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Frage zur Hawking Strahlung
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Nun, theoretisch kann man sie schon nachweisen, aber dazu müsste man sich in der Nähe eines kleinen und damit genügend heißen schwarzen Lochs befinden.
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Falls am CERN (oder einem Nachfolger-Beschleuniger) doch noch eines Tages Mikro-SL erzeugt werden, dann könnte der direkte Nachweis gelingen (schneller Zerfall der SL durch Hawkingstrahlung).
Gruß
seeker
Gruß
seeker
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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Karl Popper
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Wenn ...
Der Punkt ist, dass für sehr kleine SLs die Näherungen von Hawking nicht mehr gelten.
Der Punkt ist, dass für sehr kleine SLs die Näherungen von Hawking nicht mehr gelten.
Gruß
Tom
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Sir Karl R. Popper
Tom
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Re: Frage zur Hawking Temperatur
Gilt die Formel für die Temperatur eines schwarzen Lochs
(also z.B. 100 Nanokelvin für ein stellares schwarzes Loch) eigentlich für einen hypothetischen Beobachter am Ereignishorizont oder für einen Beobachter in der Ferne? Wenn die Photonen der Hawkingstrahlung aus dem Bereich des SL entweichen, müssen sie ja noch mal viel Energie verlieren (also langwelliger werden).
Hintergrund meiner Frage ist ein Gedankenexperiment von L. Susskind aus dem Buch "Der Krieg um das schwarze Loch", das ich weder verstehe noch nachvollziehen kann: ein Beobacher in einer Raumstation, die in sicherer Entfernung zum SL kreist, lässt ein Thermometer bis knapp zum Ereignishorizont herab und würde dann eine enorm hohe Temperatur messen, während ein frei fallender Beboachter am Ereignishorizont nichts besonderes bemerken würde. Susskind postuliert eine superheiße Schicht direkt über dem Horizont, die einem entfernten Beobachter so erscheine, als würde sie alles zerstrahlen, was auf sie trifft*.
Was ich an dem Gedankenexperiment nicht verstehe: eine hypothethische Sonde, die man in die Nähe des Ereignishorizontes mit einem phantastischen Seil (vielleicht ein Superstring ), herablassen würde, müsste ja enorm stark beschleunigt werden, um nicht ins SL zu fallen. Dann würde die Sonde aber die Unruh-Strahlung messen, die meiner Meinung erst mal nichts direkt mit der Hawking-Strahlung zu tun hat. Außerdem hätten die Sonde und das Seil so viel Energie, dass sie dem SL zugeschlagen würden und den Ereignishorizont vergrößern würden - somit ist eine Messung "eine Planklänge vom Ereignishorizont entfernt" auch schon prinzipiell ausgeschlossen.
*) Nicht zu verwechseln mit der aktuellen Firewall-Diskussion, nach der auch ein frei fallender Beobachter von einer Firewall am Ereignishorizont zerstrahlt werden soll.
(also z.B. 100 Nanokelvin für ein stellares schwarzes Loch) eigentlich für einen hypothetischen Beobachter am Ereignishorizont oder für einen Beobachter in der Ferne? Wenn die Photonen der Hawkingstrahlung aus dem Bereich des SL entweichen, müssen sie ja noch mal viel Energie verlieren (also langwelliger werden).
Hintergrund meiner Frage ist ein Gedankenexperiment von L. Susskind aus dem Buch "Der Krieg um das schwarze Loch", das ich weder verstehe noch nachvollziehen kann: ein Beobacher in einer Raumstation, die in sicherer Entfernung zum SL kreist, lässt ein Thermometer bis knapp zum Ereignishorizont herab und würde dann eine enorm hohe Temperatur messen, während ein frei fallender Beboachter am Ereignishorizont nichts besonderes bemerken würde. Susskind postuliert eine superheiße Schicht direkt über dem Horizont, die einem entfernten Beobachter so erscheine, als würde sie alles zerstrahlen, was auf sie trifft*.
Was ich an dem Gedankenexperiment nicht verstehe: eine hypothethische Sonde, die man in die Nähe des Ereignishorizontes mit einem phantastischen Seil (vielleicht ein Superstring ), herablassen würde, müsste ja enorm stark beschleunigt werden, um nicht ins SL zu fallen. Dann würde die Sonde aber die Unruh-Strahlung messen, die meiner Meinung erst mal nichts direkt mit der Hawking-Strahlung zu tun hat. Außerdem hätten die Sonde und das Seil so viel Energie, dass sie dem SL zugeschlagen würden und den Ereignishorizont vergrößern würden - somit ist eine Messung "eine Planklänge vom Ereignishorizont entfernt" auch schon prinzipiell ausgeschlossen.
*) Nicht zu verwechseln mit der aktuellen Firewall-Diskussion, nach der auch ein frei fallender Beobachter von einer Firewall am Ereignishorizont zerstrahlt werden soll.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Die Formel für die Hawkingstrahlung gilt exakt für einen unendlich weit entfernten Beobachter in der unendlich fernen Zukunft.
Eine Berechnung der Temperatur "am" Ereignishorizont habe ich noch nicht gesehen. Es ist auch nicht so, dass die Teilchenentstehung "am" Ereignishorizont lokalisierbar wäre; der Effekt ist zunächst mal nicht-lokal. Allerdings tragen bestimmte Bereiche der Raumzeit tatsächlich mehr bei als andere.
Mich würde interessieren, ob Susskind Literatur nennt, gemäß der diese heiße Schicht quantitativ erklärt wird.
Eine Berechnung der Temperatur "am" Ereignishorizont habe ich noch nicht gesehen. Es ist auch nicht so, dass die Teilchenentstehung "am" Ereignishorizont lokalisierbar wäre; der Effekt ist zunächst mal nicht-lokal. Allerdings tragen bestimmte Bereiche der Raumzeit tatsächlich mehr bei als andere.
