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Dunkte Energie und Materie

Themen zur Kosmologie, Urknall, inflationärer Kosmologie, Expansion, Entwicklung und Zukunft des Universums
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Dunkte Energie und Materie

Beitrag von msueper » 25. Dez 2005, 09:57

Hallo,
Prof. Lesch hat wiedermal ne super interessante Folge eingestellt.
Diesmal geht es u.a. um die im Titel genannten Themen.

Beide sind nun als existent anzunehmen, da schwerwiegende Hinweise vorliegen:

Dunkle Materie:
- die Hintergrundstrahlung sollte eigentlich zu 100% homogen sein, da sie zum Zeitpunkt der Rekombination der Atome entstand. Zu diesem Zeitpunkt war unser Universum von einem "perfekten" Gas angefüllt. Verklumpungen konnte es nicht geben, da es dafür viel zu heiss war. Die Hintergrundstrahlung zeigt aber (leichte) Schwankungen. Diese Schwankungen deuten auf "Gravitatiobstöpfe" hin, die zu diesem Zeitpunkt schon existiert haben müssen. Es muß also eine un unzugängliche Materieform geben, die vor der Rekombination unserer Atome schon erhebliche Verklumpungen im All gebildet hatte.

Dunkte Energie:
- diese Energie ist für die beschleunigte Ausdehnung des Alls verantwortlich.
- Sie konnte nun ebenfalls nachgewiesen werden. Licht, das durch den "Gravitationstopf" großer Gebilde fliegt, (Galaxienhaufen) gewinnt an Energie. Sprich beim Hineinfliegen gewinnt es mehr Energie als beim Herausfliegen verloren geht, das liegt daran, dass während dieses langen Fluges, die dunkte Energie den Gravitationstopf aufzufüllen begonnen hat und das Photon heute leichter entweichen kann als es seinerzeit möglich gewesen wäre.

Wow...
Schaut mal rein.
Grüße, Martin

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Beitrag von msueper » 13. Jan 2006, 19:18

und erneut ne neue Folge, diesmal zu Fornax
um dunkle Materie geht es u.a. dabei auch

wenn mal einem der Link fehlt:
http://www.br-online.de/alpha/centauri/

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Fehlende Gravitation

Beitrag von breaker » 15. Jan 2006, 15:28

Ich hab mir mal gedanken gemacht, über die tatsache, dass galaxien eigentlich auseinanderfliegen müssten, weil zuwenig masse da ist, um der zentrifugalkraft entgegenzuwirken.
Mir ist dabei was in den Sinn gekommen (und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich irre, ich will eigentlich nur wissen, warum).
Ich frage mich irgendwie, was eigentlich mit der elektromagnetischen kraft ist. Die ist doch um einiges stärker als die Gravitation und die meisten Himmelskörper haben doch ein Magnetfeld. Ziehen die sich denn gar nicht gegenseitig an??

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Beitrag von AlTheKingBundy » 15. Jan 2006, 15:33

Die elektrische und magnetische Kraft spielen in der Kosmologie keine Rolle. Die Felder sind einfach zu schwach! Die elektrische sowieso nicht, da im Mittel das Universum neutral ist!

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Beitrag von msueper » 15. Jan 2006, 15:40

ja, AlTheKingBundy hat recht, die elektromagnetische Kraft wäre nur dann wirklich mächtig, wenn die Planeten nicht aus elektrisch neutralen Atomen bestünden, sondern stark geladen wären. So aber heben sich die Ladungen gegenseitig auf.
Zuletzt geändert von msueper am 15. Jan 2006, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von msueper » 15. Jan 2006, 15:46

aber mal was anderes zur Dunklen Materie:

(a)
Wie groß muß ein solcher "Klumpen" eigentlich sein? Kann es nicht auch planetengroße Objekte, also weit weniger als eine Sonnenmasse groß, aus dunkler Materie geben?

Solche kleinen Dunkle Materie Brocken könnten dann sogar in relativer nähe sein.

(b)
Wenn dunkle Materie keine Kräfte ausser der Gravitation spürt, müsste sie dann nicht immer zu einem schwarzen Loch zusammenstürzen. Egal, wieviel dunkle Materie man gerade hat? Grund: in "unserer" Welt aus leuchtender Materie verhindern Kräfte wie Wärme/Strahlung, atomare Kräfte (Pauli-Prinzip, chemische Bindungen), etc., dass kleine Materie-Menge bereits kollabieren.

