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Cern soll eine Gefahr sein

Schwarze Löcher, wohl die mysteriösesten Objekte im All: Entstehung, Geometrie, Dynamik, Quantenaspekte
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Cern soll eine Gefahr sein

Beitrag von SNOOPY » 14. Jun 2008, 07:59

Hallo Forum,

wundert mich, dass man erst jetzt davon hört:

http://nachrichten.t-online.de/c/15/32/ ... 24994.html

Was mich allerdings sehr erstaunt ist, dass diese Klage von einem studierten Physiker eingereicht wird!

Hier wurde oft genug darüber diskutiert und auch ich als Laie bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass Cern nicht wirklich eine Gefahr darstellen kann, was das eventuelle Erzeuen von Mini-SL´s angeht. Das Hauptargument, das meiner Meinung nach dagegen spricht ist, dass die Natur in der Höhenstrahlung schon längst solche Minimonster geschaffen haben müßte, die uns bisher ja auch nicht schaden konnten. Das Argument, dass sie durch die Hawkingstrahlung in kürzester Zeit zerstrahlen müßten lasse ich allerdings nicht gelten, da diese Strahlung bis heute nicht nachgewiesen ist.

Trotzdem muß ich sagen, dass dieser Kläger sich scheinbar nur wichtig machen will und - so sehe ich das - kein wirklicher Physiker sein kann. Denn die Faszination dessen, was CERN wirklich hervor bringen kann, müßte einen wirklichen Physiker eigentlich sehr euphorisch werden lassen.

Naja - Wichtigtuer gab es schon immer...

Mich würde mal die Meinung unserer Experten dazu interessieren.

Gruß
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Beitrag von Xathan » 14. Jun 2008, 08:21

In wie weit das stimmt, kann ich nicht sagen, da ich hier nicht der Formeljonglierer bin und diese hier auch selten verstehe. Jedoch kam mir beim Lesen des Artikels folgender Gedanke:
Selbst wenn es sich nur um ein SL im Kleinstformat hat, müsste es den Raum und die Zeit nicht auch krümmen? Dann könnte es das Problem geben, dass die Löcher aus ihrer Sicht mehr Zeit haben, Teilchen zu fressen als aus unserer.
Da kann man nur hoffen, dass so etwas nicht passiert. Und wenn es doch passiert, merken wir es hoffentlich nicht lang genug. Ausserdem zerstören wir damit dann das Gleichgewicht unserer Planeten und unseres Sonnensystems. Dann verschwindet wohl unsere Sonne gleich mit *g*

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Beitrag von derNeugierige » 14. Jun 2008, 11:01

Ich denke mal die Hawking-Strahlung würde trotzdem emitiert werden. Sonst gäbe es sie ja nicht als theoretischen Ansatz zur Beschreibungs von Schwarzen Löcher.

Deshalb finde ich diese Aussage igendwie sehr komisch:
Rössler hat aber eine andere Theorie: "Die Gefahr ist, dass sich ein kleines Schwarzes Loch bildet und dann eben nicht zerstrahlt", sagt er. Auf Basis der Relativitätstheorie habe er berechnet, dass Licht von der Oberfläche eines Schwarzen Lochs bis zur Erde unendlich lang brauchen würde. "Folglich würde auch die Hawking-Strahlung unendlich lange brauchen. Wenn sie unendlich lange braucht, dann gibt es sie nicht."
Dann dürfte es ja generell keine Hawking-Strahlung geben?

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Beitrag von breaker » 14. Jun 2008, 12:20

Soviel ich weiß, ist die Hawking-Strahlung auch nicht bewiesen, nur allgemein anerkannt.
Ich meine, Hawking hätte mal geschrieben, dass er hofft, die Hawking-Strahlung würde noch entdeckt, solange er lebt, dann bakäme er nämlich den Nobelpreis.
Oder so ähnlich.

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Beitrag von SNOOPY » 14. Jun 2008, 14:28

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Hawking Strahlung in absehbarer Zeit bewiesen werden kann - es sei denn durch den LHC in Cern. Ich persönlich glaube allerdings nicht daran, dass es dort gelingen wird, Mini-SLs zu erzeugen. Die Voraussetzungen, dass dies gelingen könnte, sind zu unwahrscheinlich (einige Zusatzdimensionen, deren Vorhandensein sehr umstritten ist, wären mindestens nötig). Wenn die Energie des LHC wirklich ausreichen würde um Mini-SLs zu erzeugen, dann müßten sie durch Energie-reichere Prozesse in der Höhenstrahlung auch entstehen können. Ich denke, das wäre aber bestimmt schon nachgewiesen worden. Sollte es wider Erwarten tatsächlich gelingen, so wäre das eine wissenschaftliche Sensation, denn das würde einige Fragen klären können, deren Klärung ansonsten sicherlich noch Generationen dauern könnte.

