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Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 6. Feb 2024, 10:19

Diagnostiker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 08:29

In den Transportsektor gehen u.a. auch die elektrifizierten Bahntrassen ein, die derzeit mit Kohlestrom betrieben werden. Da ist also nichts Mysteriöses dabei.

Natürlich. Klima ist ein globales Phänomen und kein regionales. Darum ergibt sich, dass E-Mobilität in der Summe nicht viel im Sinne von Klimaschutz reißen wird, selbst wenn man weltweit auf E-Mobilität umstellen würde.
Das zeigt sehr schön auf, dass der Verkehr zwar mit rund 22 Prozent am CO2-Ausstoß beteiligt ist, aber es wird hier gar nicht differenziert zwischen Privat-Kfz und öffentlichem Verkehr - also Bus, Bahn, Flugzeug, Schiff - E-Mobilität betrifft insbesondere Privat-Kfz und Busse, macht also von diesen 22 Prozent wiederum nur einen Bruchteil aus. Eventuell landen wir dann doch wieder bei den schon erwähnten knapp 7 Prozent?
Während die Treibhausgasemissionen in Deutschland seit 1990 stark gesunken sind, gab es im Verkehrssektor bisher kaum eine Verbesserung. Der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen ist seit 1990 von etwa 13 % auf 19,4 % im Jahr 2021 gestiegen.28.04.2023
https://www.umweltbundesamt.de/daten/ve ... s-verkehrs


Rund 740 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2021 in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen. Pkw und Motorräder verursachten mit 64 % den größten Teil der Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 %, weitere 10 % auf leichte Nutzfahrzeuge.[/quote]
CO2-strassenverkehrverkehr-twitter.png
CO2-strassenverkehrverkehr-twitter.png (55.99 KiB) 872 mal betrachtet


Ich glaube, du unterschätzt den Anteil von privaten Fahrzeugen ein wenig.........

Diagnostiker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 08:29
Nicht ganz ... In den Chefetagen der Montanwirtschaft ist angekommen, dass die Vorräte an fossilen Energieträgern begrenzt sind, so dass man irgendwann ohnehin nach Alternativen suchen muss, um weiterhin profitabel wirtschaften zu können. Die Frage ist dann, wie man das finanziert und wie man es schafft, die damit verbundenen Einschränkungen infolge der damit einhergehenden Verteuerungen als etwas Positives zu bewerben. Da bietet der Klimawandel eine willkommene Vorlage, um hier die Politik einzuspannen, was Finanzierungsmodelle auf Staatskosten betrifft, mit denen dann der ohnehin nötige Umbau der Industrie subventioniert wird.

Kann man machen, aber muss man nicht gut oder gar richtig finden, denn damit hält man zwar die Illusion eines Weiter so aufrecht, aber vertagt damit die desillusionierende Erfahrung, dass es dieses Weiter so nicht geben kann, weil diese Art des Weiter so in eine ökologische Katastrophe führt, die dann eine ökonomische Katastrophe nach sich zieht. Wie gesagt, da kann man erst mal nichts machen, weil Klimaschutz gerade gehyped wird, aber bejubeln muss ich das nicht noch extra.

Man sollte nicht immer alles auf die Industrie schieben.


Große Teile der britischen Wirtschaft und Finanzexperten laufen nun Sturm gegen die massiven Atomsubventionen. Für das Geld könne man auch moderne Gaskraftwerke mit einer Leistung von 50.000 Megawatt bauen, sagte Energieanalyst Peter Atherton von der Investmentbank Jefferies, wie der "Guardian" berichtet . Diese könnten nahezu den gesamten britischen Strombedarf decken. Das Atomkraftwerk stellt nur 7 Prozent bereit.

Das Projekt sei zu groß, zu teuer und die geplante Druckwasser-Technik nicht erprobt, kritisieren die Energieexperten der Bank HSBC. Zudem sinke der Stromverbrauch in Großbritannien, und über neue Leistungen könne das Land mehr Strom günstig vom Festland importieren. "Es gibt genügend Gründe, das Projekt aufzuschieben oder zu beenden."
https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 47464.html

Beim Klimaschutz wird meiner Ansicht nach überhaupt nichts gehypt, sondern es ist eine Notwendigkeit, weil die Ressourcen tatsächlich auf dem absteigenden Ast sind und der Verbrauch deswegen nicht etwa eingeteilt wird, sondern im Gegenteil noch steigt.

Dass man den Leuten keinen reinen Wein einschenkt, ist doch nicht Neues. Warum auch? Natürlich wäre mehr Offenheit wünschenswert.
War das jemals anders?
Woran aber orientieren sich die meisten Menschen denn heute? Aus Pressemeldungen der Regierungen, etwa der EU? Nein, aus den sozialen Medien. Und da stehen doch die Meinungen und die Fakten schon lange fest.
Bei der Bekämpfung des Klimawandels ist es aber wie bei der E-Mobilität. E-Autos sollen alles besser können und auch Dinge, die Verbrenner noch nie gekonnt haben, sonst taugen sie nichts.
Es wird für alle Entbehrungen geben, aber das sollte jedem Menschen bewusst sein, wenn er mal innehält und etwas nachdenkt.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Diagnostiker » 6. Feb 2024, 11:57

Hallo Frank,
Rund 740 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2021 in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen.
O.K., Straßenverkehr - aber Straßenverkehr ist nun mal nicht der gesamte Verkehr in Deutschland bzw. der EU. Hinzu kommen noch Bahnverkehr, Schiffsverkehr und Flugverkehr. Mir fehlt bei den Zahlen des Umweltbundesamtes, auf die Du Dich bezogen hattest, die Differenzierung. So pauschal gesehen klingt das erst mal viel, aber wenn man dann differenziert, wird es immer weniger für den Anteil der Privat-Kfz am Gesamt CO2-Ausstoß ...
Man sollte nicht immer alles auf die Industrie schieben.
Das war auch nicht meine Intention. Fakt ist aber, dass es am Ende um ein Weiter so der Wirtschaft geht - nur eben langfristig ohne fossile Brennstoffe. Der Klimawandel im Kontext mit einer zunehmend alarmistischen Politik kommt da wie gerufen, um hier nach Subventionen das Händchen aufzuhalten, damit man die Kosten für die notwendige Transformation nicht ganz alleine stemmen muss.

Ich werfe da niemandem etwas vor, aber die Instrumentalisierung eines ohnehin ablaufenden natürlichen Prozesses, der maßgeblich durch industrielle Prozesse ausgelöst wurde, aber dennoch seinen Gang mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen gehen wird, für die Durchsetzung einer ganz anderen Agenda, die mit Klimaschutz nur vorgeblich etwas zu tun hat, aber am Ende für alle nur die Kosten hochtreibt und nebenbei noch die ökologischen Fundamente in beschleunigtem Maße erodieren lässt, weil ja ein Weiter so angestrebt wird und nicht eine auf Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftsweise - dann verursacht das bei mir nur schlechte Laune und verleitet mich zu Sarkasmen und Zynismen, da ich darüber einfach nur noch konsterniert bin.

So etwas kann man nur ablehnen, aber gern zum dritten Mal: Da kann man erst mal nichts machen. Das wird durchgezogen, bis man überraschenderweise feststellt, dass es so irgendwie doch nichts wird mit der "Klimawende". Na dann - Augen zu und durch, und Zeichensetzung nicht vergessen. Dann klappt das schon noch ganz bestimmt und wirklich ...