Kann die dunkle Materie vielleicht gerade deshalb "dunkel" sein, weil sie nur als "schwarzes Loch" vorkommt?

(c) Ballungen aus dunkler Materie müssten aber min. mal die gleichen Phenomäne auslösen, wie schwarze Löcher auch:
-1- Materie, die auf die zuspiraliert müsste sich erwärmen und zu stahlen beginnen
-2- und auch die laserartigen Materiefontänen, die schwarze Löcher an ihren Polen erzeugen, wenn Materie in sie hineinfällt

Da es doch angeblich gewaltige Massen aus dunkler Materie gibt, müssten diese Effekte dort ebenfalls gigantisch sein und sollten sich somit beobachten lassen. Oder?

BauBraun

Beitrag von BauBraun » 15. Jan 2006, 19:59

Hallo msueper,

Ich muss gestehen dass mich das Thema Dunkle Materie / Dunkle Energie irgendwie amüsiert.

Zu a/b/c
Lies mal das hier:
http://www.raumfahrer.net/news/astronom ... 3145.shtml

Das legt die Vemutung nahe dass Dunkle Materie tatsächlich antigravitativ auf barionische Materie wirkt, sich selbst gegenüber aber schon anziehend wirkt. Also umgekehrt wie der Magnetismus in +- Anziehung und ++ / -- Abstoßung.

Wie das aber das Rotationsproblem bei Galaxien erklären soll ist mir absolut schleierhaft. Wenn es nämlich so wäre müssten, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, die Bahnen unserer Planeten deutlicher von den newtonschen Bahnen abweichen und recht deutlich 'rumeiern'.

Gruß
Lothar

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Beitrag von msueper » 15. Jan 2006, 20:30

Hallo,
nein, nein, Dunkle Materie wirkt auf leuchtende Materie (uns) UND sich selbst anziehend. Die dunkle Energie soll eine Art Antigravitation bewirken und so die beschleunigte Expansion des Alls bewirken.

Zum Rotationsproblem: Die Rotation der Galaxien ist zu hoch für die beobachtete Masse => es muß (scheinbar) mehr Masse geben

In unserer direkten Umgebung (innerhalb unseres Sonnessystems, bis vielleicht 1/2 Lichtjahr weg von der Sonne) gibt es keine nennenswerte Menge dunkler Materie, sonst würde man die wirklich messen und nachweisen können.
Martin

BauBraun

Beitrag von BauBraun » 16. Jan 2006, 11:17

Hallo Martin,
msueper hat geschrieben:Hallo,
nein, nein, Dunkle Materie wirkt auf leuchtende Materie (uns) UND sich selbst anziehend. Die dunkle Energie soll eine Art Antigravitation bewirken und so die beschleunigte Expansion des Alls bewirken.
Oh, ups, ich gehe in mich, und das www...
msueper hat geschrieben:Zum Rotationsproblem: Die Rotation der Galaxien ist zu hoch für die beobachtete Masse => es muß (scheinbar) mehr Masse geben
Genau das kann mir niemand erklären, zumindest nicht so dass ich das verstehe.
Wenn mehr (gravitativ anziehend wirksame) Masse vorhanden ist, muss diese doch innerhalb der Galaxie selbst sein, weiter unten...
msueper hat geschrieben:In unserer direkten Umgebung (innerhalb unseres Sonnensystems, bis vielleicht 1/2 Lichtjahr weg von der Sonne) gibt es keine nennenswerte Menge dunkler Materie, sonst würde man die wirklich messen und nachweisen können.
Martin
Genau, eben. Nur, wenn soooo furchtbar viel davon existiert (90% aller Masse hieß es irgendwo), dann müsste unser Sonnensystem ebenfalls aus 90% DM bestehen, das tut es aber wohl nicht, das hätte jemanden auffallen müssen, und sei es Newton in Sachen Bahnmechanik.

