Skeltek hat geschrieben: ↑11. Jun 2019, 01:24
Die angemerkte Studie finde ich dürftig, weil die frage des 'Tests' so nicht auf das anwendbar ist was man herausfinden möchte. Dazu haben mir die Macher der 'wissenschaftlichen Forschung' in dem Fall zu wenig Ahnung von dem, was sie eigentlich überhaupt fragen wollen.
Narzissmus
Skeltek hat geschrieben: ↑11. Jun 2019, 01:24
Eine Meldung wie 'Polizei nimmt Raubtäter in München fest' kann nicht für sich auf Echtheit übrprüft werden. Eine Meldung wie 'Polizeipräsident hatsich Rüssel wachsen lassen' hingegen schon. Es funktioniert nunmal nur in einer Richtung.
...
Verstehe ich nicht. Und in dem Video ging es um psychologische Verzerrungen unserer Wahrnehmung und inwieweit dieser Bias die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, dass wir Fakenews als solche erkennen (können).
Frank hat geschrieben: ↑11. Jun 2019, 09:40
Ich meine jetzt nicht zuerst uns hier, aber eine Tendenz ist deutlich erkennbar. Wir sind alle Suchende, sonst wären wir nicht auf so einem exotischen Forum und ich schließe mich da nicht aus.
Mag sein...
Frank hat geschrieben: ↑11. Jun 2019, 09:40
Leider geht bestimmt 90 % (geschätzte Zahl von mir Ralf....) die ganze Suche nach der Wahrheit beflissen am Ar.... vorbei. Das sind Schafe, die im Urlaub einen Animateur brauchen, der ihnen sagt, wann sie auf dem Tisch tanzen sollen.
Eines haben sie aber alle, die Menschen, und zwar die Lust am Streiten und diskutieren(Und zwar fast komplett frei von Wissen). Das treibt mittlerweile Blüten, die unfassbar sind.
Beispiel Facebook.
Gruppennarzissmus
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑11. Jun 2019, 12:00
Fake-News entstehen aus purer Absicht und nicht aus Nachlässigkeit, good-enough-Mentalität und vor allem gut selber dastehen wollen.
Es gibt beides. "Fake " würde ich es aber auch nur dann nennen, wenn Absicht dahinter steht, das andere sind Fehler und Nachlässigkeiten.
Allgemein: Es gibt eh überhaupt keine völlig objektiven Nachrichten, die "reine, wahre Information" wären, es ist immer das Andere mit dabei, es schwingt immer Meinungsmache mit, schon bei der Auswahl, über was man berichtet und über was nicht, fängt das an, bei der Perspektive, wie berichtet wird, geht das weiter (dazu gehört auch die Auswahl an vorteilhaften/unvorteilhaften Bildern, die Hintergrundmusik, etc.) und bei den oft gleich mitgelieferten Kommentaren geht es noch weiter. Und damit hört es nicht auf...
Bei dem "Lasst uns auch mal an die eigene Nase fassen" finde ich die Erkenntnis wichtig, dass man sich selbst auch nicht zu 100% vertrauen kann, unsere Wahrnehmung und unsere Voreingenommenheit verhindern das. Wir neigen alle dazu unsere schon vorgefertigte Meinung bzw. unser Weltbild bestätigt zu bekommen. Umgekehrt tun wir uns schwer damit unsere Meinung zu ändern und Vorurteile über Bord zu werfen, auch dann, wenn nachweislich falsch.
Und das Schlimmste: Je rationaler ein Mensch ist, desto stärker ist offenbar sein wahrnehmungsverzerrender Bias.
Ich würde dann gerne dazu überschwenken, was die "öffentliche Meinung" und "öffentliche Angelegenheiten" eigentlich sind?
Das Grundding dort ist folgendes: Praktisch alle Informationen in dem Bereich erhalten wir nur
mittelbar durch die Medien; im Gegensatz zu den
unmittelbaren Erfahrungen/Informationen, die wir im täglichen Leben in unserem Unfeld machen/erhalten.
Bei öffentlichen Angelegenheiten waren wir praktisch nie selbst dabei, also wird unser Wissen in dem Bereich immer begrenzt und von anderen vorgefiltert und verzerrt sein.
Außerdem ist die öffentliche Meinung auch etwas Abstraktes, nicht recht Fassbares, im Gegensatz zur eigenen Meinung.
Man kann nicht einmal ohne Weiteres prüfen, was die derzeitige öffentliche Meinung zu einem bestimmten Thema eigentlich ist. Man kann zwar Umfragen machen und wir können dann die Berichte dazu lesen und diese dann glauben oder nicht, aber das ist nicht dasselbe wie die konkrete eigene Meinung und das direkte Wissen aus dem nächsten Umfeld mit all seinen Details.
Und: Wenn irgendjemand es schafft diese Filter zu beeinflussen oder gar zu kontrollieren, kann er auch die öffentliche Meinung beinflussen/kontrollieren. Und mit "Wahrheit" hat das überhaupt nix zu tun, die spielt da erst einmal überhaupt keine Rolle.
Außerdem ist Berichterstattung sowieso immer perspektivgebunden, eine völlig objektive Berichterstattung existiert nicht.
Und: Da die öffentliche Meinung Politik-bildend ist, kann man über diesen Weg auch die Politik beeinflussen oder gar kontrollieren incl. der weiteren Entwicklung eines Landes.
Oder umgekehrt, in diktatorischen Regimen oder im Kriegsfall: Aus demselben Grund werden dort zuallererst die Medien gleichgeschaltet, um die eigene politische Macht zu festigen, das kann man auch allerorts sehen. Früher nannte man das "Propaganda", heute, da dieses Wort negativ belegt ist, nennt man es "PR", "Public Affairs" oder "Lobbyarbeit" oder "Öffentlichkeitsarbeit" oder "Werbung", usw. und satt "Propagandaabteilungen" gibt es heute eben "Think Tanks", "Influencer", "Lobbyorganisationen", "Werbeabteilungen", "Imageagenturen", einschlägige "Blogs", "Facebook-Informationsseiten", auch bestimmte "Wikipedia-Artikel" und dergleichen.
Weiterhin: Wenn in einem Staat nicht alles gleichgeschaltet ist, gibt es verschiedene Akteure, die gegeneinander für ihre jeweils eigenen Interessen streiten, natürlicherweise entsteht dort dann etwas, das man "Informationskrieg" nennen kann.
Solche Kriege neigen dazu alle Seiten zu polarisieren. Und wenn das geschehen ist, wird vernünftiges Wieder-Zusammenkommen und vernünftig miteinander Reden erheblich erschwert.
Und in diesem Krieg sind diejenigen Im Vorteil, die am aktivsten sind, "am lautesten schreien" und auch diejenigen, die die größten finanziellen Mittel dafür zur Verfügung haben, schon deshalb weil in der Wahrnehmung der Leute Quantität gewöhnlich stärker wahrgenommen wird als Qualität und auch deshalb, weil wenn Dreck auf etwas geschleudert wird, dann bleibt auch immer etwas haften - auch dann, wenn die "Dreck-Kampagne" zu 100% verlogen war.
Und: In so einem Staat leben wir offenbar.