;j

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Diagnostiker » 6. Feb 2024, 12:13

Hallo seeker,
Wie bekommen wir das zusammen? DAS ist die große Frage! Und genau darüber will keiner sprechen! Es wird nur vernebelt und abgelekt vom eigentlichen Thema.
Dem stimme ich zu. Das eigentliche Grundproblem, das im Zuge der Transformation der Energiegewinnung und -bereitstellung gelöst werden muss, ist eine ressourcenschonende Wirtschaft, die zunehmend Rohstoffe tatsächlich recycelt, statt sie nur als "recycelbar" zu deklarieren, aber in Wirklichkeit zu deponieren. Wenn das nicht angegangen wird, ereilt uns über kurz oder lang ein ökologisches Desaster, welches dann das ganze zivilisatorische Fundament ins Rutschen bringen wird. Aber wie ich die ökonomischen Trägheitskräfte einschätze, wird man auf gut Glück einfach weiterwursteln wie bisher in der Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm kommen wird. Na dann ...

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von seeker » 6. Feb 2024, 13:28

Diagnostiker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 12:13
Das eigentliche Grundproblem, das im Zuge der Transformation der Energiegewinnung und -bereitstellung gelöst werden muss, ist eine ressourcenschonende Wirtschaft, die zunehmend Rohstoffe tatsächlich recycelt, statt sie nur als "recycelbar" zu deklarieren, aber in Wirklichkeit zu deponieren.
Selbst das ist leider nur die halbe Wahrheit. Denn was erst gar nicht produziert würde, würde auch keinen Natur-, Energie- und Ressourcenverbrauch bei Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Vertrieb, Verteilung, Verpackung und Recycling oder Entsorgung verursachen. Dieser Anteil der unnützen und ungenutzten Dinge ist wie gesagt nicht zu unterschätzen. Er macht mehr aus, als alles andere zusammen. Man wird diesen Anteil nie auf Null bekommen, aber er ist heute viel zu groß. Weißt du (als noch ein weiteres Beispiel) wie viel Nahrung verschwendet wird?

So schaut es aus (!):
Die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion geht demnach allein auf Abfälle und Verluste zurück, insgesamt 9,3 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/land ... -1.5779609
https://www.nature.com/articles/s43016-023-00710-3

Die Hälfte! 9,3 Milliarden Tonnen CO2!
(vergleiche das zur Einordnung mit den Zahlen von Frank zum Verkehr in der EU...)

Und wir haben ja auch heute keine Wirtschaft mehr, die nur versucht die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Sattdessen weckt sie selber aktiv Bedürfnisse und Begierden in den Köpfen der Menschen, die sonst gar nicht da wären und die sie dann befriedigt. Ein Selbstläufer und Selbstzweck. Welche Ausmaße das heute hat, kannst du erahnen, wenn du nur einmal überlegst, wovon die großen Techfimen in Kalifornien zu einem großen Teil leben: Werbeeinnahmen! Also von Konsum-ankurbel-Propaganda... kein kleiner Markt. Wie viel CO2 stößt eigentlich die weltweite Werbeindustrie direkt aus? Und indirekt, indem sie Überkonsum und Verschwendung bei den Menschen erzeugt?
By the way... welches Problem haben wir gerade aktuell hier im Forum? Es hängt alles mit allem zusammen...
Frank hat geschrieben:
6. Feb 2024, 10:19
Rund 740 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2021 in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen. Pkw und Motorräder verursachten mit 64 % den größten Teil der Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 %, weitere 10 % auf leichte Nutzfahrzeuge.
Es fehlt hier tatsächlich der nationale und internationale Schiffs- und Flugverkehr.
Und bei den Pkws wäre noch zwischen privat und geschäftlich zu unterscheiden.

Aber auch wenn die Zahlen dann andere sind, so ist der Verkehrssektor natürlich auch ein großer Brocken, den man auch angehen muss.
Grüße
seeker


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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Diagnostiker » 6. Feb 2024, 13:55

Denn was erst gar nicht produziert würde, würde auch keinen Natur-, Energie- und Ressourcenverbrauch bei Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Vertrieb, Verteilung, Verpackung und Recycling oder Entsorgung verursachen.
Richtig. Das ist dann der andere Aspekt, der zu einer ressourcenschonenden Wirtschaftsweise dazugehört. Ressourcenminimierung betrifft nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität des Produzierens. Daraus ergeben sich dann jedoch fiskalische und soziale Probleme, die ihrerseits neu ausgehandelt werden müssen, um eine hinreichende politische Stabilität zu gewährleisten.

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 6. Feb 2024, 14:53

seeker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 13:28

Selbst das ist leider nur die halbe Wahrheit. Denn was erst gar nicht produziert würde, würde auch keinen Natur-, Energie- und Ressourcenverbrauch bei Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Vertrieb, Verteilung, Verpackung und Recycling oder Entsorgung verursachen. Dieser Anteil der unnützen und ungenutzten Dinge ist wie gesagt nicht zu unterschätzen. Er macht mehr aus, als alles andere zusammen. Man wird diesen Anteil nie auf Null bekommen, aber er ist heute viel zu groß. Weißt du (als noch ein weiteres Beispiel) wie viel Nahrung verschwendet wird?
Ja und wenn sich alle lieb hätten, dann gäbe es auch keine Kriege mehr.....

Ist immer wieder amüsant, wenn von Zuständen geredet wird, die im Grunde nie zu erreichen sind. Ist aber das Gleiche wie die ständigen Diskussionen um Superlative, wie was war vor dem Urknall.
Die kleinen Schritte sind es die uns weiter bringen, aber kein Gefasel von Generationenraumschiffen, Raumstationen in Asteroidengröße, wenn Homo Sapiens es persönlich noch nicht weiter, als zum Mond geschafft hat.

seeker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 13:28
Aber auch wenn die Zahlen dann andere sind, so ist der Verkehrssektor natürlich auch ein großer Brocken, den man auch angehen muss.
Genau, denn um nichts anderes geht es mir!
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 6. Feb 2024, 16:17

China installierte 2023 mehr Solarmodule als jedes andere Land in der gesamten Geschichte

China installierte 2023 nicht nur mehr Solarmodule als die USA in seiner gesamten Geschichte, sondern auch mehr als jedes andere Land der Welt. Das rasante Wachstum der erneuerbaren Energien hat dazu geführt, dass China nach Angaben von BloombergNEF im vergangenen Jahr wohl 58 Prozent der weltweiten Solaranlagen installiert hat.
Und falls jetzt der Einwand kommt, "ja aber die bauen doch neue Kohlekraftwerke!"
Es scheint paradox, dass in China bald mit sinkenden CO2-Emissionen zu rechnen ist, obwohl das Land weiterhin neue Kohlekraftwerke baut, die etwa 59 % der Elektrizität des Landes liefern. Offiziellen Stellen zufolge sollen die neuen Kraftwerke jedoch nur als Reserve dienen und der Kohleverbrauch ab 2025 zurückgehen.
https://www.notebookcheck.com/China-ins ... 264.0.html

