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Neue Einblicke in die Dunkle Materie

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Frank
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Frank » 8. Feb 2016, 10:25

Skeltek hat geschrieben:Vergesst den Dragging-Effekt nicht.
Wirbel aus DM könnten strukturbildend wirken, auch wenn DM selbst nicht in einem "verklumpten Zustand" vorliegt.
Wobei hier aber gesagt werden muss, dass nicht gesagt werden kann, welches Differetial welcher Grundkräfte diesen verursacht.
Wenn man es rein vom Effekt her betrachtet, stellt jedes Magnetfeld einen Draggingeffekt bezüglich geladener Teilchen dar; für gewöhnlich ist der Effekt bei neutralen Teilchen einfach nur zu klein. Andererseits unterliegen selbst Neutronen dem Effekt der elektromagnetischen Wirkung, wie vor kurzem erst bewiesen wurde (Neutronen wurden mittels Elektromagnetismus kurzfristig auf mehrere Hundert m/s beschleunigt).
Es ist also durchaus auch möglich, dass ein rotierender ungeladener Körper einen elektromagnetisch verursachten Dragging-Effekt auf ein insgesammt neutrales Teilchen ausübt.

ps: Als eine Idee kann man diese Möglichkeit auch auf Teilchen anwenden, welche naiv als Wellenmodel betrachtet in allen Richtungen "gleichzeitig" rotieren - Möglicherweise um Gravitation zu erzeugen.
Aber ich denke mit meinem abgrundtief schlechten physikalischen Wissen werde ich wohl kaum die vier Grundkräfte vereinigen können ^^
Abgrundtief?
Ich für meinen Teil.......... :wn: bin etwas überfordert.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von deltaxp » 9. Feb 2016, 10:34

seeker hat geschrieben:Mag sein. Aber aus dem Bauch heraus würde ich meinen, dass es zum Zeitpunkt dieser Entkopplung immer noch soo heiß gewesen sein muss, dass man immer noch Teichengeschwindigkeiten nahe c erwarten sollte, zu schnell...
kann man so nicht sagen. eben genau das hängt von seiner masse ab. Hitze heisst Energie heisst masse. ist die masse der wimps sehr hoch blieb einfach kaum kinetische Energie übrig beim "freeze out", also nach wechselwirkungs ende. dann ist auch seine Temperatur klein.
ich hab mal a bisserl recherchiert. 2006 wollen britische astromomen eine Temperatur von 10000 grad Celsius gemessen haben.

zum Thema van-der waals Kräfte. selbst in einem idealen gas (ohe Kräfte, nur stösse) gilt p*V=n*kb*T. die innere Energie ist da gerade durch die kinetische Energie gegeben. U=3/2 N kb T wenn das System also mechanische arbeit nach aussen verrichtet geht das zu lasten der inneren Energie und damit der Temperatur. aber das ist hier in der tat egal, denn wir ich bezweifle dass nach dem freeze out man die dark matter als ideales gas bezeichnen kann, denn in erster Näherung ist es dann wechselwirkungsfrei, also keine stösse sondern nur bahablenkung durch grossräumige gravitation. das sollte in der tat bedeuten. in dem moment, wo sich die dm im graviativ gebundenen zustand befindet, spielt die Expansion für die Temperatur keine rolle mehr.

ist die frage wier man die 10000 K interpretiert. kalt in unserem sinne ist es bestimmt nicht, aber kalt relativ zur Lichtgeschwindigkeit wohl immer noch (irgendwie war da ne abschätzuung von 9km/s. schnell aber <<300000 km/s. sagen wir mal sie ist warm.

kühlt sie weiter ab ?. ich tippe ganz langsam schon, weil die hochenergetischsten Teilchen im exponetiellen nach und nach abgegeben werden in die voids. wie die gelegentlichen zerstrahlungen bei direkt hits zwischen wimp und antiwimp auf die temparute wirken weiss ich nicht, hängt davon ab, ob der streuquerschnitt sich mit zunehmender Energie erhöht oder fällt. im ersten fall gehen höher energetischer Teilchen vermhert verloren, also fällt die Durchschnittstemperatur, im letzten fall umgekehrt.

wie gesagt seeker, eine gute, bei weitem nicht triviale frage. vielleicht weiss da jemand anders mehr drüber zu sagen. ich komm da auch an meine grenze

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von seeker » 9. Feb 2016, 10:47

Ja, danke für die Infos, wir sind uns auch einig.

Ja, vielleicht weiß da sonst noch wer was zu sagen oder findet etwas?