Mich würde interessieren, ob Susskind Literatur nennt, gemäß der diese heiße Schicht quantitativ erklärt wird.
Gruß
Tom
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Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Danke für die Antwort. Damit ergibt Susskinds Argumentationskette einen Sinn: "die energiearme Hawkingstrahlung, die man weit vom SL entfernt beobachtet, muss ein energiereicher Gammastrahl gewesen sein, als sie den Ereignishorizont verließ."*)tomS hat geschrieben:Die Formel für did Hawkingstrahlung gilt exakt für einen unendlich weit entfernten Beobachter in der unendlich fernen Zukunft.
Eine Berechnung der Temperatur "am" Ereignishorizont habe ich noch nicht gesehen. Es ist auch nicht so, dass die Teilchenentstehung "am" Ereignishorizont lokalisierbar wäre; der Effekt ist zunächst mal nicht-lokal. Allerdings tragen bestimmte Bereiche der Raumzeit tatsächlich mehr bei als andere.
Leider hat das Buch kein Literaturverzeichnis. Es gibt nur ein paar indirekte Hinweise in Fußnoten:tomS hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob Susskind Literatur nennt, gemäß der diese heiße Schicht quantitativ erklärt wird.
Eine Google Suche nach "Unruh dump holes" liefert z.B.: http://arxiv.org/abs/gr-qc/9409008L. Susskind, Der Krieg um das schwarze Loch, Fußnote 5 auf Seite 277 hat geschrieben:Physikern war seit den 70er Jahren bekannt, daß ein in die Nähe eines Horizonts herabgelassenes Thermometer eine hohe Temperatur registrieren würde. Bill Unruh, der Erfinder der dump holes, war auf diese Tatsache gestoßen, als er noch bei John Wheeler studierte
* S.259
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Meine persönliche Meinung zum Thema Hawking Strahlung (2 Erklärungsansätze):
Die Quantengravitationstheorie (nicht Superstringtheorie!) geht aktuell davon aus, dass es keine "Urknallsingularität" geben kann. Zur Erinnerung: In der Quantenmechanik QM gibt es generell keine Singularitäten!
Man postuliert lieber ein "verschmierten" (unscharfen) Urknallkorridorbeteich im Raumzeit-Lichtkegel (Weltlinien), der in ein Universum vor dem Urknall näherungsweise spiegelsymetrisch zu unserem führt. Beide Universen ( das vor und das nach dem Urknall) stellen in Summe ein geschlossenes physikalisches System dar und existieren oszillierend nebeneinander hin und her...
Das hätte aber unmittelbar Konsequenzen nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, wonach die Entropie in geschlossenen Systemen immer zunehmen muss.
Ein Erklärungsansatz aus meiner Sicht wäre, dass Entropie (Information) eines verdampfenden Schwarzen Loches SL in das Universum vor dem Urknall tunnelt...
Nach dem 3. Hauptsatz der Thermodynamk bleibt immer Restenergie in Form von thermischer Strahlung übrig. Es gibt eben keinen absoluten Nullpunkt bei der Entwicklung des Universums mehr. Der Prozess ist irreversibel.
Letztlich könnte sich die Temperatur/Information eines verdampfenden SL auch als "Temperaturspeicher" in der Hintergrundstrahlung manifestieren (Information/ Intelligenz als Temperaturspeicher?)...
Ich habe mich oft auch immer wieder gefragt, ob nicht langsam mal ein 4. Hauptsatz der Thermodynamik fällig wäre, der die maximal mögliche Änderungsgeschwindigkeit in der Zeit für die Zunahme der Entropie S beschreibt, z.B. in der Art
0 <= dS/dt <= O! (4. Hauptsatz fiktiv)
mit 0! = 1! = 1.
MfG
Die Quantengravitationstheorie (nicht Superstringtheorie!) geht aktuell davon aus, dass es keine "Urknallsingularität" geben kann. Zur Erinnerung: In der Quantenmechanik QM gibt es generell keine Singularitäten!
Man postuliert lieber ein "verschmierten" (unscharfen) Urknallkorridorbeteich im Raumzeit-Lichtkegel (Weltlinien), der in ein Universum vor dem Urknall näherungsweise spiegelsymetrisch zu unserem führt. Beide Universen ( das vor und das nach dem Urknall) stellen in Summe ein geschlossenes physikalisches System dar und existieren oszillierend nebeneinander hin und her...
Das hätte aber unmittelbar Konsequenzen nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, wonach die Entropie in geschlossenen Systemen immer zunehmen muss.
Ein Erklärungsansatz aus meiner Sicht wäre, dass Entropie (Information) eines verdampfenden Schwarzen Loches SL in das Universum vor dem Urknall tunnelt...
Nach dem 3. Hauptsatz der Thermodynamk bleibt immer Restenergie in Form von thermischer Strahlung übrig. Es gibt eben keinen absoluten Nullpunkt bei der Entwicklung des Universums mehr. Der Prozess ist irreversibel.
Letztlich könnte sich die Temperatur/Information eines verdampfenden SL auch als "Temperaturspeicher" in der Hintergrundstrahlung manifestieren (Information/ Intelligenz als Temperaturspeicher?)...
Ich habe mich oft auch immer wieder gefragt, ob nicht langsam mal ein 4. Hauptsatz der Thermodynamik fällig wäre, der die maximal mögliche Änderungsgeschwindigkeit in der Zeit für die Zunahme der Entropie S beschreibt, z.B. in der Art
0 <= dS/dt <= O! (4. Hauptsatz fiktiv)
mit 0! = 1! = 1.
MfG
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Hallo, und herzlich willkommen im Forum!