Und was macht Indien?
Indien setzt auf Erneuerbare – vor allem auf Solarenergie
Dass die Emissionen angesichts dessen nicht noch stärker steigen, liegt auch an den ehrgeizigen Ausbauplänen für grüne Energie. Bis 2030 will Indien 500 Gigawatt Erneuerbaren-Kapazitäten installieren – bei 160 Gigawatt heute entspricht das einer Verdreifachung. Ein Vergleich der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt, wie ambitioniert das ist: „Die gesamte indische Stromerzeugungskapazität, sowohl sauberer als auch schmutziger Energieträger, beträgt derzeit nur 400 Gigawatt. Die indische Regierung beabsichtigt also, in nur acht Jahren ein komplettes zweites Netzwerk an ausschließlich erneuerbarer Energie zu errichten“. Motor ist dabei die Photovoltaik. Von 59 Gigawatt sollen die Kapazitäten bis 2030 auf 280 Gigawatt steigen. Schon heute stehen zwei der weltgrößten Freiflächensolarparks in Indien: Bhadla und Pavagada sind jeweils über 50 Quadratkilometer groß, mehr als 2.000 Megawatt sind installiert. In Zentralindien wird zurzeit zudem die weltgrößte Floating-PV-Anlage (600 MW) gebaut.
https://www.bdew.de/online-magazin-zwei ... %20steigen.

Und wie sieht es im nahen Osten und Ansonsten in der Gegend da unten aus?
Golfhalbinsel im Umbruch
Ein anderer Spitzenreiter in der MENA-Region sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Im Jahr 2020 zählten sie mit einer Pro-Kopf-Leistung von 1.385 Kilowattstunden zu den weltweit führenden Produzenten von Solarenergie. Zum Vergleich: Deutschland, ebenfalls weltweit führend in der Solarenergie, produzierte im Jahr 2020 rund 1.490 Kilowattstunden pro Kopf der Bevölkerung.

Auch Saudi-Arabien treibt den Ausbau alternativer Energien voran. Lange Zeit hatte sich das Königreich auf eine Stromproduktion vor allem auf Grundlage seiner Ölvorkommen konzentriert. Doch diese Politik hat sich unter der Herrschaft von Kronprinz Mohammed bin Salman (auch kurz MbS genannt) grundlegend geändert. Fortan soll das Erdöl vor allem in den Export gehen - und nicht mehr als Treibstoff der heimischen Energiegewinnung genutzt werden.

Inzwischen engagieren sich die Saudis auch bei ihren Nachbarn. So wurde etwa das erste, im Januar dieses Jahres fertiggestellte Solarkraftwerk des Oman durch Investitionen aus Saudi-Arabien und Kuwait finanziert.
https://www.dw.com/de/nahost-und-nordaf ... a-61449098


Der Brüller ist aber der hier.
Doch diese Politik hat sich unter der Herrschaft von Kronprinz Mohammed bin Salman (auch kurz MbS genannt) grundlegend geändert. Fortan soll das Erdöl vor allem in den Export gehen
Sollen die doofen Industrieländer, allen voran Deutschland, in unserer Abhängigkeit bleiben und teures Öl und Gas durch den Auspuff und die Schornsteine jagen.
Wir bauen inzwischen für die Zukunft.....

Der chinesische Staatspräsident, Indien, die Scheichs auf der arabischen Halbinsel sind natürlich alles Grüne. :roll:

Während in Europa, auch allen voran in Deutschland, sinnlos und nicht ergebnisorientiert diskutiert wird, enteilt uns der Rest der Welt in Siebenmeilen Stiefel.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Diagnostiker » 6. Feb 2024, 19:00

Dazu passt auch diese Meldung von gestern:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ch ... n-100.html

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von seeker » 7. Feb 2024, 09:48

Frank hat geschrieben:
6. Feb 2024, 14:53
Ja und wenn sich alle lieb hätten, dann gäbe es auch keine Kriege mehr.....

Ist immer wieder amüsant, wenn von Zuständen geredet wird, die im Grunde nie zu erreichen sind. Ist aber das Gleiche wie die ständigen Diskussionen um Superlative, wie was war vor dem Urknall.
Das ist leider kein echtes Argument. Man nennt diese Form eines Arguments "Strohmannargument".
Denn: Ich habe auf Missstände bezüglich Verschwendung hingewiesen, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist und wo man daher unbedingt Wege finden sollte wieder zurückzurudern.
Ein "Gegenargument", das besagt: "Man kann aber den Idealzustand nie erreichen!" hat damit überhaupt nichts zu tun und entkräftet auch meine Darstellung in keiner Weise.
D.h.: Ich würde mir hier echte (Gegen-)Argumente wünschen, um eine echte, ertragreichere Diskussion zu ermöglichen.
Frank hat geschrieben:
6. Feb 2024, 16:17
Sollen die doofen Industrieländer, allen voran Deutschland, in unserer Abhängigkeit bleiben und teures Öl und Gas durch den Auspuff und die Schornsteine jagen.
Wir bauen inzwischen für die Zukunft.....

Der chinesische Staatspräsident, Indien, die Scheichs auf der arabischen Halbinsel sind natürlich alles Grüne. :roll:

Während in Europa, auch allen voran in Deutschland, sinnlos und nicht ergebnisorientiert diskutiert wird, enteilt uns der Rest der Welt in Siebenmeilen Stiefel.
Hier wird wieder ein Narrativ aufgebaut, dass alle anderen Länder ganz tolle Arbeit machen würden, während bei uns nur Mist produziert würde. Das ist mir persönlich zu einseitig und zu polemisch draufgehauen. Und es ist falsch.
Vielleicht nur einmal ein Punkt zum Nachdenken: Wenn bei uns doch alles so schlecht ist, warum wollen dann dennoch so viele Flüchtlinge und Einwanderer bei uns rein? Warum bleiben sie dann nicht lieber in ihren Heimatländern oder gehen nach China und Indien und Saudi-Arabien, wenn dort doch alles so toll ist?

Man kann sicher vieles bei uns zu Recht kritisieren, aber ich würde mir hier doch mehr Ausgewogenheit und Fairness wünschen. Denn einseitige Betrachtungen sind immer falsch, weil die Wahrheit stets mehr als nur eine Seite hat.
Grüße
seeker


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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 7. Feb 2024, 11:03

seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 09:48

Das ist leider kein echtes Argument. Man nennt diese Form eines Arguments "Strohmannargument".
Denn: Ich habe auf Missstände bezüglich Verschwendung hingewiesen, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist und wo man daher unbedingt Wege finden sollte wieder zurückzurudern.
Ein "Gegenargument", das besagt: "Man kann aber den Idealzustand nie erreichen!" hat damit überhaupt nichts zu tun und entkräftet auch meine Darstellung in keiner Weise.
D.h.: Ich würde mir hier echte (Gegen-)Argumente wünschen, um eine echte, ertragreichere Diskussion zu ermöglichen.
Das ist mitnichten ein "Strohmannargument"(Das regt mich jetzt echt auf)