Gruß
seeker
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Skeltek » 9. Feb 2016, 18:09

@Seeker:
Habe etwas nachgedacht und relativ komplizierte Ideen gehabt bezüglich der Auswirkung beschleunigter ungeladener Teilchen (vielleicht gerade interessant für das Thema der DM.
Wir sollten das mal bei Gelegenheit besprechen. Sag mir bescheid wenn du mal länger Zeit hast für einen IRC Chat oder ähnliches. Die Diskussion dürfte sonst den Rahmen jedes vernünftogen Threads sprengen. Vielleicht erinnerst du mich dann auch gleich auch an ein anderes Thema bezüglich stehender Wellen und Lorenztransformation.
Gruß, Skel
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von seeker » 30. Nov 2016, 23:18

Das Axion als Kandidat für die DM bleibt weiter spannend, ich denke auch gerade jetzt, wo man im Susy-Bereich am Cern immer noch nix gefunden hat, ist das interessant:

http://www.pro-physik.de/details/news/1 ... Axion.html

Gruß
seeker
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 1. Dez 2016, 13:11

Ich halte weiter dagegen, dass die gleichgroße Wahrscheinlichkeit besteht, dass es gar keine DM gibt, sondern einfach unsere Gravitationsgesetze falsch sind, weil Raum, Zeit und Masse noch viel "komischer" funktionieren als unter Einstein's Doktrin ohnehin schon.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von tomS » 1. Dez 2016, 16:26

Pippen hat geschrieben:Ich halte weiter dagegen, dass die gleichgroße Wahrscheinlichkeit besteht, dass es gar keine DM gibt, sondern einfach unsere Gravitationsgesetze falsch sind, weil Raum, Zeit und Masse noch viel "komischer" funktionieren als unter Einstein's Doktrin ohnehin schon.
Die gegenwärtigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Erklärung durch modifizierte Gravitationstheorien kaum zielführend ist. DM ist natürlich nur eine Hypothese, aber alle Phänomene zusammengenommen passt sie deutlich besser, als modifizierte Gravitationstheorien (die auch nur Hypothesen sind).
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 1. Dez 2016, 16:58

Ich meine auch eher die heilige Kuh der Physik, nämlich die Annahme der Geltung gleicher Naturgesetze im ganzen Raum. Das ist eine extrem gewagte Annahme, wenn man nur seine Position auf der Erde +/- ein paar Mrd. Kilometer (Raumsonden) kennt. Ganz anders können sie auch weiter entfernt nicht sein, sonst würde uns kein oder ganz anderes Licht/Strahlung/Gravi-Wellen erreichen, aber es gibt absolut keinen Grund anzunehmen, dass zB Gravitation überall ganz konstant ist. Vllt. "klumpt" die Materie im Universum nicht nur wg. der Gravitation, sondern auch, weil der Raum selbst auch "klumpt": Man kann sich das vorstellen, wie wenn man ein Tuch aufspannt, welches teilweise aus geflicktem Material besteht, welches das Tuch bereits an sich an einigen Stellen leicht einbeult; wenn man dann Massen reinlegt, dann rollen die erst recht dorthin und vergrößern die Beulen, die aber eben bereits unabhängig von den Massen dort waren und ihre Wirkung nur verstärken. Was wäre mit so einer Idee?

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von tomS » 1. Dez 2016, 17:36

Pippen hat geschrieben:Ich meine auch eher die heilige Kuh der Physik, nämlich die Annahme der Geltung gleicher Naturgesetze im ganzen Raum. Das ist eine extrem gewagte Annahme, ...
Die Annahme trifft mit erstaunlicher Genauigkeit zu!

Wir postulieren eine Theorie wie die ART und testen sie im Sonnensystem.

Erstaunlicherweise gehorchen verschmelzende schwarze Löcher irgendwo weit draußen ebenfalls dieser Theorie, und zwar mit erstaunlicher Präzision.

Warum sollten wir diese Annahme also fallen lassen?
Gruß
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Darkenergy » 1. Dez 2016, 18:39

Weiß man denn schon zu 100%?...was Einstein damals nicht wusste? Oder gar nicht wissen konnte?
Welche Probleme hat die ART?

Die "spukhafte Fernwirkung" ist eine Bezeichnung von Einstein.
Damit drückte damals aus, das er Sie nicht erklären konnte.
-----------------------------------------------------------------------
Es existieren heute so viele Probleme und Fragen!
Dunkle Materie,Dunkle Energie,Strings,Urknall,Uni-Multiversen,...etc.
Da fehlen doch überall Erklärungen,Erkenntnisse,...und Wahrheiten.

Ich glaube es gab noch nie so eine Zeit!
Alles theoretische Spekulationen!
Stringtheorie,Multiversum, 11 dimensional,...

Auch immer mit der Aussage: Man wird das nie beweisen können.

Es wird Zeit - zumindest für einen einzigen neuen Effekt,Beobachtung - der irgendwas verifiziert!
Strings,Multiversum,Universen aus dem Nichts,...usw.
------------------------------------------------------------------------
Andere Physiker (z.B. Poincare) hatten schon vor Einstein: Energie,Materie und c2(Quadrat) in Formeln aufgestellt.

