Hallo Frank,
Vielleicht sollte man mal den Anfang des Universums komplett neu überdenken. Ist das Universum wirklich so alt, oder älter?
In diesem Zusammenhang fällt mir der "Methusalem-Stern" ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/HD_140283
Ursprünglich ergab sich ein Alter von ca. 14,5 Milliarden Jahren (wobei auch dieser Stern bereits schwerere Elemente enthält, die nur über Supernovae hätten entstehen können!).
Aufgrund der Unbestimmtheit des Wertes steht sein Alter nicht im Widerspruch zum Alter des Universums, das aufgrund von Messungen des Planck-Satelliten auf 13,798 ± 0,037 Milliarden Jahren festgelegt werden konnte.
Dann hat man noch mal nachgerechnet, und siehe da - jetzt passt es wieder zu dem, was man über die Planck-Satellitenmessungen als kosmologisches Alter errechnet hatte:
https://arxiv.org/abs/2105.11311
the best-fitting age is not in conflict with the currently accepted age of the universe
Na ja, und dann noch dies:
Es wurde noch kein sterbender Roter Zwerg entdeckt, da das Universum erst 13,7 Milliarden Jahre alt ist. Ein Rätsel, das bis heute noch nicht gelöst ist, ist das Fehlen von roten Sternen, die keine Metalle enthalten (andere Elemente als Wasserstoff und Helium). Die erste Generation von Sternen dürfte nach der Urknall-Theorie nur aus Wasserstoff, Helium und Spuren von Lithium bestehen. Entstanden zu dieser Zeit Rote Zwerge, müssten sie heute noch existieren. Jedoch wurde kein Roter Zwerg gefunden, der nur aus den genannten Elementen besteht. Die bevorzugte Erklärung dafür ist, dass ohne schwere Elemente nur große und bis heute unbeobachtete Sterne der Sternpopulation III entstehen konnten, die ihren Energievorrat schnell aufbrauchten. Dabei hinterließen sie Elemente, aus denen sich Rote Zwerge bilden konnten.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Zwe ... _Bedeutung
Die bevorzugte Erklärung ist plausibel, aber das verschiebt das Zeitfenster für die (hypothetische) Population III noch weiter nach hinten - also noch hinter die Entstehung solcher Sterne wie HD_140283, die u.U. vielleicht doch älter als 13,8 Milliarden Jahre sind, falls das "Datenfitting" wider Erwarten doch falsch gewesen ist. Das wirft dann die Frage auf, wie alt das Universum maximal sein darf, ohne in Widerspruch zu den Sternentwicklungsmodellen zu kommen und der Gasverbrauchsrate bei bestimmten Sternentstehungsraten, die man voraussetzt.
Eine populärwissenschaftliche Ausarbeitung aus den 1980er Jahren kommt auf ein Zeitfenster von ca. 14 bis 22 Milliarden Jahren, wobei der wahrscheinlichste Wert bei 18 Milliarden Jahren liegt, wenn man das Uran-Thorium-Verhältnis, die Kugelsternhaufenentwicklung zur Altersbestimmung heranzieht. (Karl Lanius: Mikrokosmos Makrokosmos). Falls der momentan favorisierte Wert von 13,8 Milliarden Jahren Weltalter zu klein sein sollte, dann dürfte ein noch neu zu bestimmender Wert nicht nennenswert über 20 Milliarden Jahren liegen, da anderenfalls die unabhängig von der Hubble-Konstante abgeleiteten Altersbestimmungen neue Fragen aufwerfen würden.
P.S.: Ich bin ebenfalls kein Physiker ...