Die Argumente liegen schon lange auf dem Tisch und ich habe hier schon mehr als genug aufgeführt. Es ist nur immer so, wenn keine Gegenargumente mehr einfallen, dann wird das ganze auf eine andere Stufe gehoben und danach wieder auf die nächst höhere Stufe. Und irgendwann sind wir dann bei der ganzen Welt, die Wegwerfgesellschaft, dem Raubtierkapitalismus und der Moral an sich. Und letztere ist es, die alle sachlichen Diskussionen in diesem Land kaputt macht.
Wenn du die Diskussion in diese Richtung ziehst, dann musst du dir auch gefallen lassen, dass man solche Ansichten, die von einer perfekten Welt träumen, eben auch als solche bezeichnet. Ich hätte auch schreiben können, solche "Traumtänzer Fantasien".
Dann ändert freilich nichts daran, dass deine Argumente stimmen, aber sie bringen uns kein bisschen weiter, wenn man sagt, dass eine Verkehrswende/Energiewende nichts bringt, weil wenn man unnütze Produktion verhindern würde, dann würde das viel mehr bringen.
Das sind die fadenscheinigen Argumente, die dem Einzelnen suggerieren, er müsste ja gar nichts tun, denn es ginge ja ums große Ganze. Und da sollen die da oben erst einmal anfangen.
Mir geht es darum, aufzuzeigen, was jeder Einzelne tun kann. Und wenn "der Einzelne" was tut, dann kann er auch gleich darauf achten, dass er weniger konsumiert und damit auch weniger Müll produziert, der gar nicht erst hergestellt werden muss.

Es geht aber gar nicht, die Schuld nur bei den Herstellern zu suchen, denn da gilt die alte Obi Wan Kenobi Weisheit:"Wer ist der größere Thor, der Thor oder der, der ihm folgt?
Ich könnte sogar noch anfügen, "Es ist so bequem unmündig zu sein!" (Um noch Kant zu bemühen)



So etwas hier bringt uns aber keinen Schritt weiter, denn die Techfirmen in den USA werden sich nicht auflösen und keiner auf der Welt wird aufhören, Menschen in ein Dschungelcamp zu schicken, um damit höchstmögliche Werbeeinnahmen zu erzielen.
seeker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 13:28

Und wir haben ja auch heute keine Wirtschaft mehr, die nur versucht die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Sattdessen weckt sie selber aktiv Bedürfnisse und Begierden in den Köpfen der Menschen, die sonst gar nicht da wären und die sie dann befriedigt. Ein Selbstläufer und Selbstzweck. Welche Ausmaße das heute hat, kannst du erahnen, wenn du nur einmal überlegst, wovon die großen Techfimen in Kalifornien zu einem großen Teil leben: Werbeeinnahmen! Also von Konsum-ankurbel-Propaganda... kein kleiner Markt. Wie viel CO2 stößt eigentlich die weltweite Werbeindustrie direkt aus? Und indirekt, indem sie Überkonsum und Verschwendung bei den Menschen erzeugt?
By the way... welches Problem haben wir gerade aktuell hier im Forum? Es hängt alles mit allem zusammen...

Du wirst das nicht ändern, wenn du nicht im Kleinen beginnst.

seeker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 13:28
Hier wird wieder ein Narrativ aufgebaut, dass alle anderen Länder ganz tolle Arbeit machen würden, während bei uns nur Mist produziert würde. Das ist mir persönlich zu einseitig und zu polemisch draufgehauen. Und es ist falsch.
Nein hier wird überhaupt kein Narrativ aufgebaut, sondern gegen sämtliche AfD, Social Media und sonstige Dumpfbacken Narrative gekämpft, die alle nur immer eines aussagen, nämlich nur Deutschland wäre so blöd und würde auf erneuerbare Energien setzen und auf eine Energiewende.



seeker hat geschrieben:
6. Feb 2024, 13:28

Vielleicht nur einmal ein Punkt zum Nachdenken: Wenn bei uns doch alles so schlecht ist, warum wollen dann dennoch so viele Flüchtlinge und Einwanderer bei uns rein? Warum bleiben sie dann nicht lieber in ihren Heimatländern oder gehen nach China und Indien und Saudi-Arabien, wenn dort doch alles so toll ist?
Du wirfst mir ein Strohmannargument vor?

Was haben E-Mobilität, erneuerbare Energien und die Energiewende damit zu tun, dass wir einen Großteil verschlafen und Flüchtlinge und Einwanderer gerne zu uns möchten?
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von seeker » 7. Feb 2024, 13:42

Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
Wenn du die Diskussion in diese Richtung ziehst, dann musst du dir auch gefallen lassen, dass man solche Ansichten, die von einer perfekten Welt träumen, eben auch als solche bezeichnet. Ich hätte auch schreiben können, solche "Traumtänzer Fantasien".
Sorry, aber das ist eben nicht in Ordnung und ist nun einmal, so wie ich es sehe, Strohmannargumentation.
Und das muss ich dann halt auch sagen dürfen.
Deshalb, weil du hier gegen "Traumtänzerei von einer perfekten Welt" argumentierst (das ist der Strohmann), obwohl ich nie von einer perfekten Welt gesprochen habe, die ich irgendwie erreichen will, sondern von Verschwendungs-Missständen, die es immer gab und geben wird, die aber meiner Meinung nach derzeit zu sehr ins Kraut geschossen sind und die man unbedingt versuchen sollte wieder auf ein verträglicheres Maß zurückzustutzen, weil das inzwischen wirklich ein enorm großes (wenn nicht das größte) Problem ist, für das ich Bewusstsein schaffen möchte.
Und weil du auch nirgendwo nachgewiesen hast, dass ich Traumtänzerei betreiben würde, du behauptest es einfach nur!

D.h.: Wenn du so etwas tust, dann argumentierst du gar nicht gegen mich, sondern den Strohmann, also deine eigene, nicht dargelegte Behauptung über mich.
Und das muss ich sagen dürfen. Und wenn ich das tue, dann möchte ich im Grunde doch einfach nur darüber diskutieren, ob es Traumtänzerei ist oder nicht oder was davon und was nicht, usw.
Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
Dann ändert freilich nichts daran, dass deine Argumente stimmen
Danke! Übrigens ist doch auch das Bemängeln von unnötiger Verschwendung ein grundkonservativer Wert, bei dem ich, gerade auch, wie ich dich kenne, von Anfang an eigentlich deine volle Zustimmung erwartete.
Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
aber sie bringen uns kein bisschen weiter, wenn man sagt, dass eine Verkehrswende/Energiewende nichts bringt, weil wenn man unnütze Produktion verhindern würde, dann würde das viel mehr bringen.
Das habe ich doch gar nicht gesagt! Und es kann doch hier auch nicht um ein "entweder-oder" gehen, sondern nur um ein "sowohl-als-auch"!
Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
Das sind die fadenscheinigen Argumente, die dem Einzelnen suggerieren, er müsste ja gar nichts tun, denn es ginge ja ums große Ganze. Und da sollen die da oben erst einmal anfangen.
Ich weiß nicht, wo das das in meine Worte hineingelesen hast... Darum ging es mir doch auch nicht, im Gegenteil!
Ich habe doch auch irgendwo geschrieben, dass die Verschwendung alle Bereiche durchzieht, vom ganz Kleinen, Privaten bis hin zum ganz Großen.
Vielleicht habe ich das nicht genügend klar gemacht, aber natürlich könnte man dann auch in allen Bereichen etwas verbessern: Im Privaten, indem man bewusster agiert und im Politischen, indem man mehr Bewusstsein schafft, Druck macht oder bessere Leute wählt.
Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
So etwas hier bringt uns aber keinen Schritt weiter, denn die Techfirmen in den USA werden sich nicht auflösen und keiner auf der Welt wird aufhören, Menschen in ein Dschungelcamp zu schicken, um damit höchstmögliche Werbeeinnahmen zu erzielen.
Die Wirtschaft wird immer so agieren, wie es die Strukturen, Regeln und Gegebnisse, die sie umgeben (sozusagen ihr Habitat), vorgeben, erfordern und zulassen.
Das hängt nicht "frei in der Luft". Also ist es auch verbesserbar.

Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
gegen sämtliche AfD, Social Media und sonstige Dumpfbacken Narrative gekämpft, die alle nur immer eines aussagen, nämlich nur Deutschland wäre so blöd und würde auf erneuerbare Energien setzen und auf eine Energiewende.
Hier bin ich 100%ig bei dir, so ist es!
Frank hat geschrieben:
7. Feb 2024, 11:03
Was haben E-Mobilität, erneuerbare Energien und die Energiewende damit zu tun, dass wir einen Großteil verschlafen und Flüchtlinge und Einwanderer gerne zu uns möchten?
Ok, da war ich auch etwas polemisch. Aber mir gings hier nur darum, dass aus meiner Sicht bei uns der Hang besteht in Deutschland alles schlechter zu reden, als es wirklich ist und den Fokus allzusehr auf das Negative zu legen. Und das stört mich halt, diese Negativ- und Mäkelkultur. Denn so bekommen wir auch nichts geschafft. Man braucht im Gegenteil Optimismus und auch ein Bewusstsein für das Gute hier und eine Anpackerkultur, wenn man vorwärts kommen will.

Aber nun auch wieder mehr zurück zum Kernthema hier im Thread...

Ich sehe folgendes:

1) Die Energiewende betrifft alle Bereiche, es wird nach und nach einen Komplettumbau geben.
2) Sehr viel wird durch Solar und Wind abgedeckt werden.
3) Zusätzlich werden wir dafür enorme Mengen an Energiespeichern aufbauen: Akkus, Wärmespeicher, Pumpspeicher, Gaskraftwerke, usw.
4) Auch die Energienetze werden nicht nur national, sondern auch im europäischen Verbund deutlich ausgebaut werden.
5) Die Gaskraftwerke werden im ersten Schritt noch mit Erdgas betrieben, im zweiten Schritt mit Wasserstoff oder Ammoniak, der zu einem guten Teil importiert werden wird, voraussichtlich hauptsächlich aus Nordafrika und Arabien.
6) Wan wird auch Carbon-Capture aller Varianten betreiben, auch die Herstellung von H2 aus Erdgas unter C-Abscheidung wird zunehmen.
7) Es wird weniger PKW-Individualverkehr geben, besonders in den Städten. Dort gibt es für die meisten Fälle bessere Lösungen. Und PKW-Verbote in den Innenstädten werden wohl absehbar in vielen Städten weltweit kommen.
8.) Der Nah-Individualverkehr wird zunehmend mit Elektroantrieb erfolgen.
9) E-Fuels incl. H2 und Ammoniak wird es geben, aber beim PKW-Verkehr eine Nische bleiben, da diese Variante wegen dem geringen Wirkungsgrad und der Konkurrenzsituation zum Industriebedarf (z.B. Hochöfen, chemische Industrie) und anderen Verkehrssparten (z.B. Flugverkehr und Schiffsverkehr) sehr viel teurer sein wird als der Elektroantrieb.
10) Man wird für die Dienstleistung "individuell und bequem und smart von A nach B kommen" in viel weniger Fällen einen eigenen PKW besitzen und unterhalten müssen. Car-Sharing, KI-Robotertaxis, öffentlicher Verkehr, usw. werden zunehmen und in vielen Fällen wirtschaftlicher und -durch neue IT-Lösungen ermöglicht- oft genauso smart und fexibel sein, wie der Besitz eines eigenen PKWs.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 8. Feb 2024, 11:23

seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42

Deshalb, weil du hier gegen "Traumtänzerei von einer perfekten Welt" argumentierst (das ist der Strohmann), obwohl ich nie von einer perfekten Welt gesprochen habe, die ich irgendwie erreichen will, sondern von Verschwendungs-Missständen, die es immer gab und geben wird, die aber meiner Meinung nach derzeit zu sehr ins Kraut geschossen sind und die man unbedingt versuchen sollte wieder auf ein verträglicheres Maß zurückzustutzen, weil das inzwischen wirklich ein enorm großes (wenn nicht das größte) Problem ist, für das ich Bewusstsein schaffen möchte.
Und weil du auch nirgendwo nachgewiesen hast, dass ich Traumtänzerei betreiben würde, du behauptest es einfach nur!
Ich muss jetzt, glaube ich, ganz vom Anfang anfangen.
Es wird keiner, wenn er noch alle Latten am Zaun hat, deine Argumente von der Hand weißen können. Die Frage ist doch, bildet das die Realität ab, oder ist das nur hochgeistiges Salon-Geplauder?

Was mir aber sauer aufstößt, das sind solche Äußerungen hier.
Und wir haben ja auch heute keine Wirtschaft mehr, die nur versucht die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Sattdessen weckt sie selber aktiv Bedürfnisse und Begierden in den Köpfen der Menschen, die sonst gar nicht da wären und die sie dann befriedigt. Ein Selbstläufer und Selbstzweck. Welche Ausmaße das heute hat, kannst du erahnen, wenn du nur einmal überlegst, wovon die großen Techfimen in Kalifornien zu einem großen Teil leben: Werbeeinnahmen! Also von Konsum-ankurbel-Propaganda... kein kleiner Markt. Wie viel CO2 stößt eigentlich die weltweite Werbeindustrie direkt aus? Und indirekt, indem sie Überkonsum und Verschwendung bei den Menschen erzeugt?
Mal wieder auf die bösen Konzerne......
Wenn es nicht ginge, dann würde es keiner machen von den Firmen. Ist wie mit dem privat Fernsehen. Ich vertrete schon immer die Meinung, dass alles was dort kommt, Volkes Wille ist. Wenn nämlich eine Sendung keine Quoten erreicht, wird sie sogar unter Umständen während der Ausstrahlung abgesetzt.
Zurück aber zur wirklich erlebbaren Realität.
Neulich habe ich in einem Neubau/Wohngebiet auf einen Kunden etwas länger warten müssen und saß im Auto. Was in 30 Min. an Amazon, DHL, Hermes, UPS, Pizza und sonstigen Schnelllieferdiensten an mir vorbeigefahren ist, ist unfassbar und glaubt einem fast niemand.
Jeder Dreck wird mittlerweile geliefert. Sogar Lebensmittel werden portioniert geliefert, weil der Mensch in unserem Land gekaufte und überschüssige Lebensmittel nicht mehr verwerten kann, oder einfach strikt zu blöd dazu ist.
Und wenn du wissen willst, wie es mit der Müllentsorgung und dem "Bewusstsein", des "Ottonormalbürgers" bestellt ist, dann fahre irgendeine Ausfahrt, einer Schnellstraße/Autobahn ab und schaue dir die Grünstreifen an. Und das willst du damit erklären, was die Werbeindustrie "propagandistisch" und "Gehirn manipulativ" bei den Menschen einpflanzt?
Ich glaube, da machst du dir es zu leicht.
Was mich aber am meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass hier täglich hunderte Gäste lesen und wenn schon in einem wissenschaftlichen Forum die E-Mobilität und die Energiewende nur verschobene Themen sind, um von der Wirklichkeit abzulenken, warum sollte dann Lieschen Müller was tun?
Vielleicht versteht auch du jetzt mal, worum es mir geht.
Deine Argumente sind zwar nicht von der Hand zu weisen und sind zu 100 % richtig, aber das ist die technische Machbarkeit von Generationenraumschiffen in der Theorie auch.
Deshalb sollte man die Menschen im Kleinen mitnehmen und sich nicht unbewusst, weil so nicht gemeint, einer Sprache bedienen, "die Technikriesen", die Großkonzerne, manipulieren das alles.
Von da bis zu, der Klimawandel ist Schwindel, wir sollen E-Autos fahren, damit andere sich die Taschen füllen, die Energiewende soll nur von den wahren Problemen ablenken usw. ist es dann nicht mehr weit.
Ganz am Ende stehen dann die Rothschilds, der Vatikan, und die große Weltverschwörung des Großkapitals und des Weltjudentums. (Ja ich lange jetzt mal so richtig rein).
Die Folge ist dann, dass Lieschen Müller sagt, die können mich alle mal. Ich soll Müll trennen, dabei produzieren ihn andere.
Das ist die "Lossprechung" von Schuld, ähnlich wie im Christentum.