Geschichte der speziellen Relativitätstheorie

http://physik.cosmos-indirekt.de/Physik ... nd_Energie

Hat daraus Einstein E= m X c2 endlich als richtige Relation/Formel entwickelt ... bzw. sogar nur "abgestaubt"?
------------------------------------------------------------------------
Das erinnert mich an die Stringtheorie etc.
Zuletzt geändert von Darkenergy am 1. Dez 2016, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 1. Dez 2016, 18:51

tomS hat geschrieben:Die Annahme trifft mit erstaunlicher Genauigkeit zu! Erstaunlicherweise gehorchen verschmelzende schwarze Löcher irgendwo weit draußen ebenfalls dieser Theorie, und zwar mit erstaunlicher Präzision.
Woher wissen wir das? Von Informationen (elektromagn. Wellen) von dort. Wenn aber die Naturgesetze nicht überall und ewig gleich wirken, dann könnten diese Informationen 1. auf dem Weg zu uns verfälscht worden sein oder 2. wir interpretieren sie falsch, zB die unter den Naturgesetzen N' verschmelzenden SL werden unter unseren Naturgesetzen N als "erstaunlich präzise nach N funktionierend" interpretiert, obwohl das nur eine rein zufällige Korrelation wäre, wodurch der fatale Irrtum genährt würde, N' = N.

Ich bin da selbst noch am überlegen, inwiefern man aus der Information, die bei uns ankommt darauf schließen kann, dass das was ankommt, auch wirklich so von dort stammt....

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von tomS » 1. Dez 2016, 20:52

Pippen hat geschrieben:Woher wissen wir das? Von Informationen (elektromagn. Wellen) von dort. Wenn aber die Naturgesetze nicht überall und ewig gleich wirken, dann könnten diese Informationen 1. auf dem Weg zu uns verfälscht worden sein oder 2. wir interpretieren sie falsch, zB die unter den Naturgesetzen N' verschmelzenden SL werden unter unseren Naturgesetzen N als "erstaunlich präzise nach N funktionierend" interpretiert, obwohl das nur eine rein zufällige Korrelation wäre, wodurch der fatale Irrtum genährt würde ...
Ist es nicht ziemlich weltfremd, anzunehmen, dass an einen anderen Ort eine andere Gravitationstheorie gilt, deren Effekte von einer anderen Theorie unterwegs so passend verfälscht werden, dass sie bei uns so erscheinen, wie wenn überall die selbe Theorie gelten würde und unterwegs keine Verfälschung auftreten würde?

Wenn ich zum Becker gehe, einen Laib Brot kaufe und später zu Hause auspacke, dann könnte der Becker beim Einpacken natürlich auch heimtückisch einen Gummistiefel eingepackt haben, der auf meinem Heimweg heimlich von seinen Komplizen - unsichtbaren Zauberern - wieder in den Laib Brot zurückverwandelt wurde.

Könnte alles sein ...
Gruß
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 2. Dez 2016, 01:34

tomS hat geschrieben:weltfremd
Leider ist gerade die Geschichte der Kosmologie eine Geschichte der Absurditäten, die sich als wahr herausstellten.
, anzunehmen, dass an einen anderen Ort eine andere Gravitationstheorie gilt, deren Effekte von einer anderen Theorie unterwegs so passend verfälscht werden, dass sie bei uns so erscheinen, wie wenn überall die selbe Theorie gelten würde und unterwegs keine Verfälschung auftreten würde?
Die Verfälschung wäre vllt. ganz konsequent. Stell es dir so vor, wie wenn die jmd. Licht sendet, aber immer durch einen Blaufilter. Du würdest die vollkommen kosnsistente und kohärente Theorie haben, dass Licht blau ist. Noch viel gefährlicher wäre aber die Variante, wonach das, was bei uns ankommt unverfälscht ist, aber falsch interpretiert wird. Denk an Newtons's Apfel: Für Newton war es eine Kraft, die ihn runterzog, für uns heute ist es Raumgeometrie, die dafür sorgt, dass er runterfällt. Beides hat dieselbe Beobachtungswirkung: der Apfel fällt runter vom Baum, aber völlig verschiedene Ursachen.

Was wäre, wenn die Gravitation außerhalb unserer Sphäre so wäre, dass sich Galaxien durch normale Materie formen und halten können und gleichzeitig die uns bekannten Gravitationseigenschaften hätten? Wir wären dann in einer Raumanomalieblase, wo eben nur die uns bekannten Gravitationseigenschaften wirkten und wir sähren draußen das Gleiche, bekämen aber nicht mit, dass da die Gravitations noch das besondere Etwas hat, was sich eben in DM-Wirkung äußert?

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Skeltek » 2. Dez 2016, 06:29

Darkenergy hat geschrieben: Andere Physiker (z.B. Poincare) hatten schon vor Einstein: Energie,Materie und c2(Quadrat) in Formeln aufgestellt.
Hmm, c² erinnert mich daran, weshalb ich nicht nachvollziehen kann weshalb man nicht mal aus Spaß alles nach Wurzel c auflöst statt nach c.... nur um mal zu sehen was dabei heraus kommt.

Ist die Physik nicht letztlich ein gigantisches deduziertes Formelgebilde wo ales mit allem and 2-3 Konstanten aufgehängt zusammenhängt? Gibt es da keine primitive [Relationenanzahl x 3]-Matrix auf die man einen primitiven linearen Optimierungsalgorithmus der einfachsten Form anwenden könnte um zu schauen, welche Umformung zu der sinnvollsten Umstellung an Zusammenhängen führen würde?

