Meine Grundfrage, die ich zunächst geklärt haben wollte, ist die:
Wenn ich als entfernter Beobachter eine in ein SL einfallende Masse beobachte, dann erscheint es mir so, als ob sich das Objekt bei Annäherung an den EH immer langsamer bewegen würde, bis es praktisch stillzustehen scheint, dann verschwindet es (wegen Rotverschiebung und Dunkelung) vollständig aus meiner Beobachtung. Extrapoliere ich die erhaltene Kurve bezüglich meiner Eigenzeit, so kann ich ausrechnen, dass das Objekt am EH zum Stillstand kommt.
Die Frage ist nun:
Scheint es nur so, als ob das Objekt am EH 'hängenbleibt' (
während es tatsächlich den EH überquert) oder bleibt es
tatsächlich dort hängen?
Ich behaupte: Es bleibt
tatsächlich dort hängen!
Eigentlicher Grund: Als entfernter Beobachter ist die einzig sinnvolle Zeit, die ich zur Beantwortung dieser Frage zuhilfe nehmen darf, meine eigene Eigenzeit, nicht die Eigenzeit des einfallenden Objektes (diese kann ich nicht messen und ist somit nicht Teil meiner physikalischen Realität).
Die Argumentation, dass ein einfallender Beobachter tatsächlich den EH überschreitet und nicht hängen bleibt, hilft m.E. nicht, weil das zu einer anderen Zeit geschieht, nämlich in der Zukunft, nicht in der Gegenwart des heutigen Universums. Wenn wir die Frage stellen: "Was ist
heute Fakt?", dann scheint mir die Antwort deshalb klar.
Eine weitere Geschichte, die mir gerade im Kopf herumschwirrt, ist dieser Umstand, dass die Gravitation im Inneren von Masseansammlungen mit dem Radius abnimmt und bei Vollkugeln bei r=0 immer exakt Null ist.
Davon ausgehend: Stellen wir uns einen kollabierenden Stern vor, der zu einem SL wird, lassen wir ihn immer dicher werden.
Ich komme zu dem Schluss, dass dieses dichter werden nichts an der obigen Aussage ändert und damit zu der Vermutung, dass es im Inneren von SL einen zweiten EH geben müsste, mindestens bei Kerr-Löchern (wie sieht es innerhalb des Rings der Ringsingularität aus?). Selbst bei Schwarzschild-Löchern müsste es sozusagen im Zentrum der Singularität einen Punkt mit Null-Gravitation geben (d.h. bei den typischen Graphiken von SL-Trichterm müsste man eigentlich in der Mitte noch eine senkrechte Strecke hinzufügen).
Und solange die Masse noch am Kontrahieren ist... müsste das nicht kugelschalenartig geschen? Die äußerste Kugelschale wäre der Bereich, wo die Gravitation stark genug ist, um Ereignishorizonte zu bilden, unendliche Dichte zu erreichen, aber weiter drinnen?
Dort hätten wir einen Bereich mit extrem verdichteter Materie, entsprechnedem Druck, aber geringer Gravitation. Müsste das Gravitationsfeld dieses Objektes nicht eher wie ein Sombrerohut aussehen? Und was sollte den inneren Bereich dazu zwingen noch weiter zu kontrahieren, wenn der Druck der äußeren Schale nur 'konventionell', also maximal mit c nach innen wirken wirken kann und geringer sein wird als der nach außen gerichtete Druck ganz innen?
Kommt ihr zu anderen Schlüssen? Versteh ich da was falsch? Sind die Singularitäten von Schwarzschildlöchern eigentlich Kugelschalensingularitäten?
Gruß
seeker
P.S.:
Noch etwas:
Man sollte nicht Kraftformeln, sondern die potentielle Energie als grundlegend sehen. - Die Kraft in der Mitte zwischen zwei gleich grossen Massen ist 0, nicht aber die potentielle Energie.
Warum ist die potentielle Energie hier ungleich Null? Und falls das so ist: Spielt das eine Rolle?
Krftfelder sind m.W.n. darüber definiert, welche Kraft auf einen Probekörper wirkt: Wenn also keine Kraft, dann Feldstärke = Null.