Ich betone nochmal, dass ich dich nicht persönlich angreife, denn wir hier wissen wie du das meinst.


seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
Ich weiß nicht, wo das das in meine Worte hineingelesen hast... Darum ging es mir doch auch nicht, im Gegenteil!
Ich habe doch auch irgendwo geschrieben, dass die Verschwendung alle Bereiche durchzieht, vom ganz Kleinen, Privaten bis hin zum ganz Großen.
Vielleicht habe ich das nicht genügend klar gemacht, aber natürlich könnte man dann auch in allen Bereichen etwas verbessern: Im Privaten, indem man bewusster agiert und im Politischen, indem man mehr Bewusstsein schafft, Druck macht oder bessere Leute wählt.
Siehe meine Erklärung oben, wie man es aber verstehen kann.
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
Hier bin ich 100%ig bei dir, so ist es!
Daran habe ich auch keine Sekunde gezweifelt, Ralf. :beer:
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
Man braucht im Gegenteil Optimismus und auch ein Bewusstsein für das Gute hier und eine Anpackerkultur, wenn man vorwärts kommen will.
Auch hier rennst du offene Türen ein bei mir.
Die Zeit sich an der Straße festzukleben und des Zeichensetzens sind vorbei. Wir wissen was los ist und nun müssen wir alle mit anpacken.

seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
1) Die Energiewende betrifft alle Bereiche, es wird nach und nach einen Komplettumbau geben.
2) Sehr viel wird durch Solar und Wind abgedeckt werden.
3) Zusätzlich werden wir dafür enorme Mengen an Energiespeichern aufbauen: Akkus, Wärmespeicher, Pumpspeicher, Gaskraftwerke, usw.
4) Auch die Energienetze werden nicht nur national, sondern auch im europäischen Verbund deutlich ausgebaut werden.
Stimme ich zu.
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
5) Die Gaskraftwerke werden im ersten Schritt noch mit Erdgas betrieben, im zweiten Schritt mit Wasserstoff oder Ammoniak, der zu einem guten Teil importiert werden wird, voraussichtlich hauptsächlich aus Nordafrika und Arabien.
Gaskraftwerke sind in der Regel sehr teuer und auch nur dafür gedacht, um Energiespitzen abzudecken. Nicht für den Dauerbetrieb.Ihr großer Vorteil ist die schnelle Reaktionszeit, was man mit Kohle/Öl und schon gar nicht mit Atomkraft hinbekommt.

Die Zukunft sieht für mich so aus.
Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass ein Energiespeichersystem mit einer Leistung von 300 MW / 1.200 MWh entwickelt werden soll. Dies ist gegenwärtig das größte Lithium-Ionen-Batterie-Energiespeichersystem der Welt. Mit dem Bau des Projekts wurde im Dezember 2019 begonnen und Phase 1 wurde Ende 2020 in Betrieb genommen. Der Speicher besteht aus LG JH4-Zellen in TR1300-Gestellen auf zwei Etagen in der alten Turbinenhalle der Blöcke 6 & 7.Weitere 100 MW (Phase 2) wurden im August fertiggestellt, wodurch sich die Leistung auf 400 MW erhöht.

Eine Erweiterung auf 1.500 MW / 6.000 MWh ist geplant
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaskraftwerk_Moss_Landing

Dazu sagen sollte man vielleicht noch, dass das Projekt von der dortigen Bevölkerung ausging und die komplett Sanierung des Gaskraftwerkes anstand, dass aber keiner mehr wollte.


https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... -der-welt/
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
6) Wan wird auch Carbon-Capture aller Varianten betreiben, auch die Herstellung von H2 aus Erdgas unter C-Abscheidung wird zunehmen.
H2 aus Erdgas mit Carbon-Capture ist etwas für den Übergang, aber später nicht mehr tragbar, weil einfach zu große Produktionskette.
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
7) Es wird weniger PKW-Individualverkehr geben, besonders in den Städten. Dort gibt es für die meisten Fälle bessere Lösungen. Und PKW-Verbote in den Innenstädten werden wohl absehbar in vielen Städten weltweit kommen.
Das werden die Verbraucher entscheiden, aber so wie es inzwischen ausssieht, stimme ich dir zu.
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
8.) Der Nah-Individualverkehr wird zunehmend mit Elektroantrieb erfolgen.
Passiert ja schon im großen Stile. Stimme also zu.
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
9) E-Fuels incl. H2 und Ammoniak wird es geben, aber beim PKW-Verkehr eine Nische bleiben, da diese Variante wegen dem geringen Wirkungsgrad und der Konkurrenzsituation zum Industriebedarf (z.B. Hochöfen, chemische Industrie) und anderen Verkehrssparten (z.B. Flugverkehr und Schiffsverkehr) sehr viel teurer sein wird als der Elektroantrieb.
PKW und LKW werden E-Fuels gar keine Rolle spielen. (Allenfalls bei Oldtimern)
Industrie ja zu 100% wegen der Prozesse dort.
Schiffe stimme ich zu, aber bei Flugzeugen ist schon etwas im Gange, obwohl noch ein weiter Weg.

https://www.morgenpost.de/ratgeber/arti ... us-Co.html

https://www.euractiv.de/section/verkehr ... fahrt-ein/
seeker hat geschrieben:
7. Feb 2024, 13:42
10) Man wird für die Dienstleistung "individuell und bequem und smart von A nach B kommen" in viel weniger Fällen einen eigenen PKW besitzen und unterhalten müssen. Car-Sharing, KI-Robotertaxis, öffentlicher Verkehr, usw. werden zunehmen und in vielen Fällen wirtschaftlicher und -durch neue IT-Lösungen ermöglicht- oft genauso smart und fexibel sein, wie der Besitz eines eigenen PKWs.
Car Sharing ist meiner Ansicht nach gestorben, aber ansonsten gebe ich dir zu 100% recht.
Wenn man den Verkehrskollaps der immer größer werdenen Städte ind en Griff bekommen will, dann geht es nur so.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 9. Feb 2024, 13:37