Mit so vielen neuen Phänomenen, erscheint es mir irgendwie sinnfrei das alles nach dem Teilchendurchmesser und Hyperfeinstrukturübergang aufzulösen... die sind letzten Endes nur Phänomene eines umfassenderen Gebildes...
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von tomS » 2. Dez 2016, 07:09

Pippen hat geschrieben:Stell es dir so vor, wie wenn die jmd. Licht sendet, aber immer durch einen Blaufilter. Du würdest die vollkommen kosnsistente und kohärente Theorie haben, dass Licht blau ist ... Was wäre, wenn die Gravitation außerhalb unserer Sphäre so wäre, dass sich Galaxien durch normale Materie formen und halten können und gleichzeitig die uns bekannten Gravitationseigenschaften hätten? Wir wären dann in einer Raumanomalieblase, wo eben nur die uns bekannten Gravitationseigenschaften wirkten und wir sähren draußen das Gleiche, bekämen aber nicht mit, dass da die Gravitations noch das besondere Etwas hat, was sich eben in DM-Wirkung äußert?
Das erinnert irgendwie an Märchen.

Ockham hätte was dagegen.
Gruß
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von seeker » 2. Dez 2016, 10:50

Pippen, es ist aus meiner Sicht so:

Es ist richtig darauf hinzuweisen, dass alles auch ganz anders sein könnte, dass vielleicht auch Grundannahmen, wie z.B. "Wie hier, so überall!" falsch sein könnten - und es ist gut, das im Hinterkopf zu behalten.
Im Rahmen des Multiversums geht man sogar davon aus: Dort geht man davon aus, dass die Naturgesetze, wie sie sich bei uns darstellen, nur lokal gelten. "Lokal" bedeutet dabei hier "Nur für unser Universum", in anderen Universen gelten andere NG. Wobei auch hier dann die Annahme im Hintergrund steht, dass es grundlegende Strukturen ("Meta-Naturgesetze") gibt, die dann doch wieder für das gesamte Multiversum gelten, die sozusagen den Rahmen abstecken, welche Form/Ausgestaltung die jeweiligen NG in den einzelnen Universen annehmen können und welche nicht.

Was aber wichtig zu verstehen ist:
Wenn man nun Wissenschaft betreibt und Theorien aufstellen möchte, dann kann man auf Nichtwissen kein Haus bauen!
Wir wissen nicht zu 100%, ob die NG überall im Universum gleich, sind. Aus diesen Nichtwissen können wir aber nicht sinnvoll-logisch begründen, dass wir nun deshalb von einer Ungleichheit der NG in unserem Universum ausgehen sollten und darauf dann unsere Theorien aufbauen sollten. Schon deshalb, weil sich sofort die Frage stellen würde: Welche Ungleichheit wäre dann anzunehmen? Es gibt unüberschaubar viele! Und jede davon verkompliziert die Dinge.

Umgekehrt ist aber die Annahme "Wie hier, so überall!" eigentlich gar keine Zusatzannahme, sondern das Weglassen einer Annahme, nämlich der Verzicht auf die Annahme, dass irgendeine Funktion existiert (und gefunden werden muss), die eine angenommene Ungleichheit der NG im Universum festlegt/beschreibt.

Außerdem lässt sich doch unter der Annahme "Wie hier, so überall!" alles sehr gut beschreiben, passt alles zufriedenstellend zusammen, alles deutet darauf hin, dass es so ist.
Und wäre es anders, so würde man selbstverständlich angestrengt nach so einer Funktion wie der o.g. suchen.
Und dennoch sucht man ja auch in der Richtung, z.B. prüft man durch immer genauere Messungen, ob z.B. irgendeine zeitliche Varianz der Naturkonstanten gefunden werden kann. Aber so lange man nichts findet, besteht kein Anlass unsere Standardtheorien zu modifizieren.

D.h.: So lange man nicht durch Beobachtungen dazu gezwungen ist, ist es unlogisch zu glauben darauf (auf dem Fehlen von empirischen Befunden, also Nicht-Wissen) Theorien aufzubauen zu können, von denen man hoffen dürfte, dass sie besser wären, als das, was wir schon haben.
Und die Sache mit den seltsamen Rotationen der Glaxien, etc. ist dabei eben keine hinreichende Beobachtung, sie widerspricht wohl dem Weltbild von vor 30 Jahren, aber sie widerspricht nicht dem "Wie hier, so überall!".