Gruß
Lothar

breaker
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Beitrag von breaker » 16. Jan 2006, 15:50

Oh mann, das ist ja brutal! mit jeder Antwort (oder zumindest einer annäherung daran) tun sich wieder 1000 neue Fragen auf!
Also, zu der Sache, dass dunkle Materie eigentlich immer zu einem schwarzen Loch zusammenfallen müsste, kann ich nur sagen, dass es wahrscheinlich auch andere "dunkle" Kräfte gibt, die nur für die dunkle Materie eine Rolle spielen (oder so... :wink: )
Naja, egal. Die Tatsache, dass unser Sonnensystem voll mit dunkler Materie sein müsste... das verwirrt mich etwas. Wenn es so wäre, hätten wir sie doch wahrscheinlich gar nicht bemerkt und einfach für die Gravitation der Himmelskörper andere Werte rausbekommen, oder nicht? Dann hätte man völlig falsche Annahmen von der Gravitation bestimmter Massen und man wäre nie darauf gekommen, dass es so etwas wie dunkle Materie geben könnte.
Ach ja, und wenn es im Universum 90% dunkle Materie gibt heisst das doch nicht, dass in unserem Sonnensystem auch 90% vorhanden sein müssen. Es hat doch keiner gesagt, dass die dunkle Materie völlig homogen verteilt ist. Vielleicht leben wir ja in einer "Blase", in der es zufällig keine dunkle Materie gibt (obwohl das auch wieder ein seltsamer Zufall wäre).

Dann noch was zur dunklen Energie. Ich versteh nicht ganz, was das soll. Die dunkle Energie soll ja dafür verantwortlich sein, dass das Universum expandiert. Also, bevor ich etwas von der dunklen Energie gehört habe, hab ich immer gedacht, die Körper hätten alle einfach noch "schwung" vom Urknall.

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Beitrag von gravi » 16. Jan 2006, 18:22

Das große Problem an der Dunklen Materie ist eben, dass wir nicht die geringste Ahnung haben, aus was sie nun tatsächlich besteht.
Viele verschiedene Kandidaten kommen dafür in Betracht:
Schwarze Löcher, Macho's, Wimp's oder exotische schwere Teilchen, deren Existenz nur hypothetisch ist - bis jetzt.

Einer Theorie nach sollte sich die DM in sonnensystemgroßen Halos außerhalb und auch innerhalb der Galaxien angesammelt haben (vielmehr haben sich die Galaxien um solche Ansammlungen von DM gebildet). Dann müsste man aber nach meiner Ansicht häufiger plötzliche Sternbedeckungen beobachten, oder?


Andererseits hat man solches schon gesichtet, bei Beobachtungen von Sternen der Megellanschen Wolken (und zwar durch den Microlensing- Effekt).

Ich schätze, das Rätselraten wird noch eine Weile andauern...
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Beitrag von Maclane » 16. Jan 2006, 21:25

Hallo zusammen. :)

jau, ich hab mich auch wieder eingefunden und muss sagen, das neue Forum sieht spitze aus. 8)

Zum Thema: Ja also was msueper da schreibt, ist ein verdammt gutes Argument. Da können einem ja glatt schon wieder Zweifel an der Existenz der DM kommen. *g*

Aber vielleicht verhält sich ja die DM ähnlich wie diese riesengroßen Gaswolken im All. Solange das Gas heiß genug ist, kann es auch nicht in sich zusammenfallen und analog dazu verhält sich die DM.
Bei den enormen Dimensionen die so eine "Wolke" aus DM haben soll und unter der Annahme, dass die DM kaum wechselwirkt, könnte ich mir vorstellen, dass die Zeit einfach noch nicht ausgereicht hat, um die DM ernsthaft zu verklumpen und schwarze Löcher zu bilden.

Gruss Mac
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Beitrag von msueper » 16. Jan 2006, 21:42

Hallo Maclane,
schön dass Du wieder on board bist!

Ja, der Gedanke, dass die Zeit noch nicht ausreicht ist schon wohl ok. Aber kann DM überhaupt eine Temperatur haben?
Da bin ich unsicher, denn hätte das Zeugs eine Temperatur > 0K, würde es dann nicht auch im Infraroten leuchten? Naja, ggf. leuchtet DM ja in Form dunkler Energie?!

Vielleicht gibt es parallel zu den Kräften bei uns (starke/schwache Kernkraft, Elektromagnetismus) eine oder mehrere weitere Kräfte, die nur der DM vorbehalten sind. Aber ok, das ist SciFi, da kann keiner was zu sagen...

