Ja. Nur müssen wir aufpassen: Mit diesen Umstand kann man, wenn man möchte, jede Diskussion um Ontologie unterbinden.tomS hat geschrieben: ↑28. Jan 2019, 20:27In dem man sich bewusst wird, dass Naturgesetze usw. lediglich Kategorien unseres Verstandes sind, die wir epistemisch / gedanklich über ein zunächst nicht direkt zugängliches Substrat darüberlegen, um Sichten, Perspektiven, strukturierte Wahrnehmung usw. für uns zu erzeugen.
Was ich wie gesagt hier tun möchte, ist erst einmal Ellis zu folgen und versuchen genügend gut zu verstehen, was er uns eigentlich sagt und wohin das führt.
Ja. Aber was bedeutet das genau? Hier kann es nun interessant werden.
Soweit ich das sehe ist es so, zumindest aus der hier zu besprechenden Perspektive:
Wenn die Software auf einem PC geladen ist, dann gibt es in der Hardware eine Repräsentation davon.
Wenn wir das dann nach unten hin verfolgen, stellen wir fest, dass diese Repräsentation eine bestimmte Ebene kennt, die am wichtigsten für das Geschehen ist: Die Ebene der loischen Gatter bzw. die Ebene, wo Bits und Bytes codiert sind.
Diese Ebene trägt das meiste der eigentlichen Information. Weitere Information steckt in den Ebenen darüber, wo bestimmt ist, wie diese Gatter miteinander verschaltet sind und wie sie im speziellen Fall zusammenarbeiten, wenn z.B. in Word die Taste "A" gedrückt wird.
Die Ebenen, die unter der Gatterebene liegen, sind weniger wichtig, sie sind in diesem Kontext sozusagen eher die 'passive Bühne' des Geschehens: Thermisches Rauschen auf Molekülebene spielt kaum eine Rolle, ebensowenig wie atomare Zerfälle, usw., so lange solche Dinge nicht ein gewisses Maß überschreiten, das den Computer zum Absturz bringt.
Umgekehrt ist es aber so, dass das Geschehen auf Bitebene und darüber sehr wohl auch einen Effekt auf diese unteren Ebenen hat: Die Moleküle/Atome, die eine Speicherzelle repräsentieren, werden wärmer, wenn das Programm läuft. Welche Speicherzellen wie warm werden ergibt sich von oben herab und wird nur so verständlich.
Ellis schreibt dazu (übersetzt):
"Das Hauptmerkmal ist, dass die Dynamik auf höherer Ebene effektiv von Gesetzen auf niedrigerer Ebene und Details der Variablen auf niedrigerer Ebene entkoppelt ist [1]: Mit einigen Ausnahmen im Zusammenhang mit strukturierten Systemen müssen wir diese Details nicht kennen, um das Verhalten auf höherer Ebene vorherzusagen."
(Das ist jetzt noch etwas aus dem Zusammenhang gerissen... es geht um den Textbloch direkt unter Table 1, Seite 2, im PDF, ich will hier jetzt nur nicht alles reinkopieren müssen.)
Ellis schreibt noch etwas Wichtiges:
"Fragen der Ontologie mögen auf der Quantenebene unklar sein, aber auf der Makroebene sind sie klar."
Ein Stuhl ist ein Stuhl, ein Mensch ist ein Mensch, usw. All das existiert klar. Er nimmt hier klar eine Perspektive von oben nach unten ein, ohne die unteren Ebenen zu verneinen und bewertet, in welchem Kontext welche Ebene wie stark für ein konkretes Geschehen kausal verantwortlich ist.
Kurz: Er bringt den Kontext ins Spiel.
Ich will sehen, wie er das genau meint und wohin man damit kommt.