Welche? Es gibt nicht die Quantengravitationstheorie; und es gibt keine wirklich abgeschlossene Formulierung. Ich denke, du meinst die LQC.Siebenstein hat geschrieben:Die Quantengravitationstheorie geht aktuell davon aus, dass es keine "Urknallsingularität" geben kann.
Man postuliert nichts dergleichen, sondern man versucht, dies mathematisch abzuleiten. Die Wortwahl "Urknallkorridorbereich" ist etwas ungewöhnlich :-)Siebenstein hat geschrieben:Man postuliert lieber ein "verschmierten" (unscharfen) Urknallkorridorbeteich im Raumzeit-Lichtkegel (Weltlinien), der in ein Universum vor dem Urknall näherungsweise spiegelsymetrisch zu unserem führt.
dito: "und existieren oszillierend nebeneinander hin und her"Siebenstein hat geschrieben:Beide Universen ( das vor und das nach dem Urknall) stellen in Summe ein geschlossenes physikalisches System dar und existieren oszillierend nebeneinander hin und her...
Zunächst mal besagt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik nicht, dass die Entropie immer zunehmen muss, sondern das sie nicht abnehmen darf. Dan bin ich mir gar nicht sicher, ob der Entropiebegriff hier eindeutig definiert und sinnvoll ist: in einem "reinen Quantenzustand" wäre die Entropie zeitlich konstant Null; der Zeitbegriff ist aber notorisch schwierig zu definieren.Siebenstein hat geschrieben:Das hätte aber unmittelbar Konsequenzen nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, wonach die Entropie in geschlossenen Systemen immer zunehmen muss.
Das ist doch reine Spekulation.Siebenstein hat geschrieben:Ein Erklärungsansatz aus meiner Sicht wäre, dass Entropie (Information) eines verdampfenden Schwarzen Loches SL in das Universum vor dem Urknall tunnelt...
Gruß
Tom
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Sir Karl R. Popper
Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Willkommen!
Es ist übrigens auch etwas ungenau zu sagen, dass die Entropie mit der Zeit immer zunehmen muss, denn wenn ein geschlossenes System schon maximale oder nahezu maximale Entropie hat, dann ist es wahrscheinlich, dass das System zeitweise kleine Schwankungen in Richtung Entropieabnahme vollführt. Und ich bin mir nicht sicher, ob man bei einem Universum, das in ferner Zukunft extrem ausgedünnt ist, überhaupt noch sinnvoll den Begriff "Entropie" benutzen kann, dann, wenn also überhaupt keine Wechselwirkungen mehr stattfinden?
Evtl. dann noch vorhandene, einsame Teilchen, wären m. E. dann auch noch alle in einem stabilen verschränkten Zustand, von ihrer letzten WW mit einem anderen Teilchen. Keine Ahnung, ob und was das dann bedeuten würde.
Aber ja, ich denke mit der extrem geringen Entropie im Anfang des Universums haben wir eh ein großes Rätsel vorliegen.
Man kann das auch nicht so einfach durch einen quantenmechanischen Zufall oder dergleichen lösen, denn auf diesem Weg kommt man zunächst zu dem Schluss, dass es extrem viel wahrscheinlicher ist, dass das Universum mit allem darin (incl. uns) gerade vor einer Sekunde genau so 'aufgepoppt' ist, wie wir es jetzt sehen, als dass es in einem Extrem-Niederentropie-Urknall vor 13,8 Mrd Jahren aufgepoppt ist.
Grüße
seeker
Es sei denn, die Zeitrichtung wäre in dem Spiegeluniversum ebenfalls gespiegelt...Siebenstein hat geschrieben:Beide Universen ( das vor und das nach dem Urknall) stellen in Summe ein geschlossenes physikalisches System dar und existieren oszillierend nebeneinander hin und her...
Das hätte aber unmittelbar Konsequenzen nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, wonach die Entropie in geschlossenen Systemen immer zunehmen muss.
Es ist übrigens auch etwas ungenau zu sagen, dass die Entropie mit der Zeit immer zunehmen muss, denn wenn ein geschlossenes System schon maximale oder nahezu maximale Entropie hat, dann ist es wahrscheinlich, dass das System zeitweise kleine Schwankungen in Richtung Entropieabnahme vollführt. Und ich bin mir nicht sicher, ob man bei einem Universum, das in ferner Zukunft extrem ausgedünnt ist, überhaupt noch sinnvoll den Begriff "Entropie" benutzen kann, dann, wenn also überhaupt keine Wechselwirkungen mehr stattfinden?
Evtl. dann noch vorhandene, einsame Teilchen, wären m. E. dann auch noch alle in einem stabilen verschränkten Zustand, von ihrer letzten WW mit einem anderen Teilchen. Keine Ahnung, ob und was das dann bedeuten würde.
Aber ja, ich denke mit der extrem geringen Entropie im Anfang des Universums haben wir eh ein großes Rätsel vorliegen.
Man kann das auch nicht so einfach durch einen quantenmechanischen Zufall oder dergleichen lösen, denn auf diesem Weg kommt man zunächst zu dem Schluss, dass es extrem viel wahrscheinlicher ist, dass das Universum mit allem darin (incl. uns) gerade vor einer Sekunde genau so 'aufgepoppt' ist, wie wir es jetzt sehen, als dass es in einem Extrem-Niederentropie-Urknall vor 13,8 Mrd Jahren aufgepoppt ist.
Vielleicht, wer weiß? Aber ein einziges SL wird m. E. nicht für unser Universum als "Informationsquelle" ausreichend sein können, es sei denn es wäre wirklich gigantisch gewesen. Ich bin eher geneigt zu glauben, dass in SLs 1. keine Information verloren geht und 2. diese Information wieder ins Mutteruniversum entlassen wird, spätestens im Moment, wenn das SL völlig verdampft ist.Siebenstein hat geschrieben:Ein Erklärungsansatz aus meiner Sicht wäre, dass Entropie (Information) eines verdampfenden Schwarzen Loches SL in das Universum vor dem Urknall tunnelt...