Alternativ kann natürlich der Kern vieler riesiger Schwarzer Löcher, wie etwa das im Zentrum von Galaxien, teilweise aus DM gebildet worden sein.
Grüße, Martin

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Beitrag von msueper » 16. Jan 2006, 21:55

breaker hat geschrieben: Dann noch was zur dunklen Energie. Ich versteh nicht ganz, was das soll. Die dunkle Energie soll ja dafür verantwortlich sein, dass das Universum expandiert. Also, bevor ich etwas von der dunklen Energie gehört habe, hab ich immer gedacht, die Körper hätten alle einfach noch "schwung" vom Urknall.
Jein, klar, die Masse ist träge und hat wohl auch noch Schwung vom Urknall.
Aber:

-1- die Expansion beschleunigt sich (siehe meinen ersten Post), d.h. sie nimmt zu, oder anders, das Universum explodiert immer noch (irgendwie).
-2- die gesamte Energie des Universum ist, damit unsere Naturgesetze überhaubt gültig sein können, ziemlich nahe (also super genau) an der sog. kritischen Masse. Die kritische Masse ist die Masse (= Energie), ab der das All wieder zusammenfällt, unterhalb derer das All ewig expandiert. Die kritische Masse trennt also beide Möglichkeiten. DM und leuchtende Materie (inkl Licht und sonst. Stahlung) - fortan LM - zusammen, reicht aber nicht aus, um auch nur annährend an die kritische Masse zu kommen.

Fazit aus -2- neben DM und LM muss es etwas anderes geben, das für -1- und -2- verantwortlich ist. Diese Energie hat man dunkle Energie getauft.
Grüße, Martin

Edit: kritische Dichte war natürlich gemeint, in gewissem sinne impliziert das auch eine krit. Masse
Zuletzt geändert von msueper am 19. Jan 2006, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von SchrödingersCAT » 16. Jan 2006, 23:13

.....Ein Team von Wissenschaftler könnte vielleicht die erste Galaxie, bestehend aus dunkler Materie gefunden haben...

(Meldung vom 14.01.06)

http://www.raumfahrer.net/news/astronom ... 3145.shtml
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Beitrag von breaker » 17. Jan 2006, 06:18

mseuper hat geschrieben:
-1- die Expansion beschleunigt sich (siehe meinen ersten Post), d.h. sie nimmt zu, oder anders, das Universum explodiert immer noch (irgendwie).
-2- die gesamte Energie des Universum ist, damit unsere Naturgesetze überhaubt gültig sein können, ziemlich nahe (also super genau) an der sog. kritischen Masse. Die kritische Masse ist die Masse (= Energie), ab der das All wieder zusammenfällt, unterhalb derer das All ewig expandiert. Die kritische Masse trennt also beide Möglichkeiten. DM und leuchtende Materie (inkl Licht und sonst. Stahlung) - fortan LM - zusammen, reicht aber nicht aus, um auch nur annährend an die kritische Masse zu kommen.

Fazit aus -2- neben DM und LM muss es etwas anderes geben, das für -1- und -2- verantwortlich ist. Diese Energie hat man dunkle Energie getauft.
Grüße, Martin
Also ist dunkle Energie nix anderes als dunkle Materie in Form von Energie?
So hab ich das jetzt jedenfalls verstanden.

Was anderes:
Mir ist gerade beim Lesen wieder ein Einfall gekommen. Könnten nicht auch Tachyonen dunkle Materie sein? In der Erklärung für die Tachyonen stand doch, dass wir sie nicht feststellen können, weil sie sich nur mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen können, dass es sie aber theoretisch geben müsste. Könnten die denn dann nicht auch Gravitative Wirkung haben?
Zuletzt geändert von breaker am 20. Feb 2006, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Branen

Beitrag von breaker » 17. Jan 2006, 07:18

Ach ja, und noch was. Hat jemand "Das Universum in der Nussschale" von Stephen Hawking gelesen? Da lässt er sich zum schluss auch über Dunkle Materie aus und erklärt es damit, dass unser Universum auf einer Bran liegt und dicht daneben eine weitere Bran ist, die Gravitation auf unsere ausübt (oder so :D ).
Kann das einer so erklären, dass man es versteht?

