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Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

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Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von Frank » 28. Jun 2022, 12:35

Folgenreicher als gedacht: Schon ein alkoholreicher Umtrunk kann unser Gehirn tagelang aus dem Tritt bringen, wie Tests mit Mäusen nahelegen. Demnach führt der einmalige Alkoholgenuss zu einer anhaltenden Verkürzung der Nervenfortsätze und zu Veränderungen im Energiestoffwechsel der Neuronen. Gleichzeitig hatten die betroffenen Tiere noch zwei Tage später Probleme, Entscheidungen zu treffen. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Effekte beim Menschen ähnlich sind
https://www.scinexx.de/news/medizin/bli ... kene-hirn/

Die immer noch gerne tot geschwiegen Volksdroge .
Auch sporadische Einnahmen führen also zu Komplikationen .
Was haben sich da in meinem Bekanntenkreis schon für Dramen abgespielt und auch ich hatte vor 15 Jahren ein beginnendes Problem!
Zum Glück betrifft mich das alles heute nicht mehr .😊
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von seeker » 29. Jun 2022, 09:42

Je genauer man messen kann, desto eher und länger findet man noch das letzte Staubkorn...
Das Ergebnis: „Nach dem einmaligem Alkoholkonsum identifizierten wir deutliche Effekte auf molekularer, zellulärer und Verhaltens-Ebene“, berichtet das Team. So zeigten die Mäuse noch zwei Tage nach ihrer Trunkenheit Verhaltensänderungen, durch die sie unter anderem Probleme hatten, richtige Entscheidungen zu treffen. Dazu passte, dass im Gedächtniszentrum des Mäusegehirns, dem Hippocampus, die Konzentrationen von 72 Proteinen an den Synapsen um das bis zu Zweifache verändert waren.
...
Nach Ansicht der Forschenden demonstrieren diese Ergebnisse, dass schon ein einmaliger Alkoholgenuss länger anhaltende Veränderungen im Gehirn bewirken kann.
https://www.scinexx.de/news/medizin/bli ... kene-hirn/

Oh Wunder, wer hätte das gedacht?
Mal ehrlich: Wer schon einmal einen Vollrausch hatte, der weiß, wie lange ein Kater gehen kann, bis man wieder völlig fit ist...
Dazu braucht es keine teuren Forschungen.
„Unsere Daten deuten darauf hin, dass schon eine einzige Alkoholgabe plastische Veränderungen im Gehirn verursacht, die ihrerseits den Weg zu einer Alkoholabhängigkeit ebnen könnte“
https://www.scinexx.de/news/medizin/bli ... kene-hirn/

"Könnte, hätte..." wenn ich solche Wörter lese, werde ich immer hellhörig, weil da dann ideologische Einflüsse meist nicht fern sind, spätestens wenn dann die Presse darüber schreibt.

Also klar, Alkohol ist eine schlimme Droge mit nicht gerigem Suchtpotential, bei langandauerndem Überkonsum schädlicher als die meisten anderen Drogen. Es gibt da überhaupt kein Organ oder Gewebe im Körper, das nicht geschädigt würde.
Und da es eine freie und billige Droge ist, die bei uns gesellschaftlich tief verankert ist, richtet das enorme Schäden an.
Man sollte vorsichtig und respektvoll mit ihm umgehen.
Aber auf der anderen Seite möge man doch bitte mit dem Gesundheits-Extremismus aufhören, den Leuten Narrative ins Gehirn zu pflanzen, dass selbst geringe Mengen, sporadisch genossen, bei allen vernünftigen Menschen besser zu unterbleiben hätten, da auch das schon SOO schlimm sei. Denn das riecht nach "Mücken aufblasen", "progressiver" Ideologie unter einem ins Extrem übersteigertem Sicherheits- und Gesundheitsbedürfnis und nach Narrativ-Propaganda.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von Frank » 29. Jun 2022, 10:22

seeker hat geschrieben:
29. Jun 2022, 09:42


Oh Wunder, wer hätte das gedacht?
Mal ehrlich: Wer schon einmal einen Vollrausch hatte, der weiß, wie lange ein Kater gehen kann, bis man wieder völlig fit ist...
Dazu braucht es keine teuren Forschungen.
Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydratation des Körpers mit dem daraus resultierenden Dysäquilibrium (schneller Entzug von Stoffen aus dem Blut). Außerdem wirkt sich die Denaturierung und Stimulierung körpereigener Eiweiße (Zytokine) durch Acetaldehyd aus, einem Zwischenprodukt beim Abbau des Ethanols. Der gleichzeitige Konsum von Nikotin mit Alkohol verstärkt die Kopfschmerzen. Auch oxidativer Stress, also die Bildung von freien Sauerstoffradikalen während des Alkoholabbaus, soll zur Entstehung des Katers beitragen,schließlich das in allen alkoholischen Getränken enthaltene Fuselöl
https://de.wikipedia.org/wiki/Kater_(Al ... oxikation)

