tomS hat geschrieben: ↑7. Sep 2017, 18:26
Die Fluktuationen sind ja nicht im Urknall schon angelegt; das funktioniert mathematisch nicht, da auch bei einem räumlich unendlich ausgedehnten Universum der Urknall singulär ist, wenn auch in gewisser Weise nicht infinitesimal klein oder punktförmig (ich weiß, was du meinst; später dazu mehr).
Du meinst, dass man den Urknall selbst als perfekt homogen-symmetrisch annehmen muss, auch in einem räumlich unendlich ausgedehnten Universum?
Warum? Wenn man die Gleichungen gegen unendlich laufen lässt, kann man ja eigentlich über diesen Zustand gar nichts mehr konkretes sagen, das wär dann nicht aussgagekräftig.
Und wenn man es nicht tut, indem man modernere Ansätze versucht, was dann? Ist das dann zwingend mit der Homogenität oder ist es nur die die einfachste Möglichkeit, sind das nur die einfachsten Ansätze? Muss der Urknall zwingend in dem Sinne ein singuläres/einziges Ereignis gewesen sein oder können es auch viele parallele Ereignisse gewesen sein?
Und wenn man perfekte Homogenität im Anfangszustand annimmt, aber in einem unendlich ausgedehnten Raum, ist es dann tatsächlich sicher, dass es in der späteren Entwicklung nach dem Urknall eine Obergrenze geben muss für die Stärke und Größe von Inhomogenitäten/Fluktuationen?
Kann man ausschließen, das wir uns mit unserem Beobachtungshorizont nur zufällig in einem endlich ausgedehnten sehr homogenen Bereich eines Universums befinden, das jenseits davon zumindest teilweise auch sehr inhomogen ist?
Anderes Thema:
positronium hat geschrieben: ↑11. Sep 2017, 16:19
Durch meinen Versuch, das abstrakter zu formulieren, wollte ich einerseits ausdrücken, dass "Raum" nicht dem Raum entsprechen muss, wie wir ihn aus der Alltagserfahrung kennen oder zu kennen glauben, und andererseits eine verallgemeinerte Natur des Raumes als möglich aufzeigen, wodurch dieser nicht nur den Raum unserer Erfahrungswelt enthalten kann, sondern auch weitere Freiheitsgrade repräsentieren könnte.
Das hat mir gut gefallen!
positronium hat geschrieben: ↑11. Sep 2017, 16:19
Raum im herkömmlichen Sinn muss man bei dieser abstrakten Betrachtung gar nicht bedenken, sondern nur alle Regeln berücksichtigen, welche Eigenschaften verschiedener Objekte voneinander abhängig machen,
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Ich glaube, der Dreh- und Angelpunkt ist dies:
positronium hat geschrieben: ↑11. Sep 2017, 16:19
seeker hat geschrieben:Sind zwei zusammenhängende Objekte A<->B zwei Objekte oder eines?
Ich glaube, diese Frage lässt sich so nicht stellen. Zwei zusammenhängende Objekte sind einfach zwei Objekte mit Zusammenhang.
Natürlich lässt sich die Frage stellen, ich habe sie ja gerade gestellt!
Ich glaube der eigentliche Punkt ist: Man kann es nicht a priori wissen, d.h. die Frage lässt sich nicht sicher beantworten.
Und damit kann man irgendetwas annehmen!
Ich behaupte: Wenn du nun eine Struktur A<->B als aus
zwei Objekten bestehend
interpretierst, dann ergibt sich ein räumlicher Zusammenhang, wenn du sie als aus
einem Objekt bestehend
interpretierst, dann ein zeitlicher.
Wichtig ist, dass das Interpretation ist und damit etwas ist, das von uns so hineingebracht wird, dass wir die Dinge in freier Weise so oder so ordnen können, in der Natur der Dinge selbst finde ich diesen Unterschied nicht.
Das liegt auch daran, dass alle als
zeitlich verstandenen Zusammenhänge prinzipiell alle umkehrbar sind (gerade auch mathematisch): Wenn A -Operation-> B, dann auch B -Operation-> A, also ingesamt A <-Operation-> B, was genau einem
räumlichen Zusammenhang entspricht.
Noch ein paar Gedanken:
Zunächst kann ich die einfachst möglichen Annahmen suchen.
Ich komme zur Grundannahme, dass ein Objekt (A) Eigenschaft (x) hat und mit sich selbst, und
nur mit sich selbst identisch ist:
D.h. dass bei Zusammnhängen A <-Operation-> B, die Objekte A und B entweder identisch sind (1), dann kann ich auch schreiben: A <-Operation-> A und dann wird die Operation nichtig, womit nur das hier übrigbleibt: A
... oder sie sind nicht identisch (2), dann sind es aber automatisch zwei Objekte, nicht eines und dann ist da auch ein nicht-nichtiger Zusammenhang, von dem man aber unmöglich sagen kann, ob er 'an sich' zeitlich oder räumlich ist.
Wichtig ist hier:
Die Annahme dass A und B hier EIN Objekt seien wäre hier widersprüchlich, auch bei der Annahme eines zeitlichen Zusammenhangs, denn das widerspricht (2) und wir wären wieder bei (1) und können gleich schreiben: A ...und fertig.
D.h. auch bei zeitlich verstandenen Zusammenhängen A <-Operation-> B muss man genaugenommen von der Existenz von zwei Objekten (A, B) ausgehen, womit es keinen intrinistischen Unterschied mehr zu räumlich verstandenen Zusammnehängen gibt.
Man kann diesen Unterschied m.M.n. nur erzeugen, indem man (das mathematisch erlaubte) A <-Operation- B durch eine willkürlich erscheinende Zusatzregel künstlich verbietet und in der Betrachtung nur A -Operation-> B zulässt.