Gruß
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von positronium » 2. Dez 2016, 11:05

seeker hat geschrieben:Welche Ungleichheit wäre dann anzunehmen?
Genau.
Wenn Naturgesetze von Ort zu Ort unterschiedlich sind, muss es dafür einen Grund geben. Das lässt sich darauf zurückführen, dass andere Naturgesetze gelten, die nicht regional verschieden sind, sondern die Unterschiedlichkeit auf lokal verschiedenen Parametern fusst. Dann kann man sich entscheiden, ob man diese lokalen Parameter "Dunkle Materie" oder "Unbekanntes Dings" nennt - und zwischen diesen beiden Möglichkeiten sollte es bei exakter Beschreibung eine Abbildung geben.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von deltaxp » 2. Dez 2016, 11:30

tomS hat geschrieben:
Pippen hat geschrieben:Ich halte weiter dagegen, dass die gleichgroße Wahrscheinlichkeit besteht, dass es gar keine DM gibt, sondern einfach unsere Gravitationsgesetze falsch sind, weil Raum, Zeit und Masse noch viel "komischer" funktionieren als unter Einstein's Doktrin ohnehin schon.
Die gegenwärtigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Erklärung durch modifizierte Gravitationstheorien kaum zielführend ist. DM ist natürlich nur eine Hypothese, aber alle Phänomene zusammengenommen passt sie deutlich besser, als modifizierte Gravitationstheorien (die auch nur Hypothesen sind).
weisst ja, ich bin ja ein fan der gravitationsschatten-Theorie einer parallel-brane, wenn wir schon beim träumen sind :P

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von deltaxp » 2. Dez 2016, 11:51

Darkenergy hat geschrieben: Es existieren heute so viele Probleme und Fragen!
Dunkle Materie,Dunkle Energie,Strings,Urknall,Uni-Multiversen,...etc.
Da fehlen doch überall Erklärungen,Erkenntnisse,...und Wahrheiten.
nicht alles wild durcheinander hauen.

dunkle Materie, dunkle Energie und gewisser weise auch der Urknall zumindest nah dran (kosmische hintergrundstrahlung, H/He/LI-Verteilung)) sind beobachtete phänomene, deren Ursache man nur nicht kennt, daher der Name dunkel. der Name Urknall stammt ja sogar von fred hoyle , eneim verfechter der steady-state-theory aus den 50gern mit dem er gamovs theory einen heissen Begins lächerlich machen wollte. ging nach hinten los.

Strings sind eine Theorie zu der es KEINE Beobachtungen gibt.
Multiversen sind eine Folge von Theorien, wie z.b. der inflationstheorie. es ist sehr schwierig eine inflationstheorie mit nur einem Universum zu bauen. viel einfacher ist es viele zu erzeugen. auch hier gibt es eine Analogie, die natürlich auch hinkt: wenn du einen topf mit wasser kochst, verkocht auch nicht typischerweise alles in einer wasserdampf-plase sondert es bubbelt so vor sich hin mit eimmer neuen blasen (das sind die Universen, das wasser der sich inlationsmässig ausbreitende raum und zwar mit überliht, das macht dein wasserkochtopf nicht (hoffentlich^^)
aber auch das ist nur eine Theorie, die aber durch die hintergrundstrahlungseigenschaften enorm unterstützt wird.

es gibt soweit ich weiss aber auch andere Theorien, aus denen ähnliche Eigenschaften der hintergrundstrahlung folgen, wie steinhards ekpyrotisches Universum. da brauch man noch mehr messungen um zutrenne (polarisations der hintergrunstrahlung oder am besten primordiale Gravitationswellen).

das ist halt ein Prozess und um die Wahrheit herauszufinden, muss man eben mittels Experimenten die Natur fragen. und die werden technisch immer anspruchsvoller und teurer. Und solange das nicht geht, mühen sich die Theoretiker mit den fest-punkten, die man kennt, eben theoretisch weiter zu kommen und damit erwächst natürlich eine gewisse Vielfalt.

das ist aber kein grund ALLES anzuzweifeln, wozu manche dann neigen, meist aufgrund von Unkenntnis, denn was man nicht kennt, lehnt man gerne erstmal ab. so sind wir menschen eben.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von deltaxp » 2. Dez 2016, 12:18

@pippen.

na klar kannst du solche Sachen behaupten, aber man muss sie auch beweisen. das Problem ist, eine Theorie kann man nicht beweisen, man kann nur das vertrauen in sie stärken oder falsifizieren. aber beweisen kann man sie nicht.

die annahme, dass die Naturgesetze in dem uns überschaubaren Universum gleich sind werden durch viele Beobachtungen gestützt, wie Tom so wortgewand oben schrieb. und wie seeker schrieb ist gemäß ockhams Rasiermesser dazu noch eine einfache annahme, alles andere ist komplizierter und unwahrcheinlicher, aber auch in möglich ? nein. das sicher nicht.

es gibt ja auch in der tat die suche nach gegenden mit anderen gesetzen. man schon gesucht ob es gegenden gibt die aus Antimaterie bestehen, würde man aber finden, da es an grenzfächen zu großräumigen Annihilationen kommen würden, deren Strahlung man finden müsste. hat man bisher nicht.

man hat oder sucht auch nach sogenannten domain-walls, denn die spontane-symmteriebrechung des higssfeldes kann anderswo anders verlaufen sein. ich weiss nicht was die Signaturen davon sind, aber ob man sowas gefunden hat weiss ich nicht.