Mag sein. Ob das irgendeine Bedeutung hat, weiß ich nicht.Siebenstein hat geschrieben:Letztlich könnte sich die Temperatur/Information eines verdampfenden SL auch als "Temperaturspeicher" in der Hintergrundstrahlung manifestieren
Grüße
seeker
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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Karl Popper
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Hallo liebes Forum,
für mich war seit langer Zeit klar, das virtuelle Teilchen reel werden, wenn sie ihren Partner im schwarzen Loch verlieren.
Die Konsequenzen daraus kann man wahrscheinlich nur mathematisch darstellen, aber für mich heißt das, dass schwarze Löcher mit der Zeit kleiner werden und nicht größer, denn Tom hat erklärt, das reele Antiteilchen einem schwarzen Loch die Masse nehmen können.
Das bedeutet für mich aber, dass unser großes schwarzes Loch in der Mitte unserer Galaxie nicht massiver werden dürfte.
Tom, hilf mir...der nächste Schritt, den ich tue ist zu versuchen, das mathematisch zu erklären, und dann blamiere ich mich
für mich war seit langer Zeit klar, das virtuelle Teilchen reel werden, wenn sie ihren Partner im schwarzen Loch verlieren.
Die Konsequenzen daraus kann man wahrscheinlich nur mathematisch darstellen, aber für mich heißt das, dass schwarze Löcher mit der Zeit kleiner werden und nicht größer, denn Tom hat erklärt, das reele Antiteilchen einem schwarzen Loch die Masse nehmen können.
Das bedeutet für mich aber, dass unser großes schwarzes Loch in der Mitte unserer Galaxie nicht massiver werden dürfte.
Tom, hilf mir...der nächste Schritt, den ich tue ist zu versuchen, das mathematisch zu erklären, und dann blamiere ich mich
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Ach ja...ich kann immer noch nicht verstehen, wie man ein leckeres belegtes Brötchen in ein schwarzes Loch werfen kann, nur um festzustellen, dass die Information der Zusammensetzung des belegten Brötchens im schwarzen Loch bleibt, oder nicht.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Ja, aber das gilt doch nur, wenn das SL völlig isoliert ist, also nichts hinein fällt und es dann nur per Hawking-Strahlung sehr sehr sehr langsam Masse verliert. Sobald und so lange es aber 'frisst' (Materie, Strahlung), wächst es, wird massiver.Zausel hat geschrieben:für mich war seit langer Zeit klar, das virtuelle Teilchen reel werden, wenn sie ihren Partner im schwarzen Loch verlieren.
Die Konsequenzen daraus kann man wahrscheinlich nur mathematisch darstellen, aber für mich heißt das, dass schwarze Löcher mit der Zeit kleiner werden und nicht größer, denn Tom hat erklärt, das reele Antiteilchen einem schwarzen Loch die Masse nehmen können.
Das bedeutet für mich aber, dass unser großes schwarzes Loch in der Mitte unserer Galaxie nicht massiver werden dürfte.
Gruß
seeker
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Natürlich muss die Entropie nicht zwingend zunehmen in einem geschlossenen physikalischen System, sondern kann auch stagnieren (siehe z.B. Carnot'schet Kreisprozess). Aber wo es untere Grenzen gibt, muss es meiner Meinung nach doch auch sinnvoll definierte obere Grenzen geben in einem nicht unendlichen Universum (oder besser ausgedrückt in einem Universum mit nicht unendlich vielen Quantenzuständen!). Diese zu finden oder korrekt zu definieren ist freilich eine andere Frage. Um nichts anderes ging es mir bei meinem zugegebenermaßen spekulativen (fiktiven) Hauptsatzansatz 0 <= dS/dt <= 1.
Aber die sich entwickeltenden Diskussionen sind wirklich höchst interessant für mich!
MfG
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Also ich habe zum Begriff Temperaturstrahlung und Entropie eines "verdampfenden" Schwarzen Loches auch nochmal gegoogelt und folgendes gefunden zur Entropie S_SL und Zeitdauer delta t bis das SL verdampft ist:
S_SL = [ Lambda_t x kB x c^3 ] / [ 4 x h/2Pi x G ]
mit Lambda_t = 4 x 10^15 kg^3/s = const.
und delta t = [ M^3 ] / [ 3 x Lambda_t ]
wobei M die Masse des SL zu Beginn der "Zerstrahlung" ist.
Die Entropie S im allgemeinen fasse ich auf als:
Dekadischer Logarithmus der verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten von Teilchen oder Elementarteilchen, ohne dass sich am makroskopischen Erscheinungsbild etwas ändert. In diesem Sinne oder Definition wäre die Entropie ein reiner Zahlenwert, also ohne physikalische Dimension.
S_SL = [ Lambda_t x kB x c^3 ] / [ 4 x h/2Pi x G ]
mit Lambda_t = 4 x 10^15 kg^3/s = const.
und delta t = [ M^3 ] / [ 3 x Lambda_t ]
wobei M die Masse des SL zu Beginn der "Zerstrahlung" ist.
Die Entropie S im allgemeinen fasse ich auf als:
Dekadischer Logarithmus der verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten von Teilchen oder Elementarteilchen, ohne dass sich am makroskopischen Erscheinungsbild etwas ändert. In diesem Sinne oder Definition wäre die Entropie ein reiner Zahlenwert, also ohne physikalische Dimension.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Zunächst mal muss man unterscheiden zwischen der thermodynamischen und der quanten-statistischen Definition der Entropie. Letztere kann man mittels der Mikrozustände definieren, und in geeigneten Einheiten handelt es sich tatsächlich um eine Zahl.