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Re: Branen

Beitrag von msueper » 17. Jan 2006, 20:49

breaker hat geschrieben:Ach ja, und noch was. Hat jemand "Das Universum in der Nussschale" von Stephen Hawking gelesen? Da lässt er sich zum schluss auch über Dunkle Materie aus und erklärt es damit, dass unser Universum auf einer Bran liegt und dicht daneben eine weitere Bran ist, die Gravitation auf unsere ausübt (oder so :D ).
Kann das einer so erklären, dass man es versteht?
Hallo,
Buch ist bekannt, Hawking ist ja DER Physiker unserer Tage. Auch wenn andere Knobel-Preise bekommen.

Mein Verständnis:
-1- ein 2 dim. Raum ist eine Ebene. Eine Ebene kann parallel zu einer anderen Ebene im 3 dim. Raum liegen. Analog könnte nun der 3 dim Raum wie wir ihn kennen (wie eine Ebene) parallel zu einem anderen 3 dim Raum liegen. Das Ganze wäre dabei in einen höher dim. Raum eingebettet (min. mal 4 Dimensionen). Wenn man die Zeit als Dimension auffasst, muß man überall eine Dim. addieren.

-2- die Gavitation ist sehr schwach im Vergleich zu allen anderen Kräften. Die Frage warum das so ist, beantworten einige Gelehrte so: Die Gravitation entschwindet zu Anteilen in einen höher dim. Raum. Bildlich kann man sich das so vorstellen:

Aus Entfernungen a kleiner A nimmt die Gravitation mit 1/(a^3) ab, ab A nimmt sie dann wie gewohnt mit 1/(a^2) ab. Anstelle von 3 nimmt man meist sogar noch größere Exponenten. Die Gravitation verdunstet dann zunächst sehr schnell, was ihre geringe Kraft erklärt.

-3- Die Branen (vgl. die Ebenen im Raum) liegen ganz nahe beisammen, leider ist uns die zusätzliche Dimension nicht zugänglich, so dass wir nicht rüber wechseln können. Die Gravitation kanns aber. Die vermeintliche Dunkle Materie ist damit nicht anderes als normale Materie in einer anderen Brane.

Tja, kann ja sein, aber ein wirklich wissenschalftliches Modell muß:
a) Aussagen über die Realität machen
b) anhand dieser aussagen falifizierbar sein.

Irgendwie entzieht sich die Sache mit den Branen aber den Punkten (a) und (b).
Grüße, Martin

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Beitrag von breaker » 18. Jan 2006, 05:49

Soll das heissen, dass die 2 Branwelten "durcheinander durch" gehen können? Ich komm irgendwie nicht von den 2-dimensionalen Flächen zu etwas 3-dimensionalem.
Und, wenn diese Branen so nahe beieinander liegen (Das sind ja nur Bruchteile von millimetern), dann frag ich mich immwe "Wo sind die??"

Naja, egal.
Aber ist die Theorie denn nicht Falsifizierbar?
Man müsste doch nur messen, wie sich die Gravitation auf diesen kleinen Skalen ausbreitet.

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Beitrag von gravi » 22. Jan 2006, 11:46

Ihr sprecht hier über das ekpyrotische Modell von Steinhardt.

Die Branen leiten sich aus den String- Theorien ab und sind in einen Raum mit 4 Raumdimensionen eingebettet. Sie durchdringen sich nicht, sondern können sich nur durch die Gravitation gegenseitig beeinflussen. Andere Wechselwirkungen sind nicht möglich. Aber das, was wir heute als Dunkle Materie deuten, könnte die gravitative Beeinflussung der anderen Bran sein...


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Beitrag von msueper » 22. Jan 2006, 16:53

Hallo Gravi,
ja, genau das schwebte mir hier vor und breaker denke ich mal auch. Danke für den Link mit der genauen Beschreibung.
Leider waren mir mal wieder alle Fachbegriffe entfallen...
Mit der Aussage, dass das nicht geprüft werden kann liege ich doch richtig?
Grüße, Martin

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Beitrag von gravi » 22. Jan 2006, 18:26

Ja, Martin, überprüfen lässt sich das natürlich nur äußerst schwierig, vor allem aus solch großer Distanz.

Wenn wir wenigstens mal in den Halo der Milchstraße fliegen und einmal einen Brocken der Dunklen Materie in die Hand nehmen könnten, dann wüssten wir um ihre Existenz! :wink:

So aber können wir nur raten und ein wenig hoffen, dass der LHC bald seinen Betrieb aufnimmt und uns exotische Materie auf den Tisch legt.