Es geht hier um die direkten Auswirkungen aufs Gehirn auf molekularer Ebene und nicht um einen Kater, wo es in der Regel um die körperlichen Ausfallerscheinungen bis hin zu Depressionen geht.

seeker hat geschrieben:
29. Jun 2022, 09:42
"Könnte, hätte..." wenn ich solche Wörter lese, werde ich immer hellhörig, weil da dann ideologische Einflüsse meist nicht fern sind, spätestens wenn dann die Presse darüber schreibt.
Deswegen könnte, weil jeder Körper eben anders ist und ein "Muss" oder gar einen "Königsweg" gibt es bei Drogen nicht.
Es geht aber auch hier um die "plastischen Veränderungen" im Gehirn , also um das "Wie" und nicht um das "Muss."
Aber auf der anderen Seite möge man doch bitte mit dem Gesundheits-Extremismus aufhören, den Leuten Narrative ins Gehirn zu pflanzen, dass selbst geringe Mengen, sporadisch genossen, bei allen vernünftigen Menschen besser zu unterbleiben hätten, da auch das schon SOO schlimm sei. Denn das riecht nach "Mücken aufblasen", "progressiver" Ideologie unter einem ins Extrem übersteigertem Sicherheits- und Gesundheitsbedürfnis und nach Narrativ-Propaganda.
Ich sehe es wie gesagt als Forschung an, dass man einer Sucht auf molekularem Weg zu Leibe rückt und nicht als Gesundheits-Extremismus.

Da "geringe Mengen", "sporadisch genossen", "vernünftige Menschen", viele Mütter der Verharmlosung sind und der Willkür Tür und Tor öffnen, finde ich es sogar gut, dass man bei vielen Menschen damit vielleicht Kopfkino erzeugt und einige gerade in jungen Jahren davon abhält, zu tief ins Glas zu schauen.

Ist aber wie mit der Fahruntüchtigkeit in Folge von Alkoholkonsum.

" Zum Essen kann man ruhig ein Viertel Wein trinken" (und ein Verdauungsschnaps macht da nichts)
" Zwei Flaschen Bier gehen immer, da ist noch alles in Ordnung"
" Ab zwei Liter Bier (vier Flaschen), oder einem Liter Wein, hat man ja erst 0,8 Promille und erst danach ist der Führerschein in Gefahr......

undundund.....

Wir leben in einer Zeit, in der alles hinterfragt wird und da gehört auch dazu, wie eine Gesellschaft mit dem Problem Alkohol und anderer Suchtmittel zukünftig umgehen will.
"Vernünftiger, sporadisch genossen und in vernünftigen Mengen, wird aber nicht die Lösung sein zukünftig. :wink:
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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von belgariath » 29. Jun 2022, 11:04

Ich sehe überhaupt keinen Grund warum man solche Forschung nicht betreiben sollte. Man braucht objektive Erkenntnisse, denn Gefühle über Vollrausch und Kater sind subjektiv und können nicht als Grundlage einer wissenschaftlichen Debatte verwendet werden.

Gerade bei abhängigmachenden Giften sollte man die Akzeptanz in der Bevölkerung wirklich hinterfragen.
Wenn ich die Vor- und Nachteile von Alkoholkonsum (auch kleinster Mengen) gegeneinander abwäge, komme ich zum Schluss, das letztere stark überwiegen. Um zu der Einschätzung zu kommen, muss man keinen Gesundheitswahn haben.