Dieses Zitat von Rössler halte ich für Quatsch. Wenn es wirklich so wäre, dann dürfte auch keine Materie im SL verschwinden, da das ja dann auch unendlich lange dauern würde. Eine besser Begründung könnten sicherlich unsere Experten hier bringen. Vielleicht melden sie sich ja noch :wink:

Gruß
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Beitrag von derNeugierige » 14. Jun 2008, 14:34

Aber wieso konnte der Rössler das berechnen und dann noch mit der ART? Die Hawking-Strahlung ist doch ein quantenmechanischer Effekt.

Wie ja schon gesagt wurde, wird die Hawking-Strahlung anerkannt und wenn Rössler aus der ART abgeleitet haben soll, dass es sie nicht gibt (zumindest für Mini-SLs), dann wäre das doch eine Sensation?

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Beitrag von gravi » 14. Jun 2008, 19:47

Erst mal muss es überhaupt gelingen ein SL im Cern zu erzeugen. Das ist ja noch gar nicht amtlich!

Richtig, die Hawkingstrahlung ist noch nicht nachgewiesen (kann auch nicht), aber ich meine sie ist derart plausibel, dass man sich darauf verlassen kann.

Wenn nicht, ja dann sind wir wohl die ersten Lebewesen im All, die in einem SL wohnen... :wink:

Gruß
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Beitrag von wilfried » 15. Jun 2008, 13:14

Liebe Freunde

ich möchte dabei auch die letzte Beitragsfolge zu diesem Thema refernzerien:
viewtopic.php?t=813

Gruß

Wilfried
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Beitrag von SNOOPY » 15. Jun 2008, 13:24

Ja, Willfried, ich weiß dass ähnliche Diskussionen hier schon mal geführt wurden. Mir ging es eigentlich mehr darum, ob auch noch andere eventuell eine Gefahr in dem LHC von CERN sehen. Ich muß zugeben - wenn die noch nicht beweisene (wenn auch sehr logische) Hawking-Strahlung das einzige wäre, was uns bei der (eventuellen) Erzeugung einen künstlichen SLs vor dem Weltuntergang abhalten könnte, dann wäre ich CERN gegenüber auch sehr kritisch. Aber es gibt ja zum Glück mehrere Argumente, die gegen eine Gefahr künstlich erzeugter SLs sprechen. Um so erstaunter war ich eben, als ich las, dass promovierte Physiker das anders sehen!

Gruß
Snoopy
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Beitrag von SNOOPY » 15. Jun 2008, 13:36

Noch ein Nachtrag zur Hawking-Strahlung: Ich glaube auch, dass es sie gibt, aber gilt das auch für solche eventuell zu erzeugenden Mini-SLs? Immerhin haben sie ja - sollten sie wirklich im LHC erzeugt werden können - höchstens ein paar Protenen-Massen. Der Schwarzshild-Radius eines solchen Mini-Mini-Mini-SLs müßte doch weit unter der Planc-Länge liegen. Da die Hawking-Strahlung aber aus Teilchen besteht, deren Durchmesser sicherlich ein tausendfaches ist, komme ich schon ins Grübeln, ob solche Mini-SLs überhaupt Hawking-Strahlung abgeben können...

Gruß
Snoopy
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Beitrag von wilfried » 15. Jun 2008, 13:36

Lieber Snoopy

das Thema wird tatsächlich sehr kontrovers diskutiert. Letztendlich -das ist meine Meinung- weiß niemand wirklich exakt, was tatsächlich passiert, jedoch erachte ich die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein solches SL bösartig verhält asl äußerst gering.

Begündungen:

1. es sind enorme Energien für langlebige SLs notwendig. Dei kann CERN niemals aufbringen

2. Die bisherigen Modellvorstellungen der MikroSLs zeigen, dass die Lebensdauer sehr sehr kurz ist. Die Dinger sind instabil und zerfallen bevor sie irgendetwas "anstellen" können.

