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Nackte Singularität • Kommentarcheck rotierende Schwarze Löcher | Andreas Müller

Verfasst: 22. Jan 2018, 20:44
von Frank
Boa ist das klasse erklärt. Da komme sogar ich mit.(auch bei den Formeln)

Also wäre eine nackte Singularität sichtbar. Wie muss man sich das vorstellen?

https://www.youtube.com/watch?v=N_PvCoIcsRA

Re: Nackte Singularität • Kommentarcheck rotierende Schwarze Löcher | Andreas Müller

Verfasst: 22. Jan 2018, 23:04
von Analytiker
Ja, Andreas Müller verfügt über das Format, interessante Sachverhalte verständlich zu vermitteln. Kip Thorne soll durch Untersuchungen herausgefunden haben, dass der Kerr-Parameter maximal 0,998 betragen kann, was nackte Singularitäten bei rotierenden Schwarzen Löchern ausschließt.

Gäbe es nackte Singularitäten, dann wären sie sichtbar. Sie wären wohl sehr hell.

Re: Nackte Singularität • Kommentarcheck rotierende Schwarze Löcher | Andreas Müller

Verfasst: 22. Jan 2018, 23:26
von Analytiker
Es mag nicht ausgeschlossen sein, dass bei einem stark asymmetrischen Gravitationskollaps eine nackte Singularität entsteht. Jedoch ist noch nie eine beobachtet werden. Zieht man die Heisenbergsche Unschärferelation zu Rate, dann kann es keine echten Singularitäten geben.

Re: Nackte Singularität • Kommentarcheck rotierende Schwarze Löcher | Andreas Müller

Verfasst: 22. Jan 2018, 23:29
von Skeltek
Mein Können bezüglich der gängigen Begriffe und Modelle ist leider extrem gering. Bei meinem ersten Beitrag als Laie in diesem Forum ging es um hypotetische SLs, welche sich mit Kerr-Parameter >=1 drehen... und weshalb das nicht möglich sei (das SL wird grün weil ihm schlecht wird und erbricht seinen ganzen Inhalt in der Umgebung). Glaube das war der Vergleich mit dem Staudruck des Dampfes in einer Tasse heissen Kaffes (wobei der dabei nicht schlecht wird).
Witzig ist übrigens auch Schneeflöckchens Kommentar zu dem obig verlinkten Video.

Re: Nackte Singularität • Kommentarcheck rotierende Schwarze Löcher | Andreas Müller

Verfasst: 23. Jan 2018, 11:04
von belgariath
Das Video ist echt gut gemacht und toll erklärt.
Aber ich verstehe nicht, warum man zur Berechnung der Rotationsgeschwindigkeit des Ereignishorizonts die klassische Formel M * r * v benutzen darf. Die gilt doch für den Drehimpuls eines Teilchens der Masse M, welches sich im Abstand r um ein Rotationszentrum bewegt. Der Ereignishorizont ist aber nur eine gedachte Fläche und besitzt keine Masse. Und J ist nicht der Drehimpuls des Ereignishorizonts.

Eine weitere Frage habe ich noch:
Angenommen ein Schwarzes Loch hat eine Drehimpuls von a = 0,9 M. Eine Materiewolke mit Drehimpuls 0,2 M wird nun von dem Loch akkretiert. Dann wäre der Gesamtdrehimpuls 1,1 M, was unzulässig ist. Wo ist der Fehler? Kann eine solche Materiewolke aus irgendeinem Grund nicht akkretiert werden? Wenn ja, warum? Oder wird ein Teil des Drehimpulses in einem Jet oder in einer Akkretionsscheibe abgeführt.