Selbst der weitverbreitete Glaube "kleine Alkoholmengen seien gesundheitsförderlich" ist mittlerweile widerlegt und wird manchmal sogar als Musterbeispiel für Statistik-Schlampereien herangezogen.
Do “Moderate” Drinkers Have Reduced Mortality Risk? A Systematic Review and Meta-Analysis of Alcohol Consumption and All-Cause Mortality
oder
Die Mär vom gesunden Gläschen
Der harmonische Oszillator ist die Drosophila der Physiker (Carsten Honerkamp)
Eine Welle ist, was so wackelt (Andrei Pimenov)
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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von seeker » 29. Jun 2022, 13:19

belgariath hat geschrieben:
29. Jun 2022, 11:04
Ich sehe überhaupt keinen Grund warum man solche Forschung nicht betreiben sollte.
Klar, kann man tun. Wenn man es gut tut. Wobei ich zugebe, dass ich das bei dieser Studie nicht beurteilen kann.
belgariath hat geschrieben:
29. Jun 2022, 11:04
Wenn ich die Vor- und Nachteile von Alkoholkonsum (auch kleinster Mengen) gegeneinander abwäge, komme ich zum Schluss, das letztere stark überwiegen.
Und in diesem "stark" sehe ich eben bereits den Bias, den ideologischen Einfluss, gerne als "Vernunft" verkauft. Denn so ist es nicht, zumindest falls du hier über Gesundheit sprichst. Der richtige Ausdruck wäre hier wohl eher: "Bei der Gesundheit vielleicht minimal" oder wenn allgemeiner gemeint: "Bei speziell mir, mit meinen Präferenzen, überwiegen die Vorteile der völligen Abstinenz". Das kann man so für sich entscheiden, völlig d'accord, aber man kann es nicht so einfach auf alle anderen Menschen verallgemeinern.
belgariath hat geschrieben:
29. Jun 2022, 11:04
Selbst der weitverbreitete Glaube "kleine Alkoholmengen seien gesundheitsförderlich" ist mittlerweile widerlegt und wird manchmal sogar als Musterbeispiel für Statistik-Schlampereien herangezogen.
Do “Moderate” Drinkers Have Reduced Mortality Risk? A Systematic Review and Meta-Analysis of Alcohol Consumption and All-Cause Mortality
oder
Die Mär vom gesunden Gläschen
Die Pflanzenfarbstoffe im Rotwein sind gut für die Blutgefäße, aber die kann man auch anders aufnehmen, wenn man möchte.
Unterm Strich wird es hier wohl so sein, bei kleinen Mengen Alkohol, dass es praktisch egal ist, nicht irgendwie merklich gesundheitsfördernd, aber sicher auch nicht "massiv schädigend", alles eher irgendwo im Grundrauschen. Das zeigt auch schon der Umstand, dass hier über Statistiken gestritten wird, denn wenn hier ein sehr großes und deutliches Signal sichtbar wäre, gäbe es diese Diskussionen nicht. Und vielleicht ist es auch bei dem einen so und bei dem anderen anders, denn der Mensch ist ein komplexes System, wo ständig eine Unzahl Faktoren hineinspielen, eng miteinander verflochten und rückgekoppelt. Und die Gesundheit ist auch nicht das alleinige Maß aller Dinge, es kann hier auch um Freiheit, Lebensstil, Genuss und Lebensqualität gehen, vielleicht auch um Geselligkeit, Soziales und Stressabbau. Die Dinge sind komplex und die Leute sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Präferenzen.

Die Rechnung "Wenn nun alle asketisch und möglichst risikominimierend leben, dann leben sie gesünder und haben damit automatisch auch ein besseres und erfüllteres und glücklicheres Leben" geht jedenfalls so einfach nicht auf.
Und alles, was man übertreibt, also ins Extrem treibt, verkehrt sich ins Schlechte, gerade auch das Gute.
Frank hat geschrieben:
29. Jun 2022, 10:22
Wir leben in einer Zeit, in der alles hinterfragt wird und da gehört auch dazu, wie eine Gesellschaft mit dem Problem Alkohol und anderer Suchtmittel zukünftig umgehen will.
"Vernünftiger, sporadisch genossen und in vernünftigen Mengen, wird aber nicht die Lösung sein zukünftig.
Ich sehe eben, dass sich die Gessellschaft immer mehr entgrenzt. Sie neigt dazu alles zu übertreiben, sie kennt kein Halten. Es ist nie genug.
Sie übersieht dabei, dass es immer einen Punkt gibt, wo sich die Dinge ins Negative verkehren, so auch bei der Gesundheit(svorsorge).
Und gerade die progressiven Kräfte, die sich gerne selber als soo modern und fortschrittlich sehen und dann hinterher von einer Polarisierung der Gesellschaft sprechen, übersehen auch gerne, dass es bei so etwas immer zwei Pole jenseits der Mäßigkeit der Mitte gibt und dass sie selber der andere Pol sind.
Grüße
seeker