Im Falle der Bekenstein-Hawking-Entropie schwarzer Löcher liegt jedoch keine statistische Definition der Entropie vor, da überhaupt keine Mikrozustände betrachtet werden. Dies erfolgt erst (in Ansätzen) in Theorien der Quantengravitation, z.B. der Stringtheorie und der LQG.
Generell ändert all dies nichts daran, dass man erwartet, dass für mikroskopische SLs der von Bekenstein und Hawking gefundene Zusammenhang zwischen Masse, Temperatur und Entropie nicht mehr zutreffend ist.
Im Falle der Bekenstein-Hawking-Entropie schwarzer Löcher liegt jedoch keine statistische Definition der Entropie vor, da überhaupt keine Mikrozustände betrachtet werden. Dies erfolgt erst (in Ansätzen) in Theorien der Quantengravitation, z.B. der Stringtheorie und der LQG.
Generell ändert all dies nichts daran, dass man erwartet, dass für mikroskopische SLs der von Bekenstein und Hawking gefundene Zusammenhang zwischen Masse, Temperatur und Entropie nicht mehr zutreffend ist.
Gruß
Tom
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Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Es gibt jedoch bereits in einem endlichen Universum unendlich viele Quantenzustände. Betrachte einen simplen harmonischen Oszillator mit einem quantenmechanischen Freiheitsgrad; dieser hat unendlich viele erlaubte Quantenzustände. In einem endlichen Universum mit Quantenfeldern ist die Anzahl der Quantenzsutände natürlich ebenfalls unendlich.Siebenstein hat geschrieben:Aber wo es untere Grenzen gibt, muss es meiner Meinung nach doch auch sinnvoll definierte obere Grenzen geben in einem nicht unendlichen Universum (oder besser ausgedrückt in einem Universum mit nicht unendlich vielen Quantenzuständen)
Bei endlich vielen erlaubten Quantenzuständen N ist die Entropie maximal, wenn jeder Quantenzustand mit der selben Wahrscheinlichkeit p = 1/N besetzt ist; die Entropie beträgt dann
Smax = ln(N) = ln dim H
d.h. sie divergiert logarithmisch mit der Anzahl N = der Dimension des Zustandsraumes H.
Gruß
Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Ich glaube, das sollte durch "im Rahmen der QM theoretisch/mathematisch" präzisiert werden.tomS hat geschrieben:Es gibt jedoch bereits in einem endlichen Universum unendlich viele Quantenzustände. Betrachte einen simplen harmonischen Oszillator mit einem quantenmechanischen Freiheitsgrad; dieser hat unendlich viele erlaubte Quantenzustände.
Ein endliches Universum bedeutet nicht nur für die rechnerisch einnehmbaren Zustände eine Einschränkung, sondern es enthält auch eine begrenzte Energiemenge. D.h. man hat in einem QM-Oszillator auch eine maximale Frequenz, die der Gesamtenergie des Universums entspricht, und damit endlich viele mögliche Zustände.
Auch hat man nur in kontinuierlichen Orts- und Impulsräumen und bei kontinuierlichen Energiemengen unendlich viele Zustände, aber eine Einschränkung bei diesen ginge natürlich über die QM hinaus.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Verstehe ich nicht.
Betrachte ein Teilchen im Kasten: es liegen unendlich viele Zustände vor, und zwar mit mit unbeschränktem Spektrum; woher soll eine nach oben beschränkte Energie stammen, wenn nicht entweder künstlich oder durch eine physikalische Theorie?
Wenn das Universum in einem Energieeigenzustand, also einem reinen Zustand wäre, dann wäre seine Entropie ohnehin Null. Wenn wir anderseits von einem gemischten Zustand sprechen - und nur dann kann die Entropie positiv sein - dann sind Entropie und Energie nicht direkt miteinander verbunden. Es sei denn, es läge eine thermodynamische Zustandsgleichung bzw. ein thermischer Zustand vor; in diesem Fall sind Entropie und Erwartungswert der Energie (bei endlicher Temperatur) endlich, obwohl ein unbeschränktes Spektrum vorliegen kann. Z.B. sind S(T) und E(T) im Falle des harmonischen Oszillators bei endlichem T endlich.
Bzgl. der kontinuierlichen Zustände: diese sind, wenn man die QM ernst nimmt, ein mathematisches jedoch kein physikalisches Problem. Die Axiome der QM fordern einen separablen Hilbertraum, also eine abzählbare Basis (diese entspricht nicht unbedingt dem Spektrum des Hamiltonoperators). Z.B. bilden die Eigenfunktionen des harmonischen Oszillators eine abzählbare und vollständige Basis auf dem Hilbertraum L2; die Verwendung ebener Wellen ist teilweise praktischer, jedoch nicht zwingend erforderlich.
Betrachte ein Teilchen im Kasten: es liegen unendlich viele Zustände vor, und zwar mit mit unbeschränktem Spektrum; woher soll eine nach oben beschränkte Energie stammen, wenn nicht entweder künstlich oder durch eine physikalische Theorie?
Wenn das Universum in einem Energieeigenzustand, also einem reinen Zustand wäre, dann wäre seine Entropie ohnehin Null. Wenn wir anderseits von einem gemischten Zustand sprechen - und nur dann kann die Entropie positiv sein - dann sind Entropie und Energie nicht direkt miteinander verbunden. Es sei denn, es läge eine thermodynamische Zustandsgleichung bzw. ein thermischer Zustand vor; in diesem Fall sind Entropie und Erwartungswert der Energie (bei endlicher Temperatur) endlich, obwohl ein unbeschränktes Spektrum vorliegen kann. Z.B. sind S(T) und E(T) im Falle des harmonischen Oszillators bei endlichem T endlich.