man hat Strahlung untersucht aus Milliarden Lichtjahren und damit jahren Entfernung, ob sich die elektrische Ladung geändert hat. sieht nicht danach aus.

wie Tom oben die schwarzen löcher Kollisionen erwähnte, passt super mit der art überein.

man kann annehmen , dass wir mitten in einer risesigen void-stecken und die materieverteilung rundherum eine Rotverschiebung vorgaukelt, die wir als Expansion interpretieren. das musste dann aber ne ganz spezielle materieformation sein. möglich aber unwahrscheinlich. man ist derzeit ja dabei das Universum zu kartographieren. das was man bisher gefunden hat stimmt mit den Universen-Simulationen auf Basis von art, dm, de bestens überein.

auch aus quantenfeldtheoretische hinsicht sieht es ja so aus. die naturgestze werden durch den vacuum-zustand definiert. wenn das Universum local in einen neuen energetisch tieferen vacuum-zustand übergeht (dass es einen solchen gibt kann man nicht auschliessen, auch da gibt es Rechnungen mit dem higgs-feld), würde sich diese Änderung mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, bis das Universum den neuen satz Naturgesetze annimmt, aber der wäre dann auch wieder gleich. vielleicht ist das auch schon irgendwo passiert. aber das können wir nicht feststellen, da sich eine deratige Änderung eben auch nur mit c-asbreitet. wenn wir sie registrieren können, wars das mit uns wahrscheinlich, so dass es eh keine rolle mehr spielt :P.

aber ja, man kann dies alles anzweifeln, weil es nie einen 100% beweis geben wird, aber dann dreht man irgendwann durch, ich meine wenn du morgens in den spiegel guckst können sich die reflektierten strahlen ja so verändern dass du denkst dein Spiegelbild ist pippen, aber in Wahrheit bin ich es. extrem unwahrscheinlich, aber numöglich ?

man kann wahrscheinlich Universen modelle mit sich ändernden naturgestzen bauen, die im Endeffekt so wirken, also ob wir in einem sich ausdehnenden Universum mit konstanten Naturgesetzen leben. aber ich befürchte da muss man so viel künstliche und spezielle annahmen reinstecken, dass es viel einfacher und wahrscheinlicher anzunehmen ist. wenn es so aussieht dass es sich asudehnt mit konstanten gesetzen, dann ist es auch so. aber 100% beweisen kann man es nicht.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Darkenergy » 2. Dez 2016, 17:10

Skeltek: "Mit so vielen neuen Phänomenen, erscheint es mir irgendwie sinnfrei das alles nach dem Teilchendurchmesser und Hyperfeinstrukturübergang aufzulösen... die sind letzten Endes nur Phänomene eines umfassenderen Gebildes..."

Kritik an der heutigen Physik: Ist die Physik falsch...oder unvollständig!
Und trampeln wir mit dieser "Physik" immer auf der gleichen Stelle oder im Kreis herum?
Wenn es 11 Dimensionen geben sollte, kennt kein "Mensch" die Physik dazu!

"die sind letzten Endes nur Phänomene eines umfassenderen Gebildes...""

Sag ich doch! Alien Physik ist anders (vollständig?) als unsere Physik?

Warum stellt sich das alles, derartig kompliziert - und unlösbar? - dar?

Die Realität des Universums, wird von unseren heutigen Erkenntnissen (Physik etc.), abweichen.
Die heutigen Erkenntnisse: Sind Physik = theoretische Spekulationen ohne Beweis.
Es wird gesagt:
Der Beweis der Stringtheorie ist unmöglich.
Der Beweis Multiversum ist unmöglich.
usw.

Kurios! Die Physik ist zu einer Glaubensrichtung geworden.
Spekulationen überall! ... Und aktuell keine einzige Sache verifiziert.

Gibt es weltweit keinen Einstein 2017? ...Der die Physik modernisiert?
Klar! Wenn ein String die Größe eines Baumstammes - im Verhältnis zum gesamten Universum hat.
Das zu verifizieren...wird wohl niemals ? klappen.
Und solange bleibt es dann die StringTHEORIE.
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Skeltek: ...die sind letzten Endes nur Phänomene eines umfassenderen Gebildes..."

Ich denke Skletek meint mit "umfassenderes Gebilde" ... die Gesamtheit des Univerums/Multiversums...
mit seinen eigenen Gesetzen, die anscheinend für uns Menschen unbekannt bleiben.
Also eine Realität die zwar vorliegt, aber uns Menschen jetzt,später oder für immer unbekannt bleibt.

Pippen
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 2. Dez 2016, 19:24

Mir schwebt da konkret folgende Idee vor: Es gibt keine Gravitation, sondern es gibt lokale Gravitation und globale Gravitation. Erstere finden wir in Sonnensystemen, zweitere finden wir auf größeren Skalen wie Galaxien. Vereinfacht ausgedruckt gilt: Globale Gravitation = lokale Gravitation + Eigenschaften, die man DM zuerkennt. Warum schraubt man nicht an den NG, sondern führt DM als neue Materieform ein? Für mich ist da kein einleuchtender Grund ersichtlich....