Ich stelle es mir jedoch fast unmöglich vor, eine Gravitation nachzuweisen, die von außerhalb unseres Universums auf uns einwirkt.
Dazu müsste man zunächst wohl erst einmal den ganzen Kosmos exakt "vermessen" und jede Masse genau kennen. Dann bräuchte man alle Bewegungen aller Galaxien im Rechner und könnte dann mit Rechnen beginnen. Aber davon sind wir wohl noch sehr, sehr weit entfernt...
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Beitrag von BauBraun » 27. Jan 2006, 23:52

Hallo Gravi
gravi hat geschrieben:Wenn wir wenigstens mal in den Halo der Milchstraße fliegen und einmal einen Brocken der Dunklen Materie in die Hand nehmen könnten, dann wüssten wir um ihre Existenz!
Ein sehr interessanter Ansatz. Vielleicht hat ja Stardust etwas mitgebracht. Die Frage ist nur inwieweit DM mit LM wechselwirkt, oder DM so etwas wie ein Gespenst ist, das Wände und Sammelpaddel von Sonden spurlos durchdringt. Damit wäre auch eine Sonde durch den Halo erfolglos.

Gibt es denn so etwas wie eine Liste der Eigenschaften die solch ein Brocken haben würde?

Ich habe übrigens auch die vorherigen Posts (Branen) gelesen, finde die Sache aber mit meiner zugegebenermaßen manchmal bescheidenen Logik immer noch leicht gewagt.

Meiner bescheidenen Logik erschließt sich z.B. in keiner Weise warum die Branen denn nun ausgerechnet nur außerhalb unseres Sonnensystems ihre Wirkung entfalten sollten, denn sonst wäre deren Wirkung ja auch innerhalb unseres Sonnensystems über Unstimmigkeiten in der Gravitation nachzuweisen.
Oder wir würden in den Formeln die hier vorhandene DM (oder auch die Wirkung der Branen) bereits berücksichtigen, aber dann gäbe es nicht die Unstimmigkeiten die zur DM führen, wir würden sie ja nicht bemerken weil alles passt.

Kann mich jemand erleuchten, oder bin ich hoffnungslos doof? :oops:

Gruß
Lothar

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Beitrag von msueper » 28. Jan 2006, 11:27

Hallo,
die DM ist nicht gleichmäßig verteilt. Der Geck ist ja, dass gerade dort wo viel LM zu finden ist, also z.B. in Galaxienhaufen, etc. sehr viel DM sein muß. Die Gründe stehen im Thread (ohne die DM hätten sich die Galaxien noch gar nicht entwickelt, weil die LM viel zu viel Zeit zum zusammenballen gebraucht hätte usw).

DM wechselwirkt mit LM praktisch gar nicht, d.h. sie reagiert nicht auf Magnetfelder, Licht, Wärme und mit einem Sack kann man sie auch nicht einfangen. Die Vermutung legt etwas sehr "gespentisches" nahe. Da die DM so ungewöhnlich ist (besser: sein muss), wurden auch ungewöhnliche Erklärungen versucht, wie eben die mit den Branen.

Dass man in unserem Sonnensystem keine DM berücksichtigen muß, kann folgende Gründe haben:
-1- in unserem Sonnensystem gibt es einfach keine DM, in Branen-Sprache: auf den Nachbar-Branen herrrscht Leere in unserem Umfeld
-2- die DM liegt in den Kernen von Sonne und/oder Planeten, d.h. die Schwerefelder überlagern sich und ein Teil der Sonnenmasse ist einfach DM (hoffentlich nicht zu viel, sonst geht die Sonne wohlmöglich bald aus ;-) )
-3- die DM liegt wie ein Nebel auch in unserem System und die Wirkung hebt sich damit praktisch auf

Grüße, Martin

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Beitrag von breaker » 28. Jan 2006, 14:48

Also, deinen 3. Punkt versteh ich nicht. Wenn es hier DM gäbe, hätten wir doch, wie BauBraun gesagt hat, die Gravitation von Anfang an völlig anders berechnet und es würde gar nichts fehlen.

Deswegen hab ich mir auch schon überlegt, dass es doch sein könnte, dass wir die Gravitation falsch berechnet haben, oder? Vielleicht gibt es im Sonnensystem ja DM, die wir nicht bemerkt haben.

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