Hallo Dares!
Dares hat geschrieben: ↑11. Mai 2017, 12:42
Bei Computersimulationen bin ich mir aber immer nicht sicher ob nicht unbewusst durch unsere Parametereingabe dann das Ergebnis rauskommt
welches wir uns wünschen. Ich sehe sie von daher erstmal als Unterstützung nzur Untermauerung der gewonnenen Erkenntnisse an.
Das ist immer ne Gefahr, ja das mit den Simulationen ist sehr indirekt und daher eher eine Unterstützung, sehe ich auch so.
Bei Simulationen ist es so: Du kannst da alle möglichen Anfangsbedingungen eingeben und dann gibst du noch die mathematischen Naturbeschreibungen ein, soweit sie abgesichert sind, soweit sie noch nicht abgesichert sind bzw. wo man nicht weiß, welche Beschreibung nun die beste ist, kannst du auch spielen. Du Kunst dabei ist nun, dass dabei etwas herauskommt, das mit unseren Beobachtungsdaten im Einklang steht, dem ähnlich ist.
Dares hat geschrieben: ↑11. Mai 2017, 12:42
Haben die neuen Messwerte schon zu neuen Ergebnissen zur Verteilung der Materie geführt?
Weiß ich nicht, ich glaube solche neuen Daten dienen eher dazu die Modelle/Simulationen zu verfeinern bzw. manche Modelle nach und nach auszusortieren/zu verwerfen, das Ziel ist, dass über zusätzliche Datengewinnung mit der Zeit immer weniger mögliche Modelle übrigbleiben, am Ende im Idealfall nur noch eines, perfekt passendes.
Dares hat geschrieben: ↑11. Mai 2017, 12:42
Allerdings ist es interessant dass sich Materie überhaupt strukturiert. Vlt. sollte man da mal ansetzen warum sie das tut?
Na ja, da hat man schon eine gute Vorstellung davon. Das ist ne zeitliche Entwicklung wo die Expansion einerseits wirkt und andererseits die Gravitation, das erstere verteilend, ausdünnend, das letztere zusammenziehend, verklumpend. Spätestens seit es Sterne gibt sind das die fast ausschließlichen Akteure.
Inwieweit da noch Selbstorganisation hineinspielt, ist schwer zu sagen, ja ein wenig ist da wohl schon da.
Die Bedingungen für Selbstorganisation sind die folgenden:
Selbstreferenz: Selbstorganisierende Systeme sind selbstreferentiell und weisen eine operationale Geschlossenheit auf. Das heißt, „jedes Verhalten des Systems wirkt auf sich selbst zurück und wird zum Ausgangspunkt für weiteres Verhalten“, es wirkt also zirkulär. Operational geschlossene Systeme handeln nicht aufgrund externer Umwelteinflüsse, sondern eigenständig und eigenverantwortlich aus sich selbst heraus. Das Ergebnis des Prozesses verändert die Ausgangsbedingungen für das Fortsetzen des weiteren Prozesses. Selbstreferenz stellt aber keinen Widerspruch gegenüber der Offenheit von Systemen dar.
Pfadabhängigkeit: Ein Entwicklungspfad der eingeschlagen wurde, kann nicht so einfach verlassen werden.
Indeterminiertheit: Welchen Verlauf die Entwicklung nehmen wird ist letztendlich unvorhersehbar. Die Indeterminiertheit hängt von Zufällen ab, eine kleine Änderung der Ausgangsbedingungen kann zu komplett verschiedenen Pfaden führen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstorganisation
Selbstreferenz und Pfandabhängigkeit sind beim Universum sicher ein Stück weit gegeben, bei der Interdeterminiertheit bin ich mir nicht sicher, sie besagt hier folgendes:
Wenn sie gegeben ist, dann führen z.B. tausend Universen, die im Anfang identisch oder zumindest fast identisch waren, später zu völlig unterschiedlich aussehenden Universen - und zwar in unvorhersehbarer Weise.
Wenn sie nicht gegeben ist, dann führen z.B. tausend Universen, die im Anfang identisch oder zumindest fast identisch waren waren später auch zumindest zu ähnlichen Universen.
Zum Magnetismus:
Ein Einfluss ist da, aber er ist wohl auf großen Entfernungen nicht allzu stark/im Vordergrund. Bei großräumigen Strukturen dominiert die Gravitation einfach alles.
Nun könnte es aber sein, wenn Interdeterminiertheit bei der Entwicklung des Universums gegeben wäre (s.o.), dass sehr kleine EInflussgrößen in der Frühzeit des Universums Folgen gehabt haben, die heute stark sichtbar sind. Das beträfe dann aber nicht nur den Magnetismus, sondern alle denkbaren Einflüsse damals, egal wie klein sie waren.
Ich glaube, es ist schwer zu sagen und herauszufinden, ob in der Richtung etwas ist...