert, nicht einzelne Aussagen. Eine wissenschaftliche Theorie muss demzufolge überprüfbare Aussagen enthalten, jedoch sicher nicht ausschließlich direkt überprüfbare Aussagen. Wenn ein bestimmtes kosmologisches Modell nahelegt, dass die beste Verträglichkeit mit einem unendlichen Universum (als Alternative zu endlichen Geometrien) gegeben ist, wenn also dieses Modell in Summe falsifizierbar ist und keine Beweise gegen dieses Modell vorliegen und wenn gute Indizien für eine unendliche Ausdehnung sprechen, dann ist das eine durchaus wissenschaftliche Aussage - zwar von anderer Qualität als eine einfach direkt falsifizierbare Aussage, aber damit nicht unwissenschaftlich.
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

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