Ich kannte das Projekt schon, aber hier mal sehr ausführlich und auch beeindruckend.
Ich war im Stadion von Ajax Amsterdam, wo 148 alte E-Auto Akkus im Second Life als Energiespeicher arbeiten. Für einen Videodreh war ich zu Gast bei "The Mobility House" die das Projekt in der Amsterdamer Johan Cruijff Arena schon seit 2018 betreiben. Aktuell sind dort 148 Akkus aus dem alten Nissan Leaf in Betrieb. Besonders beeindruckt hat mich aber die Location. Das Stadion mit 52.000 Plätzen zählt zu den weltweit innovativsten und nachhaltigsten Stadien und ist Vorreiter bei der Einführung intelligenter Technologien. Im Stadion sind sogar die Traktoren elektrisch.
Mit einer Gesamtleistung von 3 MW und einer Kapazität von 2,8 MWh kann das Speichersystem die Energie von 4.200 Solarmodulen auf dem Dach der ArenA optimal speichern und nutzen. Die Kapazität reicht aus, um zur Not ein ganzes Fußballspiel lang die Arena autark mit Strom zu versorgen. Findet kein Fußballspiel statt, arbeitet der Akkuspeicher im Stadion als Regelenergie-Kraftwerk, leistet damit einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes in den Niederlanden und verdient damit sogar Geld. So viel, dass sich das ganze Projekt innerhalb von 8 Jahren amortisiert.

Im Video erfahrt ihr auch mehr über das Produkt "eyond", welches The Mobility House vor einigen Monaten als revolutionäre Ladelösung gestartet hat - in dem nämlich euer E-Auto Akku zu einem Teil des Energienetzes wird. Ausserdem sprechen wir über die neue Regelung beim Energiewirtschaftsgesetz (§14a) und wie ihr damit zusammen mit "eyond" bis zu 160 Euro im Jahr Geld vom Netzbetreiber zurückbekommt und insgesamt 400 EUR spart. Ihr dürft sehr gespannt sein.
https://www.youtube.com/watch?v=UL3q6MC9-gw&t=1s
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von seeker » 10. Feb 2024, 12:10

Hi Frank!
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Was mir aber sauer aufstößt, das sind solche Äußerungen hier.
Und wir haben ja auch heute keine Wirtschaft mehr, die nur versucht die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Sattdessen weckt sie selber aktiv Bedürfnisse und Begierden in den Köpfen der Menschen, die sonst gar nicht da wären und die sie dann befriedigt. Ein Selbstläufer und Selbstzweck. Welche Ausmaße das heute hat, kannst du erahnen, wenn du nur einmal überlegst, wovon die großen Techfimen in Kalifornien zu einem großen Teil leben: Werbeeinnahmen! Also von Konsum-ankurbel-Propaganda... kein kleiner Markt. Wie viel CO2 stößt eigentlich die weltweite Werbeindustrie direkt aus? Und indirekt, indem sie Überkonsum und Verschwendung bei den Menschen erzeugt?
Mal wieder auf die bösen Konzerne......
Wenn es nicht ginge, dann würde es keiner machen von den Firmen. Ist wie mit dem privat Fernsehen. Ich vertrete schon immer die Meinung, dass alles was dort kommt, Volkes Wille ist. Wenn nämlich eine Sendung keine Quoten erreicht, wird sie sogar unter Umständen während der Ausstrahlung abgesetzt.
Ok, vielleicht war das so geschrieben, dass man es in den falschen Hals bekommen kann.
Die Dinge sind natürlich -wie immer- komplex.
Und Firmen sind i.A. auch nicht "gut" oder "böse". Ich stelle sie mir eher wie Lebewesen vor, die versuchen in ihrem Habitat zu wachsen, zu gedeihen und zu überleben. Da gibt es dann auch verschiedene Strategien und Konkurrenz und Zwänge - ganz wie bei Lebewesen.
Wichtig ist mir die Erkenntnis, dass auch Firmen daher nur in einem bestimmten Rahmen agieren können (hin zu etwas mehr "gut" oder "böse"), dass dieser Rahmen aber auch durchaus nicht allzu weite Grenzen hat.

D.h.: Firmen können nicht agieren wie sie wollen, sie müssen so agieren, dass sie erfolgreich sind, alles andere wird schnell aussortiert.
Und sie werden daher alle auch so agieren, wie sie meinen, dass sie am besten bestehen können.
Und bei Privatpersonen ist es eigentlich ganz ähnlich. Und sonstwo überall auch, ob ganze Saaten oder Kirchen oder sonstwas.
Es gibt da überall nie nur einen Weg, eine Strategie, aber es gibt je einen Rahmen, den man nicht oder kaum verlassen kann.

Das heißt dann wiederum:
Wenn Firmen das tun, was ich bemängelt habe, dann tun sie es zum größten Teil, weil die Umstände und Regeln es ermöglichen und befördern!
Und sie tun andere Dinge nicht, weil die gleichen Umstände und Regeln es nicht oder wenig befördern oder sogar behindern oder unmöglich machen.

Hinzu kommt allerdings, dass (besonders sehr große Firmen) auf die Umstände und Regeln einwirken können:
Lobbyismus, Bestechung, Drehtürgeschichten, Spenden, Erpressung über Arbeitsplätze, Beeinflussung der öffentlichen Meinung, usw.
Und gerade auch, "was in den Köpfen der Leute der Bevölkerungen ist und wie die drauf sind", gehört hier auch als wichtiger Punkt dazu.
Ein Wust...

Die Regeln und Bedingungen sind jedenfalls offenbar derzeit so, dass einige Auswüchse, über die ich schrieb, passiert sind.
Falls man das als gegeben akzeptiert: Konstruktiv gedacht sollte man sich dann also überlegen, ob und wie man das wieder besser eingehegt bekommen kann.
Dazu muss man aber auch zuerst verstehen, was Sache ist. Hier habe ich versucht ein klein wenig ans Licht zu bringen. Das war meine Intention.

(Was ich dabei z.B. auch noch extrem ärgerlich finde, ist, dass es nicht unterbunden werden konnte, dass manche Firmen, besonders bei neuen Geschäftsfeldern, von Anfang an die Strategie "Monopolist oder zumindest marktbeherrschend werden: zuerst hohe Verluste dafür akzeptieren, alle anderen platt machen und danach dann aber kräftig absahnen" verfolgen konnten und können - mit Erfolg: Google, Amazon, Meta, ... Denn SO stellen wir uns einen fairen, freien Markt ja eigentlich nicht vor... das nennt man im Gegenteil "Marktversagen".)

Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Neulich habe ich in einem Neubau/Wohngebiet auf einen Kunden etwas länger warten müssen und saß im Auto. Was in 30 Min. an Amazon, DHL, Hermes, UPS, Pizza und sonstigen Schnelllieferdiensten an mir vorbeigefahren ist, ist unfassbar und glaubt einem fast niemand.
Jeder Dreck wird mittlerweile geliefert. Sogar Lebensmittel werden portioniert geliefert, weil der Mensch in unserem Land gekaufte und überschüssige Lebensmittel nicht mehr verwerten kann, oder einfach strikt zu blöd dazu ist.
Und wenn du wissen willst, wie es mit der Müllentsorgung und dem "Bewusstsein", des "Ottonormalbürgers" bestellt ist, dann fahre irgendeine Ausfahrt, einer Schnellstraße/Autobahn ab und schaue dir die Grünstreifen an. Und das willst du damit erklären, was die Werbeindustrie "propagandistisch" und "Gehirn manipulativ" bei den Menschen einpflanzt?
Klar gehört das mit dazu. Das sind komplexe gesellschaftliche Entwicklungen, denn "was in den Köpfen der Leute der Bevölkerungen ist und wie die drauf sind" fällt wie gesagt auch nicht nur zu 100% gerade so vom Himmel, sondern hat Gründe, die man analysieren sollte.
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Ich glaube, da machst du dir es zu leicht.
Nicht falsch verstehen: Ich meinte ja nicht, dass es NUR das ist, ich meinte, dass es AUCH das ist! Und dass man an allen Fronten nachschauen sollte.
Lass uns versuchen es uns nicht leicht zu machen, das lohnt meistens.

Die Antwort "die Leute sind halt schlecht und verdienen es nicht besser" wäre ja auch zu einfach (siehe auch oben), weil für sie dasselbe gilt, wie für alle Strukturen: Man tut das, was man meint, dass es richtig ist und gut im eigenen Habitat funktioniert!
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Was mich aber am meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass hier täglich hunderte Gäste lesen und wenn schon in einem wissenschaftlichen Forum die E-Mobilität und die Energiewende nur verschobene Themen sind, um von der Wirklichkeit abzulenken, warum sollte dann Lieschen Müller was tun?
Vielleicht versteht auch du jetzt mal, worum es mir geht.
Deine Argumente sind zwar nicht von der Hand zu weisen und sind zu 100 % richtig, aber das ist die technische Machbarkeit von Generationenraumschiffen in der Theorie auch.
Deshalb sollte man die Menschen im Kleinen mitnehmen und sich nicht unbewusst, weil so nicht gemeint, einer Sprache bedienen, "die Technikriesen", die Großkonzerne, manipulieren das alles.
Ich bin bei dir, dass man auch die Menschen im Kleinen unbedingt mitnehmen muss. Ich glaube nur, du hast mein Ansinnen falsch eingeordnet:
Es ging mir nicht darum, "dass die bösen Großkonzerne an allem Schuld sind und deshalb kann und muss der Einzelne ja nichts machen!", sondern darum:
"Dass die Großkonzerne oft auch einen schädlichen Einfluss auf uns haben, den man sich bewusst machen sollte, um sich besser davor schützen zu können. Und dass zudem auch jeder eine eigene Nase hat, an die er sich zuerst fassen sollte und dass jeder seinen Beitrag leisten kann. Und nicht nur 'kann', sondern sollte, dass jeder auch eine Verantwortung und Verpflichtung trägt!"

Ich hoffe, wir damit dann besser beisammen? :)
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Von da bis zu, der Klimawandel ist Schwindel, wir sollen E-Autos fahren, damit andere sich die Taschen füllen, die Energiewende soll nur von den wahren Problemen ablenken usw. ist es dann nicht mehr weit.
Ganz am Ende stehen dann die Rothschilds, der Vatikan, und die große Weltverschwörung des Großkapitals und des Weltjudentums. (Ja ich lange jetzt mal so richtig rein).
Die Folge ist dann, dass Lieschen Müller sagt, die können mich alle mal. Ich soll Müll trennen, dabei produzieren ihn andere.
Das ist die "Lossprechung" von Schuld, ähnlich wie im Christentum.
Ja, ich weiß... Und da müssen wir auch wieder rauskommen... das kann so nicht weitergehen, es hat inzwischen Ausmaße erreicht...

Zum Kernthema:
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Gaskraftwerke sind in der Regel sehr teuer und auch nur dafür gedacht, um Energiespitzen abzudecken. Nicht für den Dauerbetrieb.Ihr großer Vorteil ist die schnelle Reaktionszeit, was man mit Kohle/Öl und schon gar nicht mit Atomkraft hinbekommt.
Ja. Man kann sich ein Gaskraftwerk am besten sogar wie eine große Batterie vorstellen, mit sehr hoher Kapazität (entsprechende Gasspeicher vorausgesetzt).
Dann muss man wissen, dass man Energiespeicher auch danach einteilen kann, wie lange sie unsere Netze stabilisieren können.
Wenn man das tut, kommt heraus, dass man Energiespeicher braucht, die nur Sekunden (oder weniger) bis Stunden abpuffern und andere, die Tage bis Monate abpuffern können.
Und je nach Zeitdauer, die abgepuffert werden muss, gibt es einen ganzen Jahrmarkt unterschiedlicher Speicher die je für eine bestimmte Zeitspanne (und Zweck) am besten geeignet und am wirtschaftlichsten sind.
So sind z.B. Lithium-Akkus gut (und wirtschaftlich) für das Puffern von kurzen Zeitspannen, aber für lange Zeitspannen zu teuer. (Wichtig!)
Bei Gaskraftwerken (plus Gasspeicher) ist es wieder genau umgekehrt: Die sind gut und wirtschaftlich, um mehrere Wochen bis Monate Dunkelflaute zu überbrücken.
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
PKW und LKW werden E-Fuels gar keine Rolle spielen. (Allenfalls bei Oldtimern)
Vielleicht für die Langstrecke und als Übergangstechnologie und für die Versorgung von Gegenden mit mangelnder Infrastruktur. Das wird man sehen. Ansonsten halt noch für Liebhaber, ja.
Frank hat geschrieben:
8. Feb 2024, 11:23
Wenn man den Verkehrskollaps der immer größer werdenen Städte ind en Griff bekommen will, dann geht es nur so.
Bei der Endgültigkeit des Ausspruchs "es geht nur so!" wäre ich immer etwas zurückhaltender und vorsichtiger, aber etwas schwächer formuliert bin ich bei dir.

Es gibt noch weitere Ideen den Klimawandel in den Griff zu bekommen... Ob man sowas in größerem Maßstab tatsächlich machen kann und wollen wird... ich weiß nicht, vielleicht irgendwann, wenn sonst nichts mehr helfen sollte, aber ich möchte es kurz vorstellen, schon weil es thematisch gut in unser Forum passt:

Wie ein Weltraum-"Sonnenschirm" die Erde abkühlen soll
https://futurezone.at/science/weltraum- ... /401416473
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
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Re: Die Zukunft des Individualverkehrs und der Energiewende.

Beitrag von Frank » 11. Feb 2024, 10:18

6 Monate alt, aber immer noch unglaublich gut, weil er viel Einblick gibt und Fragen beantwortet.
Wenn etwas nicht beantwortet wird, dann kann man das hier diskutieren.
Es ist Mitte 2023 – ein guter Zeitpunkt, um sich einfach so mal zu fragen: Wie steht es eigentlich um die Energiewende? Haben wir die Energiekrise überwunden? Kommen wir mit dem Ausbau vom Stromnetz überhaupt hinterher? Und wie sieht es mit dem Strompreis aus: Sinkt der wirklich, wenn Erneuerbare ausgebaut werden? Oder ist die gesamte Energiewende sowieso zum Scheitern verurteilt?!
https://www.youtube.com/watch?v=HHdoEyKCDvo
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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