3. Was hier diskutiert wird, dass die Erde in dieses SL aufgesogen wird ist -auch meine Meinung- schlichtweg quatsch und Bildzeitungsniveau. Denn wie bereits in unseren Beiträgen besprochen sind die Energien, die ein SL benötigt um desaströs zu werden gewaltig. Nicht umsonst reichen normale Niovi nicht aus um ein SL zu erzeugen.

Aber ich denke Ray kann uns als Fachmann der SLs mehr dazu sagen.

Gruß

Wilfried
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Beitrag von tomS » 15. Jun 2008, 23:07

Wilfried hat ja schon auf die andere Diskussion zu dem Thema hingewiesen - nur kurz zur Hawkingstrahlung:
- sie ist natürlich noch nicht nachgewiesen
- sie beruht auf der quantenmechanischen Betrachtung von (z.B.) dem el.-mag. Feld in einer klassischen Raumzeit.

D.h. sie beruht nicht auf einer Theorie der Quantengravitation (die wir bis heute nicht haben). Man muss davon ausgehen, das sie für makroskopische schwarze Löcher gilt, jedoch sicher nicht für mikroskopische schwarze Löcher, denn dafür haben wir einfach keine Theorie.

Zu den Mini-SLs:
- Mini-SLs setzen klass. Raumzeit mit "großen" Extradimensionen voraus
- diese sind natürlich ebenfalls nicht nachgewiesen

D.h. man berechnet im wesentlichen eine Schwarzschildlösung, wobei vier der Dimensionen die übliche Geometrie haben, die Extradimensionen sind "groß", d.h. nicht kompaktifiziert. Außerdem müssen die Extradimensionen eine verzerrte Geometrie aufweisen, damit sie trotzdem nicht sichtbar werden ("warped extra-dimensions").

Man erhält dann eine Lösung für SLs, wobei einige der Parameter in der Schwarzsschildlösung Funktionen f(R,n) werden, d.h. vom "Radius" der Extradimensionen sowie deren Zahl abhängen. Dies gilt u.a. für die effektive Gravitationskonstante G(R,n) und die effektive Planckmasse m(R,n).

Ich habe das ja schon mal geschrieben - ich glaube nicht an diese Idee - man müsste die Mini-SLs bereits in der kosmischen Höhenstrahlung gesehen haben.
Gruß
Tom

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Beitrag von wilfried » 16. Jun 2008, 09:52

Tag zusammen

was Tom sagt möchte ich auch unterstreichen:

Vermutlich werden beim LHC Energieen im Bereich bis zu 7TeV zur Protonenbschleunigung erreicht werden.
Rechnen wie mal: E=mc^2
Dann erhalten wir eine Masse von -ihr erlaubt mir die Rundung?- 1e-23 Kg. Nehmen wir an, unsere Theorien hätten Recht, dann beträgt die Auflösung quantenmechanisch gesehen bei solch einer Energie etwa 1e-19m. Die Dichte beim Zusammenstoss zweier Protonen beträgt 1e32Kg/m^3.
-
Das letztere klingt ungeheuer viel und ist ungeheuer viel.
ABER: Soweit mir bekant wird zur Generation eines SLs und zwar eines ganz ganz winzigen eine mindest Planckdichte von 5e96Kg/m^3 benötigt.

Das klingt pyramidal!!!! Und es ist pyramidal!!!!

Tom spricht von den SLs in der oberen Atmosphäre:
Die harte Hintergrundstrahlung wird mit ca. 1e9 TeV angegeben und diese vermag (eventuell...Beweis steht aus...ca. 100 Mini SLs PRO JAHR!!!! erzeugen.

Nun ist das soweit einmal Papiertigerei. Es wird interessant, was am Auger in Argentinien gemessen werden wird ebenso am Fly´s-Eye Observatorium in Utha, Denn der Zerfall solcher mini SLs bedingt einen Partikelzerfall sehr hoher Energie und der ist mit unserer Technologie sehr sicher messbar.

Nun gibt es noch weitere Annahmen, die fraglich sind:

- SLs mit massen < 1e3 Protonenmassen sind eventuell stabil
- Beim Zerfall von SLs verbleiben detektierbare Reste, die so die Hoffnung sehr wahrscheinlich elektrisch geladen sind und somit mit Auger detektierbar werden.