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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von Herr5Senf » 29. Jun 2022, 17:56

https://www.sueddeutsche.de/panorama/bi ... -1.5608010 :beer:

Eine kleine Flasche Bier am Tag soll grandios sein für die männliche Darmflora.
Zumal Weinkonsum (Studie aus Kopenhagen) auch das Risiko einer traumatischen Hüftfraktur senkt, was bayerische Empiriker in der Annahme bekräftigen dürfte, auch mit zwei Maß Bier noch unfallfrei Auto fahren zu können.

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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von belgariath » 30. Jun 2022, 11:38

Naja, zunächst mal geht es in diesem Thread um Alkohol (Ethanol), und nicht um Pflanzenfarbstoffe oder Wein.
seeker hat geschrieben:
29. Jun 2022, 13:19
belgariath hat geschrieben:
29. Jun 2022, 11:04
Wenn ich die Vor- und Nachteile von Alkoholkonsum (auch kleinster Mengen) gegeneinander abwäge, komme ich zum Schluss, das letztere stark überwiegen.
Und in diesem "stark" sehe ich eben bereits den Bias, den ideologischen Einfluss, gerne als "Vernunft" verkauft. Denn so ist es nicht, zumindest falls du hier über Gesundheit sprichst. Der richtige Ausdruck wäre hier wohl eher: "Bei der Gesundheit vielleicht minimal" oder wenn allgemeiner gemeint: "Bei speziell mir, mit meinen Präferenzen, überwiegen die Vorteile der völligen Abstinenz". Das kann man so für sich entscheiden, völlig d'accord, aber man kann es nicht so einfach auf alle anderen Menschen verallgemeinern.
Das sehe ich anders. Wenn man nur gesundheitliche Aspekte anschaut, finde ich einfach nichts Positives (außer vielleicht dass man Ethanol in der Medizin als Betäubungsmittel verwenden kann), siehe z.B. Alkoholkonsum
Klar hat Alkohol positive soziale oder gesellschaftliche Wirkungen (von denen du, seeker, einige genannt hast), aber genauso hat er auch negative soziale oder gesellschaftliche Wirkungen (Enthemmung von häuslicher Gewalt, Verkehrgefährdung,...).
Nach Abwägung bleibe ich bei meiner Formulierung mit "stark überwiegen".

Und du hast schon recht, dass Extremismus sehr oft fragwürdig ist, das muss man sich immer wieder mal klar machen.
Aber bei suchterzeugenden Konsummitteln bin ich wirklich Extremist, da bin ich komplett auf der Zero-....-Linie. Anders als z.B. beim Fleischkonsum, den ich nur tendenziell ablehne, da er kein Suchtpotenzial hat, lehne ich Alkoholkonsum rigoros ab, wegen der Suchtgefahr eben und wegen obiger Abwägung.
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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von seeker » 30. Jun 2022, 13:47

