seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 13:49
das Rauchen 1 Zigarette verursacht keinen Lungenkrebs, ist also völlig harmlos
Es ist nicht völlig harmlos, sondern geht im Grundrauschen all der anderen Schädigungen unter.
Der schädigende Mechanismus ist aber bekannt: Eine Vielzahl klar nachgwiesener cancerogener und gefäßschädigender Stoffe.
Hallo seeker,
vermutlich habe ich mich nur unklar ausgedrückt: ich meine das Rauchen einer Zigarette im
mathematischen Sinne, d.h. nicht 1 Zigarette pro Tag, sondern 1 Zigarette während eines ganzen Lebens.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 13:49
einen Arbeitstag in einem Raum mit Isolierung aus Asbest zu verbringen ist ebenfalls völlig harmlos
Wir oben. Und auch hier ist der schädigende Mechanismus nachgewiesen: Entzündungsreaktionen in der Lunge aufgrund der speziellen Hakenstruktur der Asbestfasern.
Auch hier: an nur einem Tag während eines gesamten Lebens passiert da vermutlich gar nichts.
Anders sieht das aus, wenn das an vielen Tag während eines Arbeitslebens passiert.
Worauf ich hinaus möchte: auch eine Vielzahl zwar nur sehr kleiner, aber doch repetetiv immer wiederkehrender Mini-Verletzungen kann Krebs auslösen.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 13:49
Haben wir das bei 5G auch ? Sicherlich ist es völlig harmlos, einen Tag lang permament mit dem Handy zu telefonieren und es dürfte auch völlig harmlos sein, eine Nacht lang direkt neben einer 5G-Antenne ein Zelt aufzuschlagen und dort zu nächtigen. Aber auf Dauer ?
Unter welchem Nicht-Erwärmungs-Mechanismus, wenn die Grenzwerte eingehalten werden? Welcher wäre denn da überhaupt noch vorstellbar ohne esoterisch zu werden? Und wie oben belegt, ist die Eindringtiefe höherer Frequenzen nicht mehr tiefer als bis in die oberen Hautschichten hinein, womit eigentlich nur noch evtl. Hautschäden zu untersuchen wären, plus andere Körperoberflächen wie die Hornhaut des Auges.
Auch hier meine ich: repetetiv immer wiederkehrende Mini-Verletzungen kann Krebs auslösen. Wurde das berücksichtigt ?
Natürlich sind Temperaturunterschiede kein Problem, das passiert jeden Tag, z.B. wenn wir die Wohnung verlassen. Aber diese Temperaturunterschiede sind "zufällig" verteilt, während diejenigen von 5G möglicherweise systematisch verteilt sind.
Es gibt durchaus gute Gründe für die Annahme, dass das kein Problem ist, zwar nicht aufgrund von Sicherheitsstudien, wohl aber aufgrund jahrzehntelanger Aussetzung an EM-Wellen durch Radio/TV, Amateurfunk, nur um zwei von ihnen zu nennen.
Wenn man beispielsweise einem Pantoffeltierchen UV-Strahlung verabreicht, dann geht das für das Pantoffeltierchen unabhängig von der Eindringtiefe nicht gut aus, ganz konkret platzt es auf und läuft aus.
Aber ja: die Grenzwertes sind ja genau aus diesem Grunde erstellt worden, um unbedenkliche Anwendungen gewährleisten zu können. Nur: wurde das für 5G überprüft und ggf. angepasst ?
Ja - in zahlreichen Fällen wurde es überprüft und es zeigte sich, dass die Grenzwerte
nicht angepasst zu werden brauchen. Es erfolgten auch Extrapolationen, für deren Richtigkeit sehr gute Gründe vorliegen. Hierüber müssen wir noch sprechen, Du hast das in Deinem letzten Betrag bereits angesprochen, aber grundsätzlich sehe ich hier ein Potenzial, die Anwendung auf neue Frequenzbereiche zu erweitern.
Aber eben nicht auf alle, zumindest nicht zu jetzigen Zeitpunkt.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 13:49
Nur: wurde untersucht, ob das für die neu zur Verwendung geplanten Wellenlängen ebenfalls der Fall ist - wurden Überlegungen angestellt, anhand derer man robust auf die Sicherheit neu zu verwendender Wellenlängen und Intensitäten extrapolieren kann ?
Ja. Wie in den Links dargelegt wird, ist das nicht zu erwarten, so lange man Grenzwerte so einhält, dass Gewebe-Temperaturerhöhungen von mehr als 1 Kelvin ausgeschlossen sind.
So weit bin ich noch nicht, es werden aber in den von Dir genannten Einschränkungen genannt, die wir ja auch schon angesprochen haben.
Nota bene Einschränkungen, zweifelsohne
keine "Total-Verbote".