-Werden die Reste mit Materie gespeist, so gibt diese zuerst kinetische Energie ab. Es bildet sich eine Akkretion aus. Die Masse des mini SLs steigt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Hawking Strahlung-

Literatur:
http://www.astronews.com/news/artikel/2 ... -007.shtml
http://www.wissenschaft-online.de/astro ... _mass.html
http://idw-online.de/pages/de/news191278
http://www.astronews.com/frag/antworten/frage546.html
http://fr-online.de/in_und_ausland/wiss ... nt=1341975

Gruß

Wilfried
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Beitrag von Skeltek » 16. Jun 2008, 10:56

Also die Theorien, die behaupten es sei harmlos, will man ja gerade mit dem Experiment bestaetigen oder widerlegen.
Waere es sicher, dass unsere Annahmen richtig sind, waere das Experiment selbst ja weitgehend ueberfluessig.

Wenn ich meine persoenliche Meinung hier darlegen darf:
E= 1 m*c^2
E=1/2 m*v^2
Laesst man den genauen subatomaren Aufbau und die Details ausser Acht kann man sagen, dass
egal aus welchen Komponenten Masse besteht, sich diese Komponenten staendig mit c zum ruhenden Bezugssystem bewegen und miteinander wechselwirken. Der Gesammtimpuls mag Null sein, besteht allerdings aus einer Vielzahl an Impulsen der Komponenten, die sich in alle moeglichen Richtungen gleichzeitig bewegen.

Wenn ich dass ganze jetzt auf ein SL uebertragen soll, denke ich, dass es einen Unterschied geben koennte, ob ein SL natuerlich durch Kolabieren entstanden ist oder kuenstlich erzeugt wurde.

Beim natuerlichen Kolaps zu einem SL entsteht eine omidirektional stabile Sphaere.
. Das zwanghafte zusammen schiessen zweier Teilchen wuerde allerdings eher etwas bidirektional schwabbelndes genererieren, was auch beim aufeinander schiessen zweier Tropfen in Schwerelosigkeit entsteht, es vereinigt sich, schwabbelt kurz und trennt sich wieder(letzteres ist fraglich, bzw von der Aufprallgeschwindigkeit/Oberflaechenspannung der Tropfen abhaengig), so als ob die Tropfen durcheinander durch geflogen waeren.

Wir haben mehr als genug numerische Simulationen darueber gesammelt, was passiert, wenn sich zwei schwarze Loecher umkreisen. Keiner weiss aber was passiert, wenn zwei SLs direkt aufeinander zufliegen. Kann ein Ereignisshorizont schwabbeln?

Wenn Materie einem Welle-Teilchen-Dualismus unterliegt, hat ein SL auf Plancklaengengroesse dann eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Raum statt einer festen Position(Man vergleiche Elektronen oder von Kupferatomen eingeschlossene Atome)? Koennte vielleicht durch das Dominieren von Bidirektionalitaet bei der Generierung verursacht das schwabbeln des Ereignisshorizontes virtuelle SLs in der unmittelbaren Umgebung erzeugen und so die Distanz zum naechstliegenden Teilchen ueberbrucken?

Naja, das sind so Fragen die ich mir persoenlich stelle. Sorry falls meine Deutungen etwas unprofessionell erscheinen an dieser Stelle.

Viele Gruesse, Skel

ps: Ich hoere staendig, dass sowas ohnehin millionenfach pro Tag in der oberen Atmosphaere stattfindet und im Labor daher genauso ungefaehrlich sei(Deteils dazu konnte ich bisher nicht finden). Deshalb wuerde es mich hier interessieren ob es stimmt, dass im Laborversuch zwei Goldatome aufeinander geschossen werden und in der Atmosphaere das eher mit Photonen/Elektronen der besagten Geschwindigkeit/Energie geschieht?

Ich glaube uebrigens auch nicht daran, dass ein stabiles SL erzeugt wuerde, was die Erde aufsaugt. Das schlimmste was passieren kann waere dass sich die Erde durch ein noch nicht kennen gelerntes, in der Natur nicht natuerlich vorkommendes Phaenomen instantan in Strahlung umwandelt ^^

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Beitrag von wilfried » 16. Jun 2008, 12:04

Lieber Skeltek

Du schriebst über diese mini SLs:
ohnehin millionenfach pro Tag
Ich schrieb
100 Mini SLs PRO JAHR!!!!
Und das ist der Unterschied. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei solcher Löcher a) gleichzeitig und dann auch noch b) direkt nebeneinander sich bilden ist mit Perfektion Null.