Bzgl. der kontinuierlichen Zustände: diese sind, wenn man die QM ernst nimmt, ein mathematisches jedoch kein physikalisches Problem. Die Axiome der QM fordern einen separablen Hilbertraum, also eine abzählbare Basis (diese entspricht nicht unbedingt dem Spektrum des Hamiltonoperators). Z.B. bilden die Eigenfunktionen des harmonischen Oszillators eine abzählbare und vollständige Basis auf dem Hilbertraum L2; die Verwendung ebener Wellen ist teilweise praktischer, jedoch nicht zwingend erforderlich.
Gruß
Tom
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Ich denke, das liegt auf der Hand, also, zumindest bei der Messung.tomS hat geschrieben:Betrachte ein Teilchen im Kasten: es liegen unendlich viele Zustände vor, und zwar mit mit unbeschränktem Spektrum; woher soll eine nach oben beschränkte Energie stammen, wenn nicht entweder künstlich oder durch eine physikalische Theorie?
Weil unendlich viel Energie in einem endlichen Universum nicht möglich ist, muss die Gesamtenergie endlich sein. Für endliche Energie kann es aber nicht unendlich viele Zustände geben, weil bei Erhöhung der Hauptquantenzahl die Energie immer weiter ansteigt.
Vielleicht ist es mir nur nicht bewusst, aber ich glaube, ich habe noch nie eine nicht mit ebenen Wellen konstruierte Wellenfunktion gesehen. Wie geht das?tomS hat geschrieben:...die Verwendung ebener Wellen ist teilweise praktischer, jedoch nicht zwingend erforderlich.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Wieso?positronium hat geschrieben:Ich denke, das liegt auf der Hand, also, zumindest bei der Messung.tomS hat geschrieben:Betrachte ein Teilchen im Kasten: es liegen unendlich viele Zustände vor, und zwar mit mit unbeschränktem Spektrum; woher soll eine nach oben beschränkte Energie stammen, wenn nicht entweder künstlich oder durch eine physikalische Theorie?
Weil unendlich viel Energie in einem endlichen Universum nicht möglich ist, muss die Gesamtenergie endlich sein. Für endliche Energie kann es aber nicht unendlich viele Zustände geben, weil bei Erhöhung der Hauptquantenzahl die Energie immer weiter ansteigt.
Im harmonischen Oszillator haben wir die Energieeigenwerte
En = n + 1/2
Das Spektrum ist unbeschränkt.
1) Nun kann sich das System jedoch in einem Eigenzustand |n> mit endlicher Energie En < ∞ befinden.
2) Wenn wir uns einen thermischen Zustand ansehen, d.h. einen gemischten Zustand, dann sind für β = 1/T mit endlicher Temperatur T die Besetzungswahrscheinlichkeiten pn der Zustände |n> gegeben durch
pn = e-βEn
Sowohl Entropie S als euch Energie E sind endlich
S(β) = ∑n pn ln(pn)
E(β) = - ∂β S(β)
Nimm' einen Hilbertraum H und einen auf H selbstadjungierten Operator D; im Falle ebener Wellen wäre das z.B. der Impulsoperator -i∇x oder der Laplaceoperator -Δ = -∇2; im Falle des harmonischen Oszillators oder anderer Probleme hätte D eine allgemeinere Form wiepositronium hat geschrieben:Vielleicht ist es mir nur nicht bewusst, aber ich glaube, ich habe noch nie eine nicht mit ebenen Wellen konstruierte Wellenfunktion gesehen. Wie geht das?tomS hat geschrieben:...die Verwendung ebener Wellen ist teilweise praktischer, jedoch nicht zwingend erforderlich.
D = -Δ + V(x)
Nun bestimme die Eigenfunktionen un sowie die Eigenwerte λn
(D - λn) un(x) = 0
Ein Theorem der Funktionalanalysis garantiert, dass die Eigenfunktionen un ein vollständiges Orthonormalsystem bilden, d.h. dass gilt:
(1) ∑n u*n(x) un(x) = 1
(2) ∫dx u*m(x) un(x) = δmn
Die erste Gleichung beschreibt die Vollständigkeit, die zweite die Orthonormiertheit. Zusammen stellen sie sicher, dass die un eine Hilbert-Basis darstellen.
Wenn du Lust hast, kannst du diese Beziehungen für die Eigenfunktionen = die Hermitefunktionen Hn(x) des harmonischen Oszillators nachprüfen.
Dass die Basis durch einen diskreten Index nummeriert werden kann hat etwas mit der Separabilität des Hilbertraumes zu tun sowie mit der Selbstadjungiertheit von D auf H. Letzteres ist im Falle der ebenen Wellen subtiler, deswegen erhält man einen "kontinuierlichen Index" k und in der Gleichung (1) ein Integral anstelle der Summe.
Die Darstellung einer beliebigen Funktion f(x) aus H gelingt mittels Projektion von f auf die Basis un(x), d.h. durch Berechnung der Koeffizienten (= der Koordinaten bzgl. der Basis)
fn = ∫dx u*m(x) f(x)
Die Darstellung von f(x) in der Basis der un(x) lautet
f(x) = ∑n fn un(x)
D.h. dass jede Funktion aus H mittels eines vollständigen und orthoniermierten Funktionensystems un dargestellt werden kann. Im Falle des Hilbertraumes der quadratintegrablen Funktionen über den reellen Zahlen sind die o.g. Hermitefunktionen ein derartiges Funktionensystems. D.h. jede quadratintegrable Funktion kann als eine derartige Summe über die Eigenfunktionen des harmonischen Oszillators dargestellt werden.
Wenn man sich mal daran gewöhnt und ein paar Subtilitäten bzgl. unendlicher Summen, Selbstadjungiertheit usw. verstanden hat, dann ist das letztlich wie lineare Algebra mit unendlich-dimensionalen Vektoren und Matrizen. Die Bra-Ket-Notation ist nichts anderes.