belgariath hat geschrieben:
30. Jun 2022, 11:38
Das sehe ich anders. Wenn man nur gesundheitliche Aspekte anschaut, finde ich einfach nichts Positives (außer vielleicht dass man Ethanol in der Medizin als Betäubungsmittel verwenden kann), siehe z.B. Alkoholkonsum
Klar hat Alkohol positive soziale oder gesellschaftliche Wirkungen (von denen du, seeker, einige genannt hast), aber genauso hat er auch negative soziale oder gesellschaftliche Wirkungen (Enthemmung von häuslicher Gewalt, Verkehrgefährdung,...).
Nach Abwägung bleibe ich bei meiner Formulierung mit "stark überwiegen".
So lange wir hier über kleine bis kleinste Mengen sprechen, sporadisch genosssen, halte ich dieses Urteil für nicht-objektiv, im Sinne von durch Bias übertrieben negativ bewertet und vor allen Dingen für nicht verallgemeinerungsfähig.
belgariath hat geschrieben:
30. Jun 2022, 11:38
Aber bei suchterzeugenden Konsummitteln bin ich wirklich Extremist, da bin ich komplett auf der Zero-....-Linie.
So lange du dabei nur bei dir selber bleibst -und davon gehe ich aus- habe ich da auch überhaupt keine Einwände.
Schwierig wird es erst, wenn manche Leute diese Haltung dann allen aufzwängen wollen oder auch nur meinen, was sie für sich selber als richtig erachtet haben, sei geeignet als Gesetz oder auch nur als das vernünftigste Handeln für alle zu gelten. Dagegen würde ich mich strikt verwahren, denn das wäre übergriffig und arrogant, zu meinen man selber hätte bei so etwas die überlegene Deutungshoheit über alle anderen.
belgariath hat geschrieben:
30. Jun 2022, 11:38
Anders als z.B. beim Fleischkonsum, den ich nur tendenziell ablehne, da er kein Suchtpotenzial hat, lehne ich Alkoholkonsum rigoros ab, wegen der Suchtgefahr eben und wegen obiger Abwägung.
Sucht geht leider sehr viel weiter als nur die Sucht von irgendwelchen chemischen Substanzen.
Im Grunde leben wir in einer süchtigen Gesellschaft, wo etwa 99% der Bevölkerung nach irgendetwas mehr oder weniger süchtig sind und von Kindheit an auch schon darauf konditioniert werden:
Konsum, Anerkennung, Erfolg, Geld, Besitz, Karriere, Aussehen, Image, Prestige, Geltung, Liebe, Sex, Essen, Wissen, Spiele, Internet, Spaß, Sport, Erlebnisse, andere Zerstreuungen aller Art, usw.
Das hat etwas mit Entgrenzung zu tun: Die entgrenzte Gesellschaft.
Das Suchtphänomen, das wir bei uns bei chemischen Substanzen sehen, ist nichts anderes als die logische Fortsetzung dessen und vor allen Dingen ein kulturelles Phänomen. Das sieht man auch daran, dass in anderen Kulturkreisen z.T. dieselben Substanzen gebraucht werden, eben nur in einem anderen Kontext, z.B. einem spirituellen oder religiösen, ohne dass es dort zu einer Suchtproblematik kommt.
Insofern gibt es auch gar keine "an sich alleine" süchtig machenden Substanzen. Das geschieht immer erst in einem entsprechenden, schädlichen Kontext. Nicht der Gebrauch an sich macht krank bzw. süchtig, sondern der falsche, unangemessene bzw. kranke Gebrauch.

Beim strikten Nicht-Gebrauch ist man allerdings immer auf der sicheren Seite. Das gebe ich zu.
Grüße
seeker


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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von Timm » 6. Jul 2022, 14:21

Wer weiß, was Beethoven ohne seinen geliebten Rotwein noch zuwege gebracht hätte.

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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von Frank » 8. Jul 2022, 12:25

Timm hat geschrieben:
6. Jul 2022, 14:21
Wer weiß, was Beethoven ohne seinen geliebten Rotwein noch zuwege gebracht hätte.
Na , dann saufen und dröhnen wir uns doch dann so oft wie es geht die Hucke voll. Wer weiß welch ungeahnte Genies in uns stecken?
Vielleicht ist es ja nur eine Frage der richtigen Promillezahl? :wink:
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Was Alkohol mit unserem Gehirn macht

Beitrag von seeker » 8. Jul 2022, 13:08

Bei Beethoven gibt es Gerüchte, dass sein Wein mit Bleiacetat belastet (-> Süßungsmittel!) war und er davon dahingerafft wurde.
Aber ansonsten waren in der Geschichte viele Künster dem Alkohol und vielerlei anderen Substanzen als kreativitätsförderndem Element durchaus zugeneigt. Und z.B. gerade für Schrifsteller ist es ja wichtig selber etwas erlebt zu haben... wenn da einer dann gar zu langweilig lebte, aus welchem Erfahrungsschatz sollte er schöpfen? Klar, es gibt immer auch andere Möglichkeiten.
Frank hat geschrieben:
8. Jul 2022, 12:25
Na , dann saufen und dröhnen wir uns doch dann so oft wie es geht die Hucke voll. Wer weiß welch ungeahnte Genies in uns stecken?
Vielleicht ist es ja nur eine Frage der richtigen Promillezahl?
Schöner Film dazu, wo es genau um dieses Thema geht:

"Der Rausch"
https://www.filmstarts.de/kritiken/275050.html
Grüße
seeker


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