Gibt es irgendwo einen Artikel, der die Annahme gleicher NG im beobachtbaren Universum beleuchtet? Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob diese Annahme nicht sogar eine Theorie ist: Denn wenn NG's im beobachtbaren U. nicht gleich wären, dann müsste es Stellen geben, die so ganz anders wären als die übrigen. Können wir das im beobachtbaren U. ausschließen und warum? Müsste es dann von den zillionen Lichtquellen, die wir auswerten nicht einige geben, deren Spektrum ganz anders aussähe?

Pippen
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von Pippen » 3. Dez 2016, 01:24

Ich möchte das Problem der universellen Geltung der Physik noch etwas vertiefen, ohne freilich zu sehr in philosophische Fallstricke abzugleiten, so dass allzu freakige Möglichkeiten mal außen vor bleiben sollen, dazu ein vereinfachendes Modell, welches auf einem tatsächlichen Versuch basiert:

1. Wir sind auf der Erde und jagen Licht durch Ammoniak. Wir bekommen ein Spektrum S = 1.000.000.000 (die Zahl soll einfach den genauen Verlauf der Linien usw. codieren). Für S gäbe es insgesamt 9^10 Verteilungsmöglichkeiten (wenn S immer aus 10 Ziffern bestünde, richtig?), für die Interaktion von Licht mit Ammoniak gäbe es nur genau eine Struktur, nämlich S = 1.000.000.000.
2. Wir bekommen Licht von einem Obejkt aus 8 Mrd. LJ Entfernung mit genau S = 1.000.000.000.
3. Es gilt nicht die Annahme gleicher physikalischer Gesetzmäßigkeiten.

Was können wir schließen?

P(Licht aus 2. hat mit Ammoniak interagiert) = ???

Wir können keine Zahl angeben, weil wir nicht wissen, ob S = 1.000.000.000 des Objektes aus 8 Mrd. LJ Entfernung auf Ammoniak referiert oder eine andere Substanz, die aufgrund einer anderen physikalischen Gesetzmaßigkeit die S-Struktur haben könnte, die bei uns nur Ammoniak hat. MaW: Wir wissen überhaupt nicht, was S = 1.000.000.000 aus 2. zu bedeuten hat, wir wissen nur, dass es Licht aus 8 Mrd. LJ Entfernung ist, wir sind quasi blind. Dieses Modell zeigt mE eindrucksvoll, wie abhängig wir von der Annahme universeller Gültigkeit der Physik in Raum und Zeit sind. Sobald wir sie fallen lassen, endet Physik. In dem Versuch wurde einfach davon ausgegangen, dass das Licht aus 2. mit Ammoniak interagierte, weil es die gleiche Struktur S = 1.000.000.000 hatte und daraus wurde dann das gleiche Proton-Elektron-Masseverhältnis berechnet wie bei uns, womit angeblich nachgewiesen sei, dass dort und bei uns das gleiche Verhältnis gilt - ein Indiz für die Gültigkeit gleicher Naturgesetze. Mein Modell würde das als schweren Zirkelfehler entlarven.

Seht ihr das auch so? Oder ist an meinem vereinfachenden Modell was faul? Denn immerhin zeigt es, dass Einwände wie die von tomS - diverse physikalische Tatsachen würden auch weit entfernt im Universum so und so ablaufen - schlicht bereits auf der Annahme universeller Physik beruhen und damit wertlos sind. Die Annahme universell gültiger physikalischer Gesetze im Universum wäre daher rein willkürlich, ohne jede Rechtfertigung.

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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von tomS » 3. Dez 2016, 09:21

Ich denke, man kann es sehr einfach auf den Punkt bringen:

Die Physik geht von der Hypothese aus, dass die Natur universell gültigen Gesetzen folgt, und dass wir in der Lage sind, diese - zumindest bis zu einem gewissen Grad - zu erkennen. Wenn wir diese Hypothese fallen lassen, verliert die Physik sowohl ihre Basis als auch ihren Sinn. Es besteht jedoch - nach allem was wir wissen - wenig Grund, diese Hypothese fallen zu lassen, da wir auf dieser Basis tatsächlich sehr erfolgreiche Vorhersagen machen bzw. Erklärungen liefern und damit den Naturgesetzen ein enormer räumlicher als auch zeitlicher Gültigkeitsbereich zukommt. Die Hypothese ist also im Popperschen Sinne nicht falsifiziert, und sie ist im Ockhamschen Sinne "einfach".

Zudem ist es uns immer wieder gelungen, unterschiedliche Phänomene auf dieselben Gesetze zurückzuführen, und dabei den Gültigkeitsbereich dieser - neu identifizierten- Gesetze bzgl. der Breite (= bzgl. der erklärbaren Phänomene), der Tiefe (= bzgl. der Längen-, Zeit- und Energieskalen) sowie der räumlichen und zeitlichen Gültigkeit zu vergrößern. So folgen heute die Erklärungen für Phänomene wie Licht, für den den Kompass und für den radioaktiven Zerfall aus den selben Gleichungen; diese Gleichungen umfassen Längenskalen von Sternen bis hinunter in den Bereich der Elementarteilchen (Quarks, Neutrinos); sie gelten nach unseren Erkenntnissen für das gesamte beobachtbare Universum, also Milliarden Lichtjahre, sowie bis hin zu Bruchteilen von Sekunden nach dem Urknall.