Auch das, was Du als "schwabbeln" bezeichnest ist so nicht haltbar. SLs sind relativistische Objekte, diese können so einfach nicht beschreiben werden. Schau doch mal unsere Diskussionen über die Physik der SLs an und sieh was wir schreiben. Darin erkennst Du, wie komplex und schwierig diese Materie ist.

Dazu kommt jetzt, dass wir uns bei äußerst geringen Energien bewegen (bezüglich SLs!!!). Damit erhalten wir relativistische Kurzzeit oder vieleicht besser Kürzestzeiteffekte, deren Physik wir noch nicht verstehen.

Der Punkt um den es hier geht ist ein tiefes Unverständnis vieler Kollegen. Auch in Wissenschaftlerkreisen wird oft und viel "gefaselt". Und vor allem springt die Presse schnell auf sensationell anmutende Spekulationen an, da sich solche Katastrophen leichter vermarkten als sachliche Hinweise.
Demzufolge ist es lange nicht klar, was die Kollegen WIRKLICH!!! sagten. Es ist nur bekannt, was die Presse daraus gemacht hat.

Erkläre mal jemanden irgendwas und lass ihn dieses weiter erzählen udn höre Dir dann die n-te Version an. Du wirst staunen, was Du alles gesagt haben sollst.

Gibt darüber eine nette Geschichte:

Der Wissenschaftler zum Bürgermeister: Am Montag in 2 Wochen findet eine totale Snnenfinsternis statt, zu der wir am Observatorium eine öffentliche Beobachtungsstation einrichten, Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen sich das Schauspiel anzusehen.

Der Bürgermeister gibt das dem Stadtrat weiter, einer der Stadträte gibt es seinem Atlatus weiter und dieser der Sekretärin mit der Bitte dies im Mitteilungsblatt zu veröffentlichen.

Im Mitteilungsblatt steht daraufhin:
Liebe Mitbürger, am Montag in 2 Wochen wird am astronomschen Observatoriu unser Bürgermeister von der Sonne verfinstert und der Stadtrat wird dieses Ereignis der Bevölkerung erkären. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen und bei schönem Wetter wird die Verfinsterung auch den Stadtrat betreffen.

So ähnlich verhält es sich mit den mini SLs bei CERN. Sieh das mal nicht so dramatisch. Ein anderes Beispiel, wenn auch kriegerisch, aber sehr sehr ähnlich gelagert aus den 60er Jahren. Los Alamos Leute entwickelten de Wasserstoffbombe und die Zündung derselben stand kurz bevor. Eine große Menge Wissenschaftler befürchtete ernsthaft, dass die ganze Atmosphäre der Welt daraufhin Feuer fängt. Die Wissenschaftler, welche sich mit dem Thema befasst hatten, hatten eine durchaus klare Vorstellung der Energieen und auch der denkbaren Wechselwirkungen und erklärten, dass kann nicht passieren, da die Physik dieses nicht unter unseren Bedingungen zulässt.

Beide Seiten schaukelten sich hoch, die Bombe zündete und explodierte und sonst geschah das, was die mit der Arbeit betrauten Leute auch erwartet hatten.


Gruß

Wilfried
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Beitrag von tomS » 16. Jun 2008, 21:44

Ein paar Kleinigkeiten:

@Wilfried: die Planckmasse, -dichte etc. hängt wesentlich von n und R (siehe meinen vorigen Beitrag) ab. Der Witz ist, dass bei geeigneter Wahl die Planckdichte nur wenig höher ist als die Dichte in Atomkernen / Neutronensternen, so dass eben diese ganzen Effekte (theoretisch) sichtbar werden sollten.

@Skeltek:
1 )E = mv²/2 ist leider eine nichtrelativistische Formel
2) es gibt nach der Relativitätstheorie eben keinen Unterschied, wie ein SL erzeugt wird! konkret: ein SL aus der Höhen stahlung bewegt sich nach der Erzeugung mit einer gewissen Geschwindigkeit durch die Atmosphäre, ein SL vom LHC stünde praktisch still. Beide Betrachtungsweisen können jedoch durch einen Wechsel des Bezugssystem ineinander überführt werden und sind absolut äquivalent.
Gruß
Tom

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Beitrag von Skeltek » 17. Jun 2008, 12:48

Hatte eben auf Absenden gedrueckt und mein login nach ner Stunde war abgelaufen >.>
Ums kurz zu fassen:
Danke fuer die Antwort Wilfried, 100 pro Jahr und millionen pro Tag, hatte beides bereits in Artikeln gelesen(Hast mir die Zuverlaessigkeit von Zeitungsartikeln bereits aus dem Mund genommen).
Ich hatte eigentlich Spekulationen ueber die Form des Ereignisshorizontes eines so kurzlebigen hochdynamischen Objektes versucht zu provozieren.