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Ja, aber dastomS hat geschrieben:Im harmonischen Oszillator haben wir die Energieeigenwerte
En = n + 1/2
würde ich im beschränkten Universum nicht sagen.tomS hat geschrieben:Das Spektrum ist unbeschränkt.
Im unbeschränkten Universum kann man natürlich nur über eine Energiedichte sprechen; im beschränkten muss aber die Gesamtenergie Eges<∞ gelten. Wäre Eges=∞ müssten sich bei Gleichverteilung der Energie alle Zustände im Maximum befinden, und damit wäre ein solches Universum unsinnig.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Die Messung ergibt En<=Eges<∞.
2. Das System befindet sich in einem unbeobachteten Zustand, mit z.B. Eges=10 und so etwas: |system>=2/10|10>+1/10|80>
Nur ersteres wäre beobachtbar, also das beobachtbare Spektrum beschränkt; ob das unbeobachtbare, das tatsächlich bis n=∞ reichen kann, real ist, weiss man nicht.
Aber vielleicht verstehe ich es nur nicht?
Vielen Dank für die Erklärung! (Ich bereue es wieder einmal, keine Mathematik-Ausbildung zu haben.)tomS hat geschrieben:Nimm' einen Hilbertraum H und einen auf H selbstadjungierten Operator D; im Falle ebener Wellen wäre das z.B. der Impulsoperator -i∇x oder der Laplaceoperator -Δ = -∇2; im Falle des harmonischen Oszillators oder anderer Probleme hätte D eine allgemeinere Form wiepositronium hat geschrieben:Vielleicht ist es mir nur nicht bewusst, aber ich glaube, ich habe noch nie eine nicht mit ebenen Wellen konstruierte Wellenfunktion gesehen. Wie geht das?tomS hat geschrieben:...die Verwendung ebener Wellen ist teilweise praktischer, jedoch nicht zwingend erforderlich.
D = -Δ + V(x)
Nun bestimme die Eigenfunktionen un sowie die Eigenwerte λn
(D - λn) un(x) = 0
Du schreibst hier λn. Rein intuitiv würde ich aber im Fall freier Teilchen davon ausgehen, dass diese Eigenwertgleichung für λ kein diskretes Spektrum ergibt. Wie kommst Du auf den Index n?
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Aber das ist doch da selbe.positronium hat geschrieben:Ja, aber dastomS hat geschrieben:Im harmonischen Oszillator haben wir die Energieeigenwerte
En = n + 1/2
würde ich im beschränkten Universum nicht sagen.tomS hat geschrieben:Das Spektrum ist unbeschränkt.
Das Spektrum des Hamiltonoperators = die Menge der Energieeigenwerte bezeichnet die erlaubten Zustände, nicht die besetzten Zustände, und diese Energieeigenwerte sind gem. der QM in endlichen Systemen nach oben unbeschränkt.
Ja, das ist physikalisch sinnvoll; es widerspricht jedoch nicht einem unbeschränkten Spektrum.positronium hat geschrieben:... muss aber die Gesamtenergie Eges<∞ gelten.
Vorsicht, jetzt begehst du du Denkfehler:positronium hat geschrieben:Wäre Eges=∞ müssten sich bei Gleichverteilung der Energie alle Zustände im Maximum befinden, und damit wäre ein solches Universum unsinnig.
Zunächst mal ist das Universum ein geschlossenes Quantensystem und befindet sich daher in einem reinen Zustand, nicht in einem gemischten. Dann verstehe ich nicht, warum das Maximum eingenommen werden soll. Ich verstehe auch nicht, warum - einen gemischten Zustand vorausgesetzt - Gleichverteilung vorliegen soll; warum nicht ein thermischer Zustand? In einem thermischen Zustand ist der Erwartungswert E endlich, obwohl das Spektrum unbeschränkt ist.
Gerne.positronium hat geschrieben:Vielen Dank für die Erklärung!
Btw.: Hawking wendet gerade das bei dem nach ihm benannten Effekt an. Lies dir mal meinem Absatz in der Wikipedia durch.
Ich betrachte mit D nicht unbedingt den Hamiltonoperator, und ich betrachte nicht unbedingt das freie Teilchen. Damit sind die Eigenwerte λ auch nicht die Energieeigenwerte. Letzteres ist - wie ich oben schon sagte - ziemlich subtil. Der Hamiltonoperator des freien Teilchens hat über der Grundmenge R kein diskretes Spektrum, da die ebenen Wellen keine Elemente des betrachteten Hilbertraumes sind; genauer: sie liegen in seinem Abschluss. Einfacher wäre das ganze über einem endlichen Intervall [0,L] der Länge L.positronium hat geschrieben:Du schreibst hier λn. Rein intuitiv würde ich aber im Fall freier Teilchen davon ausgehen, dass diese Eigenwertgleichung für λ kein diskretes Spektrum ergibt. Wie kommst Du auf den Index n?
Es ging mir nur darum, der Behauptung entgegenzutreten, dass in einem unendlichen Universum kontinuierliche Zustände vorliegen müssen; dies ist bei den Energieeigenwerten der Fall, jedoch nur, weil man sozusagen ungeschickt arbeitet. Wenn man eine andere, besser geeignete Basis wählt, dann kann man mit rein diskreten Zuständen argumentieren, die dann jedoch keine Energieeigenzustände sind.
Gruß
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
Doch nur, wenn man die Definitionsmenge En Element R, ohne Einschränkung annimmt. Wenn im Universum nur begrenzt Energie vorhanden ist, gilt zusätzlich: En <= EgestomS hat geschrieben:Aber das ist doch da selbe.positronium hat geschrieben:Ja, aber dastomS hat geschrieben:Im harmonischen Oszillator haben wir die Energieeigenwerte
En = n + 1/2
würde ich im beschränkten Universum nicht sagen.tomS hat geschrieben:Das Spektrum ist unbeschränkt.