Selbstverständlich könnten wir auch annehmen, dass die Natur uns eine große Täuschung vorspielt, die uns an universelle Gesetze glauben lässt, obwohl diese tatsächlich nicht existieren. Aber dann würden wir nicht Physik betreiben.


»Für uns gibt es kein Ignorabimus, und meiner Meinung nach auch für die Naturwissenschaft überhaupt nicht. Statt des törichten Ignorabimus heiße im Gegenteil unsere Losung: Wir müssen wissen, wir werden wissen.«
(David Hilbert)

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Gruß
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Re: Neue Einblicke in die Dunkle Materie

Beitrag von seeker » 3. Dez 2016, 12:35

Pippen hat geschrieben:Es gibt keine Gravitation, sondern es gibt lokale Gravitation und globale Gravitation. Erstere finden wir in Sonnensystemen, zweitere finden wir auf größeren Skalen wie Galaxien. Vereinfacht ausgedruckt gilt: Globale Gravitation = lokale Gravitation + Eigenschaften, die man DM zuerkennt. Warum schraubt man nicht an den NG, sondern führt DM als neue Materieform ein? Für mich ist da kein einleuchtender Grund ersichtlich....
Z.B. mit dem MOND-Ansatz probiert man ja auch das aus.
Und vielleicht ist auch der Begriff "Dunkle Materie" etwas unglücklich gewählt, denn wenn wir das hören, dann verbinden wir das mit einigen Vorstellungen, die möglicherweise nicht zutreffen. Bei "Materie" denken wir an Teilchen, die zwar vielleicht einige ungewöhnliche Eigenschaften haben (geringe WW-Neigung, keine EM-WW, hauptsächlich nur gravitative Wechselwirkung), die aber ansonsten genau dasselbe sind, wie die Materie, die wir schon kennen. Das mag vom Suchvorgang sicher naheligend sein: Wenn ich schon viele Häuser in meiner Umgebung gesehen habe und diese bei mir in der Umgebung ausnahmslos aus Steinen gebaut sind und ich nun davon höre, dass es in weiter Ferne vermutlich auch noch Häuser geben sollte, dann werde ich natürlich zunächst davon ausgehen, dass auch diese aus Steinen sind. Das kann aber falsch sein, vielleicht sind diese unbekannten Häuser auch aus Holz?

Was ich damit sagen will: Die Effekte, die wir im Weltraum sehen, können auch von etwas viel seltsameren als von "gewöhnlichen Materieteilchen mit geringer Wechselwirkungsneigung" hervorgerufen werden, auch von Dingen, die mit "Materie", so wie wir das verstehen, nichts mehr zu tun haben, die völlig andersartig sind.
Vorsichtiger wäre es daher heute besser von "Unbekannten Gravitations- und Trägheitsquellen, UGT" zu sprechen.

Um wirklich sagen zu dürfen "DM ist die Ursache!" ist es unabdingbar diese Teilchen auch direkt nachzuweisen.

Und es gibt auch noch die Möglichkeit, dass es nicht DIE eine Ursache (z.B. DM) für die beobachteten Phänomene gibt, sondern, dass eine Kombination vorliegt, z.B. DM plus MOND plus Braneneinflüsse von benachbarten Universen, etc.

Der Punkt ist aber, dass es einen Unterschied gibt, zwischen dem was in der Natur tatsächlich vorliegt, und wie man sich dem am besten theoretisch annähert: "Was liegt tatsächlich in der Natur vor?" und "Wie gehe ich vor, um mich bei der Modellbildung am erfolgversprechendsten der Natur annähern zu können?" sind zwei ganz verschiedene Fragen.
Und wenn ich die letztere Frage verfolge, dann ist es bei neuen Phänomenen naheliegend erst einmal vom schon Bekannten auszugehen, bevor ich ganz neue Erklärungsversuche in Erwägung ziehe, man muss ja auch aufpassen, dass man sich nicht verirrt. Das ganze ist ein Prozess.

Und Kombinationsursachen sind sehr schwer zu erfassen, deshalb ist es sinnvoll erst einmal eine Ursache anzunehmen, zu hoffen, dass falls das nicht die einzige Ursache ist, dass es zumindest die Hauptursache ist und dann zu schauen, wie weit man damit kommt.
Falls das Erfolg hat, gut, falls nicht, probiert man etwas anderes aus.
Und wenn es Erfolg hat und man aber irgendwann bemerkt, dass aber z.B. 20% der Beobachtungen dennoch noch nicht recht ins Bild passen, dann schaut man, was man als zweite Ursache noch heranziehen und ins Modell einbauen könnte, usw.

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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