Ein SL bildet nach Entstehung mit seinem Ereignisshorizont in der Regel eine relativ statische Sphaere/Elipsoid/Ringsingularitaet. Mich interessiert, wie der Ereignisshorizont waehrend der Entstehung aussieht, vor allem wenn er nicht durch kolabieren enstanden ist sondern durch frontalen Zusammenprall zweier Objekte.

@tomS: Die Relativitaetstheorie ist auf Planskala nicht unumstritten zuverlaessig. Mir ging es eher darum, dass beim Verschmelzen schwarzer Loecher(oder zweier Sterne knapp unterhalb der kritischen Dichte wie z.B. zweier Protonen ;), die die Ereignisshorizonte nicht sofort schlagartig ein Sphaeroid werden.
Verliert das Mini-SL schneller seine Masse, als sich sein `noch hantelfoermiger` EH zu einem Sphaeroid beruhigen kann, wie sieht der ganze Vorgang dann genau aus?

Viele Gruesse, Skel

ps(weil halb off-topic): Was passiert eigentlich, wenn ein hinreichend hochfrequentes Photon so viel Energie hat, dass der Schwarzschildradius seines Masseaequivalents seine Wellenlaenge ueberschreitet? Kann man dann auch von einem Mini-SL sprechen?

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Beitrag von tomS » 17. Jun 2008, 13:41

Hi,

ja, die Relativitätstheorie wird wohl Korrekturen erfahren, dabei zeichnet sich jedoch ggw. folgendes Bild ab:
- Quantenkorrekturen zur ART
- mögliche q-Deformation der SRT = nichtlineare Realisierung der Lorentzgruppe
=> d.h. dass sich an der grundsätzlichen Invarianz der Bezugssysteme unter Lorentz-Trf. nichts ändert

Beim EH hast du grundsätzlich recht; die Bildung des SLs geschieht unter nicht-sphärischen Bedingungen, das entstehende SL sollte jedoch (bei zentralem Stoß = Null Drehimpuls) wieder sphärisch symmetrisch sein.

Insgs. setzt dies meines Erachtens voraus, dass man eine quantisierte Version der ART hat; nur so lässt sich die Dynamik der Bildung des SLs beschreiben. Leider hat man diese Theorie jedoch nicht! Auch die LQC / LQG ist nur in der Lage, Aussagen über mehr oder weniger statische Objekte zu liefern; die Dynamik der Bildung eines SLs ist ggw. quantenmechanisch nicht beschreibbar.
Gruß
Tom

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Beitrag von tomS » 23. Jun 2008, 20:35

Gruß
Tom

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Beitrag von wilfried » 24. Jun 2008, 17:15

Lieber Tom

naja, man muss schon sagen, dass diese Artikel etwas wage sind. Als Aussenstehender würden die mir eher Furcht als Entwarnung entlocken. Da wird zu reisserisch geschreiben, das hat in gewisser Art Bildzeitungsniveau.

Aber hier im Forum hast Du ja bereits die wesentlichen Argumente als Fakten dargelegt. Letztendlich bleibt ein gewisser Rest an Unsicherheit übrig. Bei mir jedenfalls. So ganz kann ich es nicht aus meinem Kopf verbannen, dass eventuell disaströs wirkende SLs entstehen könnten, auch wenn ich selber daran nicht glaubt.

Und das letzte ist es, was meine Restfurcht betrifft: ich kenne die Berechnung nicht in allen Details und weiß nicht, ob alle Faktoren so bestimmt sind, das die berühmte 100% Sicherheit erreicht sind.

Nicht falsch verstehen, im Schwäbischen sagen wir: "do belbt a G´schmäckle".