Gemäss der QM schon. Die QM befasst sich doch aber nicht mit dem Universum als ganzem; sie lässt diesen Teil offen.tomS hat geschrieben:Das Spektrum des Hamiltonoperators = die Menge der Energieeigenwerte bezeichnet die erlaubten Zustände, nicht die besetzten Zustände, und diese Energieeigenwerte sind gem. der QM in endlichen Systemen nach oben unbeschränkt.
Nehmen wir an, ein beschränktes Universum bestünde aus nur einem harmonischen Oszillator. Gälte Eges=∞, dann wäre En=∞ und n=∞. Das meinte ich mit dem Maximum. Ähnlich dürfte es aussehen, wenn man zwei solcher harmonischer Oszillatoren hätte, nur landet man dann bei einer Unendlichkeitsbetrachtung. Ich weiss nicht, ob sich das irgendwie auflösen liesse. Ich vermute, dass gelten würde: Eges=∞, E1n=∞, E2n=∞. Das wäre auch sinnlos. Ich weiss nicht, wie man von der Gleichverteilung weg kommen könnte, weil die Summe aller Energie gleich unendlich sein müsste.tomS hat geschrieben:Vorsicht, jetzt begehst du du Denkfehler:positronium hat geschrieben:Wäre Eges=∞ müssten sich bei Gleichverteilung der Energie alle Zustände im Maximum befinden, und damit wäre ein solches Universum unsinnig.
Zunächst mal ist das Universum ein geschlossenes Quantensystem und befindet sich daher in einem reinen Zustand, nicht in einem gemischten. Dann verstehe ich nicht, warum das Maximum eingenommen werden soll.
Den de.wikipedia.org/wiki/Hawking-Strahlung? Das verstehe ich leider alles nicht.tomS hat geschrieben:Btw.: Hawking wendet gerade das bei dem nach ihm benannten Effekt an. Lies dir mal meinem Absatz in der Wikipedia durch.
Re: Frage zur Hawking Strahlung
Man nimmt nicht irgendetwas an.positronium hat geschrieben:Doch nur, wenn man die Definitionsmenge En Element R, ohne Einschränkung annimmt. Wenn im Universum nur begrenzt Energie vorhanden ist, gilt zusätzlich: En <= Eges
Man löst die Schrödingergleichung, daraus folgen die Energieeigenwerte En, d.h. die erlaubten Energieeigenzustände.
Warum sollte das so sein?positronium hat geschrieben:Gemäss der QM schon. Die QM befasst sich doch aber nicht mit dem Universum als ganzem; sie lässt diesen Teil offen.
Es gibt doch Ansätze zur Quantengravitation, die genau das tun, die LQG zum Beispiel.
Interessanterweise liefert die LQG nur einen einzigen erlaubten Eigenwert des Hamiltonoperators, nämlich Null.
Der harmonische Oszillator hat die Eigenwerte En = n + 1/2. Befindet er sich in einem Eigenzustand, so könnte man die Energie direkt ablesen. Und ja, sie wäre wohl sinnvollerweise endlich.positronium hat geschrieben:Nehmen wir an, ein beschränktes Universum bestünde aus nur einem harmonischen Oszillator. Gälte Eges=∞, dann wäre En=∞ und n=∞. Das meinte ich mit dem Maximum.
Irgendwie verstehe ich dein Problem nicht.
Ich verstehe dein Problem wirklich nicht. Was genau ist die Frage?positronium hat geschrieben:Ähnlich dürfte es aussehen, wenn man zwei solcher harmonischer Oszillatoren hätte, nur landet man dann bei einer Unendlichkeitsbetrachtung. Ich weiss nicht, ob sich das irgendwie auflösen liesse. Ich vermute, dass gelten würde: Eges=∞, E1n=∞, E2n=∞. Das wäre auch sinnlos. Ich weiss nicht, wie man von der Gleichverteilung weg kommen könnte, weil die Summe aller Energie gleich unendlich sein müsste.
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Re: Frage zur Hawking Strahlung
OK, damit kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich bezog mich rein auf die nicht-relativistische QM, ohne Betrachtung der ART.tomS hat geschrieben:Warum sollte das so sein?positronium hat geschrieben:Gemäss der QM schon. Die QM befasst sich doch aber nicht mit dem Universum als ganzem; sie lässt diesen Teil offen.
Es gibt doch Ansätze zur Quantengravitation, die genau das tun, die LQG zum Beispiel.
Darum ging es mir.tomS hat geschrieben:Der harmonische Oszillator hat die Eigenwerte En = n + 1/2. Befindet er sich in einem Eigenzustand, so könnte man die Energie direkt ablesen. Und ja, sie wäre wohl sinnvollerweise endlich.
Ich würde gerne noch einmal auf Deine obige Erklärung zurück kommen, und das besser verstehen. Du hattest geschrieben:
Wenn man das für den harmonischen Oszillator macht, sind dann tatsächlich alle quadratintegrablen Funktionen so darstellbar, oder nur solche, die im harmonischen Oszillator vorkommen können? - Letzteres erscheint mir wegen der Verwendung des Operators als direkt einsichtig, aber ersteres klingt wie Zauberei.tomS hat geschrieben:D.h. dass jede Funktion aus H mittels eines vollständigen und orthoniermierten Funktionensystems un dargestellt werden kann. Im Falle des Hilbertraumes der quadratintegrablen Funktionen über den reellen Zahlen sind die o.g. Hermitefunktionen ein derartiges Funktionensystems. D.h. jede quadratintegrable Funktion kann als eine derartige Summe über die Eigenfunktionen des harmonischen Oszillators dargestellt werden.