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Natürlich könnt doch noch irgendwo irgendetwas sein, an das man noch nicht gedacht hat und das sich erst nach 30 Jahren herausstellt. Und deshalb beobachtet man das auch weiter. Nur: Wie viel ist da zu erwarten?
Das sollten die Fachleute einmal qualifizieren, was das zu erwarten sein könnte, damit man den Spreu (masslos übertrieben eingeschätzte Gefahren) vom Weizen (wirkliche Gefahren) trennen kann.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Relevant mehr als das Risiko-Grundrauschen des täglichen Lebens in dieser Zeitspanne? Wär das so, dann hätte man inzwischen etwas gefunden, die Handys gibt es schon lange genug dafür.
Zwar habe ich das auch schon geschrieben, aber es betrifft nur den Anwendungbereich der Handies, und natürlich auch von Radio/TV und Amateurfunk. In diesen Anwendungsbereichen kann man auch ohne zusätzliche Sicherheitsstudien davon ausgehen, dass sie unbedenklich sind, zumindest bei den verwendeten Intensitäten.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Ist es wirklich vernünftig zu erwarten, dass erst 20 Jahre lang nix feststellbar ist und dann plötzlich explosionsartig eine massive Schädigung bei der Masse auftaucht?
Und ab wann fängt es hier an esoterisch zu werden?
Zum Beispiel beim Tabakkonsum, bei Asbest-Isolierungen, bei radioaktiver Strahlung und bei Untertage-Bergbau ("Staublunge"). Aus dem Stehgreif kann ich schon vier Beispiele nennen. Gewiss, da ist sicherlich alles irgendwie "anders", aber es ist nur deswegen anders, weil da inzwischen Ergebnisse vorliegen. - Das alles hielt man anfangs für esoterisch, bis sich dann herausstellte, dass es tatsächlich unerwünschte Auswirkungen hat.
Beim Bienensterben bin ich mir nicht sicher, ich glaube das hat man schon vor Ablauf von 20 Jahren festgestellt, dass da gewisse Pestizide eine unheilvolle Wirkung auf die Bienen haben.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Andererseits wirkt der Nocebo Effekt nachweislich, d.h. Leute, die glauben, dass Handystrahlung schädlich ist, werden tatsächlich geschädigt - nur halt nicht von der Strahlung. Sollen wir also auf alle Techniken verzichen, vor denen genügend Leute aus subjektiv-ideologischen, technikfeindlichen Gründen (objektiv unbegründete) Angst haben?
Deswegen würde ich "elekto-sensitive" Menschen nicht als Referenz heranziehen.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Und wie wäre der Vergleich zu den sonstigen Risiken des Lebens, wie z.B. im Vergleich zum Langfrist-Risiko, dem man sich durch ein Sonnenbad aussetzt? Das sind nämlich oft dieselben Leute, die sich an der einen Stelle ängstigen und zur Übervorsicht neigen und an anderer Stelle dann... na ja...
Wie du siehst, ist es mir hier auch sehr wichtig nicht nur die absoluten Zahlen zu sehen, sondern auch das Verhältnis zu anderen Risiken des Lebens zu betrachten.
Letztlich möchte aber ich entscheiden können, welche Risiken ich einzugehen bereit bin und welche nicht.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 13:49
Ähnlich wie bei der Tabak-Industrie und der Asbest-Industrie ist nun mit der Telekommunikations-Industrie ebenfalls eine mächtige Interessensgruppe vorhanden,
Das mag sein und deshalb hat das auch einen Beigeschmack, den man berücksichtigen muss. Sicher auch ein Grund, warum man hier näher hingeschaut hat.
In der Schweiz wurde da aber offensichtlich nicht näher hingeschaut, sonst würde es nicht diese absurden Verbots-/Schadensersatz-/Droh-Situationen der Telekommunikationsindustrie gegen die Schweizer Exekutive geben, sei es auf kommunaler oder auf Bundesebene.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Allerdings geht es bei Verzerrungen manchmal auch gar nicht um Geld, sondern um Ideologie und subjektive Ängste und Verzerrungen der Realität. In der verlinkten Arte-Doku wird auch das kurz angesprochen: Der am stärksten wirkende Bias ist der ideologische.
Mag sein, aber diese kann man zumindest fachlich einfach widerlegen, wenn man sich wie beispielsweise beim CERN die Mühe macht, das zu tun.
seeker hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 18:27
Man kann also auch nicht pauschal immer sagen, dass grundsätzlich immer da wo das Geld ist, auch die Unwahrheit sei und von dort der Bias herkäme.
Ah nein, natürlich nicht, das hat meines Wissens aber auch niemand behauptet.
Freundliche Grüsse, Ralf