Gruß

Wilfried
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Beitrag von tomS » 25. Jun 2008, 07:37

Ich finde den LSAG report - das ist der zweite Download auf der Seite - nicht wage. Auch veröffentlicht als arxiv preprint: http://arxiv.org/abs/0806.3414
Gruß
Tom

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Beitrag von wilfried » 25. Jun 2008, 08:52

Lieber Tom

klar, der Bericht ist sachlich, sagt, wenn tatsächlich solch ein SL stbil bleiben tät, würde es durchastronmishce Körper, wie Erde, wieder vernichtet bzw. durch Hawking Strahlung tät es zerstrahlen.

Ich will das ja auch nicht überstrapazieren, insbesondere wiel wir uns hier ja eh einig sind. Bei uns hier gibt es auch aus guten Gründen heraus diese Entwarnung.

Nur: liest das ein Aussenstehender, assoziert er solche Schriften automatisch mit anderen z.B. dass Salzlager für Atommüll so sicher sind, dass ein Unfall völlig undenkbar ist. Und jetzt???

Das ist es, was ich meine. Und trotz aller Zuversicht und allen Wissens, aber ehrlich: kanns Du absolut sicher sagen, dass die Hochenergieexperimente ob nun LHC oder andere, die danach kommen werden völlig harmlos sind, absolut harmlos sind?


Gruß

Wilfried
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
-rot E - dB / (c dt) = (4 pi k ) / c
rot B - dE/ / (c dt) = (4 pi j ) / c
div B = 4 pi rho_m
div E = 4 pi rho_e

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Beitrag von Maclane » 25. Jun 2008, 14:09

wilfried hat geschrieben:Und trotz aller Zuversicht und allen Wissens, aber ehrlich: kanns Du absolut sicher sagen, dass die Hochenergieexperimente ob nun LHC oder andere, die danach kommen werden völlig harmlos sind, absolut harmlos sind?
Natürlich nicht, Wilfried.
Wie jedermann in der Galaxis weiß, sind die Erdlinge "mostly harmless". ;) :mrgreen:

Gruß Mac
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Beitrag von tomS » 25. Jun 2008, 17:28

42
Gruß
Tom

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SNOOPY
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Beitrag von SNOOPY » 27. Jun 2008, 20:23

Hallo an alle,

da es mir keine Ruhe gelassen hat, habe ich mal eine Überlegung angestellt, die folgendes voraussetzt:

1. Es gelingt tatsächlich Mini-BHs in Cern zu erzeugen.
2. Die Hawking Strahlung gibt es nicht.

Bei meinen Überlegungen erinnere ich mich an den Chemie-Unterricht, in dem uns der Atomaufbau erklärt wurde: man stelle sich einen Atomkern so groß wie eine Apfelsine vor und lege ihn mitten auf ein Fußballfeld. Die Elektronen der inneren Schale würden dann in Stecknadelkopfgröße am Rande des Fußballfeldes kreisen. Oder um es deutlicher auszudrücken: Materie besteht zum größten Teil aus Leer-Raum!

Was geschieht nun in Cern mit unserem künstlich erzeugten schwarzen Loch? Selbst wenn es einige hundert Protonenmassen hätte, wäre es wohl in dem oben genannten Model kaum größer als ein Atomkern. Der gravitale Einzugsbereich eines solchen SLs würde wohl kaum über einen Atomdurchmesser hinaus gehen (wohlgemerkt im obigen, vergrößerten Modell!) Ein Atomkern, der weiter entfernt an diesem SL vorbei zieht, würde also kaum Notitz davon nehmen!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses künstlich erzeugte SL irgendwie (z.B. durch Magnetismus) eingefangen werden kann. Deshalb wird es - bedingt durch die Erdschwerkraft also nach unten durch die Röhren des LHC fallen und dabei kaum mit Materie wechselwirken. Es wird durch die Erdkruste hindurch dem Erdmittelpunkt entgegen fallen. Auf dem Weg dort hin wird es vielleicht einige Materieteilchen akkredieren. Dann wird es im Erdmittelpunkt hängen bleiben, weil sich dort die gravitalen Kräfte der Erde aufheben.

Was weiter geschieht, könnte durch Computer-Simulationen sicher sehr gut berechnet werden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus tausende, wenn nicht sogar millionen Jahre dauern könnte, bis dieses extrtem kleine SL sich auch nur ein Gramm Materie einverleibt.

Fazit: selbst unter ungünstigsten Umständen wäre ein solches SL kaum ein Gefahr für die Erde.

Oder liege ich da total falsch mit eminen Vorstellungen?

Gruß
Snoopy
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